AVM, D-Link, Linksys Netgear und Telekom

Die beliebtesten DSL-Router des Jahres 2012

27.01.2013 von Bernhard Haluschak
DSL-Router sorgen für eine sichere Verbindung zwischen dem Internet und den lokalen LAN- und WLAN-Geräten. Die aktuellen Systeme bieten aber weitaus mehr Funktionalität, als nur den Datenverkehr zu regeln. Die folgenden DSL-Router waren im Jahr 2012 bei den TecChannel-Lesern die Favoriten.

Für kleine Unternehmen oder im Heimbereich ist ein Internetzugang essentiell. Die zentrale Schnittstelle zwischen lokalen Netzwerk und dem Internet bildet dabei üblicherweise ein DSL- Router. Dieser stellt die Verbindung zwischen Büro und Außenwelt her und steuert den reibungslosen und sicheren Datenverkehr. Der Datenaustausch erfolgt bei den gängigen DSL-Routern per LAN oder WLAN.

Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl eines Routers ist die Sicherheit. Setzt man auf WLAN, so muss die Verbindung zumindest mit WPA verschlüsselt sein. Noch besser ist natürlich WPA2. Hilfreich sind dabei auch Geräte, die mehrere Zugangspunkte (Multi-SSID) erstellen können. Über diese lassen sich auch verschiedene Geräte in separate Netzwerke unterteilen.

Multi-SSID macht auch im Home Office Sinn. Denn meist wird der Router nicht nur für berufliche Zwecke, sondern auch für private Dinge genutzt. Hier empfiehlt es sich, den Anwendern ein WLAN mit starker Verschlüsselung und eventueller Zertifikatsabfrage einzurichten, das direkt den Zugang zur Firma gewährt. Die anderen SSIDs lassen sich schwächer absichern, erhalten aber "nur" den direkten Zugriff auf das Internet. Nicht nur das WLAN, auch das kabelgebundene Netzwerk sollte sich in mehrere virtuelle LANs unterteilen lassen. Das schafft nicht nur eine besser Ordnung im Netzwerk, so wird auch verhindert, dass falsch konfigurierte Geräte das Netzwerk komplett lahmlegen.

Ein anderes Thema sind die internen Management-Funktionen des Routers. In erster Linie ist ein Monitoring für die angeschlossenen Systeme essentiell. Darüber hinaus sind Filter-, Steuer- und VPN-Funktionen wichtig. Hier unterscheiden sich professionelle gegenüber Systemen für den Heimeinsatz sehr.

Die beliebtesten DSL-Router des Jahres 2012.
Platz 1: AVM FRITZ!Box Fon WLAN 7390
Die AVM Fritz!Box 7390 kommt mit Unterstützung für VDSL, Draft-N-WLAN, Gigabit-LAN und hat eine integrierte DECT-Station. Zusätzlich ist ein erweiterbares NAS integriert. Wenn man die Funktionen der DECT-Einheit als Faxgerät sowie Anrufbeantworter einrechnet, so ersetzt der kleine Kasten also ganze sieben Einzelgeräte - und das bei einem maximalen Stromhunger von 12 Watt. Bei der Benutzeroberfläche setzt AVM auf Bewährtes: Die einfache und bereits erprobte Fritz!Box-GUI findet auch in der Fritz!Box 7390 Verwendung – ein Vorteil für Neueinsteiger und Fritz-Veteranen. Kritikwürdig am neuen AVM Topmodell ist besonders der hohe Preis; AVM verlangt einen gehörigen Aufschlag für den gebotenen Komfort. Im verkabelten Zustand hat der Nutzer durch vier Gigabit-Ethernet-Ports immer eine schnelle Verbindung. Dank aktueller Standards ist man auch kabellos zügig unterwegs. Es sind gleich zwei Funkmodule verbaut, daher kann das Gerät sowohl das alte Funkband auf 2,4 GHz als auch die neuen Frequenzen im Band um 5 GHz nutzen. Dadurch fallen lästige Störeinflüsse von Mikrowellenherden und ähnlichen Geräten weg. Ältere Geräte bleiben trotzdem kompatibel, denn die Module laufen auch im Parallelbetrieb. Bastler dürften jedoch enttäuscht sein: Die Antennen sind nicht abnehmbar, können also nicht vergrößert werden. Das stört insbesondere im 5-GHz-Betrieb, denn die kurzen Wellen sind stärker von Umgebungseinflüssen betroffen als die herkömmlichen langen und brauchen oft genug Unterstützung.
Platz 2: Telekom Speedport W504V
Der Speedport W504V der Telekom bietet ein integriertes Modem für ADSL2+, 802.11n-WLAN und vier Ports für ein LAN mit 100 MBit/s. Die Sicherheitsfunktionen der WLAN-Verschlüsselung entsprechen mit WPA2 den gängigen Standards und lassen unbefugten Benutzern kaum Chancen in das Drahtlosnetzwerk einzudringen. Einige Firewall- und Filterfunktionen bieten zusätzlichen Schutz vor den Gefahren aus dem Netz und lassen durch die einfach gehaltene Bedienung auch unerfahrene Anwender nicht im Stich. Besonders die Handhabung wird in Tests stets als Plus gewertet - ein wichtiger Punkt für ein Bundle-Gerät. Einrichtung und Wartung sollen sich leicht erledigen lassen. Im gleichen Atemzug vermissen erfahrene Nutzer jedoch das Niveau an Einstellungsmöglichkeiten, das beispielsweise Geräte mit DD-WRT bieten. Alles in allem bleibt der Speedport W504V ein Standard-Router, der den meisten gestellten Anforderungen gerecht werden kann.
Platz 3: D-Link DIR-645
Der D-Link DIR-645 Wireless N Router setzt D-Links SmartBeam-Technologie ein. Damit sollen größere Funkreichweiten und bessere Signalqualitäten erreicht werden. Unabhängig davon ob Wände oder Ähnliches die Übertragung stören. So soll im gesamten Haus optimaler Empfang und Geschwindigkeit garantiert werden. Die SmartBeam-Antennen passen hierzu das Signal explizit an die empfangenden Geräte an. Der DIR-645 verfügt über einen integrierten DLNA-fähigen Media-Server, mit dem Sie Filme und Musik unterbrechungsfrei auf Ihre diversen Wiedergabegeräte streamen können. Per USB 2.0 schließen Sie weitere Peripheriegeräte wie etwa Drucker oder Festplatten an den Router an. So können auch alle anderen Geräte im Netzwerk auf diese Ressource zugreifen. Der D-Link DIR-645 unterstützt zudem einige Stromsparmechanismen, bei längerer Inaktivität, oder zeitgesteuert schaltet sich das Gerät ab. Auf Wunsch deaktivieren Sie nur einzelne, nicht belegte Ports. Das Setup des Routers ist simpel und wird auch Einsteiger nicht überfordern.
Platz 4: Linksys WRT54GL
Unter Netzwerk-Bastlern hat der WRT54GL den Kultstatus inne. Der Linksys-Router ist besonders durch seine Software-Erweiterbarkeit bekannt. Dank alternativer Firmwares lassen sich sehr viele Einstellungen treffen, die in normalen Home-Netzwerkprodukten niemals zugänglich wären - beispielsweise zur Sendeleistung. Auch als potenter Repeater fungiert das Produkt heute in vielen Haushalten. Zu den bekanntesten Alternativprogrammen zählen die freien Entwicklungen DD-WRT, OpenWrt oder die Tomato-Firmware. Die Hardware selbst ist mittlerweile in die Jahre gekommen. So unterstützt der WRT54GL nur den Fast-Ethernet-Standard. Über die vier Ethernet-Ports ist der 10/100-MBit-Mixbetrieb also das höchste der Gefühle. Auch beim WLAN stellt 802.11b/g das Maximum dar. An WLAN-n ist nicht zu denken. Dafür ist die Sende- und Empfangsleistung mit zwei Antennen gut. Ein integriertes Modem zählt nicht zum Serienumfang des Gerätes. Hier ist nach wie vor eine externe Lösung von Nöten.
Platz 6: AVM FRITZ!Box WLAN 3270
Die FRITZ!Box WLAN 3270 ist ein DSL-Router, der ADSL2+ als Anschlussstandard und 802.11 b/g/n als WiFi-Protokolle unterstützt. Alternativ nutzt das Gerät einen externen Router oder einen UMTS-Stick, um die Verbindung zum Internet aufzunehmen. Besonders wurde auf die Sicherheit geachtet: Ihre Gäste werden auf Wunsch in ein eigenes Subnet eingeordnet, womit die hauseigenen Geräte vor der eventuellen Einschleppung von Viren und ähnlichen Gefahren geschützt werden. Auch der DualBand-Betrieb nach n-Standard ist möglich, Ihre Geräte werden also mit bis zu 300 MBit/s wahlweise über das 2.4 GHz-Band oder das 5 GHz-Band integriert. Die Einrichtung geht dank sicher vordefiniertem Passwort leicht von der Hand, wahlweise lässt sich aber auch ein Expertenmodus aktivieren. Drucker und Speichermedien nach USB 2.0 lassen sich über den integrierten USB-Port anbinden, wodurch sich die FRITZ!Box WLAN 3270 zu einem einfachen NAS aufrüsten lässt. Der integrierte Streaming-Client überträgt Musik und andere Medieninhalte aus diesem Speicher auch bei abgeschaltetem PC innerhalb des Netzwerks - ideal für die Unterhaltung im Heimnetz. Steuern lässt sich das über die FRITZ!App Media, die die DLSN-fähigen Geräte in Ihrem Netz automatisch findet. Über die jeweilige FRITZ!App für iPhone und Android sind auch VoIP-Telefonate möglich, das Gerät rückt also funktionell näher an die Modelle FRITZ!Box Fon heran.
Platz 7: Netgear WNR2200
Der Netgear WNR2200 leistet als WLAN-Router gute Dienste in einem Heimnetzwerk. Das Consumer-Gerät unterstützt WLAN nach dem aktuellen Standard 802.11n, beschränkt sich jedoch auf das Frequenzband um 2,4 GHz und hat keine Möglichkeit im weniger ausgelasteten Band bei 5 GHz zu funken. Neben den vier 10/100 MBit LAN-Ports und einem WAN-Anschluss gleicher Geschwindigkeit, besitzt der Wireless-N 300 Router WNR2200 von Netgear einen USB-Port. Mit diesem lassen sich tragbare Speichergeräte als Netzlaufwerk einbinden und können im gesamten Heimnetz genutzt werden.
Platz 8: AVM FRITZ!Box 6842 LTE
AVM bleibt seinem FRITZ!Box Konzept treu und stellte auf der CeBit 2012 einen LTE-fähigen DSL-Router vor. Die FRITZ!Box 6842 LTE unterstützt Kategorie-3-LTE. Dies entspricht den Frequenzbändern 800 MHz und 2,6 GHz. Das soll theoretische Downloadgeschwindigkeiten von 100 MBit/s möglich machen. Der maximale theorethische Upload liegt bei 50 MBit/s. Im W-LAN funkt die FRITZ!Box 6842 LTE nach dem aktuellen N-Standard. Aber auch ältere Geräte die diesen Stanard noch nicht beherrschen können angesprochen werden. Zusätzlich ist die FRITZ!Box mit vier LAN-Ports sowie einem USB 2.0-Port ausgestattet. Auch analoge Endgeräte können noch an die Anlage angeschlossen werden. Wenn Sie die FRITZ!Box 6842 LTE nutzen möchten um über die LTE-Verbindung zu telefonieren, kommt das integrierte DECT zum Einsatz, dass bis zu sechs schnurlose Geräte ansprechen kann. Ebenfalls mit dabei ist der Zugang zur MyFRITZ!-Cloud. Eine Personal-Cloud-Lösung die der Nutzer zur Absicherung von Mediendateien und Ähnlichem nutzen kann. Auf Wunsch dient die MyFRITZ! sogar als digitaler Anrufbeantworter.
Platz 10: Netgear WNDR3800
Der WNDR3800 aus dem Hause Netgear ist ein kompakter und funktionsreicher WLAN-Router. Dank Kanalbündelung der Funkfrequenzen 2,4 GHz und 5,0 GHz erlaubt das Produkt eine maximale Brutto-Übertragungsrate von 600 MBit/s. Viele seiner Funktionen machen sich zuhause bezahlt. So werden über das ReadyShare Printer getaufte Tool gewöhnliche USB-Drucker per Heimnetzwerk angesprochen. Auch externen Datenträgern steht die USB-Schnittstelle offen. Der WNDR3800 versteht sich mit den Dateisystemen FAT16 und 32, NTFS sowie Ext3. Alle so abgelegten Files lassen sich leicht per Smartphone-App oder über den Browser abrufen - auch unterwegs. Die "Netgear Readyshare Cloud"-App ist für Android und iOS in den jeweiligen Stores verfügbar.

Wie bei unseren regelmäßigen Auswertungen der DSL-Router mit drei Monaten Messzeitraum haben wir auch bei der Jahresliste die Seitenabrufzahlen der Produkte durch die Leser in der TecChannel-Produktdatenbank ermittelt. Im Fall der beliebtesten DSL-Router des Jahres wurde der gesamte Jahreszeitraum berücksichtigt.

In diesem Jahresüberblick tun sich Produkte, die bereits zu Beginn des Jahres erschienen sind, naturgemäß etwas leichter. Denn diese DSL-Switches haben mehr Zeit, um Klicks der TecChannel-Leser einzufahren. (hal)