Tablets und Smartphones

Deutsche Unternehmen rückständig bei der Mobile-Nutzung

06.09.2011 von Manfred Bremmer
Obwohl die Vorteile weitgehend bekannt sind, investieren Unternehmen nur zögernd in mobile IT-Lösungen. Vielfach dominieren Insellösungen das Business, die Smartphone, Tablet und Co. isolieren. Dadurch verspielen Firmen viele Chancen.

Betrachtet man nur die Zahlen, ist das Thema Enterprise Mobility in Deutschland eine echte Erfolgsstory: Laut Erhebungen von Pierre Audoin Consultants (PAC) werden bereits in 80 Prozent aller deutschen Unternehmen Smartphones genutzt. Der Einsatz ist dabei keineswegs auf die Management-Ebene beschränkt: In zirka 20 Prozent der Firmen verwendet sogar mehr als die Hälfte der Mitarbeiter ein Smartphone.

Im Kommen sind Tablets. Laut PAC nutzt etwa jedes fünfte Unternehmen ein iPad oder ein ähnliches Gerät geschäftlich. Zunächst oft als Technikspielzeug für die private Nutzung belächelt, gelten die Mobilrechner heute als echte Produktivitäts-Tools. Zumindest trifft das auf Unternehmen zu, die diese Geräte bereits nutzen oder dies planen.

Ergebnis: Es wird weniger investiert als benötigt.
Foto: PAC

Bei weitem nicht so fortschrittlich seien deutsche Unternehmen indes, wenn es um eine tief greifende Mobilisierung geschäftlicher Abläufe gehe, erklärt PAC-Analystin Nicole Dufft. So handle es sich bei den genutzten Mobility-Anwendungen meist um Insellösungen, deren Funktionen und Oberflächen sich von denen auf dem Desktop unterschieden. In diesem Zusammenhang nutzten die Anwender in der Regel auch verschiedene Rufnummern und Kontaktverzeichnisse.

Weitere Umfrageergebnisse belegen diese Einschätzung: So können die Mitarbeiter zwar in 83 Prozent der Unternehmen E-Mails mobil empfangen und versenden. Andere Business-Anwendungen werden dagegen von deutlich weniger Anwendern genutzt. Am besten schneiden noch Office-Anwendungen mit 54 Prozent ab. Programme zur Zeiterfassung und Einsatzplanung, aber auch Collaboration-, ERP-, Lager-, Logistik- und CRM-Anwendungen werden mit 22 bis 19 Prozent deutlich weniger mobil genutzt.

Business Apps
Kostenpflichtige Business-iPad-Apps
Eine Auswahl an kostenpflichtigen Anwendungen, die den Einsatz des iPads im Business vorantreiben.
Documents To Go Premium
Mit Documents To Go Premium können jetzt auch auf dem iPad Office-Dateien editiert werden. Die App ist kompatibel zu Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien und unterstützt für den mobilen Einsatz ausreichend viele Formatierungoptionen. Aber auch beim Anzeigen von Dokumenten ist Documents To Go Premium stark. Der Anbieter wirbt damit, Office-Dokumente unverfälscht auf dem iPad anzeigen zu können. Darüber hinaus ist allerdings auch die Betrachtung von PDF- und iWork-Dokumenten möglich.
Print 2 PDF
iOS druckt PDFs. Zumindest dann, wenn Sie die Kauf-App "Print 2 PDF" nutzen. Dafür richtet die Anwendung nach dem Start einen virtuellen Druckerserver ein, der auch nach dem Schließen der App bis zu 10 Minuten aktiv bleibt. So bleibt genug Zeit, um Dokumente aus jeder beliebigen App mit Druckfunktion in das PDF-Format zu gießen.
Fast Calendar & Tasks (Calvetica)
Schnell, schick und funktionell: So zeigt sich der Calvetica-Kalender. In der Universal-App erreichen Sie die wichtigsten Terminfunktionen mit nur wenigen Fingertipps. Dank Exchange-Integration bleiben Kalendereinträge auch mit iCal kompatibel. Aufgrund der häufigen Update-Zyklen fügen die Entwickler laufend neue Funktionen hinzu.
ToDo Map HD
Die ToDo Map HD ist kein Kalender oder eine Aufgabenverwaltung im klassischen Sinne. ToDo Map HD ist vielmehr ein Programm, das verschiedenen Aufgaben eine Priorität zuweist und dabei mit der Größenverteilung, Platzierung und Einfärbung der Aufgabe spielt. Dabei gilt: Je größer ein Block, desto wichtiger die Aufgabe. Die Farbe gibt an, ob es sich um einen privaten oder einen dienstlichen Termin handelt, Projektarbeit ist, oder schlicht eine Rechnung gezahlt werden muss. Bei der Sortierung der Aufgaben im Kopf kann ToDo Map HD also eine große Hilfe sein. Auch wenn die App eher als Ergänzung denn als Ersatz eines Kalenders zu sehen ist.
iThoughtsHD
iThoughtsHD ist ein gelungenes Mindmapping-Programm für das iPad. Die kostenpflichtige App lässt sich komfortabel bedienen und profitiert deutlich von den Touch-Möglichkeiten des iPads. Mit iThoughtsHD lassen sich am PC erstellte Mindmaps auf den Tablet-PC importieren und dort direkt weiterbearbeiten. Anschließend ist es möglich die Mindmap zu exportieren, etwa zum Cloud-Anbieter Dropbox. Zur Präsentation von erstellten Diagrammen eignet sich iThoughtsHD ebenfalls. Über den Video-Ausgang des iPads können Mindmaps auf großen Bildschirmen vorgeführt werden.
Textastic
Textastic ist ein vielseitiger Texteditor, der sich durch seine speziellen Funktionen im Besonderen für die Code-Entwicklung und -Betrachtung eignet. Hierzu zählt zum Beispiel die Syntax-Hervorhebung, die für mehr als 80 Programmier- und Skriptsprachen implementiert ist. Die Möglichkeiten zum Dateiaustausch haben die Textastic-Entwickler möglichst frei gestaltet. So lässt sich Code unter anderem über FTP, FTPS, SFTP oder Dropbox importieren. Aber auch via WebDAV können neue Dateien eingelesen werden.
iMExchange 2
Für das iPad ist die praktische App iMExchange 2 verfügbar. Mit ihr tragen Sie ab sofort immer alle Outlook Aufgaben und Notizen bei sich. iMExchange 2 verbindet sich direkt mit dem Exchange Server und bezieht von dort alle seine Informationen. Auch vom iPad zum Server funktioniert die Synchronisation. So ist ein einheitlicher Datenbestand gewährleistet. Eine bestimmte Anzahl an Synchronisationen ist kostenlos. Danach muss über einen In-App-Purchase die Premium-Version für 5,99 Euro gekauft werden. Die App wurde sowohl für das iPhone als auch für das iPad konzipiert.
Prompt
Dass sich das iPad auch zum Administrieren eignet, beweist Prompt. Die App ist ein SSH-Client und holt eine entfernte Kommandozeile direkt auf das Apple-Tablet. Dabei sind viele Funktionen der Prompt-App überaus hilfreich: Beispielsweise existiert eine Funktion zur Auto-Vervollständigung von Konsolenbefehlen, was den Tippaufwand reduziert. Weiterhin wurde die iPad-Tastatur um zusätzliche (anpassbare) Funktionstasten erweitert. Auch dass Prompt mehrere SSH-Verbindungen im Hintergrund offen halten kann, ist ein Pluspunkt.
OmniFocus for iPad
OmniFocus for iPad gehört zu den Platzhirschen unter den Aufgabenverwaltern im App Store - und das zu Recht. Die Anwendung unterstützt Sie bei der täglichen Aufgabenverwaltung mit ausführlichen Sortierfunktionen, Kategorisierung und einer Ordnerverwaltung. Weitere Features sind die Möglichkeit einzelne Aufgaben in kleinere Teilaufgaben aufzuspalten, die Zuordnung von Aufträgen zu Kartenpositionen und die Cloud-Synchronisation mit der Mac- und iPhone-Anwendung von OmniFocus. Kritikwürdig ist einzig der Preis von 31,99 Euro. Das Gesamtpaket das The Omni Group schnürt ist jedoch durchweg überzeugend.
SharePlus Office Mobile Client
SouthLabs bieten einen mobilen Client für SharePoint-Dienste an. SharePlus Office Mobile Client, so der Name der App, erlaubt Dokumente, Kalendereinträge und Aufgabenlisten vom und zum iPad zu synchronisieren. Ist einmal keine Datenverbindung verfügbar, so sichert die App alle Änderungen lokal auf dem Gerät und gleicht die Deltas beim nächsten Kontakt mit dem SharePoint-Server automatisch ab. SharePlus ist kompatibel zu Windows SharePoint Services 3.0, SharePoint 2007 & 2010. Auch Office 365 wird über Microsoft Business Productivity Online Suite (BPOS) unterstützt.
1Password for iPad
Sichere Passwörter eingeben und verwalten zu müssen macht auf dem iPad keine Freude. 1Password for iPad ist hier eine große Hilfe. Die App setzt auf einen zentralen Passwort-Tresor, der sich so auch auf dem Mac und PC nutzen lässt. Zur Sicherheit der Benutzerdaten wird auf die Hardware-Verschlüsselung des iPads gesetzt, die mit dem AES-Algorithmus arbeitet. 1Password Pro ist die Universal-Ausgabe der App und lässt sich zusätzlich noch auf dem iPhone verwenden.
Gusto
Gusto ist Werkzeug für die Web-Entwicklung, das sich auf dem iPad benutzen lässt. Dazu haben die Entwickler eine projektbezogene Benutzeroberfläche realisiert, mit der der Anwender jeweils immer nur die für eine Webseite relevanten Code-Teile und Dateien zu sehen bekommt. Damit die Code-Bearbeitung leichter von der Hand geht, ist eine Syntax-Hervorhebung implementiert, die sich mit den wichtigsten Programmier- und Skriptsprachen versteht. Über den integrierten FTP/SFTP-Client lässt sich auch der gesamte Publishing-Prozess mit Gusto bewerkstelligen.
Sorted
Einfach gestaltete To-do-Listen wie Sorted haben Hochkonjunktur. Die App greift dem Anwender an vielen Stellen sinnvoll unter die Arme und macht die Arbeit leichter. Beispielsweise erlaubt die "Set & Forget" getaufte Funktion, Alarme für Erinnerungen in Sekundenschnelle zu erstellen. Einfache Wischgesten in der Aufgabenliste ersparen den Umweg über verschachtelte Menüs. Damit auch Dritte über Termine informiert sind, lassen sich alle mit Sorted erstellten Verabredungen auch per E-Mail teilen.
Analytics HD
Analytics HD ist ein Webmaster-Tool für das iPad, mit dem sich aus Google Analytics generierte Daten auswerten lassen. 55 vorgefertigte Reports stehen dafür zunächst zur Wahl. Für eine bessere Lesbarkeit können Grafiken auch als Vollbild ausgegeben werden. Besitzer mehrerer Webseiten werden die Möglichkeit zu schätzen wissen, verschiedene Logins und Benutzerdaten mit Analytics HD verwalten zu können. Dafür wurde eine Schnellwechsel-Funktion implementiert.
iDisplay
Wer sein iPad ohnehin in der Nähe des Desktops betreibt, der kann mit der iDisplay-App sein Tablet als Monitorerweiterung benutzen. Dabei verhält sich das iPad als zweiter Bildschirm am PC. Voraussetzung ist die entsprechende App auf dem iPad sowie die Client-Software auf dem Rechner. Da es sich um eine Universal-App handelt, kann iDisplay sogar auch mit einem iPhone genutzt werden.
ReaddleDocs HD
Heutige Menschen bewahren ihre Dokumente an vielen verschiedenen Orten auf: Zu Hause, in der Arbeit, auf mobilen Geräten oder als E-Mail-Anhang - nicht zu vergessen die diversen Cloud-Dienste wie Dropbox, die iDisk oder Google Docs. ReaddleDocs für das iPad stellt sich nun an, diese grundverschiedenen Quellen in einer einzigen Anwendung zusammenlaufen zu lassen, damit sie zentral verwaltet werden können. Die App öffnet diverse Textdateien und Office-Dokumente und unterstützt auch Markierungen für PDF-Files. Dabei lassen sich Dokumente aus den bereits genannten Quellen importieren und lokal auf dem iPad nutzen.
Wake
Die gerade einmal 0,79 Euro teure Universal-App Wake wickelt alle Wake-on-Lan-Vorhaben im Netzwerk ab. Über einen Farbindikator wird angezeigt, ob eine Maschine gerade läuft oder nicht. Als praktisch erweist sich die Auto-detect-Funktion, die selbstständig alle WoL-kompatiblen Rechner im Netzwerk ausfindig macht.
TeamViewer Pro HD
Mit dem TeamViewer HD gibt es die populäre Remote-Software nun auch in einer speziellen iPad-Version. Die HD-Ausgabe profitiert deutlich vom größeren Platzangebot des iPads, da die Anzeige ferngesteuerter PCs nun nicht mehr auf den kleinen Bildschirm des iPhones herunterskaliert werden müssen. Privatanwender dürfen den TeamViewer HD wie bisher kostenlos nutzen. Unternehmen müssen allerdings die kostenpflichtige Ausgabe TeamViewer Pro HD erwerben, die für den kommerziellen Einsatz freigeben ist.
GoodReader for iPad
Der GoodReader ist eine klassische Betrachtungssoftware. Mit ihr kann man zahlreiche Dateiformate wie Bilder, Word- und PDF-Dokumente öffnen und lesen. Eine Mailoption ist ebenso vorhanden wie die Möglichkeit, rudimentäre Dateiformate wie Textdateien zu bearbeiten. Die Dokumente lassen sich nicht nur über iTunes, sondern auch zum Beispiel über einen Webserver oder WLAN auf das iPad überspielen.
Mr. Reader
Mr. Reader ist ein funktionsreicher RSS-Reader für das iPad, der sich mit einem Google Reader-Konto synchronisieren kann und dabei mit interessanten Verwaltungsfunktionen aufwartet. Die iPad-App unterstützt alle Reader-Funktionen wie Starred, Shared, Friend's Shared oder mit Tags versehene Artikel. Aus Mr. Reader heraus können neue Feeds abonniert werden. Dabei ist besonders die Suchfunktion eine große Hilfe, die relevante RSS-Feeds mit dem Suchwort ausfindig macht. Auch das Umbuchen, Umbenennen oder Löschen von Markierungen und Feeds stellt auf dem iPad kein Problem dar.
iSSH - SSH / VNC Console
iSSH ist eine, der Name deutet es bereits an, SSH-Konsole für das iPad. Mit der App können komfortabel von unterwegs aus Anweisungen an Remote-Rechner gesendet werden. Dabei wandert die Konsole in der Vordergrund, die iPad-Tastatur verweilt transparent im Hintergrund. Die Funktionalität von iSSH geht jedoch noch über die SSH-Eigenschaften hinaus. Die App inkludiert einen vollwertigen VNC-Client, der über WLAN, Edge oder 3G zur Fernsteuerung eines PCs eingesetzt werden kann. Lob verdient der Entwickler für die Entscheidung iSSH zu einer Universal-App zu machen, die neben dem iPad auch auf dem iPhone läuft.
iOutBank für iPad
iOutBank für iPad verspricht, sicheres, komfortables, einfaches und schnelles Banking auf dem Tablet möglich zu machen. Die Finanz-App nutzt hierfür den etablierten HBCI-Standard, der bereits von vielen Finanzinstituten unterstützt wird. iOutBank eignet sich nicht nur zum Betrachten des Kontostandes, sondern taugt auch zum Erstellen von Überweisungen oder dem Anlegen von Daueraufträgen.
Citrix Receiver
Die kostenlose iPad-App Citrix Receiver eignet sich sehr gut, wenn zuhause auf dem iPad schnell ein Zugriff auf die Firmendaten und Applikationen erfolgen soll. Als Vorraussetzung muss in Ihrem Unternehmen Citrix XenApp oder XenDesktop im Einsatz sein. Extrem praktisch ist die Möglichkeit den Citrix Receiver mit dem iPhone zu koppeln. Dabei fungiert das Smartphone als Touchpad, mit dem sämtliche Anwendungen via Mauszeiger bedient werden können.

Differenz zwischen Handlungsbedarf und Investitionsvorhaben

Dieses Ergebnis klingt zunächst überraschend, wenn man bedenkt, dass gerade Displays und (virtuelle) Tastaturen typischer Smartphones nicht gerade optimal für die Eingabe und Bearbeitung längerer Texte, Tabellen oder Präsentationen ausgelegt sind. Andererseits aber sind die Geräte zumeist bereits bei der Auslieferung mit einer mobilen Office-Suite ausgestattet. Fehlt eine solche - wie beim Apple iPad -, kann man sie für wenig Geld aus dem iTunes App Store oder einem anderen App-Marktplatz auf sein Device laden.

Kaum ein Unternehmen hat ein spezielles Mobile-Budget.
Foto: PAC


Im Gegensatz dazu erfordert die Anschaffung und Integration einer mobilen ERP- oder Logistiklösung einen deutlich höheren Aufwand und birgt zudem unter Umständen ein höheres Risiko. Hier ist bereits eine ausgereifte Mobility-Strategie mit Kosten-Nutzen-Bewertung, (Remote-)Management- und anderen Sicherheitsfunktionen nötig beziehungsweise ratsam.

Gerade diese Mühen scheinen deutsche Unternehmen aber zu scheuen: Fast zwei Drittel der von PAC befragten Firmen gaben nämlich an, dass die Einsatzstrategie für mobile Endgeräte und Anwendungen abhängig vom aktuellen Bedarf ad hoc entschieden werde. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Unternehmen kein spezielles oder nur ein sehr kleines Mobility-Budget besitzen. Außerdem beobachtete PAC in den Erhebungen eine deutliche Differenz zwischen dem konkreten Handlungsbedarf und den tatsächlichen Investitionsplänen für mobile IT-Anwendungen.

Ein Konzept zur Nutzung mobiler Systeme fehlt häufig

Ähnlich sehen das die Experten von WIK Consult, die im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekts SimoBIT (Sichere Anwendung der mobilen Informationstechnik zur Wertschöpfungssteigerung in Mittelstand und Verwaltung) mehr als 1200 kleinere und mittelgroße Unternehmen in Deutschland befragt haben. "Eine systematische Planung, bei der ein längerfristig ausgerichtetes Konzept zur Nutzung mobiler IKT-Lösungen im Mittelpunkt steht und die auch Organisations- und Prozessveränderungen im Sinne eines Change-Managements berücksichtigt, stellt eher die Ausnahme dar", konstatieren die Marktforscher. Aus diesem Grund habe die Einführung bei vielen Unternehmen zu "Herausforderungen" geführt, die durch eine bessere Planung weitgehend vermeidbar gewesen wären.

An Problemen verweist WIK-Consult vor allem auf den höheren Aufwand, den die Investition und die Inbetriebnahme mobiler IKT-Lösungen mit sich bringen. Häufig kommt es auch zu nicht erwarteten Kostensteigerungen und dem Überschreiten geplanter Realisierungszeiten. Eine zusätzliche Umfrage bei den Anbietern von mobilen Lösungen bestätigt den Eindruck, dass viele Anwenderunternehmen das Thema zu blauäugig angehen.

So gehen die befragten Hersteller beziehungsweise Dienstleister davon aus, dass sich nur ein Drittel der Kunden im Rahmen einer Gesamtstrategie für Mobile-Business-Lösungen entscheidet. Die große Mehrheit aber habe kein Change-Management etabliert und entscheide von Fall zu Fall. Aus Sicht der Anbieter ist eine Gesamtstrategie jedoch unbedingt nötig, um den möglichen Nutzen ausschöpfen zu können. Die Anbieter monieren zudem, dass Anwenderfirmen über die Einsatzmöglichkeiten mobiler Systeme nicht genug Bescheid wissen.

Großes Potenzial für Kosteneinsparungen

Gerade einmal 36 Prozent der Firmen, so berichten die Marktforscher, hätten keine Probleme bei der Implementierung von Mobile-Business-Lösungen gehabt. Dessen ungeachtet belegen weitere Studienergebnisse, dass sich die Beschäftigung mit mobilen Themen durchaus lohnen kann. Sind die mobilen IKT-Lösungen einmal eingeführt, bewerten die Befragten das Verhältnis von Aufwand und Nutzen grundsätzlich positiv. Die Anwender konnten insbesondere durch eine Erhöhung der Flexibilität (78 Prozent), eine Steigerung der Informationsqualität (74 Prozent) und eine Verbesserung des Kundenservice (73 Prozent) profitieren. In fast 40 Prozent der auskunftgebenden Unternehmen haben die Lösungen zudem zu beachtlichen Kostensenkungen geführt - im Durchschnitt konnten die operativen Kosten um bis zu 20 Prozent reduziert werden.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation Computerwoche. (fho)