Im Vergleich zum Modell 8300 hat sich innerlich nicht viel getan, deswegen sprechen wir in diesem kurzen Artikel nur die Neuerungen an.
Der Curve 8310 ist bereits der zweite BlackBerry mit GPS und Navigation. Allerdings konnte sein Vorgänger, der BlackBerry 8800 im Test nicht überzeugen. Das soll sich nun gebessert haben.
Das Gerät erhielt einen neuen Anstrich, statt silbernem Plastik steckt der Curve in einem dunkleren Gehäuse. Verglichen mit dem 8300 wirkt der 8310 ein wenig höherwertiger, allerdings vermisst man auch hier Klavierlack und Metallapplikationen.
GPS, Navigation und Google Maps
Die wichtigste Neuerung im 8310 ist das integrierte GPS-Modul sowie die Navigation. Das getestete Gerät ist mit dem Vodafone-Navigator ausgestattet, einer Eigenentwicklung von Vodafone, das Kartenmaterial kommt von Telmap.
Der Vodafone-Navigator erhält seine Informationen von einem zentralen Server, auf dem die gesamte Berechnung stattfindet. Das bringt sowohl Vor- als auch Nachteile. Positiv ist, dass sich der Nutzer nicht mehr um das Kartenmaterial kümmern muss. Außerdem wird das Gerät nicht durch die Berechnung belastet. Praktisch: Es gibt sowohl einen Auto- als auch einen Fußgängermodus, je nach Option wird die Strecke anders berechnet.
Die Nachteile sind, dass die Navigation nur dort stattfindet, wo der BlackBerry auch Netzempfang hat, zudem dauert das Berechnen und Übertragen der Route länger als bei einer lokalen Variante. Daneben entstehen auch zusätzliche Kosten. Vodafone fängt das mit einer speziellen Tarifoption ab. Die Navigation in der D-A-CH-Region kostet pro Monat fünf Euro, darin sind alle anfallenden Datenübertragungen und D-A-CH-Roaming-Gebühren enthalten. Fährt man in das restliche Europa, fallen Kosten von 99 Euro jährlich an, zuzüglich der Roaming-Gebühren. Diese lassen sich aber durch eine spezielle internationale BlackBerry-Flatrate reduzieren.
Neben der Vodafone-Lösung ist auch Google Maps vorinstalliert. Die Karten-Software kann den Aufenthaltsort alternativ über das Mobilfunknetz bestimmen. Diese zweite Möglichkeit besitzt zwar nur eine Genauigkeit von etwa 200 Metern, funktioniert aber dafür auch in Bereichen, in denen keine GPS-Daten empfangen werden.
Laufzeit, Multimedia und andere Anwendungen
Das GPS-Modul zehrt deutlich an der Laufzeit des Geräts. Das macht sich vor allem in der Stand-by-Zeit bemerkbar. Wer die GPS-Einheit exzessiv nutzt, der sollte ein Ladekabel mitführen.
Im Multimedia-Bereich setzt RIM wieder auf den Roxio Media Creator 9 für die Verwaltung. Der auf dem Gerät integrierte Mediaplayer entspricht dem des Curve 8300. Vodafone will zusätzlich die ersten 5000 Geräte mit einer vorbespielten MicroSD-Karte ausliefern, auf der neben 100 Liedern auch mehrere Videos enthalten sein sollen.
Als weitere sinnvolle Anwendung ist das KlickTel-Telefonbuch installiert. Im alltäglichen Einsatz fällt vor allem die gute Integration auf. So lassen sich Adressen aus KlickTel direkt in das normale Adressbuch oder als Navigationspunkt übernehmen.
Tabelle: Der BlackBerry 8310 Curve im Überblick
Prozessor |
keine Angaben |
Speicher |
64 MByte intern |
Erweiterungsslot |
MicroSD, maximal vier GByte |
Display |
320 x 240 Bildpunkte |
Größe |
107 x 60 x 15,5 mm |
Gewicht |
108 Gramm inklusive Akku |
Akku |
1100 mAh |
Mobilfunk |
GPRS/GSM/EDGE |
WLAN / GPS |
nein / ja |
Bluetooth |
ja, 2.0 Profile: Headset, Freisprechen, serieller Anschluss, Stereo-Bluetooth-Headset |
Schnittstelle |
Standard-Mini-USB |
Synchronisation |
BlackBerry-Software |
Betriebssystem |
eigene Entwicklung |
Hersteller |
|
Preis (voraussichtlich) mit Vertrag |
Vodafone: ab 79,90 Euro |
Ohne Vertrag |
zirka 500 Euro |
Vertrieb |
Vodafone (derzeit exklusiv) |
Fazit: Navigiert besser, klingt gut, sieht besser aus
Die Neuauflage des Curve schlägt das Original, ist sie mit GPS doch deutlich vielseitiger. Zu Fuß oder per Auto ist man in einer fremden Stadt deutlich zielstrebiger unterwegs. Allerdings dauert die Berechnung länger als bei den meisten dezidierten Navigationsgeräten. Die Sprachausgabe ist gut und deutlich. Für den schnellen Überblick ist Google Maps mit der Standortbestimmung eine clevere Alternative zum Stadtplan.
Leider schmälert das GPS die Akkulaufzeit, eine der größten Stärken der Curve-Serie. Zudem benötigt man zusätzliche Tarife. Ein Problem sind auch die Reisen außerhalb von Europa, für diese Bereiche stellt Vodafone derzeit noch kein Kartenmaterial zur Verfügung. Wer aber hauptsächlich im D-A-CH-Bereich unterwegs ist, der profitiert von der günstigen Navigationslösung.
Wer nun mit dem Curve 8310 liebäugelt, sollte sich zuvor noch den Test des „normalen“ Curve durchlesen. Außerdem sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass RIM bereits ein neues Business-Gerät, den 8820, angekündigt hat. Dieser verfügt ebenfalls über GPS, zudem noch über WLAN und UMA. (mja)