Aberdeen über Daten-Management

Datenflut bremst BI-Analysen aus

23.03.2011 von Andreas Schaffry
Unternehmen können die steigende Datenflut kaum mehr bewältigen. Darunter leiden Datenanalysen, denn geschäftliche Informationen bleiben ungenutzt oder werden nicht gefunden. Durch ein effizientes Daten-Management lassen sich diese Probleme umgehen.

Die Grundlage für effizientes Business Intelligence (BI) bilden die Geschäftsdaten, mit denen die Analyse-Tools gefüttert werden. Je höher die Datenqualität ist, desto besser sind die Auswertungsergebnisse.

Laut Aberdeen steigt das Datenvolumen in Unternehmen, gleichzeitig sind weniger Daten für Auswertungen verfügbar.
Foto: Aberdeen

Wie gut ein Unternehmen seine Daten und Informationen nutzen kann, davon hängt in vielen Fällen der Geschäftserfolg ab. Zu diesem Ergebnis kommt der US-Marktforscher Aberdeen in der Studie "Data Management for BI. Fueling the Analytical Engine with High-Octane Information". Dazu wurden weltweit rund 370 Firmen zum Umgang mit dem Daten-Management wie auch mit BI-Systemen befragt.

Initiativen für mehr Datenqualität

Den Analysten zufolge starten die Betriebe Initiativen für das Daten-Management aus mehreren Gründen: die Hälfte der Befragten erklärte, dass sie auf viele geschäftlich relevanten Daten und Informationen keinen Zugriff haben und diese folglich auch nicht für Business-Analysen nutzen können. 46 Prozent teilten mit, dass Geschäftsinformationen zu langsam bereitgestellt werden. Und 42 Prozent gaben an, dass sie von der stetig steigenden Datenflut überrollt werden und zugleich mit immer komplexer werdenden Informationen überfordert sind.

Daten-Management kanalisiert Informationsflut

Laut dem Marktforscher stieg die in Unternehmen für BI-Auswertungen genutzte Datenmenge von 2008 auf 2009 um 28 bis 31 Prozent und von 2009 auf 2010 sogar um 36 bis 43 Prozent an. Die Schwankungen der Prozentzahlen beim Informationszuwachs hängen unter anderem von der Firmengröße ab.

Mit Blick auf die Umfrageergebnisse empfehlen die Analysten den Einsatz von Daten-Management-Werkzeugen, um die Daten-Qualität zu erhöhen. Zugleich sollte ein abteilungsübergreifendes Team Strategien für ein effizienteres Daten-Management entwickeln und diese mit Hilfe des Top-Managements umsetzen.

Besonders erfolgreiche Unternehmen, von Aberdeen "Best in class" (Bic) genannt, brauchen nur zwölf Tage, um eine neue Datenquelle in ihr BI-System zu integrieren. Durchschnittsbetriebe benötigen 60 Tage und besonders schlechte Firmen, die sogenannten "Laggards", satte 143 Tage. Ein Grund für die Unterschiede: Immerhin drei Viertel der Bics setzen Software-Tools für die Datenintegration ein, jedoch nur 46 Prozent der Laggards. Auch gaben 86 Prozent der Best-Performer an, dass das Management das Thema BI unterstützt und es dafür eine entsprechende Firmenkultur gibt. Zwei Drittel der besten Betriebe haben etablierte Prozesse für die Bereinigung und Anreicherung von Daten, doch nur 35 Prozent der Nachzügler.