Daten immer up to date

20.05.2003 von Klaus Manhart
SyncML beendet den Sprachwirrwarr beim Datenaustausch: Immer mehr Hersteller liefern ihre PDAs und Handys mit diesem Synchronisationsprotokoll aus, SyncML-Server und Internet-Dienste sorgen für die Datenkonsistenz.

Die zunehmende Verbreitung von Multimedia-Handys, PDAs und Notebooks schafft ein Problem, dessen Lösung immer drängender wird: der Abgleich von Informationen zwischen den unterschiedlichen Geräten. Schon heute besitzen IT-Poweruser oft vier oder gar fünf Geräte mit eigener Datenhaltung: Neben dem Firmencomputer und Home-PC tummeln sich die gleichen Daten meist auch auf dem Notebook und in reduzierter Form auf PDA und Handy.

Um die Informationen auf all diesen Geräten immer auf dem aktuellen Stand zu halten, braucht es eine gehörige Portion Selbstdisziplin und Zeitaufwand - doch wer bringt diese schon auf? Hinzu kommt, dass immer mehr Daten direkt unterwegs in einen PDA eingegeben werden. Doch ein Abgleich mit dem Firmennetz wird - wenn überhaupt - aufgeschoben, bis der User wieder vor Ort ist.

Das kann zu Problemen führen, wenn der Außendienstmitarbeiter unterwegs einen Kundentermin eingetragen hat, die Sekretärin diesen aber inzwischen anderweitig belegt hat. Im Idealfall würde eine Synchronisations-Software einen Termin nach der Eingabe auf einem PDA automatisch mit dem elektronischen Terminkalender im Unternehmen abgleichen. Im Sekretariat wäre der Termin dann bereits bekannt, lange bevor der Mitarbeiter von seiner Dienstreise zurückkehrt.

Viele Köche verderben den Brei

Die Datensynchronisation ist die Achillesferse des mobilen Computing. Unterschiedliche Standards und Transportwege verhinderten bislang, dass Daten ohne großen Aufwand über Systemgrenzen hinweg abgeglichen werden konnten. Zwar gibt es eine Reihe von proprietären Synchronisationsprotokollen für mobile Geräte. Solche herstellerspezifischen Abgleichprogramme wie beispielsweise das im Palm verwendete Hotsync oder Microsofts ActiveSync schaffen es allerdings nur mit Mühe, die Übersicht beim Datenaustausch zu behalten.

Sie haben den Nachteil, dass jedes davon nur für spezielle Transportprotokolle verfügbar und nur für eine Teilmenge von Geräten und Anwendungen implementiert ist. So gibt es eine Prozedur zum Synchronisieren von Dateien zwischen Notebook und Fileserver, eine weitere zum Synchronisieren des Kalenders auf einem PDA und wieder eine andere für den Remote-Zugang zur E-Mail.

Vor allem aber verhindern die proprietären Synchronisationsprotokolle, dass man Daten ohne großen Aufwand über Systemgrenzen hinweg abgleichen kann. Zudem provozieren die Insellösungen durch umständliche Benutzerführung und technische Unzulänglichkeiten geradezu Konfigurationsfehler und führen schnell zum kompletten Daten-Crash.

SyncML - einheitlicher Standard

Mit SyncML liegt nun ein Standard zum Datenabgleich vor, der auf einem einheitlichen, technisch ausgereiften Protokoll basiert und auf breiter Basis akzeptiert wird. Damit neigen sich die Zeiten der alten, proprietären Synchronisationsprotokolle dem Ende zu.

Das Protokoll wurde auf Initiative führender Mobilfunkgeräte- und Computerhersteller entworfen, die sich Anfang 2000 zum SyncML-Konsortium zusammengeschlossen haben. Das Konsortium, das nun unter dem Dach der Open Mobile Alliance angesiedelt ist, besteht aus etwa 200 Firmen, darunter Ericsson, IBM, Lotus, Motorola, Nokia, Palm, Psion und Starfish.

SyncML (Synchronization Markup Language ) ist Beschreibungssprache und Protokollvereinbarung in einem. Die Sprache lehnt sich an den W3C-Standard XML an und erweitert ihn um genormte Funktionen für den Datenabgleich. Das Protokoll arbeitet auf Client-Server-Basis, wobei der Server die Software auf dem Client-Gerät verwaltet. Das Bild zeigt ein typisches Szenario, bei dem ein SyncML-Server jedes beliebige SycnML-fähige drahtgebundene oder drahtlose Endgerät managed.

Aktuell gültig ist die Spezifikation 1.1.1 des SyncML-Protokolls. Zugleich mit der Spezifikation veröffentlichte die Initiative auch ein kostenloses SyncML-Reference-Toolkit, womit Hersteller ihre Produkte auf Basis der SyncML-Regeln synchronisationsfähig machen können. Die ebenfalls kostenlos erhältliche SyncML Conformance Test Suite (SCTS) prüft, ob Client- und Serverimplementierungen zum SyncML-Protokoll konform sind.

Funktionsumfang von SyncML

Mit SyncML erhalten die Geräte ein einheitliches Austauschprotokoll. Dieses arbeitet dabei unabhängig vom Gerätetyp und vom Übertragungsweg: Damit so unterschiedliche Gerätegattungen wie PDAs, Handhelds, Mobiltelefone, Kameras und PCs ihre Daten mit dem Synchronisationsprotokoll austauschen können, unterstützt SyncML etablierte Protokolle wie HTTP, WSP (Wireless Session Protocol, Teil des WAP -Protokolls), OBEX für Bluetooth- und IrDA-Verbindungen, aber auch TCP/IP.

Auf der Client-Seite beherrscht SyncML die Datentypen, wie sie bei E-Mail, Kalendereinträgen, Adressverzeichnissen und Dokumenten vorkommen. Gleichzeitig ist SyncML so flexibel, dass sich neue Formate ohne größeren Aufwand einbinden lassen. Im Einzelnen leistet das Protokoll Folgendes:

Client-Server-Kommunikation

Das Bild unten zeigt das grundsätzliche Ablaufschema eines SyncML-Synchronisationsprozesses zwischen einem Server und einem Client. Serveranwendung ist dabei ein Serverprozess, der über ein Synchronisationsprogramm mit der Synchronisationsschnittstelle verbunden ist. Dieses SyncML-Interface überträgt die erforderlichen Daten mittels üblicher Protokolle wie HTTP, WSP oder OBEX zur SyncML-Schnittstelle des Client, der ebenfalls über ein Synchronisationsprogramm verfügt.

Der Sync Client Agent leitet einen Synchronisationsvorgang auf Basis des SyncML-Protokolls ein und verwaltet die Übertragungsvorgänge auf Client-Seite. Auf der Gegenseite des Client wartet der Sync Server Agent auf eine Synchronisationsanforderung. Die Sync Engine führt dabei eine Analyse durch und prüft, welche Daten verändert werden müssen. Dazu öffnet und modifiziert sie Datenbanken, reagiert auf Veränderungen im Terminkalender oder aktualisiert die Ordner des E-Mail-Programms.

Synchronisation und Konsistenz

Das grundsätzliche Problem bei Synchronisationsprozessen ist die Konsistenz der Daten. Um diese zu gewährleisten, müssen sowohl Server als auch Client jede Veränderung der Daten registrieren und während einer Synchronisation einander mitteilen. In SyncML wird die Konsistenz von so genannten Sync Anchors geregelt. Diese gibt es in zwei Ausprägungen, Last und Next. Die Sync Anchors werden zu Beginn einer Synchronisation gesendet, sie geben Aufschluss über die Identität der Datensätze in beiden Geräten. Der Sync Anchor Last enthält den Zeitpunkt, zu dem die Datenbestände aus der Sicht des den Anchor sendenden Gerätes zuletzt abgeglichen wurden, der Sync Anchor Next enthält den Zeitpunkt des gegenwärtigen Austausches.

Damit kann der Server entscheiden, wann die letzte Synchronisation stattgefunden hat und ob die momentane Synchronisation mögliche Änderungen des Datenbestandes beinhaltet. Dazu vergleicht er den Anchor Last des Client mit dem gespeicherten Wert auf dem Server.

Wenn sich nur einzelne Daten geändert haben, muss nicht jedesmal eine vollständige Korrektheit überprüft werden: Es existieren neben diesen generellen Sync Anchors auch Sync Anchors für Datensätze. Im Falle einer nötigen Synchronisation kann die Software daher im nächsten Schritt prüfen, welche Datensätze einer Änderung unterliegen und aktualisiert werden müssen. Dazu vergeben Client und Server Schlüsselzahlen für jeden Datensatz. Veränderte Daten kann der Server dann durch einen Vergleich dieser Zahlen ermitteln.

Synchronisationstypen

Mit der SyncML-Spezifikation sind sieben verschiedene Synchronisationsarten möglich. Wie die Tabelle zeigt, unterscheiden sich die einzelnen Synchronisationstypen lediglich in der Art der gesendeten Daten oder in der Aktionsform der Synchronisationsteilnehmer.

Synchronisationstypen in SyncML

Synchronisationstyp

Beschreibung

Zwei-Weg-Synchronisation (two way sync)

Gewöhnlicher Synchronisationstyp, Client und Server tauschen veränderte Daten aus.

Langsame Synchronisation (slow sync)

Alle Datensätze werden miteinander verglichen, der Client sendet seine Datenbestände, der Server aktualisiert sie und sendet sie zurück.

Einweg-Synchronisation Client (one-way sync from client only)

Nur der Client sendet die Datenänderungen an den Server (und nicht umgekehrt).

Erneuerungs-Synchronisation Client (refresh sync from client only)

Der Client sendet alle Daten einer Datenbank, die entsprechende Datenbank auf dem Server wird vollständig aktualisiert.

Einweg-Synchronisation Client Server (one-way sync from server only)

Nur der Server sendet die Datenänderungen an den Client (und nicht umgekehrt).

Erneuerungs-Synchronisation Client (Refresh sync from server only)

Der Server sendet alle Daten einer Datenbank, die entsprechende Datenbank auf dem Client wird vollständig aktualisiert.

Serverinitiierte Synchronisation (Server Alerted Sync)

Der Server signalisiert dem Client, dass ein Synchronisationswunsch vorliegt.

Aktuelle Endgeräte mit SyncML

Um SyncML einsetzen zu können, sind speziell angepasste Endgeräte notwendig, in denen das SyncML Client Protocol implementiert ist. Toolkits wie das SyncML-Reference-Kit oder Software-Development-Kits wie das XTNDAccess SyncML SDK von Extended Systems ermöglichen Herstellern mobiler Geräte und anderen Entwicklern die Implementierung des Protokolls in Mobiltelefonen, Smartphones und PDAs.

Bislang hat sich SyncML besonders auf Symbian-basierten Mobilgeräten durchgesetzt. Symbian OS ist das im Mobilfunkbereich dominierende Betriebssystem, auf das Hersteller wie Nokia, Sony Ericsson oder Siemens setzen. Die meisten SyncML-fähigen Handys hat Marktführer Nokia im Programm. Im Nokia Communicator, einem der ersten Geräte, die mit dem Protokoll ausgestattet waren, verrichtet SyncML seinen Dienst und wird als Software zusätzlich auf der beiliegenden CD ausgeliefert. Das neuere Dualband-Handy Nokia 7650 mit integriertem SyncML versteht sich auf die Infrarot-Kommunikation via IrDA-Protokoll und beherrscht die Funkübertragung mittels Bluetooth. Kalender, Adressbuch oder Aufgabenlisten kann das Handy auch von unterwegs über eine WAP-Verbindung abgleichen. Insgesamt bietet Nokia derzeit sechs SyncML-fähige Handys.

Besonders nützlich wird SyncML in Smartphones - Multimedia-Handys mit großem Farb-Display - die Telefon-, Internet- und Organizer-Funktionen in einem Gerät vereinen. Mit mobilem Internet-Zugang, vollwertiger E-Mail-Nutzung und vor allem dem Verwalten persönlicher Daten wie Adressen und Terminen fallen eine Menge Informationen an, die ständig mit stationären PCs oder dem Unternehmensnetz abgeglichen werden müssen. Das Nokia 7650, das SX1 von Siemens - das bis Sommer 2003 erscheinen soll - oder das seit der "CeBIT" erhältliche P800 von Sony Ericsson fallen in diese Kategorie und enthalten einen SyncML-Client.

Produktübersicht

Weniger günstig ist die Situation bei den PDAs. Zwar gehört Palm mit zu den Initiatoren von SyncML, liefert aber derzeit alle Geräte mit einem proprietären Protokoll aus. Erst in den nächsten Monaten soll SyncML in PalmOS integriert werden. Nicht SyncML-konform sind auch die PDAs von HP und Compaq, in denen die Synchronisations-Software ActiveSync von Microsoft ihren Dienst verrichtet. Sony verwendet in den Clie-PDAs mit IntelliSync ein Protokoll, das nach Firmenangaben SnycML-konform sein soll. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Mobilgeräte, die herstellerseitig SyncML unterstützen.

Handys, Smartphones und PDAs mit integrierter SyncML-Unterstützung

Modell

Anbieter

Gerätetyp

Verfügbarkeit

Stand: 04/2003

ot715

Alcatel

Handy

verfügbar

A830

Motorola

Handy

verfügbar

A835

Motorola

Handy

ab 2. Halbjahr 2003

V600

Motorola

Handy

ab 3. Quartal 2003

E390

Motorola

Handy

ab 4. Quartal 2003

Nokia 7250

Nokia

Handy

verfügbar

Nokia 6800

Nokia

Handy

verfügbar

Nokia 3650

Nokia

Handy

verfügbar

Nokia 6220

Nokia

Handy

ab 3. Quartal 2003

Nokia 9210i

Nokia

Smartphone

verfügbar

Nokia 7650

Nokia

Smartphone

verfügbar

SGH-D700

Samsung

Handy

verfügbar

S55

Siemens

Handy

verfügbar

SL55

Siemens

Handy

verfügbar

M55

Siemens

Handy

verfügbar

SX1

Siemens

Smartphone

im 1. Halbjahr 2003

T68i

Sony Ericsson

Handy

verfügbar

T610

Sony Ericsson

Handy

verfügbar

P800

Sony Ericsson

Smartphone

verfügbar

Z1010 (UMTS)

Sony Ericsson

Smartphone

ab 2. Halbjahr 2003

PEG-NZ90

Sony

PDA

verfügbar

PEG-NX70V

Sony

PDA

verfügbar

PEG-T675C

Sony

PDA

verfügbar

PEG-T625C

Sony

PDA

verfügbar

SyncML-Client-Software

Besitzer von PDAs mit PalmOS oder Pocket PC müssen dennoch nicht auf SyncML verzichten. Eine Reihe von Software-Herstellern bieten SynML-Clients für PalmOS- und Pocket-PC-PDAs, die diese nachträglich SyncML-fähig machen. Im deutschsprachigen Raum haben das Schweizer Software-Haus Synthesis und die Berliner Space2go diese Marktlücke entdeckt. So stellte space2go zur "CeBIT" einen SyncML-Client für PDAs vor, der sowohl PalmOS als auch Microsofts Pocket PC ab der Version 2002 unterstützt.

Mit dem Client ist eine drahtlose Over-the-air-Synchronisation möglich, die bisher nur Geräten mit eingebautem SyncML vorbehalten war. Die Clients arbeiten herstellerunabhängig mit jedem konformen SyncML-Server zusammen. Den gleichen Client für PalmOS und Pocket PC 2002 bietet auch die Schweizer Synthesis AG an. Hier steht eine kostenlose 30-Tage-Evaluationsversion zum Download bereit. Nach Ablauf der Evaluationsfrist kann man die Software durch Erwerb eines Registrierungs-Codes für 20 US-Dollar pro Lizenz unbeschränkt weiterverwenden.

Auch andere Software-Hersteller bieten Synchronisierungs-Clients auf SyncML-Basis. Pumatechs Intellisync for SyncML beispielsweise synchronisiert E-Mail- und PIM-Daten (Personal Information Manager) zwischen SyncML-konformen Geräten und PC-Basisapplikationen wie Microsoft Outlook, Lotus Notes, Novell GroupWise und ACT!. Das Syncstudio von 3RSoft synchronisiert ebenfalls PIM-Daten auf SyncML-Basis und unterstützt PalmOS und Windows CE.

Weitere SyncML-Clients für PalmOS und PocketPC bieten die Firmen Extended Systems (XTNDAccess - Client und XTNDConnect - Server) und Weblicon . Eine umfangreiche Liste von SyncML-Clients (Software und Hardware) findet sich hier.

SyncML-Server im Unternehmen

Den Clients müssen immer SyncML-Server gegenüberstehen. Unternehmen, die ihren Mitarbeitern einen SyncML-basierten Datenabgleich ermöglichen wollen, benötigen daher eine entsprechende Infrastruktur.

Praktisch alle Software-Hersteller, die SyncML-Clients anbieten, haben auch entsprechende Server im Programm. Um alle Mobilgeräte ins Unternehmensnetz zu integrieren, sollten diese jedoch in der Lage sein, mit verschiedenen Plattformen innerhalb des Unternehmens-Netzwerkes zu kommunizieren. Solche Plattformen sind zum Beispiel Lotus Notes, Microsoft Exchange und Datenbanken wie Oracle und Microsoft SQL Server. Um komplizierte Prozesse und eine aufwendige Synchronisation zu vermeiden, ist es wichtig, dass eine Lösung gewählt wird, die Daten zwischen unterschiedlichen Plattformen zuverlässig austauschen kann.

Plattform-unabhängige Synchronisation

Zu den Produkten, die eine plattformunabhängige Synchronisation versprechen, gehört XTND Connect von Extended Systems . Das zentrale Management der mobilen Daten, Benutzer und Geräte verwendet dabei die Groupware-eigene Benutzerauthentifizierung. Dadurch entfällt die redundante Benutzerverwaltung. Auch andere Möglichkeiten der Groupware, wie etwa die Zuteilung von Gruppen, Applikationen, Dateien und Synchronisationsprozessen bleiben erhalten. Jede Änderung der Groupware-Rechte gilt automatisch auch für die Synchronisation.

Starfish bietet mit seinen TrueSync-Produkten ebenfalls auf Unternehmensbedürfnisse zugeschnittene SyncML-Komponenten. Im Zentrum steht dabei der für SyncML 1.1 zertifizierte TrueSync-Server. Dieser wird ergänzt durch TrueSync Enterprise Adaptors. Das sind Servermodule, die Anwender im Unternehmen bei der Synchronisation zwischen verschiedenen Geräten und Applikationen wie Microsoft Exchange, Lotus Notes, oder PeopleSoft CRM unterstützen. Hinzu kommen mit den APIs Software-Tools für die Systemintegration und Entwicklung von Kundenlösungen. Der TrueSync Thinclient schließlich führt die Synchronisation auf Plattformen wie Linux, Solaris, Macintosh oder Windows durch.

Testversionen

Wer einen SyncML-Server ausprobieren will, kann sich bei Synthesis eine Demo-Version des Synthesis Sync Server 1.0 herunterladen. Die einfach auf dem PC installier- und benutzbare Demo lässt sich hier downloaden. Mit der Demo erhält man einen voll funktionsfähigen SyncML-Server für Windows, der alle Features und die detaillierte Konfigurationsfähigkeit der Vollversion hat. Die Demo kann jedoch nur eine Synchronisations-Session gleichzeitig bearbeiten und läuft bis Ende Juni 2003.

Eine SyncML-Unternehmenslösung ist auch als Open Source im Rahmen des gsynchro-Projekts zugänglich. gsynchro besteht aus einem Client und Server, der Server läuft auf einem Posix-System. Die stets aktuelle Version des Sourcecodes ist hier erhältlich. Eine Liste mit weiteren SyncML-Servern findet sich bei der Open Mobile Alliance.

SyncML-Dienste via Internet

Kleine und mittelständische Unternehmen, die Kosten und Zeit für den Betrieb eines eigenen SyncML-Servers scheuen, können auch auf preiswerte Dienste im Internet zugreifen. space2go bietet für Firmen den SyncML-Datenabgleich via enterprise2go an. Dabei können Mitarbeiter mobil auf ihre Intranet-Groupware-Anwendungen wie MS Exchange Server oder Lotus Domino Server zugreifen. Für die Datensynchronisation wird ein SyncML-fähiges Handy oder ein PDA vorausgesetzt.

Um den Dienst zu nutzen, muss sich der Kunde über das enterprise2go Online-Gateway an den Intranet Access Server anschließen. Die Verbindung zwischen dem Unternehmens-Intranet und dem enterprise2go-Server erfolgt über eine sichere VPN-Verbindung. Das Unternehmen muss hierfür über eine permanente Verbindung zum Internet mit einer festen IP-Adresse verfügen. Damit ist die sofortige Nutzung des Dienstes, der zu einer Monatsgebühr zwischen 7 und 10 Euro pro Benutzer zuzüglich VPN-Gebühr abonniert werden kann, möglich.

Weitere Internet-Dienste

Der österreichische Mobilfunkbetreiber ONE bietet kleinen und mittleren Unternehmen einen ähnlichen Service auf Basis der Siemens-Lösung "m.traction Mobile Office". Dort können Kunden ihre Mobilgeräte ebenfalls "over the air" via SyncML synchronisieren und so von unterwegs ihre Kontakte, To-do-Listen, Termine und E-Mails mit ihren Firmendaten abgleichen. Neben einem VPN-basierten Dienst, bei dem die Firmendaten im Unternehmen verbleiben, gibt es auch eine Easy-Variante, in der die Firmendaten auf dem Server des Netzbetreibers bereitliegen müssen. Dieser übernimmt dann die Wartung der Daten.

Eher an Privatanwender richtet sich der Abgleichdienst Syncml2go . Internet-Nutzer, die sich bei space2go registrieren, können damit ihr elektronisches Telefon- und Adressbuch vom PC in ein SyncML-fähiges Handy drahtlos übertragen und abgleichen. Das lästige Eintippen der Adressen bei Neukauf eines Geräts entfällt, auch den oft umständlichen Transfer über ein Datenkabel kann man sich sparen. Voraussetzung für die Inanspruchnahme des Dienstes ist ein Benutzer-Account, der auf der Website eröffnet werden kann. Anschließend hat man die Möglichkeit, für drei Euro eine Woche lang unbegrenzt Daten auszutauschen. Einen ähnlichen Dienst zum Abgleich von Daten für Privatkunden bietet Siemens, allerdings nur für das SyncML-fähige Businessss-Handy S55 und nur beschränkt auf Outlook-Daten.

Fazit

SyncML ist auf dem Weg zu einem echten Standard für den Datenabgleich. Die meisten der neueren Handys und Smartphones haben SycnML bereits in die Geräte integriert, lediglich bei PDAs ist die Verbreitung bislang eher gering. Während SyncML zumindest in den nächsten Releases von PalmOS enthalten sein soll, zeigt sich Microsoft dem auf breiter Basis akzeptierten Synchronisationsprotokoll bislang verschlossen.

Nutzer aktueller PalmOS- oder Pocket-PC-PDAs müssen dennoch nicht auf SyncML verzichten. Hier bieten Drittanbieter Client-Software für PDAs mit PalmOS und Pocket PC. Unternehmen haben damit die Möglichkeit, ihren ganzen Mobilgerätepark auf SyncML umzustellen und so den Datenabgleich zu standardisieren und wesentlich zu vereinfachen. Hierzu ist der Betrieb eines SyncML-Servers und möglicherweise zusätzlicher Komponenten nötig, die in der Lage sein sollten, mit möglichst allen Unternehmensanwendungen zu kommunizieren.

Alternativ lassen sich auch Internet-Dienste nutzen, die den Datenabgleich extern übernehmen. Solche Dienste können besonders für kleinere Firmen interessant sein, die ihren Mitarbeitern so ohne größeren Aufwand einen aktuellen Datenabgleich anbieten können. (ala)

VPN in der Praxis