Schreiben und Präsentieren

Das richtige Zubehör für iPad und iPad 2

20.08.2011 von Moritz Jäger
Wer sein Apple-Tablet gelegentlich auch mal als Notebook-Ersatz einsetzen will, findet für den professionellen Einsatz adäquates Zubehör. Wir haben für Sie das richtige Zubehör zum Schreiben und Präsentieren mit dem iPad zusammengestellt.

Oft wird die Diskussion, ob ein Tablet nun ein anderes System ersetzt, beispielsweise Netbook oder Notebook, recht dogmatisch geführt. Das ist schade, denn einerseits ist eigentlich genügend Raum für alle im mobilen Fuhrpark. Zweitens bietet jede Gerätekategorie durchaus attraktive Vertreter. Meist stellt sich eher die Frage, welches Gerät, wann zum Einsatz kommt und ob im jeweiligen Fall überhaupt mehr als ein Device mit auf die Reise muss.

Das hängt sicher von der Art der Reise ab, wer nur zum Kunden fährt, um zu Präsentieren, kann mit dem richtigen Zubehör durchaus mit dem iPad/iPad 2 auskommen. Wer hingegen jeden Abend an der Präsentation feilt und diese ständig detailliert überarbeitet, wird wohl doch eher zum Notebook greifen.

Ein bisschen Texteingabe ist mit dem iPad auch kein Problem, längere Schriftstücke verfassen ist dann aber doch eine mühselige Prozedur. Will heißen, prinzipiell lässt sich das iPad durchaus für die Funktionen Schreiben und Präsentieren nutzen, bequemer als ein Notebook ist es aber keineswegs.

Bildergalerie:
Apple iPad 2
Die zweite Generation besitzt den gleichen Formfaktor mit 9,7-Zoll-Display wie das erste iPad. Wie die Apps auf dem Bildschirm zeigen, hat Apple im iPad 2 aber Kameras integriert.
Apple iPad 2
Während an der Vorderseite eine 0,3-Megapixel-Variante implementiert ist, sitzt auf der Rückseite links oben eine 0,7-Megapixel-Kamera. Die Qualität beider Kameras ist allerdings bescheiden.
Apple iPad 2
Das Smart Cover schützt leider immer nur eine Seite des iPad 2. Wer sein iPad 2 viel in Aktentaschen, Rucksäcken oder ähnlichem mitnimmt, sollte lieber eine richtige Schutzhülle verwenden.
Apple iPad 2
Aufgerollt dient das Smart Cover als Ständer...
Apple iPad 2
... wahlweise auch in liegender Form.
Apple iPad 2
Die integrierten Magnete in der Smart Cover Leiste sorgen für den Halt am iPad 2.
Apple iPad 2
Durch die entsprechend platzierten Gegenstücke im iPad 2 arrietiert sich das Smart Cover stets an der passenden Stelle.
Apple iPad 2
Das Smart Cover ist zwar ein nettes Gimmick, im Praxiseinsatz kann es aber schnell nerven.
Apple iPad vs. iPad 2
Beim iPad 2 sind die Kanten im Gehäuse handschmeichelnderen Rundungen gewichen.
Apple iPad
Beim iPad sind die Bedienelemente wie die Lautstärkenwippe und der Sperrknopf sehr gut erreichbar...
Apple iPad 2
... beim iPad 2 liegen die Schalter durch die schrägen Außenflächen des Gehäuses etwas „versteckt“ angebracht.
Apple iPad 2
Dadurch lassen sie sich weniger gut erreichen als beim iPad - besonders wenn das iPad 2 auf einer Fläche liegt oder das umgeschlagene Smart Cover die Rückseite bedeckt.
Apple iPad 2
Auch der Stecker des Dockingkabels sowie...
Apple iPad 2
... der Kopfhörer schließen nicht bündig mit den Buchsen am iPad 2 ab.
Apple iPad 2
In den Einstellungen des iPad 2 findet sich der neue Eintrag „iPad-Hülle verriegeln / entriegeln“. Hier wird festgelegt, ob sich das iPad 2 beim Auflegen und Entfernen des Smart Covers sich automatisch aus- und einschaltet.
Apple iPad 2
Die 0,7-Megapixel-Kamera auf der Rückseite des iPad 2 bietet eine Auflösung von nur 960 mal 720 Bildpunkten. Schon in der Vorschau der Kamera-App zeigt sich die geringe Qualität der Kamera. Allerdings werden Kameras in Tablets...
Apple iPad 2
... überwiegend eh nur für Videotelefonie eingesetzt. Apple implementiert auf dem iPad 2 zu diesem Zweck Facetime. Aber auch die iPhone-App Skype funktioniert auf dem iPad 2 mit Video.
Apple iPad 2
Eine nette Spielerei ist die ebenfalls serienmäßig installierte App "Photo Booth".

Mit dem entsprechenden Zubehör kann man diese Situation natürlich beeinflussen. Daher finden Sie nachfolgend einige Beispiele, wie Sie Ihr Tablet funktionell erweitern können. Dabei gilt es folgendes zu beachten: Grundsätzlich lassen sich die Apps und das Zubehör sowohl mit dem iPad wie auch dem iPad 2 verwenden.

Es kann aber in Teilbereichen zu Kompatibilitätsproblemen kommen. Wer beispielsweise den neuen HDMI-Adapter mit dem ersten iPad nutzt, der kann Videos mit einer maximalen Auflösung von 720p ausgeben. Dann wirken sich naturgemäß die unterschiedlichen Gehäuse der beiden Tablets auch beim Zubehör entsprechend aus: Beim iPad 2 ist beispielsweise eine zusätzliche Öffnung für die Kamera notwendig. Es empfiehlt sich also, die Beschreibungen der jeweiligen Produkte genau zu studieren.

Szenario 1: Texte tippen

Wer zur Arbeit pendelt oder unterwegs zu einem Geschäftstermin ist, der nutzt die Zeit gerne, um E-Mails abzuarbeiten, Texte zu tippen oder Kalkulationen erneut durchzugehen. Die On-Screen-Tastur des iPads stört hier mit der Weile, zudem muss man das doch relativ schwere Tablet in der Hand halten.

Die Abhilfe: Eine Halterung und eine Tastatur. Für diese Lösung gibt es allerdings mehrere Ansätze. Apple selbst bringt eine sozusagen offizielle Halterung, das Apple iPad Keyboard Dock. Dabei wird das Tablet oben in eine Tastatur von Apple eingeschoben. Die Tastatur muss aber separat herumgetragen werden, nicht gerade Ideal. Der Apple iPad Keyboard Dock kostet 69 Euro.

Praktischer ist da schon der "i.Gear agent" von Trekstore. Die Tastatur setzt auf Bluetooth, um mit dem Tablet Verbindung aufzunehmen. Auch hier kann iPad oder iPad 2 oberhalb der Tastatur in einen Ständer abgestellt werden. Der Clou: Wird die Tastatur nicht benötigt, kann man sie an das Gerät klippen. So schützt i.Gear Agent beim Transport zudem das Display.

Besser Tippen auf dem iPad
Besser tippen auf dem iPad
Das iPad im i.Gear Agent.
Besser tippen auf dem iPad
Die Ansicht des Tastenfeldes.
Besser tippen auf dem iPad
Seitenansicht des i.Gear Agent.
Besser tippen auf dem iPad
Das i.Gear Agent wird vor das Display geklippt, so schützt es das iPad.
Besser tippen auf dem iPad
Das offizielle Dock von Apple...
Besser tippen auf dem iPad
...hier noch einmal ohne iPad.
Besser tippen auf dem iPad
Das Camera Connector Kit ermöglicht unter Umständen ebenfalls den Anschluss von Tastaturen.
Besser tippen auf dem iPad
iA Writer ist eine App, mit der es sich auf dem iPad überraschend gut schreiben lässt.
Besser tippen auf dem iPad
iA Writer erweitert das virtuelle Keyboard des iPads um verschiedene Funktionen.
Besser tippen auf dem iPad
Ein Excel-Sheet in QuickOffice HD.
Besser tippen auf dem iPad
Eine PowerPoint in QuickOffice HD.
Besser tippen auf dem iPad
QuickOffice HD unterstützt explizit externe Tastaturen
Besser tippen auf dem iPad
Pages, die Textverwaltung von Apple für das iPad.
Besser tippen auf dem iPad
Die Tabellenkalkulation Numbers.

Im Übrigen lässt sich nahezu jedes moderne Bluetooth-Keyboard mit dem iPad oder dem iPad 2 verbinden - Apple nutzt dafür das HID-Profil, das von jeder aktuellen Tastatur unterstützt werden sollte. So kann man beispielsweise für längere Arbeiten im Hotelzimmer zu ergonomischen Tastaturen greifen.

Wer kein Bluetooth nutzen möchte, der kann - zugegeben etwas abenteuerlich - zum "Camera Connector Kit" von Apple greifen. Dieses beinhaltet neben einem SD-Card-Reader auch einen USB-Adapter, mit dem man Kameras direkt am iPad anschließen kann. Findige Tüftler haben aber herausgefunden, dass sich so auch USB-Tastaturen am Apple-Tablet verwenden lassen. Allerdings kommt das auf die Tastatur an: diese darf nämlich nicht zu viel Strom vom Gerät verlangen.

Passend zur Hardware sollte man auch bei den Apps aufrüsten. Die Notizen sind zwar nett für kürzere Memos, längere Texte machen darauf aber keinen Spaß, Tabellen sind ganz unmöglich. Vielschreibern sei das 3,99 Euro teure Programm "iA Writer" empfohlen. Der Clou: Die Anwendung kann in einen Vollbildmodus wechseln, so kann man ohne Ablenkung durch andere Icons oder Einstellungen auf dem Bildschirm schreiben. Dokumente werden auf Wunsch direkt mit Dropbox synchronisiert, so dass man die Dateien direkt auf anderen Systemen nutzen kann - selbst wenn man das iPad nicht parat hat.

Wer dagegen eine vollwertige Office-Suite sucht, dem stehen mehrere Optionen offen. Zum einen gibt es "Pages", "Numbers" und "Keynote", Apples Äquivalent zur Microsoft Office-Suite. Jede dieser Apps kostet 7,99 Euro. Wer alles unter einer Oberfläche sucht, der kann zu "Documents to Go Premium Suite" greifen. Diese kommt auch mit den Microsoft-Formaten zurecht und kostet 13,99 Euro. Alternativ gibt es noch "QuickOffice HD", zum Preis von 15,99 Euro.

Szenario 2: Präsentieren

Der Horror vor jeder Präsentation, besonders, wenn sie nicht mit dem eigenen Beamer oder Fernseher stattfindet, ist, ob der PC den VGA-, HDMI- oder sonstigen optischen Ausgang richtig erkennt und ansteuert. Eins vorweg: Dieses Problem gibt es mit dem iPad nicht. Apple liefert mehrere Adapterkabel, die den Inhalt des Tablets auf einem Anzeigegerät wiedergeben. Aktuell gibt es: einen VGA-Adapter (29 Euro), einen Komponentenadapter (39 Euro) sowie ein HDMI-Kit (39 Euro), letzterem liegt das HDMI-Kabel aber nicht bei.

Präsentieren iPad
Präsentieren mit dem iPad
Der offizielle VGA Adapter für das iPad.
Präsentieren mit dem iPad
Der HDMI-Adapter von Apple. Ein zusätzlicher Anschluss sorgt dafür, dass das Tablet zugleich mit Strom geladen werden kann.
Präsentieren mit dem iPad
Das offizielle Komponentenkabel für das iPad.
Präsentieren mit dem iPad
Keynote, die Präsentationssoftware von Apple.
Präsentieren mit dem iPad
Eine PowerPoint in QuickOffice HD.
Präsentieren mit dem iPad
QuickOffice HD bringt einen "Laserpointer" mit: Bleibt man lange auf einem Punkt, wird dies in der Präsentation angezeigt.
Präsentieren mit dem iPad
Die App Buzz HD glänzt vor allem durch die Unterstützung zahlreicher Formate.
Präsentieren mit dem iPad
Buzz HD unterstützt die Wiedergabe auf externen Bildschirmen.

Nun kommt aber das nächste Problem: Nicht alle Applikationen unterstützen den Videoausgang, Entwickler müssen diesen separat zu ihren Anwendungen hinzufügen. Deswegen heißt Vorsicht bei der Auswahl der Präsentations-Apps. Eine sichere Bank ist Keynote, das PowerPoint-Pendant von Apple. Dies App kommt zudem mit PowerPoint-Folien zurecht, allerdings mit einigen Einschränkungen: Keynote kann aktuell nur PPT-Dateien verarbeiten, seit Office 2007 nutzt Microsoft aber das PPTX-Format. Hier hilft es, die PowerPoint per Speichern unter im alten Format abzulegen. Zudem sollte man auf die Standard-Schriftarten setzen - sonst fehlen die unter Umständen auf dem iPad. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann seine Präsentationen auch als PDF erstellen, dieses Format gibt Keynote problemlos wieder.

Eine Alternative ist QuickOffice HD. Die Anwendung kann die neuen Versionen von PowerPoint wenigstens anzeigen (bearbeiten kann auch hier nur Versionen im PPT-Format) und diese auch auf einem externen Monitor präsentieren.

Productivity-Apps
Productivity-Apps fürs iPad 2
Mit diesen Apps holen Sie noch mehr aus Ihrem Apple-Tablet.
Pages
Pages ist das Apple-eigene Textverarbeitungssystem.
Pages
Pages ist das Apple-eigene Textverarbeitungssystem.
Numbers
Numbers - das Excel-Pendant von Apple
Wunderlist HD
iPad-Nutzer können mit Wunderlist HD auf dem Tablet einfach To-Do-isten erstellen.
Wunderlist HD listen
iPad-Nutzer können mit Wunderlist HD auf dem Tablet einfach To-Do-isten erstellen.
Mocha VNC
Mocha VNC ermöglicht es iPad-Nutzern, über das Gerät eine Remote-Verbindung zu ihrem Mac oder PC herzustellen.
Mocha VNC
Mocha VNC ermöglicht es iPad-Nutzern, über das Gerät eine Remote-Verbindung zu ihrem Mac oder PC herzustellen.
Roambi Visualizer iPad
Roambi Visualizer for iPad bereitet Geschäftszahlen grafisch auf.
Roambi Visualizer iPad
Roambi Visualizer for iPad bereitet Geschäftszahlen grafisch auf.
Citrix Receiver for iPad
Citrix Receiver for iPad - die Remote-Desktop-Lösung für das iPad.
Citrix Receiver for iPad
Citrix Receiver for iPad - Citrix Receiver for iPad - die Remote-Desktop-Lösung für das iPad.
Mailer iPad
Mailer iPad deckt zahlreiche Funktionen ab, die das native Apple-Mail-Programm nicht unterstützt.
Mailer iPad
Mailer iPad deckt zahlreiche Funktionen ab, die das native Apple-Mail-Programm nicht unterstützt.
FTP On the Go Pro iPad
FTP On the Go Pro iPad ermöglicht den FTP-Zugriff vom iPad aus.
FTP On the Go Pro iPad
FTP On the Go Pro iPad ermöglicht den FTP-Zugriff vom iPad aus.
CalPrint for iPad
Mit CalPrint for iPad können iPad-Nutzer Kalendereinträge bearbeiten und drucken.
CalPrint for iPad
Mit CalPrint for iPad können iPad-Nutzer Kalendereinträge bearbeiten und drucken.

Wer Videos zeigen will, der ist so lange auf der sicheren Seite, wie er das richtige Format verwendet. Wird das Video per iTunes auf das Gerät gespielt, sollte es bei der Anzeige keinerlei Probleme geben. Anders sieht es aus, wenn die Videodatei etwa in Formaten wie AVI, MKV oder WMV vorliegt, diese kann das iPad nicht direkt wiedergeben. Der "Buzz Player HD" (2,99 Euro) sticht unter den Video Apps im AppStore heraus. Nicht nur kommt er mit nahezu jedem Format zurecht, er kann auch Videos von Netzwerkfreigaben abspielen oder von dort auf das iPad kopieren. Zudem unterstützt der den Video-Ausgang per Komponente, VGA oder HDMI.

Fazit

Nach der ersten Euphorie stellt man schnell fest, dass ein iPad direkt aus der Packung es nicht mit einem gut ausgerüsteten Notebook aufnehmen kann. Das ändert sich aber schnell, wenn man das Tablet um das richtige Zubehör und die passenden Apps erweitert. Allerdings kommen da natürlich zusätzliche Kosten auf den Nutzer zu. Vor allem wer auf zu den offiziellen Apple-Produkten greift, der muss schnell über hundert Euro an Zusatzkosten einplanen. Dafür verwandelt sich das iPad vom Consumergerät dadurch in ein echtes Arbeitsmittel. Vor allem schreiben macht deutlich mehr Spaß, wenn man eine richtige Tastatur verwenden kann.

Apple nutzt glücklicherweise herkömmliches Bluetooth samt der Standard-Schnittstellen, um Komponenten per Funk mit dem Tablet zu verbinden. Bluetooth-Zubehör ist etabliert und weit verbreitet. In Kombination mit einem Bluetooth-Headset und der App von Sipgate kann man das iPad beispielsweise in ein VoIP-Telefon verwandeln. Alternativ kann man Bluetooth-Kopfhörer nutzen, um kabellos Musik oder Podcasts zu hören. (mje)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation Computerwoche.