Die neue Version 3.2 des kostenlosen Büropakets OpenOffice.org steht seit dem 11. Februar 2010
zum Download bereit. Verbesserungen unter der Haube sorgen zum Beispiel für einen schnelleren Start. Optimiert wurden unter anderem Funktionen in der Tabellenkalkulation Calc.
Andere Funktionen dagegen wurden ausgelagert und lassen sich nun mit Filtern gezielt nachrüsten – wie die Mediawiki-Unterstützung des Writer-Moduls.
Writer: Eigene Wortergänzung für jedes einzelne Dokument
Lange Begriffe, die Sie in einem Dokument bereits verwendet haben, ergänzt OpenOffice automatisch. Den Vorschlag übernehmen Sie mit der Eingabetaste oder ignorieren ihn und schreiben einfach weiter. Über „Extras, Autokorrektur- Optionen“ im Register „Wortergänzung“ sehen Sie, welche Wörter Writer bereits gesammelt hat. Je länger die Liste der gesammelten Wörter, umso größer ist das Risiko, falsche Vorschläge zu erhalten. Zudem ist das Fassungsvermögen der Liste begrenzt, in der Standardeinstellung auf 500 Einträge.
OpenOffice 3.2. bringt dafür eine neue Option „Gesammelte Wörter beim Schließen eines Dokuments entfernen“. Wenn Sie diese Option aktivieren, beginnt ein neues Dokument mit einer leeren Wortergänzungsliste. Bereits vorhandene Einträge in einem Dokument bleiben bei einem Neustart erhalten, wenn Sie diese Einträge nicht selbst löschen.
Draw & Impress: Dokumente mit Kommentaren versehen
Ihre Textdokumente konnten Sie schon bisher am Rand mit Kommentaren versehen. Dem Zeichenmodul Draw und der Präsentations-Software Impress fehlte diese Funktion bislang. In Draw fügen Sie über „Einfügen, Kommentar“ einen farbigen Zettel links oben in Ihr Draw-Dokument ein. Dort können Sie ihn wie gewohnt beschriften.
Auch einen zweiten oder dritten Kommentar auf einer Draw-Seite fügt OpenOffice oben links ein. Um zwischen den Kommentaren zu navigieren, klicken Sie die kleinen gelben Markierungen an, die mit dem Namen des Autors und einer fortlaufenden Nummer versehen sind. Um einen Kommentar wieder zu entfernen, klicken Sie ihn mit der rechten Maustaste an und wählen „Kommentar löschen“.
In Impress gestaltet sich dieser Vorgang identisch. Die Kommentare landen ebenfalls links oben auf der jeweiligen Folie Ihrer Präsentation. Eine weitere Neuerung in diesen beiden OpenOffice-Modulen sind automatisch fortlaufend nummerierte Textfelder mit einer Seitenzahl, die Sie über das Menü „Einfügen, Feldbefehl, Seitennummer“ ergänzen können.
OpenOffice Base: Abfragen in weiteren Datenbanken nutzen
Auch im Datenbankmodul OpenOffice Base hat sich etwas getan. Wenn Sie noch über keine eigenen Tabellen und Abfragen zum Ausprobieren der Neuerungen verfügen, können Sie das Datenbankdokument FamilyAdressbook verwenden, das OpenOffice.org zum Download bereitstellt.
Beim Datenbankmodul sorgen Optimierungen unter der Haube für das reibungslose Generieren einer neuen Datenbank. Hier müssen Sie nun nicht mehr alles neu anlegen, sondern können auch Abfragen oder Tabellen aus einer bereits vorhandenen Datenbank verwenden.
Um eine Abfrage, die Sie für eine Datenbank erstellt haben, in ein anderes Datenbankdokument zu kopieren, klicken Sie sie in der Abfragenübersicht mit der rechten Maustaste an und wählen „Kopieren“. In der Abfragenübersicht des zweiten Dokument klicken Sie rechts in die weiße Fläche und befördern Ihre Abfrage mit „Einfügen“ hinein. Nach einem Ziel fragt Sie OpenOffice nur dann, wenn Ihre Abfrage denselben Namen wie eine bereits vorhandene trägt, die Sie überschreiben könnten. Alternativ können Sie auch mit den Tastenkombinationen <Str>-<C> und <Strg>-<V>arbeiten.
Base: Tabellen von einer Datenbank in eine andere kopieren
Um eine Tabelle zu kopieren, klicken Sie die gewünschte Tabelle in der Tabellenübersicht rechts an und wählen „Kopieren“. Danach starten Sie im anderen Datenbankdokument per Rechtsklick und „Einfügen“ den Importvorgang. Dadurch öffnet sich automatisch der Tabellenassistent. Hier müssen Sie nur einen neuen Primärschlüssel anlegen lassen und die Einträge für Ihre Tabellenspalten zuweisen.
Eine neue Zoom-Funktion erleichtert dort Einträge in umfangreicheren Datenbankformularen. Nutzen Sie entweder das Menü „Ansicht, Maßstab“ oder mit gedrückter <Strg>-Taste das Scrollrad Ihrer Maus, um schnell etwas heranzuzoomen.
Tabellenkalkulation Calc: Jetzt auch mit Blasendiagrammen
Das Diagramm-Modul von OpenOffice beherrscht jetzt auch Blasendiagramme. Legen Sie beispielsweise eine einfache Tabelle an mit einer Spalte für die Monate und einer Spalte für Zahlenwerte, etwa Einnahmen in Euro. Markieren Sie mit der Maus zunächst die Tabellenbereiche, die als Basis für das Diagramm gelten sollen, und rufen Sie das Menü „Einfügen, Diagramm“ auf. Als Diagrammtyp lässt sich hier nun auch „Blasen“ auswählen. Nach der Auswahl vergewissern Sie sich, dass Ihre Auswahl im „Datenbereich“ stimmt. Bei „Datenreihen“ geben Sie als X- und Y-Werte jeweils die Tabellen-Koordinaten an, die die X- und Y-Achse Ihres Diagramms festlegen.
Markieren Sie dafür zunächst „X-Werte“ und tragen Sie bei „Bereich für X-Werte“ die Tabellenkoordinaten, getrennt durch einen Doppelpunkt, ein. Da Sie nur Werte angeben können, erscheinen die Monate im Diagramm als Zahlenwerte, zum Beispiel 1 für Januar. Der Rest ist einfach, denn jetzt fehlen nur noch Titel und Beschriftungen von X- und Y-Achse, im Beispiel „Monate“ und „Einnahmen“, bevor Sie über „Fertigstellen“ das Diagramm erzeugen können.
Dieser Artikel von PC-Welt stammt aus dem aktuellen Linux-Sonderheft 1/2010, das aktuell am Kiosk liegt. (fho)