Worauf junge Informatiker Wert legen

Das Gehalt ist wichtiger als nette Kollegen

17.10.2015 von Johannes Königes
Berufsstarter aus dem IT-Bereich ticken in Karrierefragen anders als ihre Altersgenossen aus anderen Berufszweigen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die das Karriereportal get in IT mit der Leipziger Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) nun vorlegt.

Die so genannte GenY@IT ist bei ihrer Jobsuche deutlich mehr an den harten Fakten wie der Gehaltsfrage oder der fachlichen Weiterentwicklung eines Jobs interessiert als andere Vertreter dieser jungen und für Arbeitgeber so attraktiven Arbeitsmarktgeneration. Das ist ein Ergebnis der Studie "get started 2015", für die mehr als 1.300 IT-Berufsstarter zu ihren Einstellungen rund um den Berufsstart befragt wurden.

"Während es Berufsstartern allgemein oft wichtig ist, möglichst schnell ein hohes Maß an Verantwortung zu erreichen, ist die GenY@IT realistischer. Sie ist deutlich mehr inhaltlich getrieben, stellt ihre konkrete Aufgabe und die fachliche Fortentwicklung in das Zentrum ihrer beruflichen Ziele und weniger den Aufstieg im Rahmen einer hierarchisch ausgerichteten Karriere", erklärt Peter Wald, Professor für Personalmanagement an der HTWK Leipzig.

Fachliche Weiterentwicklung und eine gute Einarbeitung sind für den IT-Nachwuchs beim Berufseinstieg entscheidend. Fast alle Befragten (91 Prozent) rechnen sich gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt aus.
Foto: HWTK Leipzig

IT-Nachwuchs will eingearbeitet werden

Ein Punkt, in dem sich IT-Absolventen nicht von ihren Altersgenossen in anderen Branchen unterscheiden, ist die optimistische Einschätzung der eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Denn 91 Prozent der Befragten glauben, über sehr gute (33 Prozent) oder gute (58 Prozent) Berufsperspektiven zu verfügen.

IT-Absolventen sind beim Berufseinstieg vor allem die Gehaltsfrage und die fachliche Weiterentwicklung wichtig.
Foto: Minerva Studio-shutterstock.com

Fazit der Studienautoren: "Arbeitgeber, die verstärkt auf der Suche nach IT-Experten sind, sollten darauf achten, dass sie in ihrem Personalmarketing die Vorzüge der bei ihnen anstehenden Aufgaben sowie die fachlichen Entwicklungsperspektiven in den Mittelpunkt stellen. Dafür bedarf es umfangreicher Arbeitgebermarken-Konzepte, die über das übliche Veröffentlichen von klassischen Stellenanzeigen auf Online-Jobbörsen oder das einfache Spiegeln der Karriereseite auf Business-Netzwerken hinausgehen", so Rainer Weckbach, Gründer und Geschäftsführer bei get in IT in Köln.

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