Computergestützte Übersetzungen

18.09.2000 von THOMAS RIESKE 
Übersetzungsprogramme sollen laut Herstellerangaben zumindest eine brauchbare Rohübersetzung liefern. Im Test waren einige Kandidaten auch davon noch weit entfernt.

Sind automatische Übersetzungsprogramme inzwischen eine echte Arbeitserleichterung? Vier Programme aus dem Profilager sollen uns helfen, diese Frage zu beantworten:

Insgesamt sind sechs Texte zu übersetzen, drei vom Englischen ins Deutsche und drei in die Gegenrichtung. Bei den Texten handelt es sich um je einen allgemeinsprachlichen Artikel, einen Fachtext aus dem Bereich Computer sowie einen aus der Wirtschaft.

Um die Transferleistung in die Fremdsprache kompetent beurteilen zu können, arbeiteten wir mit Paul Forrester zusammen. Der englische Muttersprachler ist Diplomübersetzer und hat bereits für die Sprachenabteilungen großer Konzerne wie BMW oder SAP gearbeitet.

Was die Qualität maschineller Übersetzungen angeht, ist Paul Forrester genauso skeptisch wie wir. Er meint auf Grund seiner langjährigen Berufserfahrung: "Die Struktur von Sprache ist zu komplex, als dass ein Programm sie erfassen könnte. Ohne abschließende Korrektur durch einen Menschen ist eine maschinelle Übersetzung im Regelfall nicht brauchbar. Was im schlimmsten Fall heißt, dass man eine komplette Neuübersetzung anfertigen muss."

So heißt es denn auch bei den meisten Programmen in der Readme-Datei oder im Handbuch, der Kunde möge bedenken, dass es sich beim Ergebnis um eine Rohübersetzung handelt. Im Folgenden finden Sie eine Besprechung und Bewertung der Programme. Die zu übersetzenden Texte und die daraus erzeugten Rohübersetzungen finden Sie im tecLab-Report.

MZ-WinTranslator 11.1

Das kostengünstigste Programm im Test ist mit 99 Mark der MZ-WinTranslator 11.1 von Holtschke. Allerdings kassiert der Hersteller für das separat erhältliche Handbuch zusätzlich 19 Mark. Die Aktivierungs-Codes der Wörterbuchdateien für Französisch und Spanisch gibt es für 49 Mark und wer das Lexikon für Italienisch benötigt, zahlt 39 Mark.

Auf der Programm-CD befinden sich die Dateien für die 16- und 32-Bit-Version, sodass sich das Produkt auch noch unter Windows 3.x einsetzen lässt. Standardmäßig ist das Wörterbuch Englisch - Deutsch freigeschaltet, das mit 2.374.000 Einträgen den größten Umfang unter den getesteten Produkten aufweist. Dafür belegt es auch 64 MByte auf dem Datenträger. Nur gut, dass sich die Wörterbücher komplett von der CD nutzen lassen. Ansonsten würde der vom Hersteller in der Online-Hilfe mit zirka 70 MByte angegebene Bedarf an Plattenplatz für eine Vollinstallation nicht genügen. Grund: Die Auswahl aller Installationsoptionen umfasst auch die Wörterbücher für Französisch, Italienisch und Spanisch.

Für den MZ-WinTranslator existieren keine separaten Fachwörterbücher. Holtschke erklärt dazu auf seiner Webseite, dass man das Hintereinanderschalten von Wörterbüchern bewusst auslasse. Vielmehr sei es sinnvoller und ergäbe bessere Übersetzungen, wenn alle Vokabeln in einem Wörterbuch seien. Schließlich könne das Programm nicht selbst entscheiden, aus welchem Wörterbuch wohl sinnvollerweise das Wort stamme. Dafür findet sich bei den Übersetzungsoptionen der Reiter Programmierte Intelligenz, was zumindest gut klingt und den Anschein von Künstlicher Intelligenz erweckt.

Das Vertrauen in das eigene Produkt ist so groß, dass der Kunde, der mit den Übersetzungsergebnissen nicht zufrieden ist, gegen Vorlage des verhunzten Textes und Rücksendung des WinTranslators den Kaufpreis zurückerhält.

Fazit: Das Wörterbuch mit seinen über zwei Millionen Einträgen dürfte viele zum Kauf verleiten. Doch eine gute Übersetzungsleistung bemisst sich nicht allein nach der Größe des Lexikons.

Quickinfo

Übersetzungsprogramm

MZ-WinTranslator 11.1

Anbieter

Holtschke

Preis

99 Mark, Handbuch zusätzlich 19 Mark.

Die Wertung für MZ-WinTranslator finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

MZ-WinTranslator 11.1: Übersetzungsleistung

Bei der Beurteilung der Übersetzungsleistung des MZ-WinTranslators verzichten wir auf eine kurze Analyse pro Text, denn keine Übersetzung erweist sich auch nur ansatzweise als brauchbar. Allein ein großes Wörterbuch mit über zwei Millionen Einträgen reicht nicht. "Bestes Filser-Englisch" sagt Paul Forrester, englischer Muttersprachler und unser Experte, wenn es um Übersetzungen ins Englische geht, "aber sonst absolut untauglich".

Diese Einschätzung teilen wir für die ins Deutsche übertragenen Texte. Das mangelhafte Ergebnis spricht für eine wortweise Übersetzung. Eine Satzanalyse bleibt offenbar völlig außen vor. Eine positive Wirkung des Produkts können wir allenfalls für die Lachmuskeln feststellen. Dennoch machen nach Angaben der Firma Holtschke GmbH weniger als 0,5 Prozent der Kunden von der Rückgabemöglichkeit Gebrauch.

Personal Translator 2000 Office

198 Mark kostet das PONS-Produkt und liegt damit preislich im Mittelfeld. Konzipiert ist es für professionelle Übersetzungsaufgaben. Gleichzeitig schränkt man allerdings ein, dass sich lediglich Basisübersetzungen anfertigen lassen, diese aber "innerhalb kürzester Zeit" und "von höchster Qualität".

Der Wörterbuchumfang fällt mit 280.000 Einträgen verglichen mit den anderen Produkten im Test recht spartanisch aus, lässt sich aber jederzeit um eigene Einträge erweitern. Die Wörterbuchverwaltung erlaubt die Abfrage von bis zu 16 zusätzlichen Lexika. Erhältlich sind zurzeit vom deutschen Distributor Linguatec Fachwörterbücher für Automobiltechnik und Medizin für je 298 Mark. Diese arbeiten aber nur mit der 500 Mark teuren Plus-Version des Personal Translator zusammen.

Doch auch die 200 Mark teure Standard-Office-Version zeigt sich auf eine ganze Reihe von Sachgebieten wie Wirtschaft und Technik vorbereitet. Selbst exotische Sparten wie Hüttenwesen und Mineralogie sind vertreten.

Zum Austausch mit anderen Programmen stehen die Formate RTF und TXT zur Verfügung. Eine direkte Schnittstelle zu Word bietet nur die Plus-Version des Personal Translator 2000 Office. Wenn es nur darum geht, einzelne Wörter und Sätze aus einer beliebigen Windows-Anwendung heraus nachzuschlagen, reicht das Standard-Modul "PT Direkt". Der Transfer läuft hierbei über die Zwischenablage, und das Ergebnis wird in einem Pop-up-Fenster angezeigt.

Fazit: An der Ausstattung bemängeln wir hauptsächlich, dass ein Austausch mit anderen Programmen nur über die Zwischenablage möglich ist. Bei Fachtexten ins Englische bringt das Produkt immerhin eine brauchbare Rohfassung zu Stande, enttäuscht sonst aber.

Quickinfo

Übersetzungsprogramm

Personal Translator 2000 Office

Anbieter

PONS

Preis

198 Mark

Die Wertung für Personal Translator 2000 Office finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Personal Translator 2000 Office: Übersetzungsleistung

Ein sehr durchwachsenes Ergebnis erzielt die Software von PONS. In der Richtung Deutsch - Englisch allgemeinsprachlich fällt es durch sinnverdrehte Sätze auf und krasse Fehlleistungen wie "Half in front of ten o'clock" für "Vor halb zehn Uhr". Dafür ist es eines der wenigen Produkte, das die Zeitangabe "halb neun" mit "half past eight" korrekt rüberbringt. Die Wirklichkeit holt uns allerdings schnell wieder ein: "Er setzt sein Rad ab" wird im Englischen zu "He sells his wheel".

Positiv überrascht zeigt sich unser Englischexperte Paul Forrester vom Umgang mit dem IT-Fachtext. Kleinere Fehler, wie "boat virus" statt "boot virus" lassen sich rasch korrigieren, Satzstellung und Sinn sind wenig verdreht. Für eine maschinelle Rohübersetzung ganz ordentlich.

Das gilt in gleichem Maße für den Wirtschaftstext. Die meisten Komposita werden korrekt wiedergegeben, der Sinn eines Satzes bleibt im Regelfall erhalten. Die Dezimalzahlen erscheinen im englischen Zieltext zwar richtig mit Punkt, der Personal Translator übersieht allerdings, dass der deutsche Punkt zum Abtrennen von Tausendereinheiten so nicht übernommen werden darf.

Diese eher positive Tendenz können wir für die Übersetzung ins Deutsche nicht feststellen. Im allgemeinsprachlichen Text der Thomas-Jefferson-Stiftung finden sich als größtes Manko vor allem abgebrochene Sätze und fehlerhafte Syntaxanalysen, woraus sich Fehlleistungen ergeben wie "Naturaufstrich" für "nature spread".

Der IT-Text  über Hinweise einer Vireninfektion leidet unter exakt demselben Manko. Ohne den Originaltext weiß man nur, dass es "irgendwie" um Computerviren geht. Warum nun "Die ungeklärte Verwendung des RAMs oder eine Reduktion des Betrags berichtet sind, um in der Maschine zu sein" vermögen auch wir nicht zu klären.

Verständnisschwierigkeiten bleiben auch beim Artikel über T-Online nicht aus. Wer was aus welchen Gründen gekauft hat und welche Auswirkungen Analysten vorhersehen, bleibt bei der Übersetzung im Dunkeln. Aus unerfindlichen Gründen hat sich der Personal Translator zudem geweigert, den letzten Absatz auch nur ansatzweise zu übertragen. Kein Ruhmesblatt also.

Power Translator Pro 7.0

Mit 499 Mark spielt das Produkt von Lernout&Hauspie in der oberen Preiskategorie mit. Dafür erhält der Anwender neben dem Sprachenpaar Deutsch und Englisch gleich noch die Möglichkeit, vom Englischen ins Französische, Italienische, Spanische, Portugiesische und Japanische sowie aus diesen Sprachen ins Englische zu übersetzen. Für Deutsch sind zusätzlich bidirektionale Übersetzungen ins Französische und Italienische möglich.

Unsinnige Voreinstellungen finden wir bei der Installation. So ist kein Wörterbuch für europäische Sprachen ausgewählt, dafür aber der Japanese Translator, der 37 MByte auf der Festplatte benötigt. Ansonsten fallen je nach Sprachenkombination zwischen 15 (Englisch - Französisch) und 31 MByte (Deutsch - Englisch mit 428.000 Einträgen) an.

Ferner stehen fachspezifische Wörterbücher für Wirtschaft, Computer, Recht und Medizin zur Verfügung, die für den notwendigen Kontext und Vokabular bei Übersetzungen in diese Sachgebiete sorgen sollen.

Ebenso umfangreich fällt die Schnittstelle zu anderen Programmen aus. Der Power Translator klinkt sich auf Wunsch in die Microsoft-Programme Word, Excel, Outlook und Powerpoint ein sowie in Corel WordPerfect. Lesen kann die Software RTF-, TXT- und HTML-Dateien, schreiben aber nur im eigenen Projektformat. Um andere Formate zu generieren, muss der Anwender den gewünschten Text per Copy&Paste in die jeweilige Applikation kopieren.

Fazit: Die Ausstattung sticht vor allem durch die Integration in viele Programme der Microsoft Office-Suite hervor. Leider kann der Power Translator nur Dateien im eigenen Format schreiben. Die Übersetzungsleistung reicht meist aber nicht mal für eine ordentliche Rohfassung. Nur beim IT-Text (Deutsch - Englisch) schneidet die Software etwas besser ab.

Quickinfo

Übersetzungsprogramm

Power Translator Pro 7.0

Anbieter

Lernout&Hauspie

Preis

499 Mark

Die Wertung für Power Translator Pro 7.0 finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Power Translator Pro 7.0: Übersetzungsleistung

Den ersten Stolperstein im allgemeinsprachlichen Text, den Eigennamen "Wolfram", erkennt der Power Translator als solchen und verwandelt ihn nicht in das chemische Element. Da fällt es auch nicht mehr so ins Gewicht, dass die korrekte Präposition im selben Satz eigentlich "from" lautet. Auch die Uhrzeiten muss das Programm noch üben: "half nine o'clock" oder "pre half ten o'clock" sagt einem Engländer nichts.

Im IT-Text  über Viren werden Zusammensetzungen mit Boot zu "boat". Das klingt natürlich lustig, die Vokabelschwäche lässt sich aber durch einen Nachtrag im Wörterbuch beheben, anders als die Analyseschwäche im ersten Satz, der dadurch unfreiwillig Raum für Interpretationen schafft.

Auffallend beim Wirtschaftstext sind die nicht übersetzten Fachbegriffe wie "Währung" oder "Konjunktur", die meist als Komposita vorkommen. Unverständlich auch, warum der "Ferne Osten" in "east's distances" verwandelt wurde anstatt in "far east". Zahlenwerte gehören ebenfalls nicht zur starken Seite des Programms: So müsste man "4,1 Prozent" mit "4.1 percent"  übersetzen.

Völlig verändert kommt uns der allgemeinsprachliche deutsche Text vor. Ohne Quelltext kann man nur entfernt ahnen, um was es geht. Offenbar legt der anspruchsvollere Satzbau im englischen Original (ganz abgesehen vom literarischen Briefstil in einem Absatz) die Messlatte zu hoch.

Der Fachtext  über Viren ist noch nicht einmal als Rohübersetzung zu gebrauchen. Der folgende Satz ist symptomatisch für den ganzen übersetzten Text:

"Die Prüfung von Programmcode ist zum ausgebildeten Auge wertvoll, außer sogar einer Neulingsdose oft tröpfeln Sie die unfeinen Unterschiede zwischen einem gültigen Stiefelsektor und irgendeinem Virus ein."

Das einzig Positive: "RAM" ist auch im Zieltext "RAM" geblieben.

Der wirtschaftlich orientierte Artikel über T-Online weist starke Schwächen in der Syntaxanalyse auf. Wenn der Power Translator dann noch auf falsche Vokabeln zurückgreift, bleibt nur noch eine komplette Neuübersetzung.

T1 Professionell 4.0

Das mit 599 Mark teuerste Produkt kommt aus dem Hause Langenscheidt. Ein vom Anwender erweiterbares Wörterbuch bietet insgesamt 450.000 Einträge aus den Bereichen "Allgemeines technisches Vokabular" und "Allgemeines Soziales Vokabular". Der Begriff "Allgemeines Soziales Vokabular" ist indes unglücklich gewählt, verbergen sich doch hier ebenfalls die Sachgebiete Wirtschaft und Recht.

Nach der Installation fällt uns auf, dass die versprochene Anbindung an Word für Windows fehlt. Jedenfalls steht in der auf dem Testrechner installierten Office 2000 Version von Microsofts Textverarbeitung das versprochene Menü  "T1 Add-In" nicht zur Verfügung. Der Support von Langenscheidt gibt uns den entscheidenden Tipp, die Datei "T1ww.wll" aus dem Verzeichnis C:\\Programme\\Langenscheidt\\WWord in das Word-Startup-Verzeichnis zu kopieren. Danach klappt die Integration wie vorgesehen.

Zusätzlich kann das Programm Dokumente im Format RTF, TXT und HTML importieren. Speichern lassen sich Dateien aber nur als ASCII-Text.

Fazit: Die 599 Mark für den T1 Professionell sollte man lieber sparen. Der sehr guten Ausstattung steht leider eine unterdurchschnittliche Übersetzungsleistung gegenüber.

Quickinfo

Übersetzungsprogramm

T1 Professionell 4.0

Anbieter

Langenscheidt

Preis

599 Mark

Die Wertung für T1 Professionell 4.0 finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

T1 Professionell 4.0: Übersetzungsleistung

Die Übersetzung ins Englische erheitert unseren Berater Paul Forrester. So erkennt die Software im allgemeinsprachlichen Teil im Vornamen "Wolfram" das gleich lautende chemische Element. Aus dem "Stirnband" wird statt "bandanna" oder "headband" "forehead volume".

Der Fachtext  über Boot- und Dateiviren weist neben einigen Schwächen bei der Satzstellung zwei Ausreißer auf: Bootviren und Bootsektor mutieren zu "boat virus" und "boat sector", die Erweiterung einer Datei verkommt zu "enlargement". "Immerhin versteht man aus dem Gesamtkontext im Großen und Ganzen um was es geht", meint unser Experte.

Deutlich mehr Abstriche muss man hingegen beim Wirtschaftstext machen. "Ohne Quelltext nur an wenigen Stellen verständlich", lautet das Urteil. Vokabelschwächen in Gestalt nicht übersetzter Wörter (wie "Vormonat") lassen sich durch einen Eintrag ins Wörterbuch noch korrigieren. Schwierig wird es, der Software beizubringen, wann ein Einbruch ein kriminelles Vergehen und wann einen starken Rückgang darstellt. Keine Gnade finden ebenfalls Zahlenangaben wie "4,1". Im Englischen werden die Dezimalstellen mit einem Punkt abgetrennt.

Unser allgemeinsprachlicher deutscher Text zeigt, dass computergenerierte Übersetzungen immer dann versagen, wenn es literarisch wird. So gerät der zweite Absatz, ein Auszug aus einem Brief Thomas Jeffersons, in der Übersetzung zu einer puren Aneinanderreihung von Wörtern, ohne Nuancen oder Stil zu beachten.

Einen eklatanten Mangel an Fachvokabular stellen wir im IT-Text fest, und das, obwohl wir T1 Professionell das entsprechende Sachgebiet mitgeteilt haben. "Disk" bezieht sich in diesem Fall nun einmal auf "Festplatte" und nicht auf "Schallplatte". Genauso wenig wie der "boot sector" etwas mit Schuhwerk zu tun hat, sollte man "RAM" in diesem Kontext dem "Widder" zuordnen.

Der Deal von T-Online, Thema des dritten Textes, ist nach der Übertragung kaum mehr verständlich. Dass die in der englischen Presse übliche Abkürzung in der Form "E550m" für "550 Millionen Euro" nicht erkannt wird, sehen wir noch nach. Aber nicht abgeschlossene Sätze, Schwächen bei Vokabeln und Syntax verlangen nach einer Neuübersetzung.

Fazit

Wer mit dem Gedanken spielt, eine Übersetzungssoftware für bis zu knapp 600 Mark zu kaufen, sei gewarnt: Auch mit Produkten, die laut Hersteller für den professionellen Einsatz konzipiert sind, erlebt der Kunde im Regelfall eine herbe Enttäuschung. Insbesondere dann, wenn man mehr möchte als eine Rohfassung, die man erst noch durch zahlreiche Neueinträge ins Wörterbuch mühsam nachbearbeiten muss.

Eine überzeugende Leistung kann keines der getesteten Produkte vorweisen. Die Art der Fehler variiert dabei je nach Ausgangstext. Anspruchsvolle Konstruktionen, etwa idiomatische Wendungen oder ein vom herkömmlichen Schema abweichender Satzaufbau, bringen die Software immer ins Schleudern. Aber auch einfache Wendungen, beispielsweise Zeitangaben, sorgen häufig für Verwirrung. Allenfalls bei der Fachübersetzung vom Deutschen ins Englische liefert der Personal Translator 2000 Office eine brauchbare Rohfassung.

Entschieden abraten müssen wir von Holtschkes MZ-WinTranslator 11.1. Ein großes Lexikon mit über zwei Millionen Einträgen allein stellt keinen Garanten für ausgefeilte Übersetzungen dar. Sorgfältig aufgebaute Fachwörterbücher und eine saubere Satzanalyse bringen bedeutend mehr. tri)