Rückenschmerzen, Kopfweh, Verspannungen

Computerarbeit: Tipps gegen Schmerzen

03.06.2012 von Christiane Pütter
73 Prozent der Büro-Arbeiter klagen über Gesundheitsbeschwerden. Rückenschmerzen gehören zu den am häufigsten genannten Problemen. Dies ergab eine Umfrage im Auftrag des Büro-Ausstatters Fellowes. Dieser hat entsprechend Tipps zum richtigen Sitzen zusammengestellt.

Die einen balancieren auf riesigen Gummibällen, die anderen üben am Stehpult ihre aufrechte Haltung - Büro-Arbeiter versuchen, Gesundheitsbeschwerden vorzubeugen. Das scheint auch nötig: Mit insgesamt 73 Prozent beklagen fast drei von vier Arbeitnehmern Probleme. Das ergab eine Studie des Marktforschers Dynamic Markets im Auftrag des Büro-Ausstatters Fellowes. Beteiligt haben sich 526 Arbeitnehmer.

Mobile Arbeiter: Wer am Notebook arbeitet, achtet nicht immer auf die ideale Sitzhaltung.
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Dringendstes Problem sind demnach Rückenschmerzen. Außerdem sprechen die Befragten von Kopf- und Nackenschmerzen oder verspannten Schultern. Seltener beklagen sie Augenprobleme und schmerzende Arme oder Handgelenke.

Ein Blick auf andere Länder zeigt Deutschland etwa im Mittelfeld. Laut Dynamic Markets geht es russischen Büro-Arbeitern am schlechtesten: 91 Prozent beklagen Schmerzen. In Spanien, Frankreich, Polen und Italien sind es jeweils rund 80 Prozent. Anders in den Niederlanden: Hier geben "nur" 58 Prozent an, unter Schmerzen zu leiden. Insgesamt haben die Marktforscher dort mehr als 4500 Büro-Arbeiter befragt.

Zurück nach Deutschland: Im Schnitt sitzt ein Mitarbeiter täglich sechseinhalb Stunden vor dem Computer. In Zeiten mobilen Arbeitens wollte Dynamic Markets auch wissen, wie es um feste Schreibtische bestellt ist.

Fazit: Lediglich gut jeder Zweite (53 Prozent) verfügt über seinen festen Schreibtisch in den Räumen des Arbeitgebers. Jeder Dritte (33 Prozent) ist mittlerweile hauptsächlich von zu Hause aus tätig. Hier säßen die Mitarbeiter oft mit dem Notebook auf dem Sofa.

Platzwahl: Nicht nur seinem Rücken zuliebe sollte man einige Punkte beim PC-Arbeitsplatz beachten.
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Rund dreizehn Prozent bezeichnen die Marktforscher als Arbeitsnomaden. Diese teilen sich auf wie folgt: Elf Prozent gelten als "Desk Sharer", die zwar einen festen Schreibtisch im Unternehmen haben, diesen aber - in ihrer Abwesenheit - mit anderen teilen. Jeweils ein Prozent sind sogenannte Hot Desker und setzen sich jeweils an den Tisch, der gerade frei ist, oder "Wahre Nomaden", die in vielen unterschiedlichen Büros unterwegs sind.

Glaubt man Dynamic Markets, hängt mobiles Arbeiten mit Gesundheitsbeschwerden zusammen. Die Nutzung von Tablet PCs und Notebooks steigere die Gefahr von Haltungsschäden, weil Arbeitsnomaden seltener an ergonomisch ausgerichteten Arbeitsplätzen säßen.

Tipps für richtiges Sitzen

Der Auftraggeber der Studie, Fellowes, gibt für das richtige Sitzen folgende vier Tipps:

1. Sitzhöhe und -haltung beachten: Die Füße flach auf den Boden stellen, so dass Ober- und Unterschenkel beim Sitzen einen rechen Winkel bilden. Dabei sollen die Kniekehlen nicht den Stuhl berühren, aber der Rücken sollte die komplette Rückenlehne berühren.

Nicht vergessen: Während des Arbeitens Muskeln entspannen, nicht verkrampft sitzen.

2. Mausarm vermeiden: Maus und Tastatur näher an den Körper bringen und so positionieren, dass sich die Unterarme parallel zum Schreibtisch befinden. Die Ellenbogen bilden einen Winkel von 90 bis 100 Grad. Die Tastatur sollte flach oder mit leichter Neigung auf dem Schreibtisch aufgestellt werden.

3. Den Monitor richtig positionieren: Die Oberkante des Bildschirms sollte leicht unter Augenhöhe liegen. Der Bildschirm ist vom Sitzenden idealerweise etwa eine Armeslänge entfernt.

4. Den Schreibtisch ordentlich halten: Häufig verwendete Arbeitsmittel sollten in Reichweite liegen. Büro-Arbeiter sollten ausreichend Platz auf dem Schreibtisch haben und Ablagen zur Sortierung nutzen, um Material zu verstauen.

Diese Ratschläge decken sich im Wesentlichen mit denen des Branchenverbandes BITKOM aus Berlin. Der Verband ergänzt noch, dass der Monitor im rechten Winkel zum Fenster stehen sollte. Ausführlichere Informationen zum Thema liefert Ihnen unser Beitrag Computer machen krank!. (mje)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation CIO.de.