Kommentar zur zukünftigen Architektur und Performance

Cloud Technologie - Wohin geht die Reise?

18.06.2015 von Matthew Finnie
Während in vielen deutschen Unternehmen noch darüber diskutiert wird, ob und in wie weit man Cloud-Lösungen implementieren sollte, macht sich der Autor heute schon Gedanken über die Weiterentwicklung des Cloud Computing und darüber, wie die Cloud-Architektur von morgen Unternehmen eine bessere Performance bescheren kann.

Wenn wir uns über das Thema Cloud Computing unterhalten, ist meine wichtigste Hoffnung, dass wir uns nach all den Debatten darüber, was die Cloud eigentlich genau ist und ob eine Private oder eine Public Cloud sinnvoller ist, endlich dem Kern des Themas, nämlich dem Nutzen von Cloud-Technologie und ihrer Zukunftsfähigkeit, zuwenden.

Das Kundenverhalten in der Vergangenheit hat gezeigt, dass die meisten Unternehmen, die Cloud-Lösungen nutzen, ein leistungsbasiertes Modell bevorzugen. Fakt ist aber auch, dass nur wenige Kunden Art und Umfang des Workloads, den wir als Provider- und Carrier verarbeiten können, einschätzen können. Ich wünsche mir, dass wir zukünftig aufhören die Cloud unter dem Gesichtspunkt "Was wäre wenn?" zu betrachten und stattdessen eine Diskussion über die verschiedenen Architekturen und deren Eignung für bestimmte Branchen und Unternehmen beginnen. Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam Anwendungen entwickeln, die die Prozesse der Unternehmen optimieren und uns und unsere Infrastruktur fordern.

Einige Kommentatoren, haben die Debatte über die Formen des Cloud Computing bereits aufgegeben und konzentrieren sich ganz auf die öffentliche Cloud, die sie je nach Perspektive mal als "Allerweltsprodukt", mal als "exklusive Sphäre" kategorisieren. Wir dagegen betrachten die Entwicklung des Cloud-Markts als ein geschichtliches Phänomen und sind der Meinung, dass wir kaum in der Steinzeit der Cloud-Evolution angekommen sind und dass die nächste Phase, die nun beginnt, einen spürbaren Einfluss auf die Entwicklung des Marktes haben wird.

CIOs und Consultants über Cloud-Marktplätze
Cloud-Marktplätze
Die Deutsche Börse hat im Mai 2015 einen herstellerneutralen Cloud-Marktplatz eröffnet. Der Business Marketplace der Deutschen Telekom ist bereits am Start. Wir haben CIOs und Consultants gefragt, wie sie die Chancen von Cloud-Marktplätzen in Deutschland einschätzen.
Andreas Miehle, CIO bei der Constantia Flexibles Group
Andreas Miehle, CIO bei der Constantia Flexibles Group aus Wien, sagt: "Ich nutze Cloud-Marktplätze und halte das für eine gute Idee, Firmen, Menschen und Ideen zusammen zu bringen. Das ganze Thema steckt noch in den Kinderschuhen und leidet - wie es bei neuen Technologien häufig der Fall ist - an der Verschlossenheit und mangelnder Vision potenzieller Marktteilnehmer." Trotzdem zeigt er sich optimistisch: "Diese Cloud-Marktplätze werden sich bestimmt durchsetzen. In anderer Definition gibt es ja bereits etablierte Lösungen in geschlosseneren Formen. Daher sehe ich hier keine grundsätzliche Neuerung, sondern viel mehr eine Prozessverbesserung dank neuer Technologien."
Constantia Flexibles Group
Über Bedenken in puncto hohem Integrationsaufwand, Datensicherheit oder zu geringem Bedarf sagt Miehle: "Diese Art von Gründen wird immer dann angeführt, wenn man neue Technologien verhindern will und diese Zeiten sollten eigentlich vorbei sein. Fakt ist jedoch, dass man in seiner Applikationslandschaft immer Altsysteme mit sich herumschleppt, die für neue Technologien ungeeignet sind. Wann die Wechselkosten mögliche Vorteile rechtfertigen, muss man natürlich vorab prüfen."
Rolls-Royce Power Systems
Dietmar von Zwehl ist CIO bei Rolls-Royce Power Systems. Er sagt: "Wir nutzen aktuell private Clouds und halten Ausschau (konservativ) nach public Clouds. Security ist ein zentraler Faktor."
Karsten Leclerque, PAC
Für Karsten Leclerque, Principal Consultant Outsourcing & Cloud bei PAC (Pierre Audoin Consultants), sind die verschiedenen Marktplätze kaum vergleichbar, weil sie sehr unterschiedliche Ansätze verfolgen. Was sie eint, ist das Kundenversprechen der einfachen Nutzung von Lösungen ohne Vorabinvestition.
Aufwand für den Anwender
Nach Beobachtung von Leclerque verlangen Cloud-Marktplätze dem Anwender zumindest derzeit noch einiges ab. Das gilt etwa für die Integration. „Oft werden Insel-Lösungen nebeneinander angeboten, ohne dass Kompatibilität der Angebote untereinander gewährleistet ist“, sagt er. „Ebenso unterscheiden sich die Vertragsmodalitäten, etwa bezogen auf die Abrechnung der SaaS- und IaaS-Bestandteile, oder bezüglich der End-to-End-Verantwortung gegenüber dem Kunden.“
Daniel Just, Sopra Steria
Daniel Just, Outsourcing-Experte bei Sopra Steria Consulting, sagt: "Die Digitalisierung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens benötigt immer flexiblere Infrastrukturleistungen. Getrieben durch disruptive Technologien sowie den Einzug des Internets in immer mehr Produkte, ist eine permanente digitale Innovation erforderlich. Um in diesem dynamischen Umfeld die Übersicht zu behalten und eine möglichst optimale Entscheidung für einen Partner zu treffen, werden Cloud-Marktplätze zunehmend wichtiger werden. Da standardisierte Infrastrukturleistungen bald als reine Commodity wahrgenommen werden, sollte eine solche Plattform für den Kunden einen Mehrwert zum Beispiel in Form von Applikations- bzw. Softwareleistungen bieten."
Voraussetzung für den Erfolg
Weiter sagt Daniel Just von Sopra Steria: "Dazu wird es von großer Bedeutung sein, dass ein nachhaltiger Marktplatzanbieter ein möglichst umfassendes und bedarfsorientiertes Angebot in der geforderten Menge, Zeit und größtmöglichen Nutzen vermitteln kann."
Integrationsprojekte ad absurdum geführt
Sopra Steria-Experte Daniel Just führt aus: "Der Vorteil der schnellen und barrierefreien Implementierung von IaaS, PaaS und auch SaaS Lösungen führt zu einer Vielzahl von Applikationen und Services die sich jeweils in einem Silo befinden und nicht oder nicht nahtlos miteinander kommunizieren können. Bei der Einführung von Cloud-Lösungen muss man sich also bewusst machen, dass eine Verlagerung von Applikationen in die Cloud einer Integration von Unternehmensapplikationen entgegenwirkt, d.h.: Die Integrationsprojekte, die in den letzten 15 Jahren durchgeführt wurden, um Informationssilos aufzubrechen, werden durch die Cloud-Lösung ad absurdum geführt."
Integration jedes Mal neu herstellen
Weiter erklärt Daniel Just von Sopra Steria: "Anwendungsfälle wie zum Beispiel der kurzfristige Zukauf von Rechnerleistung, etwa für eine zeitlich befristete Kampagne, lassen sich durch Cloud-Marktplätze sicher gut abdecken. Allerdings ist dafür die Integration zu den führenden, also datenenthaltenen Systemen jedes Mal neu herzustellen. Ein relativ hoher Aufwand, der angemessen zum Nutzen sein muss."
Matthias Kraus, IDC
Laut Matthias Kraus, Research Analyst bei IDC, sind Cloud-Marktplätze insbesondere für Mittelständler interessant: "Mit der zunehmenden Nutzung unterschiedlicher Cloud-Services adressieren Cloud-Marktplätze den Bedarf der Anwenderunternehmen: Transparenz, einen Vertragspartner und eine zentrale Management-Plattform für unterschiedliche Cloud-Services. Cloud-Marktplätze sind insbesondere für mittelständische Kunden interessant, denn ihnen fehlt es oftmals an Ressourcen, Tools und Erfahrung. Insgesamt befinden sich die Marketplaces aber noch in einer frühen Phase."
Anwender eingelocked
Weiter sagt Matthias Kraus von IDC: "Bei herstellergebunden Markplätzen befürchten die Anwender einen Vendor Lock-In. Der technische Integrationsaufwand stellt die größte Herausforderung dar. Die Cloud-Marketplaces müssen hier erst noch den Beweis antreten, wie sich die herstellerunabhängige Verknüpfung mit der On Premise-Umgebung der Anwenderunternehmen, aber vor allem der schnelle Wechsel zwischen verschiedenen Cloud Services in der Praxis effizient realisieren und managen lässt."
Matthias Wendl, Capgemini
Matthias Wendl ist Senior Consultant, CIO Advisory Services bei Capgemini Consulting. Seine Einschätzung: "Für sogenannte Commodity-Dienstleistungen wie Infrastruktur-Services (IaaS), dazu zählen Storage oder CPU/Rechenpower, sehe ich da durchaus einen Markt. Die großen Vorteile hierbei sind eine kurzfristige Skalierbarkeit und die on-demand Abrechnung (pay-per-use). Anwendungsfälle sind zum Beispiel zusätzliche Test-Server, oder zusätzliche Rechenleistung für einen Webshop zu Spitzenzeiten. Ein weiterer Anwendungsfall sind abgrenzbare Software as a Service Angebote (SaaS) wie z.B. Kommunikationslösungen oder Projektmanagement Software, die nicht aufwändig integriert werden müssen."
Die Standort-Frage
Über die Knackpunkte sagt Wendl: „Für alle Fälle, in denen der Service mit der vorhandenen Anwendungslandschaft interagiert, ist immer ein gewisser Planungs-, Auswahl- und Integrationsaufwand zu berücksichtigen. In Punkto Datensicherheit sind andere Punkte wichtig, wie bestehende Zertifizierungen, der Standort und die Größe des Cloudanbieters sowie seiner Rechenzentren und vor allem die Art der Datenübermittlung.“
Holger Röder, A.T. Kearney
Holger Röder, Partner bei A.T. Kearney, sagt über Cloud-Marktplätze: "Der Cloud-Providermarkt ist sehr intransparent und proprietär, also stellenweise wenig effizient. Auf der anderen Seite wird „Infrastructure as a Service“ (IaaS) erst langsam in Zentraleuropa etabliert, gewinnt aber zunehmend an Größe."
Frage der Definition
Holger Röder von A.T. Kearney nennt jedoch Schwierigkeiten: "Die Integration und Sicherheit von Clouds lassen sich durch geeignete Konzepte in den Griff bekommen. Es stellt sich jedoch die Frage – da es bei der Börse um strukturierte Produkte geht – welcher Anteil des Cloud-Marktes strukturierbar ist (Definition eindeutiger Produkte beziehungsweise Services) und damit handelbar. Gefühlt ist das nur die Spitze des Eisberges, da vieles was unter Cloud (insbesondere der sogenannten „private Cloud“) läuft, sehr unternehmensspezifisch und „Neuverpacktes“ ist. Interessant ist, dass sich Service-Marktplätze rund um typische Cloud-Rechenzentren (zum Beispiel eShelter und Interxion in Frankfurt) sehr gut entwickeln und damit den CIOs viel mehr Flexibilität für die Gestaltung ihres Operating Models geben – insbesondere Zugang zu knappen Know-how-Ressourcen rund um Digitalisierung."
Sebastian Paas, KPMG
Sebastian Paas, Partner CIO Advisory Service bei KPMG, erklärt: „Der Handel mit IaaS-Leistungen wird sicherlich zunehmen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass gerade kleine und mitteständische sowie Unternehmen, die ein hohes Unternehmenswachstum erwarten, interessant ist. Oft sogar Bestandteil deren Wachstumsstrategie. Auf der anderen Seite sind die Anbieter von IaaS-Leistungen häufig hochmoderne Rechenzentren, die es auszulasten gilt."
Peter Wirnsperger, Deloitte
Peter Wirnsperger, Partner Cyber Risk Services bei Deloitte, sagt: "Cloud-Marktplätze werden auf jeden Fall eine wichtige Option darstellen, wo effizient und kostengünstig Ressourcen gesucht und kurzfristig eingesetzt werden sollen. Der Bedarf an schnell verfügbaren und einfach nutzbaren Infrastrukturservices ist groß und wird noch weiter ansteigen, was auch das Wachstum der bestehenden Cloud-Player zeigt."
Detaillierte Bewertung
Peter Wirnsperger von Deloitte schränkt jedoch ein: "Sicherlich sind die Lösungen nicht für alle Bereiche anwendbar. Aber überall, wo Geschwindigkeit, Speichermenge und Verfügbarkeit in der Breite eine Rolle spielen, sind sie eine gute Alternative. Bei kritischen Informationen und komplexen Anwendungen muss man im Detail bewerten, ob und wie die Services nutzbar sein können. Aus Kostengesichtspunkten lohnt es sich auf jeden Fall die Ansätze im Detail zu bewerten."

Der Unterschied in der Bereitstellung von privater Cloud und öffentlicher Cloud wird verschwinden.

Der Wunsch nach Public Cloud On-Demand-Services mit Private Cloud-Sicherheitsstandards wird durch die Integration und Automatisierung des Netzwerks mit dem traditionellen Trio aus Prozessor, RAM und Speicherkapazität verwirklicht, aber nicht so, wie es die meisten vorhersehen.

Aus meiner Sicht muss und wird eine absolute Vereinigung der Netzwerkstrukturen mit direkter Steuerungsmöglichkeit stattfinden und eben nicht einfach die Methode des "Umgehens und Auslassens", die virtualisierte SDN Overlays über das Internet darstellen. Wagen wir ein Gedankenspiel und ersetzen Computing durch Processing und Netzwerk durch interprozessuale Kommunikation. "Reale" Netzwerke mit "realer Trennung" werden automatisiert werden und dadurch werden Computing und Core-Routing zunehmend als Richtlinien und feste Werte agieren. Das ist keine Testphase mehr - es findet bereits in globalen Netzwerken statt.

Robert Metcalfe, der Erfinder des Ethernet, und später John Gage, Marc Andreessen und Professor John Day erinnern uns alle daran, dass Networking nichts anderes ist als interprozessuale Kommunikation zwischen Rechenpools. Heute sind Netzwerke und Computer zunehmend integriert und ermöglichen so weitreichende Optionen der Workload-Verteilung sowie die Bildung lokal verteilter Computing-Plattformen rund um den Globus durch implizites internes Routing. Robert Metcalfes Beschreibung des Netzwerks als interprozessuale Kommunikation wird somit extrem wichtig, wie unser Gedankenspiel oben zeigt.

IDC über den Markt für Private Cloud und Hosted Private Cloud in Deutschland
Entwicklung der Cloud-Modelle in Deutschland
In dem Report „Der Private & Hosted Private Cloud Markt in Deutschland, 2013-2018“ untersucht IDC die Entwicklung der Cloud-Modelle in Deutschland. Die Studie basiert auf Angaben von rund 200 Unternehmen, die die Cloud-Nutzung zumindest erwägen.
Private Cloud vorn
Wer sich für die Cloud entscheidet, setzt meist auf eine Private Cloud. IDC-Analyst Matthias Kraus führt das vor allem auf Sicherheitsüberlegungen zurück.
Marktanteile
Das Marktvolumen für den Aufbau von Private Clouds betrug 2013 in Deutschland mehr als 700 Millionen Euro. Das Geld floss zu 42 Prozent in Services, 37 Prozent in Hardware und 22 Prozent in Software.
CIOs im Regen
Wer letztlich die Entscheidung über den Weg in die Cloud trifft, ist für Kraus ein Indikator der jeweiligen Firmenkultur. Eines steht seiner Beobachtung nach fest: Geschäftsführung und Fachabteilungen üben immer mehr Druck aus auf den IT-Entscheider. Sie blicken nach wie vor auf die Kosten und fordern gleichzeitig, dass die IT Geschäftsprozesse flexibel unterstützt und Business-Innovationen vorantreibt.
Matthias Kraus, Research Analyst bei IDC
IDC-Analyst Matthias Kraus erwartet, dass sich immer mehr Unternehmen für einen Mix verschiedener Cloud-Modelle öffnen. Steht das Rechenzentrum eines Anbieters in Deutschland, gilt hiesiges Vertragsrecht. Das beruhige auch das subjektive Sicherheitsgefühl, so Kraus.

Die Evolution der Netzwerkarchitektur verändert den Schwerpunkt der Debatte

Aktuell sind Hybridlösungen sehr beliebt. Sie charakterisieren aber einen Status quo, in dem die internetbasierte Cloud unsere Nutzungsanforderungen nicht vollständig erfüllt. Das ist so, da wir die Public Cloud mit Private Cloud-Architekturen verbinden und dabei klassischerweise zu Gunsten der Sicherheit auf Flexibilität und Elastizität verzichten.

Diese Welt der Hybrid Clouds ist allerdings nur eine Übergangslösung, nicht das Endprodukt. Momentan verfügen wir über Rechenpools, die über eine Vielzahl von Kommunikationsmethoden verbunden sind und haben einfach noch nicht den besten Weg gefunden, um die nächste Evolutionsstufe zu erreichen. Aber das werden wir.

Aktuell besteht Cloud-Computing aus drei Dingen: skalierbare CPU, RAM und Festplattenspeicher. Diese wiederum können über das Internet oder ein stationäres Netz erreicht werden. Die Entwicklung der Cloud, die aktuell aus Rechenpools im Internet besteht, wird meiner Einschätzung nach von dem oben genannten Trio zu einem Quartett führen, indem das Netzwerk für Private und Public Cloud Umgebungen integriert und automatisiert werden wird. Damit kehrt das Netzwerk zu seiner eigentlichen Bestimmung, nämlich der interprozessualen Kommunikation, zurück. Ein erstes Indiz dafür, dass es so kommen wird, ist die stetig wachsende Leistungsfähigkeit der virtuellen Server, die die Cloud bereits heute ausmachen.

Cloud ist nicht einfach nur eine Technologie, sondern eine dynamische Möglichkeit, den jeweiligen Verbrauch entlang der Verfügbarkeit von Ressourcen zu optimieren. Die globalen Unternehmen sind bereits digital, daher ist es unsere Herausforderung zur Vision der "Gründerväter" der Digitaltechnologie zurückzufinden, um den nächsten Schritt gehen zu können. Dieser führt zu einer globalen Rechenplattform, in der Netzwerk und Computer gleichgestellt sind.

Diese Form des distribuierten Computings bietet, ebenso wie das Internet, subtilere Zugangsmöglichkeiten als aktuelle Cloud-Lösungen. Es birgt die Chance einer gleichmäßigen Verteilung und höherer Flexibilität als das plumpe Zugangsmodell eines Superrechenzentrums "irgendwo" in der Cloud.

Maschinen, die mit Maschinen reden, werden zur Norm

Smartphones sind ohne ein Netzwerk nicht smart - und sie sind nur ein Beispiel dafür, wie stark wir uns bereits heute auf das Netz verlassen. Denn künftig nimmt das Internet der Dinge nur noch an Bedeutung zu. Auch und gerade in der produzierenden Industrie. Wenn wir hierbei von der Prämisse ausgehen, dass Netzwerk und Computer künftig stärker verschmelzen, ermöglicht das wiederum Kommunikation über die gesamte Breite des Netzes. Das ist als Ressource der Zukunft bedeutsam für den vielzitierten Komplex Industrie 4.0, denn gerade die Kommunikation von Maschine zu Maschine (M2M) benötigt eine globale, aber lokale Plattform mit streng abgesicherter Architektur, um so ihre Anwendbarkeit zu vergrößern.

Wer Städten und Metropolen quer durch Europa "smarte" Services zur Verfügung stellt, muss in der Lage sein, die EU-Gesetze einzuhalten, auch wenn der Traffic steigt und die interprozessuale Kommunikation noch entscheidender wird. Das bedeutet, dass - ebenso wie beim Internet - die Dezentralisierung die schnellste und agilste Lösung für M2M in Europa werden wird. (bw)