B2B-Kommunikation

Cloud-Fax-Services im Trend

04.05.2015 von Bernhard Hecker
Lange Zeit wurde das Fax für tot erklärt. Ein Irrtum. Denn strenge gesetzliche Richtlinien führen zu einer steigenden Nachfrage nach Cloud-Fax-Services.

Ob Banken und Versicherungen, Automotive, Logistik, Handel oder Online-Services, - in vielen Branchen gilt das Fax als beste, direkteste und sicherste Kommunikationsform. Zahlreiche Unternehmen setzen deshalb auf Fax-Services aus der Cloud, mit denen sich auch hohe Fax-Volumina ohne eigene Hardware schnell und zuverlässig zustellen lassen. Die Nachfrage nach Fax-Diensten steigt folglich auch im Zeitalter der E-Mail weltweit kontinuierlich. Laut Analysten sorgen die etablierte Fax-Technologie, gesetzliche Richtlinien und strenge Compliance-Vorgaben dafür, dass der Markt für Fax-Services im B2B-Bereich bis 2018 sogar durchschnittlich um 15,8 Prozent pro Jahr wachsen wird.

So ist die Fax-Kommunikation unter anderem im Einzelhandel fest etabliert. Denn per Fax können Empfänger auch dann zuverlässig erreicht werden, wenn sie während ihrer Arbeitszeit nicht ständig auf ihren Computer zugreifen oder E-Mails abrufen können, aber dennoch zeitnah eingehende Bestellungen bearbeiten müssen. Im Gegensatz dazu werden nur weniger als drei Prozent der E-Mails, die zu Marketingzwecken an Einzelhändler geschickt werden, überhaupt und meist zeitverzögert gelesen.
Auch im Großhandel oder bei Internet-Services wie Lieferdiensten spielt Fax-Kommunikation eine wichtige Rolle. Durch geeignete Response-Elemente lassen sich mit nur geringem Zeitaufwand direkt auf dem Fax Bestellungen platzieren und in weitere Workflows einbinden.

Zuverlässige und rechtskonforme Zustellung überzeugt

Nicht aus der Geschäftskommunikation wegzudenken ist das Fax für Unternehmen, die aus ihren ERP- oder CRM-Systemen heraus geschäfts- beziehungsweise zeitkritische Informationen wie beispielsweise Lieferavise, Rechnungen, Stornierungen oder Bestellungen an Lieferanten und Kunden senden. Denn im Unterschied zur E-Mail lässt sich jederzeit zuverlässig und rechtssicher nachvollziehen, ob und wann die gesendeten Dokumente tatsächlich zugestellt wurden.

Die Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben und Compliance-Richtlinien sind auch der Grund, warum verschiedene Branchen weltweit, wie etwa Medizintechnik- und Pharmaunternehmen, aber auch Behörden auf Fax als Kommunikationsmedium setzen. So dürfen zum Beispiel in vielen Ländern sensible Daten wie Laborberichte und personenbezogene Informationen nicht per E-Mail versendet werden.

Social CRM und der Mittelstand -
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Cloud-Fax-Services lösen veraltete Fax-Server ab

Jedoch laufen IT-Analysten zufolge in vielen Unternehmen geschäftskritische Fax-Anwendungen über veraltetes Equipment. Das Problem: Fax-Server verfügen meist über fixe Fax-Kapazitäten. Damit können Unternehmen auf sich ändernde Fax-Volumina nicht bedarfsgerecht reagieren. Eine zuverlässige und zeitnahe Datenverarbeitung ist insbesondere bei hohen Lasten in Spitzenzeiten unmöglich. Zu Zeiten geringen Fax-Bedarfs belasten dagegen Überkapazitäten das Budget. Überdies sind Fax-Server kosten- beziehungsweise wartungsintensiv und erfordern einen hohen administrativen Aufwand. IT-Analysten empfehlen daher, auf professionelle Cloud-Fax-Services beziehungsweise Managed Services umzusteigen. Diese bieten maximale Ausfall- und Transaktionssicherheit und verhindern auch bei Lastspitzen Kapazitätsengpässe.Investitionen in zusätzliche Hardware, Software, Wartung, Lizenzen und Leitungen sind beim Einsatz solcher moderner Lösungen nicht notwendig.

Keine Pizza ohne Fax

Neben Traditionsunternehmen, Konzernen und Behörden setzen auch Internet-Startups verstärkt auf Cloud-Fax-Services. So wickeln beispielsweise Online-Lieferdienste, die den Kunden auf ihren Webseiten die zeitnahe Lieferung von Pizza, Pasta oder Sushi versprechen, eingehende Bestellungen per Fax ab.

Gibt ein Kunde auf der Bestellplattform im Internet seine Adresse oder Postleitzahl ein, erhält er einen Überblick über die Angebote aller angeschlossenen Restaurants der Umgebung. Hat der Kunde seine Wahl getroffen und über das Online-Formular eine Bestellung ausgelöst, wird diese automatisch per Fax an das entsprechende Restaurant weitergeleitet und kann somit sofort bearbeitet werden. Dank Zeitstempel lässt sich dabei genau nachvollziehen, wann die Bestellung auf der Online-Plattform und im Restaurant eingegangen ist. Zu Spitzenzeiten, wie etwa in der Halbzeitpause des Champions-League-Finales, werden auf diese Weise zehntausende Bestellungen gleichzeitig ausgelöst. Erst der Einsatz von Cloud-Fax-Services ermöglicht es den Online-Lieferdiensten angeschlossenen Restaurants, die eingehenden Bestellungen schnell, reibungslos und zuverlässig anzunehmen und auszuliefern und somit den Durchsatz an Bestellungen nachhaltig zu steigern.
Da es im hektischen Restaurantbetrieb kaum praxisgerecht ist, mit PC oder Tablet zu hantieren, erhält das Restaurant den ursprünglichen Online-Auftrag per Papier-Fax. So kann beispielsweise der Pizzabäcker die Bestellung mit feuchten oder fettigen Händen direkt in der Küche annehmen und sofort bearbeiten. Der Kunde erhält innerhalb kürzester Zeit seine Pizza. Das Fax dient darüber hinaus als Lieferschein auf der Pizzaschachtel.

5 goldene Regeln für eine sichere Cloud -
Regel 1: Verschlüsselung ist Pflicht!
Einen Cloud-Anbieter ohne sichere Verschlüsselung sollten Sie unbedingt meiden. Denn werden Ihre Daten auf dem Weg zum Anbieter nicht verschlüsselt, so kann sie jeder abhören, der den Kommunikationsweg belauschen kann. Das können Geheimdienste oder polizeiliche Stellen sein, aber auch Cracker und sonstige Bösewichte. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Sie sich in einem öffentlichen Netzwerk befinden – etwa im Gratis-WLAN eines Cafés oder in einem Hotelnetzwerk. Hier kann schon der freundliche Herr mit dem Laptop am Nebentisch Ihre privaten Nachrichten und Bilder mitschneiden, wenn diese nicht verschlüsselt sind. <br /><br /> Verschlüsselung auf Webseiten ist leicht zu erkennen – neben der Internet-Adresse (URL) wird ein Schloss-Symbol eingeblendet und oft verfärbt sich auch die Adresszeile. So können Sie prüfen, wer sich hinter Ihrem Cloud-Provider verbirgt. <br /><br />Viele Anbieter versprechen, dass auch nach der Übertragung alle Daten verschlüsselt sind – dieses Versprechen ist aber oft irreführend. Meist reklamiert der Cloud-Provider nämlich für sich die Möglichkeit, mit einem Zweitschlüssel den Klartext Ihrer Daten zu errechnen – viele Funktionen in der Cloud wären sonst nämlich gar nicht möglich.<br />
Regel 2: Made in Germany ist das Maß aller Dinge
Der deutsche Datenschutz gehört zu den strengsten Regelwerken der Welt. Und was vielen ausländischen Cloud-Anbietern Kopfschmerzen bereitet, ist für Sie als Anwender ein unschätzbarer Vorteil. Hält sich Ihr Provider nämlich an das deutsche Datenschutzgesetz, so können Sie davon ausgehen, dass Sie auch konform sind. Das ist für Heimanwender weniger wichtig als für Unternehmen, die verschiedene Aufbewahrungs- und Geheimhaltungspflichten zu beachten haben. <br /><br /> Geben Sie Ihre Daten in die Cloud, sollten Sie das bei einem deutschen Anbieter tun, der die Daten in einem deutschen Rechenzentrum ablegt. Das bringt mehr Sicherheit vor dem Zugriff durch ausländische Behörden und hat noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Durch die geographische Nähe Ihrer Daten zu Ihnen erhöht sich oft auch die Performance Ihrer Cloud-Anwendung.<br />
Regel 3: Anbieterbindung vermeiden
Der Weg in die Cloud mag steinig sein, der Weg aus ihr heraus (oder in eine andere Wolke) ist oftmals ganz verbaut. Nicht wenige Anbieter nehmen gespeicherte Daten in eine Art Geiselhaft und machen einen Wechsel unmöglich. Diese Praxis – auch „Vendor Lock-In“ genannt – ist oft nicht einmal Absicht – es fehlen häufig Export-Routinen und vielfach (etwa bei CRM-Systemen oder anderen Enterprise-Anwendungen) sind die Daten ohne die dazugehörige Anwendungslogik schlicht unbrauchbar. <br /><br /> Bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters sollten Sie also darauf achten, dass er Ihnen auf Anforderung Ihre Daten wieder herausgibt – idealerweise in einem standardisierten Exportformat wie etwa XML. Zusätzliche Gebühren sollte dieser Service keinesfalls kosten.<br />
Regel 4: Sicherheitskonzept prüfen!
Ein guter Cloud Provider ist stolz darauf, alle notwendigen Vorkehrungen für sichere Datenübertragung und -speicherung getroffen zu haben. Er wird sein Sicherheitskonzept also nicht geheim halten. Prüfen Sie vor einem Vertragsschluss, wie der Anbieter es mit der Sicherheit hält: Besonders die verschlüsselte Datenübertragung, ausfallsichere und möglichst verschlüsselte Datenspeicherung und ein zertifiziertes Rechenzentrum für die Cloud-Server sollten selbstverständlich sein.<br /><br />Zertifizierungen wie die ISO9000-Serie zum Qualitätsmanagement oder die ISO27001-Zertifizierung für sichere Rechenzentren liefern gute Anhaltspunkte. Veröffentlicht ein Anbieter keine Übersicht über sein Sicherheitskonzept, fehlen Zertifizierungen oder wird auch auf Anfrage keine Auskunft gegeben, ist Vorsicht geboten.<br />
Regel 5: Einen "Plan B" haben
Geben Sie Ihre Firmen- oder persönlichen Daten in die Cloud, geben Sie sie aus der Hand und machen sich vom Anbieter abhängig. Aufgrund der Vielzahl von Unwägbarkeiten im Cloud Computing sollten Sie also vorher einen "Plan B" aufstellen und umsetzen. Dazu gehört, immer ein aktuelles Backup der Cloud-Daten anzufertigen, wo möglich, und dieses Backup entweder auf den eigenen Computern oder bei einem anderen Cloud-Anbieter abzulegen.<br /><br /> Schließlich können Datenverluste jederzeit passieren – oder Ihr Cloud-Provider stellt den Geschäftsbetrieb im schlimmsten Fall gar ganz ein. Das ist in der Vergangenheit aus verschiedenen Gründen bereits mehrfach passiert. So hat der E-Mail-Dienstleister Lavabit aus Protest gegen NSA-Schnüffelvorhaben <a href="http://www.computerwoche.de/a/lavabit-gruender-zur-schliessung-verpflichtet,2544385" target="_blank">seinen Dienst quittiert</a> und der Linux-Anbieter Canonical hat seinen Speicherdienst „Ubuntu One“ hat aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben. <br /><br /> Um vorzusorgen, müssen sie also Redundanz schaffen – entweder mit einem zweiten Cloud-Anbieter oder einem lokalen Backup Ihrer Daten. Sonst geraten Sie in Schwierigkeiten, wenn die Familienfotos oder Steuerunterlagen plötzlich unwiderbringlich verloren sind.<br />

Maximale Flexibilität bei der IT-Konsolidierung

Auch für die Zukunft sind Anwender von Cloud-Fax-Services bestens gewappnet. Das gilt insbesondere für die Umstellung auf Voice over IP (VoIP). Denn Ziel der Deutschen Telekom ist es, ihre Technik bis 2018 komplett auf IP-basierende Datenübermittlung umzurüsten. Dies stellt Unternehmen unter anderem im Hinblick auf ihre Fax-Kommunikation vor eine große Herausforderung. Denn bei der Übertragung von IP-Paketen über das VoIP-Netz kommt es regelmäßig zu Verlusten. Beim Telefonieren ist das unproblematisch, denn Paketverluste in Höhe von bis zu fünf Prozent sind für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar. Im Gegensatz zu unserem Gehör reagieren Fax-Geräte jedoch empfindlich auf solche Störungen. Folgen können Informationsverluste oder Verbindungsabbrüche, und damit erhebliche Störungen der geschäftsrelevanten Kommunikation, sein.

Moderne Fax-Services ermöglichen auch in VoIP-Umgebungen eine fehlerfreie Fax-Kommunikation. Über Cloud-Fax-Services kommunizieren Unternehmen jederzeit zuverlässig per Fax, via Mail2Fax und Fax2Mail sowie vorhandene Multifunktionsgeräte oder direkt in und aus Business-Applikationen - via FTP, HTTP, SMTP oder Webservice. Managed Cloud Services bieten bei der Umstellung auf VoIP maximale Flexibilität und erfüllen schon heute die Anforderungen von morgen. (bw)