Befehlszeilen-Tools

Clevere Kommandozeilen-Tools und Tipps für Windows

01.01.2014 von Bernhard Haluschak, Malte Jeschke, Christian Vilsbeck und Moritz Jäger
Manche Aufgaben lassen sich unter Windows einfach und schnell per Kommandozeile erledigen. Die Befehle versprechen nicht nur prompte Erledigung, sondern lassen sich auch hervorragend in Skripts einbinden.

Mal eben ein Netzwerklaufwerk verbinden, die Boot-Reihenfolge ändern oder Benutzerkonten überprüfen: Per Kommandozeile lassen sich unter Windows viele Aufgaben schnell erledigen - einige sogar ausschließlich auf diese Weise. Wiederkehrende Aufgaben kann man so sehr gut in Skripts integrieren. Diese können dann ja gegebenenfalls per Maus gestartet werden.

Nicht alle Lösungen funktionieren mit sämtlichen Windows-Versionen. Für welche der entsprechende Tipp zutrifft, ist an Ort und Stelle vermerkt.

Dateien sicher löschen

Sie nutzen Windows und möchten sichergehen, dass gelöschte Dateien wirklich nicht mehr herzustellen sind. Nach Möglichkeit wollen Sie dazu keine zusätzlichen Tools nutzen, sondern in Windows integrierte Befehle verwenden. Seit Windows 2003 hat Microsoft im Betriebssystem das Kommandozeilen-Tool cipher.exe integriert.

Sicheres Löschen: Mit dem Kommandozeilen-Tool cipher lassen sich gelöschte Dateien so überschreiben, dass sie nicht mehr wiederhergestellt werden können.

Dieses ist eigentlich für die Verschlüsselung von Dateien auf NTFS-Dateisystemen gedacht, lässt sich aber mit dem richtigen Schalter auch dazu nutzen, gelöschte Dateien zu überschreiben. Diese können danach nicht mehr wiederhergestellt werden.

Um die entsprechenden Dateien zu überschreiben, müssen Sie folgenden Befehl auf der Kommandozeile ausführen:

Cipher.exe /w:Laufwerksbuchstabe:\Ordnername

Produkte: Cipher funktioniert in allen aktuellen Windows-Versionen, setzt allerdings ein NTFS-Dateisystem voraus.

Netzwerklaufwerke verbinden

Freigaben im Netzwerk lassen sich nicht nur über den Windows Explorer mit dem System verknüpfen, das klappt auch per Kommandozeile.

Über das Kommando net use lassen sich Netzwerkfreigaben mit dem lokalen Rechner verbinden. Der korrekte Befehl dafür lautet:

net use Laufwerksname: \\Computername oder IP\Freigabe

Windows führt anschließend die Verknüpfung durch, die Freigabe wird am angegebenen Laufwerksnamen, etwa G: oder Z: eingebunden.

Verknüpfung: Per net use lassen sich Freigaben von der Kommandozeile aus verknüpfen.

Normalerweise verschwindet die Verknüpfung, wenn sich der Nutzer ab- und wiederanmeldet. Allerdings lässt sich wahlweise auch eine dauerhafte Laufwerksverbindung einrichten. Der passende Schalter dazu lautet /Persistent:Yes. Eine komplette Syntax des Befehls kann man mit der Eingabe von:

Net use /?

ausgeben lassen.

Produkte: Net Use lässt sich mit allen Versionen von Windows nutzen, besonders praktisch ist sie etwa für den Windows Server Core, der ohne grafische Oberfläche auskommt.

Verzeichnisse als Laufwerk einbinden

Windows bietet eine Funktion, mit der sich Dateiordner als Laufwerk im Dateiexplorer anzeigen lassen. Damit lässt sich auf regelmäßige benötige Verzeichnisse sehr schnell zugreifen.

Dateiordner lassen sich über die Kommandozeile und den Befehl subst als Laufwerk direkt in Windows integrieren. Der passende Befehl zu lautet subst Ziellaufwerk Ordnername.

Verknüpfung: Subst integriert Dateiordner als Laufwerke in Windows.

Beispielsweise weisen Sie dem Befehl subst X: "C:\Users\Nutzername\Documents\My Dropbox" dem genannten Ordner das Laufwerk X: zu. In diesem Fall wird der Dropbox-Ordner als Laufwerk X: dann im Windows Explorer angezeigt. Um die Zuordnung wieder aufzuheben, wird der Schalter /D hinter den jeweiligen Laufwerksbuchstaben gesetzt.

Der Tipp eignet sich nicht nur für Dropbox, sondern für alle Ordner, auf die regelmäßig zugriffen wird.

Produkte: Der Befehlt subst ist in allen Versionen von Windows enthalten.

IP-Adressen zu Namen konvertieren und umgekehrt

Sie suchen ein einfaches Tool, das ihnen schnell und einfach die IP-Adressen einer Website ausgibt - oder diese Adressen wieder in die entsprechenden Namen konvertieren kann. Dazu möchten Sie keine zusätzliche Software installieren, sondern Windows-Tools nutzen.

Windows enthält für diese Aufgabe ein Kommandozeilen-Tool namens Nslookup. Wechseln Sie zunächst auf die Kommandozeile (etwa mittels Windows + R und der Eingabe von cmd oder über Start - Ausführen.) Nach der Eingabe von nslookup.exe wechselt das Programm in den interaktiven Modus, in diesem können Sie direkt IPs oder Webseiten in das jeweils andere Format konvertieren lassen. Wollen Sie nur eine einzelne Adresse abfragen, können Sie diese auch direkt im Format nslookup.exe Website eingeben.

DNS-Infos: Mittels Nslookup lässt sich prüfen, welchem Namen welcher IP zugeordnet ist.

Darüber hinaus bietet das Tool verschiedene Zusatzfunktionen. Sobald sie mit nslookup.exe in den interaktiven Modus gewechselt sind, können sie mittels help alle verfügbaren Schalter anzeigen lassen. Mit dem Befehl exit verlassen Sie den interaktiven Modus wieder.

Produkte: Nslookup ist in allen Versionen von Windows enthalten. Das Tool wird zusammen mit dem TCP/IP-Protokoll installiert.

Richtlinien für Benutzerkonten von Servern und PCs prüfen und ändern

Mit dem Login am Computer sind wichtige Parameter verknüpft, von denen der Anwender in der Regel nichts weiß. Mit dem bordeigenen Kommandozeilenbefehl net accounts können Sie diese Benutzerkontenrichtlinien wie Kennwort-Zeichenlänge oder die Gültigkeitsdauer des Kennwortes auf einem sehr einfachen Wege selber überprüfen und je nach Netzwerkinfrastruktur beziehungsweise Freigaben auf dem Domänencontroller auch ändern.

Allerdings sind für die Änderung der Parameter Administrationsrechte notwendig - für die Ansicht nicht. Die Eingabeaufforderung mit Admin-Rechten kann unter Windows 7 über den Pfad Start / Alle Programme / Zubehör / rechte Maustaste auf die Eingabeaufforderung / linke Maustaste auf Als Administrator ausführen gestartet werden. Kürzer ist der Weg über das Suchfenster des Start-Button Programme/Dateien durchsuchen. In diesem Fenster muss der Anwender den Befehl cmd eingeben und bei gedrückten Tasten Strg und Shift die Return-Taste betätigen. Nun muss der User den Befehl net accounts eingeben und mit Enter abschließen. Im Eingabefenster wird dem Anwender mitgeteilt, mit welchen Parametern sein aktuelles Benutzerkonto arbeitet. Mit dem Befehl net accounts /? lassen sich alle Befehlsoptionen auflisten. Sie haben folgende Bedeutung:

/forcelogoff: Bestimmt die Dauer (Minuten) einer Benutzersitzung - vorausgesetzt die Anmeldezeit ist überschritten oder das Benutzerkonto ist abgelaufen.

/minpwlen: Legt die minimale Kennwortlänge fest.

/maxpwage: Bestimmt die maximale Gültigkeitsdauer eines Kennwortes.

/minpwage: Legt die minimale Gültigkeitsdauer eines Kennwortes fest.

/uniquepw: Gibt vor, nach wie viel Kennwortänderung dasselbe Kennwort wieder benutz werden darf.

/domain: Legt fest, auf welchem Domaincontroller der Befehl durchgeführt werden soll.

Bildergalerie: Benutzerkontenkontrolle mit dem Befehl net accounts.
Benutzerkontenrichtlinien mit net accounts überprüfen
net accounts Befehls-Syntax.
Benutzerkontenrichtlinien mit net accounts überprüfen
net accounts Übersicht
Benutzerkontenrichtlinien mit net accounts überprüfen
net accounts mit forcelogoff-Befehl.
Benutzerkontenrichtlinien mit net accounts überprüfen
Eingabeaufforderung mit Admin Rechten.
Benutzerkontenrichtlinien mit net accounts überprüfen
Um Admin-Rechte zu erhalten, muss nach Eingabe von CMD die Shift- und Strg-Taste gleichzeitig gedrückt werden und dann mit Enter bestätigt werden.
Benutzerkontenrichtlinien mit net accounts überprüfen
CMD Konsole mit Administratorrechten.

Produkte: Der Tipp, um die Benutzerkontenrichtlinien mit dem Kommandozeilenbefehl net accounts zu checken oder zu verändern, gilt für alle Systeme, die mit aktuellen Windows-Betriebssystemen ausgestattet sind.

Bootreihenfolge temporär ändern

Sie haben mehrere Betriebssysteme installiert, nutzen hauptsächlich Windows 7 oder Vista, möchten aber einmalig automatisch ein anderes System beim Start aufrufen.

Unter Windows 7, Windows Vista und Windows Server 2008/R2 lässt sich dieses Problem über den Bootmanager BCD Edit lösen. Genauer gesagt muss dazu der Befehl:

Bcdedit.exe /bootsequence {975a2804-9378-11af-993e-9aef7965e9da}

Einmalstart: Über den passenden Schalter fährt BCD Edit einmalig beim Neustart ein anderes OS hoch.

auf der Kommandozeile eingegeben werden - diese muss dazu im Admin-Modus gestartet sein.

Der String in der geschweiften Klammer steht für die jeweilige ID des jeweils installierten Betriebssystems. Sie erhalten die ID, auf Deutsch etwas unglücklich mit "Bezeichner" übersetzt, über den Befehl:

bcdedit.exe /enum

Produkte: Diese Lösung funktioniert mit allen Windows-Systemen, die auf BCD Edit als Bootmanager setzen, sicher aber in Windows Vista und Windows 7.

Energieeinstellungen bearbeiten

Das Kommandozeilen-Tool "powercfg" erlaubt versierten Nutzern, sehr detailliert in das Powermanagement einzugreifen. Alle Parameter eines Energiesparplans lassen sich damit auch über die Konsole ändern. Die Funktionalität von powercfg geht allerdings weit darüber hinaus. Für OEMs und IT-Abteilungen dürfte die Möglichkeit, Energieschemata einfach zu importieren oder exportieren, durchaus von Interesse sein. Einzelne Energiesparpläne lassen sich so auf andere Notebooks transferieren und beispielsweise per Skript importieren und aktivieren. Wer schlicht wissen will, welche Energieschemata auf dem Notebook vorhanden sind, bekommt dies auf der Kommandozeile mit dem Befehl:

powercfg -list

Darüber hinaus bietet das Kommandozeilen-Tool eine sehr detaillierte Berichterstattung über das Powermanagement auf dem System. Dies reicht über die im System verfügbaren Ruhezustandsfunktionen, bis hin zu einer detaillierten Liste, welche der integrierten Komponenten welche Stand-by-Kriterien erfüllt.

Powercfg
Das Tool listet alle vorhandenen und den aktiven Energiesparplan.
Powercfg
Nicht alle Komponenten unterstützen alle Energiesparmodi.
Powercfg
Über Abfragen lässt sich feststellen, welche Komponenten die unterschiedlichen Aufwachfunktionen unterstützen.
Powercfg
Ein HTML-Report gibt Aufschluß darüber, welche Komponenten eventuell nicht in den Stand-by-Modus wechseln.
Powercfg
Seit Windows Vista gehört powercfg zu Windows und funktioniert auch unter Windows 8.1 Preview.

Klappt es mit einer Komponente also partout nicht mit dem Stand-by-Modus, oder dem problemlosen wieder Aufwachen, kann man der Problemeinheit so durchaus auf die Spur kommen. Alle Parameter des Tools erhält man wie gewohnt per:

powercfg /?

Neben den reinen Reporting-Funktionen erlaubt powercfg auch die Änderung der getroffenen Einstellungen sowie die Aktivierung derselben.

Produkte: Das Tool powercfg kommt mit Windows Vista und Windows 7.

WLAN verwalten

In Windows 7 ist eine umfangreiche Kommandozeile integriert. Über diese kann man sich via netsh auch mit einem WLAN verbinden - oder den kompletten Vorgang von einem Skript steuern lassen.

Zunächst muss man in eine Kommandozeile wechseln, dies ist die Voraussetzung für netsh. Das Tool stellt zahlreiche Funktionen rund um WiFi zur Verfügung, die sich so auch in entsprechende Skripte integrieren lassen. Der Befehl netsh wlan show networks zeigt beispielsweise alle verfügbaren Netzwerke an - egal ob diese eine SSID übertragen oder nicht.

Kommandozeile: Per netsh kann man sich auch ohne Assistent mit einem WLAN verbinden.

Um sich nun per Kommandozeile oder Script mit einem Netzwerk zu verbinden, muss ein passendes Profil als XML-Datei angelegt sein. Der Befehl netsh wlan export profile erstellt eine passende Vorlagendatei. Dazu sollte man noch den Schalter folder=Laufwerk\Ordnername nutzen, um die Information schnell zu finden. Unter Umständen muss der Ordner zunächst angelegt werden.

Diese XML-Datei kann man nun bearbeiten und mit den notwendigen Zugangsinformationen versehen. Wer es sich einfach machen will, exportiert die Datei von einem Rechner, der bereits mit dem WLAN verbunden ist. Auf einem neuen PC kann man die Konfiguration anschließend über den Befehl netsh wlan add profile filename="Laufwerk\Ordner\Dateiname.xml" einlesen. Der Befehl netsh wlan connect SSID sollte anschließend die Verbindung herstellen. Wie bereits erwähnt lässt sich dieser Vorgang auch über die Windows Power Shell skriptgesteuert durchführen. Weitere Informationen zur Power Shell finden Sie im Artikel "Shell Scripting unter Windows".

Produkte: Die Lösung funktioniert unter Windows 7.

Windows-Firewall steuern

Microsoft bietet ab Windows XP seit dem zweiten Service Pack eine integrierte Firewall an. Diese lässt sich auch per Kommandozeile steuern - etwa wenn man nur einen Terminal-Zugriff auf einen Rechner hat.

: Die Firewall wird auf der Kommandozeile über das Tool netsh advfirewall gesteuert. Dieses löste in Windows Vista und Windows Server 2008 das bisher genutzte netsh firewall ab. Das Tool benötigt administrative Rechte auf dem PC, die Kommandozeile muss also als Administrator gestartet werden.

Sicherheitskonsole: Per netsh advfirewall lässt sich die Windows-Firewall auch über die Kommandozeile steuern - oder etwa mit einem Script.

Über die Eingabe von netsh, gefolgt von advfirewall landen Sie im entsprechenden Untermenü von netsh. Das Kommandozeilentool stellt zahlreiche verschiedene Funktionen zur Firewall zur Verfügung, so können etwa Ausnahmen für Programme hinzugefügt oder gelöscht werden, Ports lassen sich öffnen oder schließen, auch das Logging oder verschiedene Profile lassen sich hier konfigurieren.

Der komplette Umfang des netsh advfirewall Tools ist sehr groß, Microsoft hat deswegen zahlreiche Ressourcen zu diesem Thema in das Technet gestellt. So finden sich auf dieser Website verschiedene Beispiele. Deutlich umfangreicher ist diese Dokumentation, hier wird nahezu jede Option des Tools im Detail erklärt.

Produkte: Die erweiterte Steuerung der Firewall lässt sich mit allen Windows-Betriebssystemen ab Vista und Server 2008 nutzen.

Prozesse beenden

Einzelne Prozesse lassen sich nicht nur über die grafische Oberfläche beenden, sondern auch über die entsprechenden Befehle auf der Kommandozeile.

Die Windows-Kommandozeile kennt die beiden Befehle tasklist und taskkill, mit denen sich alle laufenden Prozesse des lokalen oder von entfernten Rechnern auflisten lassen. Sobald man die PID des entsprechenden Programms gefunden hat, lässt sich der Prozess mit Hilfe des Befehls

taskkill /pid Prozessnummer

Prozess-Ende: Mit Tasklist und Taskkill lassen sich Prozesse über die Kommandozeile beenden.

beenden.

Wie bereits erwähnt gilt der Befehl nicht nur für lokale Systeme, sondern auch für andere Windows-Systeme im LAN. Über den Schalter /s kann bei beiden Programmen eine Ziel-IP angegeben werden, mittels /u und /p lassen sich Nutzernamen und Passwörter übergeben.

Produkte: Der Tipp funktioniert mit allen Versionen von Windows.

Windows-Updates temporär unterdrücken

Windows-Updates sollten zwar möglichst schnell eingespielt werden, nicht immer kann man die eigene Arbeit aber für den oft notwendigen Neustart unterbrechen. Über die Kommandozeile lässt sich der Update-Vorgang unterbrechen.

Das Update lässt sich für eine Session lang unterbrechen, indem man auf der Kommandozeile den Befehl

net stop "windows update"

Unterbrochen: Per Kommandozeile lässt sich der Update-Dienst unterbrechen.

ausführt. Dieser beendet den kompletten Windows-Update-Dienst, zumindest so lange der gleiche Nutzer eingeloggt ist. Der Dienst wird bei einem Windows-Reboot oder bei wenn sich ein neuer Nutzer anmeldet wieder gestartet.

Alternativ kann der Update-Service über Eingabe des Befehls

net start "windows update"

manuell gestartet werden. Um die Befehle auszuführen, muss die Kommandozeile mit administrativen Rechten gestartet sein. Sprich, "cmd" muss bei gedrückter Strg- und Umschalt-Taste mit Enter ausgeführt werden.

Produkte: Der Tipp funktioniert mit allen Versionen von Windows.

Computer im Netzwerk verbergen

Versteckte Rechner: Der entsprechende Befehl verbirgt Windows-PCs vor neugierigen Augen.

Der Netzwerkbrowser im Windows Explorer verleitet Nutzer immer wieder zu Streifzügen durch die Netzwerkfreigaben. Dort finden sie unter Umständen auch Dokumente und Dateien, auf die sie keine Zugriffe haben sollten.

Windows beinhaltet einen Befehl, mit dem man den einzelne Rechner vor dem Zugriff über den Windows Explorer verstecken kann - andere Tools sind nur teilweise davon betroffen.

Dazu ist eine Kommandozeile notwendig, unter Vista, Windows 7 und den entsprechenden Server-Versionen muss diese mit administrativen Rechten gestartet werden. Anschließend kann man den jeweiligen Rechner durch die Eingabe von

net config server /hidden:YES

verbergen. Ersetzt man das YES durch ein NO, erscheint der Rechner wieder im Explorer. Zudem sollte man eine Liste über die entsprechend eingestellten Windows-Rechner führen, um möglichen Fehlern auf die Schliche zu kommen.

Produkte: Der Befehl ist in allen Versionen von Windows enthalten.

Master Boot Record einfach reparieren

Besonders ältere Windows-Versionen überschreiben gerne den Boot-Sektor der Festplatte, ohne dabei Rücksicht auf andere Systeme zu nehmen. Mit der Windows-7-DVD kann man den MBR auch von älteren Betriebssystemen aus wiederherstellen.

Installiert der Anwender Windows XP oder Server 2003 nachträglich zusammen mit Windows 7, so wird der Master Boot Record (MBR) verändert und die Boot-Optionen verschwinden. Der normale Weg wäre ein Booten mit der Windows 7 DVD, um dann über die Systemwiederherstellung den MBR zu reparieren beziehungsweise die Boot-Optionen wieder herzustellen.

Windows 7 bietet allerdings noch einen einfacheren Weg, der direkt aus dem älteren Betriebssystem möglich ist. Dazu muss die Windows 7 DVD in einem Laufwerk eingelegt sein. Über die Kommandozeile lässt sich anschließend das Programm bootsect.exe starten, der komplette Aufruf ist:

Laufwerksname:\boot\ bootsect.exe /nt60 all

Nach einem Neustart bootet das System wieder Windows 7. Um anschließend das ältere System in die Bootauswahl mit aufzunehmen, liefert Windows 7 das Tool bcdedit.exe mit.

Der passende Aufruf in der Kommandozeile lautet:

bcdedit /create {ntldr} -d "Beschreibung des Eintrags"

Produkte: Die Lösung funktioniert mit dem Betriebssystem Windows 7.

Dateiverknüpfung untersuchen

Teilweise übernehmen neu installierte Programme ohne Nachfrage bestimmte Dateitypen und überschreiben die ehemalige Zuordnung. Über die Kommandozeile lässt sich schnell prüfen, welches Programm welchen Dateityp öffnet.

Auf der Kommandozeile kann man über den Befehl assoc.exe anzeigen lassen, mit welchen Programmen eine Dateierweiterung verknüpft ist. So liefert etwa der Befehl

assoc .doc

als Ergebnis "Word.Document.8" aus - das aktuelle Word aus dem Office Paket. Praktisch ist auch, wenn nur der Befehl assoc alleine eingegeben wird, dann werden alle Dateiverknüpfungen von Windows aufgelistet. Nicht immer ist es allerdings sofort ersichtlich, welches Programm sich hinter der Zuordnung verbirgt.

Verknüpft: Die Kommandozeilenbefehle "assoc" und "ftype" zeigen, welchen Programmen die verschiedenen Dateitypen zugeordnet sind.

Hier hilft das zweite Programm ftype. Dieses zeigt den Pfad an, unter dem das jeweilige Programm installiert ist. Für die .doc-Abfrage lautet der Befehl

ftype Word.Document.8

Wie bei allen Kommandozeilenbefehlen kann man sich auch hier mit der Option" /?" die komplette Syntax anzeigen lassen.

Produkte: Der Tipp funktioniert mit allen Versionen von Windows.

Windows-Papierkorb für alle Nutzer leeren

Arbeiten mehrere Nutzer in einem Windows-System, so hat zwar jeder einen einzelnen digitalen Papierkorb, dennoch kann ein Administrator all diese Körbe auf einmal löschen, etwa um Platz auf dem System frei zu räumen.

In einem Rutsch: Über diesen Befehl kann man alle virtuellen Papierkörbe auf dem Windows-System leeren.

Bewerkstelligt wird dies über die Kommandozeile, die ihrerseits allerdings im administrativen Kontext gestartet sein muss. Also beispielsweise unter Windows 7 im Startmenü cmd eingeben und bei gedrückten STRG + Umschalttaste mit Return bestätigen.

Auf Windows XP, Windows Vista oder Server 2003 lautet der Befehl für das Leeren der Papierkörbe:

rd /s c:\recycler

Seit Windows 7 und der entsprechenden Server-Variante (Windows Server 2008 R2) lautet der Befehl:

rd /s c:\$Recycle.Bin

Produkte: Der Tipp funktioniert mit allen Versionen von Windows.

WLAN-Verbindung eines Computers blockieren

Durch vorgegebene Sicherheitsrichtlinien soll ein Rechner mit einem bestimmten WLAN keine Verbindung aufnehmen dürfen. Über die Windows-Kommandozeile und dem Befehl netsh kann der Anwender diese Problem komfortabel und schnell lösen. Über Start / Ausführen und der Eingabe des Befehls cmd gelangt man in die Windows-7-Eingabeaufforderung. Hier steht dem Anwender die Network Shell "netsh" zur Verfügung. Damit lassen sich viele Admin-Aufgaben rund um das Netzwerk per Kommandozeile durchführen. Zu beachten ist, dass der cmd-Befehl mit Administratorrechten ausgeführt wird.

Nützlich: Mit Hilfe des Netzwerk-Shell-Befehls netsh kann man die WLAN-Konnektivität eines Rechners einschränken.

Um zum Beispiel einem Computer die Verbindung zu einem WLAN mit der SSID "OpenWLAN" zu verbieten, ist die Eingabe des folgenden Befehls notwendig:

netsh wlan add filter permission=block ssid=home

Um die Konfiguration zu überprüfen, kann man den folgenden Befehl nutzen:

netsh wlan show filter

Will man dem Rechner den Zugang zum WLAN völlig verwehren, ist das Kommando denyall (option) hilfreich. Der komplette Befehl lautet dann:

netsh wlan add filter permission=denyall networktype=infrastructure

Mit dem folgenden Kommando lässt sich die Einstellung wieder rückgängig machen:

netsh wlan delete filter permission=denyall networktype=infrastructure

Produkte: Der Tipp funktioniert mit allen aktuellen Windows-7-Versionen.

Herausfinden, ob Windows in einem virtuellen System läuft

Wer auf einem entfernten System Fehlerdiagnose betreibt, tut gut daran zu ermitteln, ob es sich um eine Windows-Installation in einer virtuellen Umgebung handelt oder nicht. Per Kommandozeile und WMIC ist das einfach machbar.

Mit Hilfe der Kommandozeile kann man relativ einfach herausfinden, ob Windows im Rahmen einer virtuellen Umgebung installiert ist.

Abfrage: Die Kommandozeile zeigt, ob die Installation auf einem virtuellem System erfolgt ist.

Dazu muss man auf dem jeweiligen System innerhalb der Kommandozeile folgenden Befehl eingeben:

wmic bios get serialnumber, version

Das jeweilige Ergebnis liefert anschließend Informationen zur jeweiligen Virtualisierungslösungen. Handelt es sich um eine VMware-Lösung, taucht das Wort VMWARE in der Seriennummer auf. Bei XEN sieht man dieses Wort im Bereich "Version". Bei Hyper-V liefert die Versionsangabe den Begriff VERSION.

Produkte: Der Tipp funktioniert mit allen Versionen von Windows, solange die Windows Management Instrumentation Commandline installiert ist.

Festplatte in VirtualBox nachträglich vergrößern

Häufig reservieren Anwender beim Erstellen einer virtuellen Maschine zu wenig Kapazität für die Festplatte. Die spätere Anpassung in Oracles VirtualBox ist nicht so komfortabel wie bei den Konkurrenzprodukten von VMware.

Um die virtuelle Festplatte zu vergrößern, benötigt man das mit VirtualBox installierte Tool VBoxManage. Nachdem man die virtuelle Maschine ausgeschaltet hat,muss man unter Windows die Eingabeaufforderung beziehungsweise ein Terminal unter Linux öffnen.

VBoxManage: Befehlssatz

Das Tool versteht verschiedene Parameter, um die Festplattengröße zu ändern. Im Programmverzeichnis von VirtualBox ruft man nun den folgenden Befehl auf:

VBoxManage.exe modifyhd <Pfad zur VDI-Datei> --resize <Größe in Megabyte>

Produkte: Der Trick funktioniert mit allen aktuellen Versionen von VirtualBox.

Erweiterte Details über verfügbare Funknetze abrufen

Um eine Liste der WLAN-Netzwerke anzuzeigen, reicht etwa in Windows 7 ein Klick auf das Netzwerksymbol in der Taskleiste. Doch weitere Informationen außer der SSID sieht man an dieser Stelle nicht, die lassen sich per Kommandozeile abrufen.

: Ab Windows XP lassen sich Details zu den Funknetzen in der Eingabeaufforderung mit dem Befehl netsh entlocken.

Auf Kommando: Mit einer Befehlszeile in der Eingabeaufforderung lassen sich detaillierte Informationen über die WLAN-Stationen in der Umgebung abfragen.

Das Tool stellt zahlreiche Funktionen rund um WiFi zur Verfügung, die sich so auch in entsprechende Skripte integrieren lassen.

Die Zeile

netsh wlan show networks mode=bssid

etwa zeigt Netzwerktyp, Authentifizierung, Signalstärke und Modus an. Was Sie mit netsh noch alles bewerkstelligen können finden Sie beispielsweise in den Beiträgen WLAN per Kommandozeile verwalten oder Per Kommandozeile WLAN-Verbindung eines Computers blockieren.

Komfortable History-Funktion für die Eingabeaufforderung

Auf der Windows-Kommandozeile kann man mithilfe der Cursortasten durch die bereits abgesetzten Befehle navigieren. Doch das Betriebssystem stellt auch eine bequemere Möglichkeit bereit.

Komfortable History: Mit F7 lässt sich auf der Windows-Kommandozeile eine bessere Übersicht der benutzten Befehle aufrufen.

Das serielle Navigieren durch die einzelnen Befehle per Richtungstasten ist nur bedingt komfortabel, insbesondere wenn man vielleicht nur einen bestimmten Befehl sucht.

Wenn Sie in der Eingabeaufforderung die Taste F7 drücken, erscheint ein Fenster mit den zuletzt benutzten Kommandos.

Mit den Richtungstasten blättern Sie nach oben und unten, mit der Eingabetaste wählen Sie den gerade markierten Befehl aus. Tippt man die vor den Befehlen stehenden Nummern ein, hat das keine Auswirkungen - die Nummern geben nur die Reihenfolge an.

Eingabeaufforderung anpassen

Die Kommandozeile in Windows ist recht spartanisch ausgestattet. In gewissem Rahmen lässt sich dennoch einiges am Layout den eigenen Wünschen anpassen. Praktisch ist die Konfiguration der Zeilenanzahl und -breite.

Aufgehübscht: Die Windows-Kommandozeile lässt sich in Grenzen dem eigenen Geschmack anpassen.

Die Einstellmöglichkeiten verbergen sich in der Eingabeaufforderung hinter dem Befehl Eigenschaften. Ihn erreicht man in der Titelleiste mit einem Klick auf das Symbol im linken Bereich. Auf insgesamt vier Registerkarten kann der Benutzer Schriftart, Layout und Farben ändern sowie Optionen wie die Cursorgröße anpassen.

Nutzwertig ist vor allem im Reiter "Layout" die Konfiguration der Fensterhöhe sowie auch der Fensterbreite. Hier lässt sich die Kommandozeile statt mit den serienmäßigen 25 Zeilen gleich auf eine Höhe von beispielsweise 80 Zeilen darstellen. Eine größere Zeilenbreite ist ebenfalls praktisch, wenn viel mit sehr langen Kommandos gearbeitet wird - so schreibt man nicht so schnell in der zweiten Zeile weiter. Der Trick funktioniert ab Windows XP.

Kommandozeile im Vollbildmodus

Unter Windows Vista und Windows 7 lässt sich die Eingabeaufforderung nicht als Vollbild anzeigen. Die von Windows XP bekannte Tastenkombination Alt+Enter funktioniert nicht mehr. Auch ein Aufziehen des Fensters mit der Maus über den kompletten Bildschirm funktioniert nicht. Mit unserem Tipp geht es aber.

WMIC-Modus: Erst wenn man wmic wieder beendet, lassen sich die bekannten Befehle wie dir aufrufen.

Ab Windows Vista muss der Benutzer in der Eingabeaufforderung den Befehl wmic eingeben. Jetzt kann das Fenster bis zum Vollbild vergrößert werden.

Damit die üblichen Kommandos (zum Beispiel dir, copy, ipconfig usw.) funktionieren, muss man den WMIC-Modus aber wieder mit quit beenden, die Fenstergröße bleibt jetzt aber weiterhin bis zum Vollbild aufgezoomt variabel anpassbar. Der komplette Textmodus via Alt+Enter wie bei Windows XP ist jedoch nicht mehr möglich.

Partitionen auf USB-Sticks richtig löschen und anlegen

Mitunter entsteht der Wunsch oder die Notwendigkeit, die bestehende Partitionierung eines USB-Sticks zu ändern. Windows erkennt diesen Medientyp aber fast ausnahmslos als Wechseldatenträger, sodass die Datenträgerverwaltung nicht weiterhilft. Denn dort lässt sich mehr als eine Formatierung nicht durchführen.

Abhilfe schafft das Tool DiskPart, das seit Windows XP Teil des Betriebssystems ist. Um es zu nutzen, starten Sie die Eingabeaufforderung mit Administratorrechten und geben den Befehl diskpart ein. Es ist ratsam, sich mit

list disk

zunächst eine Übersicht über die vorhandenen Laufwerke zu verschaffen. Oft lässt sich jetzt bereits anhand der Größe abschätzen, welcher Datenträger der USB-Stick ist. Wählen Sie ihn im nächsten Schritt mittels

select disk <Nummer>

aus. Der Befehl

detail disk

gibt genauere Angaben zum Laufwerk preis, sodass Sie Verwechselungen etwa mit Festplatten einfach vermeiden können.

Namensfindung: Mit dem Befehl "detail disk" erhält man unter anderem die interne Bezeichnung eines Datenträgers.

Mit clean löschen Sie eine bestehende Partition auf dem ausgewählten Datenträger, mit create partition erzeugen Sie eine neue. Allerdings erlaubt es auch DiskPart nicht, auf dem USB-Stick mehr als eine Partition zu erstellen.

Zwar lässt sich deren Größe frei bestimmen, der danach eventuell verbleibende ungenutzte Speicherplatz aber keiner neuen Partition zu ordnen. Da Linux die Einschränkungen von Windows nicht kennt, empfiehlt es sich, für mehrere Partitionen auf einem USB-Stick eine Live-CD mit GParted zu nutzen.

Gespeicherte Anmeldeinformationen ausgeben

Windows bietet ein praktisches Kommandozeilen-Tool, mit dem man auf dem lokalen System Benutzerkonten erstellen und löschen kann - zudem zeigt die Anwendung auch alle lokalen Benutzerkonten an.

Zugangsdaten: Der Befehl cmdkey kann alle Anmeldedaten auf lokalen oder Netzwerk-Windows-Installationen anzeigen.

Der Kommandozeilenbefehl lautet cmdkey. Anwender können damit Benutzernamen und Kennwörter erstellen oder löschen. Praktisch ist auch, dass der Befehl auf Wunsch alle gespeicherten Anmeldeinformationen anzeigt - und zwar wahlweise auf dem lokalen System oder einem anderen Windows-PC im Netzwerk.

Der Befehl dazu lautet:

cmdkey /list

Die Liste zeigt anschließend die verschiedenen Nutzernamen, liefert aber zudem auch Informationen darüber, welcher Dienst auf die jeweiligen Zugangsdaten zugreift. Der Befehl cmdkey eignet sich auch hervorragend für den Einsatz in Skripten. (mje)