Cisco zeigt neues VPN-Protokoll und Multimedia-Lösungen

06.12.2006
Netzwerker Cisco nutzte die "ITU Telecom World 2006" in Hongkong, um Carrier- und Service Provider-Lösungen auf der Basis der IP Next Generation Network-Architektur (IP NGN) zu zeigen. Unabhängig davon präsentierte Cisco auch ein "tunnelloses" VPN.

Netzwerker Cisco nutzte die ITU Telecom World 2006 in Hongkong, um Carrier- und Service Provider-Lösungen auf der Basis der IP Next Generation Network-Architektur (IP NGN) zu zeigen. Unabhängig davon präsentierte Cisco auch ein "tunnelloses" VPN.

Um solch ein "tunnelloses" VPN (virtual private network) zu ermöglichen, hat Cisco die Verpackungstechnik "Group Encrypted Transport" (GET) entwickelt. Ihr Vorteil: Das übliche Punk-zu-Punkt-Tunneling entfällt; stattdessen werden VPN-Gruppen über einen "Key Server" eingerichtet und entsprechend privilegiert und sicher geroutet. Um das zu erreichen, verpackt Cisco IP-Pakete neu: Die für die VPN-Verbindung notwendigen Daten inklusive Verschlüsselung werden vor den ESP-Header (Encapsulating Security Payload) gestellt. Dass dieses Verfahren in Cisco-Umgebungen einen Fortschritt gegenüber IPSec-Tunnels darstellt, ist offensichtlich. Es ermöglicht effektiveres Multicasting und die Beibehaltung von Quality of Service (QoS).

Dem amerikanischen Marktforscher Yankee Group Research zufolge vereinigt Cisco derzeit rund 90 Prozent Marktanteil bei sogenannten "Branch"-Routern (Niederlassungen und Zweigstellen) auf sich. Entsprechend erklärte Cisco, dass es versuchen werde, das Protokoll zum Standard zu machen. Vorerst werde es GET als Bestandteil des hauseigenen Bertriebssystems IOS Version 12.4 geben. Zusätzlich sollen die "Integrated Services Router" damit bestückt werden.

Bei den in Hongkong gezeigten Lösungen handelt es sich um das "Intelligent Services Gateway" (ISG) und den "Session Border Controller" (SBS) für die Carrier-Router der "7600"-Serie, des Weiteren das "Content Delivery System" (CDS) und die neue Technologie "Visual Quality Experience" (VQE). Laut Cisco ermöglichen diese Lösungen die Bereitstellung von Triple- und personalisierten Quadruple-Play-Dienste (Sprache, Daten, Video/TV plus Mobilität).

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So aggregiert das "Intelligent Services Gateway", das bereits in den Routern 10000 und 7200 seine Dienste tut, gleichzeitig bis zu 64.000 Sessions über die (PPPoE: Point-to-Point-Protocoll over Ethernet; PPPoEoA: PPPoE over ATM/Asynchronous Transfer Mode; DHCP: Dynamic Host Configuration Protocol).

Der "Session Border Controller" steuert die Signalisierung, wobei er laut Cisco "alle wichtigen Protokolle wie SIP und H.323" beherrscht.

Mit dem skalierbaren und echtzeitfähigen "Content Delivery System", das auch Bestandteil des hauseigenen "Service Exchange Frameworks" ist, können Anbieter multimediale Inhalte ausstrahlen. Das CDS basiert laut Cisco auf vernetzten Appliances, den "Cisco Content Delivery Engines". Allerdings agiert CDS als eine logische Instanz im Netz.

Die "Visual Quality Experience"-Technologie (VQE) beschleunigt Kanalwechselzeiten von bis zu mehreren Sekunden auf unter eine Sekunde. Laut dem Netzwerker werden Video Streams in weniger als 100 Millisekunden initiiert. Zugleich könne die Technologie Übertragungsfehler durch Paketverlust und Leitungsstörungen, indem beispielsweise bei einem Paketverlust die Setup-Box eine erneute Übertragung anfordert und betroffene Videobilder solange in einer Queue parkt. Das Ganze soll in weniger als 100 Millisekunden von statten gehen, so dass der Nutzer das "praktisch", so Cisco, nichts bemerkt. VQE wird vorerst als seperate Appliance ausgeliefert. Laut Cisco soll sie später auch in die 7600-Router eingebaut werden. (ChannelPartner/mja) y