IT-Beratungsmarkt

CIOs holen Berater für BI ins Haus

22.01.2010 von Nicolas Zeitler
IT-Chefs holen sich dieses Jahr vor allem beim Thema Business Intelligence Hilfe von Beratern. Prozess-Innovation spielt dagegen wegen der Wirtschaftskrise zurzeit eine geringere Rolle auf dem Beratungsmarkt.

Business Intelligence ist in der IT-Beratung zurzeit das gefragteste Thema. Gegenüber 2008 hat es an Bedeutung noch zugelegt. Das hat das Beratungsunternehmen Lünendonk aus Kaufbeuren in einer Befragung von 50 Firmen aus IT-Beratung und Systemintegration in Deutschland ermittelt. Am zweithäufigsten fragen die Kunden der Beratungsfirmen nach Begleitung bei Projekten rund um Prozesserneuerung.

Business Intelligence und CRM können CIOs aus der Krise helfen. Damit erklärt die Lünendonk GmbH, warum diese Themen auf dem Beratungsmarkt an Bedeutung zugelegt haben.
Foto: Lünendonk

Dieses Thema hat im Vergleich zum Vorjahr leicht an Bedeutung verloren. Schuld ist offenbar die Wirtschaftskrise. Lünendonk zufolge halten sich die Firmen mit Investitionen zurzeit zurück. Selbst wichtige Projekte, in denen Geschäftsprozesse modernisiert werden sollen, würden verschoben.

Wichtiger als im Vorjahr ist nach Einschätzung der befragten Beratungsfirmen für IT-Anwender dagegen Beratung zu Sicherheitsthemen und CRM. Dass CRM neben BI an Bedeutung gewonnen hat, erklärt Lünendonk gleichfalls mit der Wirtschaftskrise. Beide Themenfelder lieferten Führungskräften wichtige Informationen zur Steuerung und Kontrolle ihrer Entscheidungen.

Was die Marktentwicklung für IT-Beratung und Systemintegration insgesamt angeht, halten sich die Beratungsfirmen zurück. Im statistischen Mittel ergibt die Lünendonk-Befragung einen prognostizierten Zuwachs von 1,6 Prozent. Indes rechnet jeder vierte Berater mit einer Stagnation des Geschäfts, 13 Prozent sogar mit einem Rückgang.

Für ihr eigenes Unternehmen erwarten die befragten Berater viel stärkere Umsatzzuwächse als für den Gesamtmarkt. Allerdings musste ein Viertel im vergangenen Jahr Einbußen hinnehmen.
Foto: Lünendonk

Gleichzeitig zeigen die Berater Selbstbewusstsein, was den Stand des eigenen Unternehmens angeht. Sie erwarten, dass der eigene Umsatz um 3,8 Prozent in die Höhe geht - das ist mehr als doppelt so viel wie der erwartete Zuwachs für den gesamten Markt. 46 Prozent sagen für sich einen Umsatzanstieg von bis zu fünf Prozent voraus. Ein gutes Fünftel rechnet mit einer Stagnation, elf Prozent befürchten Rückgänge. Tatsächlich musste laut der Umfrage im letzten Jahr allerdings jeder Vierte Einbußen verbuchen.

CIOs verschieben Beratungsprojekte

In guter Gesellschaft können sich offenbar CIOs wähnen, die schon geplante IT-Beratungsprojekte nach hinten verschieben. Das kommt nach Aussagen der Befragten zurzeit häufig vor. Viele Firmen sind demnach nicht liquide oder konzentrieren die verfügbaren Mittel auf kurzfristige Marketing-Vorhaben oder längere interne Entscheidungsprozesse, wie Lünendonk aus den Umfrageergebnissen berichtet. Langfristig sei allerdings damit zu rechnen, dass der IT-Beratungsmarkt wieder stark anzieht.

Die Lünendonk GmbH hat für die Studie "Führende IT-Beratungs-, IT-Service- und Standard-Software-Unternehmen in Deutschland" unter anderem 50 IT-Beratungsunternehmen befragt. Zur Bewertung der Marktthemen vergaben die Umfrageteilnehmer Werte von -2 für "keine Bedeutung" bis +2 für "sehr große Bedeutung".