CeBIT: Erste VoIP-Netzwerkkamera von Mobotix

24.02.2005 von Albert Lauchner
Auf der CeBIT wird der Überwachungsspezialist Mobotix die ersten VoIP-Kameras vorstellen. Über einen einfachen Netzwerkanschluss übertragen die Webcams nicht nur Bilder und Ton auf den PC, sondern können bei Bewegungen im Sichtbereich auch einen Alarmanruf auf ein Telefon absetzen.

Wer bislang hochwertige Bilder einer Kamera via Netzwerk übertragen wollte, musste für Features wie einen Telefonalarm noch eine zusätzliche Telefonleitung zur Kamera legen. Durch ein Software-Update für die Mobotix-Megapixel-Kameramodelle soll laut Hersteller weltweit erstmals die VoIP-Telefonie in die Überwachungskameras mit eingebaut sein. Dadurch können das zusätzliche Telefonkabel und die für den Telefonanschluss nötige TK-Infrastruktur entfallen.

Das neue Feature soll mit der Software-Version 2.2 ab April 2005 erhältlich sein. Mit ihr lassen sich auch bereits auf dem Markt befindliche Mobotix-Megapixel-Kameramodelle kostenlos für VoIP nachrüsten.

Alarmanrufe der Kameras, beispielsweise bei Bewegungen im Kamerabild, können mit der neuen Software ebenso per IP-Telefonie erfolgen wie die Kommunikation mit Personen, die vor der Kamera stehen. Bei Alarmmeldungen wählt die Kamera über das Internet solange vordefinierte Telefonnummern an, bis der Alarm durch Eingabe einer PIN-Nummer über die Tastenwahl des Telefons bestätigt wird. So sollen Anrufbeantworter als Annahmestelle eines Alarms ausgeschlossen werden. Per Tonwahlverfahren lassen sich darüber hinaus Aktionen externer Geräte - zum Beispiel das Öffnen einer Tür - über den Schaltausgang der Kamera ferngesteuert auslösen.

Die Mobotix-Kameras nutzen zur Voice-over-IP-Übertragung einen standardmäßig integrierten SIP-Client (Session Initiated Protocol). Die Verbindung ins Fest- oder Mobilfunknetz erfolgt daher über einen frei wählbaren Provider.

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D10: diskrete und effiziente Videoüberwachung

Ein Beispiel aus der Produktpalette von Mobotix ist die D10 Dual-Fixdome-Kamera. Sie enthält unter einer transparenten Kuppel zwei unabhängig einstellbare Megapixel-Kameramodule sowie einen Linux-PC mit Mikrofon, Lautsprecher und passivem Infrarotdetektor.

Mit den zwei Kameramodulen lassen sich verschiedene Raumsegmente eines Gebäudes gleichzeitig überwachen. So können beispielsweise in einer Hotelhalle sowohl Bewegungen im Eingangsbereich als auch vor einem gegenüberliegenden Aufzug mit nur einer Dome-Kamera aufgezeichnet werden. Dies soll die von Besuchern subjektiv wahrgenommene Anzahl an Sicherheitskameras reduzieren.

Die beiden Kameramodule der D10 können mit unterschiedlichen Objektivkombinationen bestückt werden. In der Day&Night-Variante etwa kommt in einem der Module ein Farbsensor und im anderen ein sensitiverer Schwarz-Weiß-Sensor zum Einsatz. Je nach Lichtverhältnissen schaltet die Kamera automatisch zwischen beiden 1,3-Megapixel-Sensoren um.

Die Software für sämtliche zur Video-Überwachung benötigten Funktionen ist direkt in der Kamera integriert - von der Ereignisdetektion bis hin zur Zwischenspeicherung der Aufnahmen in einem 64-MByte-Bildspeicher. Die Bedienung der Kamera sowie die Live-Anzeige oder der Abruf aufgezeichneter Video-Sequenzen erfolgen über einen Standard-Webbrowser. Laut Hersteller wird dabei auch Mozilla/Netscape unterstützt. Die Bruttopreise der Mobotix D10 beginnen ab 1740 Euro. (ala)