Autodesk, Dassault, PTC & Siemens PLM

CAD-Software für den Mittelstand

08.05.2013 von Ronald Wiltscheck
Den deutsche CAD-Markt beherrschen vier großen Anbieter: Autodesk, Dassault, PTC und Siemens PLM. Während die Siemens-Tochter und der Catia-Hersteller vorwiegend bei den großen Maschinebauern und Automobil-Konzernen reüssieren, trifft man bei mittelständischen Industrieunternehmen oft auf die CAD-Systeme von Autocad und PTC.

Den deutsche CAD-Markt beherrschen vier große Anbieter: Autodesk, Dassault, PTC und Siemens PLM. Während die Siemens-Tochter und der Catia-Hersteller vorwiegend bei den großen Maschinebauern und Automobil-Konzernen reüssieren, trifft man bei mittelständischen Industrieunternehmen oft auf die CAD-Systeme von Autodesk und PTC.

Die 'Factory Design Suite 2014' von Autodesk
Foto: Autodesk

Dieser Klientel werden diese Produkte nur selten direkt von den Herstellern angeboten, hier kommen vorwiegende qualifizierte Vertriebspartner ins Spiel. So verkauft beispielsweise PTC die neue Produktdatenmanagementlösung für Mittelständler, PTC Windchill PDM Essentials, ausschließlich über VARs (Value Added Resellers) und ESPs (Enterprise Solution Provider). Wer schlussendlich die Software vertreiben darf, das legt das PTC "Channe lAdvantage Partner"-Programm fest. Dort von PTC zertifizierte Systemhäuser - in Deutschland aktuell etwa 30 - bieten mittelständischen Kunden aus der diskreten Fertigung PTC-Produkte, -Services, -Schulungen und -Support-Dienstleistungen an.

Diese Vertriebspartner können beispielsweise die PTC-Software bei Kunden vor Ort individuell anpassen. Für den Mittelständler selbst hält sich wiederum die Investition in Grenzen, so ist beispielsweise eine Arbeitsplatzlizenz von "PTC Windchill PDM Essentials" für 2.550 Euro (einmalig) erhältlich, hinzukommen jährliche Wartungskosten in Höhe von 385 Euro. Diese Investition kann sich auch ein kleines Ingenieurbüro mit eins bis vier Workstations leisten - im Vergleich zu den Lizenz- und Wartungskosten für ein ausgereiftes CAD-Produkt fallen die Ausgaben für die PLM-Software (Product Lifecycle Management) weniger ins Gewicht.

Außerdem ist die Software zum effizienten Managen von CAD-Daten in ein paar Stunden eingerichtet, so muss er Kunde nicht all zu viel für die Installation berappen. Dafür erhält er mit "PTC Windchill PDM Essentials" eine Out-of-the-box-Lösung für die Verwaltung, Integration, Kontrolle und Weiterverteilung aller CAD-Daten basierend auf einer Microsoft SQL Datenbank. Laut PTC eignet sich diese Software für Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern.

'PTC Windchill PDM Essentials' - eine CAD-Daten-Management-Lösung für Mittelständler
Foto: PTC

Wollte diese Mittelständler bisher ihre Produktentwicklung mit einer PLM-Lösung planen und steuern, mussten sie bis dato die Vollversion der PTL-Lösung von PTC, "Windchill 10.0", erwerben und dabei tief in die Tasche greifen. So war der Mittelstand bei dem Einsatz solch umfangreicher Lösungen meist zurückhaltend. Diese waren bisher einfach zu komplex für ihre Bedürfnisse. Mit seinem neuen Windchill-Angebot hofft PTC, diese Einstiegshürde zu überspringen.

"Aus Gesprächen mit vielen unserer mittelständischen Kunden wissen wir, dass ihnen das Design und die Funktionen von PTC Windchill 10.0 durchaus zusagen, sie aber eher eine auf kleinere Infrastrukturen ausgelegte Lösung brauchen", sagt Brian Shepherd, Executive Vice President, PLM, ALM & SCM Segments, bei PTC. "Mit 'Windchill PDM Essentials' bieten wir kleineren Unternehmen nun genau das, was sie für ihr CAD-Datenmanagement brauchen - einen einfachen Weg, alle CAD-Dokumente sicher zu verwalten und eine entsprechende Datenintegration zu gewährleisten. Darüber hinaus können sie die neue Lösung später jederzeit auf unsere Vollversion erweitern, sollte ihr Unternehmenswachstum eine größere PLM-Lösung erfordern."

Die neue PLM-Lösung aus dem Haus PTC soll Unternehmen aus der diskreten Fertigung helfen, flexibel auf die weitere Geschäftsentwicklung zu reagieren und bei Bedarf die Produktentwicklung zu standardisieren. Beispielsweise können rudimentäre Prozesse ausreichend sein, wenn nur wenige Mitarbeiter in die Produktentwicklung involviert sind. Sollte das Unternehmen jedoch wachsen, könnte das Fehlen von definierten und skalierbaren Prozessen schnell Chaos verursachen. Mit PTC Windchill PDM Essentials lassen sich derartige Steuerungsprozesse relativ einfach einführen, um später effizienter zu operieren. "Das senkt die Kosten und steigert die Produktionsleistung, die Flexibilität und den ROI", heißt es in dem Werbeprospekt von PTC.

Autodesk in der Wolke

Während die PLM-Systeme von PTC ausschließlich als on-premise-Software beim Kunden vor Ort installiert werden, nutzen Autodesk-Kunden durchaus auch die Cloud-Angebote des Anbieters. Das Produkt "Autodesk 360" kombiniert die vor Ort beim Anwender installierte Desktop-Software mit Cloud-Applikationen. Viele mittelständisch geprägte Kunden wollen und können sich zum Beispiel keine kostspielige Simulationssoftware leisten - einerseits, weil deren Lizenzkosten ihre finanziellen Möglichkeiten bei weitem übersteigen, andererseits weil ihre Hardware-Ausstattung für komplexe Visualisierungen und Simulationen schlicht und ergreifend nicht geeignet ist.

Die 'Product Design Suite 2014' von Autodesk
Foto: Autodesk

Was liegt da nicht näher, als diese Anwendung in die Cloud zu verlagern - in ein Rechenzentrum mit ausreichender Rechenpower? Aber auch beim Entwurf können Dienste aus der Wolke hilfreich sein. Hier empfiehlt Autodesk den eigenen Cloud-Service "Infraworks 360". Dieser hilft bei Planung, Entwurf, Bau und Betrieb von Tiefbau- und Infrastruktur-Projekten. Alle daran beteiligten Akteure arbeiten vernetzt miteinander, setzen dabei eigene Desktop-Anwendungen oder auch Applikationen auf mobilen Endgeräten ein, und "Infraworks 360" sorgt dafür, dass sie stets an den aktuellsten 3D-Modellen werkeln

Die Autodesk 2014 Design and Creation Suites
Foto: Autodesk

Laut Christoph Sahner, neuer Pressesprecher bei Autodesk Deutschland, kommt der Kunde mit Cloud-basierter Software nur auf einen Bruchteil der Kosten aus, die er ansonsten für eine komplette on-premise-Installation ausgeben müsste. Da er sich keine neue Hardware für die äußerst leistungsfähige Software anschaffen muss, fallen mit SaaS (Software as a Service) lediglich zehn bis 20 Prozent der ansonst nötigen Kosten an.

Für die rund 60 zertifizierten Autodesk-VARs in Deutschland bleibt dennoch genug zu tun, sie müssen beispielsweise die on-premise installierten Pakete sinnvoll mit den Cloud-Services verbinden und die so zusammengesetzte Systeme kundenspezifisch anpassen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der TC-Schwesterpublikation ChannelPartner. (mhr)