Mit dem 8707v betritt BlackBerry-Hersteller RIM Neuland, denn erstmals ist ein Handheld mit UMTS ausgestattet. User müssen dennoch keine Angst vor zu vielen Neuerungen haben, denn ansonsten hat sich nicht viel getan. Der 8707v verfügt über den typischen Formfaktor, auch in der Bedienung unterscheidet er sich kaum vom Vorgängermodell.
Unser Test zeigt, wie sich das Gerät in der Praxis schlägt. Außerdem lesen Sie, ob das Aufrüsten zur Pflicht wird, oder ob UMTS ein nettes, aber überflüssiges Extra ist.
In Deutschland wird das Gerät derzeit lediglich von Vodafone vertrieben. Andere Hersteller wie T-Mobile und E-Plus setzen auf den 8700g und die Datenübertragung via EDGE.
Erster Eindruck und Handling
Im Gegensatz zum Pearl (BlackBerry 8100) wirkt der 8707v deutlich klobiger. Man merkt deutlich, dass RIM den 8707v nicht als Lifestyle-Objekt, sondern als Arbeitsgerät für Viel-Mailer konzipiert hat. Das Gerät liegt dennoch gut in der Hand, lediglich beim normalen Telefonieren ist die Größe störend. Mit 141 Gramm wiegt der 8707v weniger als sein Formfaktor-Konkurrent, der Palm 750v.
Wie auch bei den Vorgängern ist das zentrale Bedienrad auf der rechten Seite in Daumenhöhe platziert. Darunter liegt die Escape-Taste, mit der Sie eine Ebene zurückgehen.
Das Display selbst ist ein 16-Bit-QVGA-LCD, Inhalte werden auf 320 × 240 Bildpunkten angezeigt. Wie auch bei anderen Geräten verzichtet RIM auf einen Touchscreen. Dafür ist das Display sehr deutlich und auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen gut zu lesen.
Praxis
Die QWERTZ-Tastatur verteilt sich auf 35 einzelne Tasten, jede mit einem sauberen Druckpunkt. Sonderzeichen, Zahlen und Buchstaben teilen sich jeweils eine Taste, wer bereits einen BlackBerry genutzt hat, findet sich schnell zurecht. Die Zahlen sind optisch von den anderen Sonderzeichen getrennt. Umlaute sind auf der Tastatur nicht vorhanden, dazu muss die entsprechende Buchstabentaste gehalten werden, gleichzeitig lässt sich der Buchstabe mit dem Scrollrad wählen.
Probleme tauchen aber bei der Eingabe von Zifferkennwörtern, beispielsweise der PIN, auf. Während der Pearl nummerische Eingabefelder zuverlässig erkennt und das letzte eingegebene Zeichen kurz zur Kontrolle anzeigt, ist der BlackBerry 8707v komplett im Blindflug unterwegs. Das ist, insbesondere bei längeren Passwörtern mit Zahlen-Buchstabenkombination, ärgerlich und unnötig.
Schnelle Übertragung dank EDGE und UMTS
Die Datenverbindungen und der Push-Mail-Dienst können auf eine Reihe von möglichen Übertragungswegen zurückgreifen. Neben GPRS steht auch EDGE und UMTS zur Verfügung. Im Alltag sorgen die Technologien dafür, dass Inhalte und Daten zügig vom Server auf das Gerät gelangen. Besonders bei größeren Downloads, etwa Präsentationen, macht sich die Geschwindigkeit positiv bemerkbar.
Mit GoogleMaps ist zudem eine weitere nützliche Anwendung mit installiert. Vor allem, wenn man in einer fremden Stadt unterwegs ist, mag man den praktischen Landkartendienst nicht mehr missen.
Der BlackBerry 8707v ist ein reines Arbeitstier, deswegen verzichtet er auch auf Multimedia-Funktionen wie Kamera, MP3- oder Video-Player. Dafür packt RIM wieder die praktische Gürtelhalterung mit in die Packung. Sobald das Gerät in die Tasche geschoben wird, aktiviert sich wie bisher automatisch die Tastensperre.
Lauf- und Ladezeit
Dank eines Akkus mit 1500 mAh kann der 8707v in unserem Dauertest 431,76 Minuten, also mehr als sieben Stunden, durchhalten. Damit schlägt er sowohl den Pearl als auch den Treo 750v. Als Sprechzeit gibt RIM bei UMTS-Nutzung maximal 165 Minuten an, ist nur das GSM-Modul im Einsatz, steigt der Wert auf 300 Minuten. Im Standby hält das Gerät laut Hersteller bis zu 400 Stunden ohne Steckdose aus.
Der große Akku verlangt allerdings auch viel Strom. Ein Ladezyklus des BlackBerry dauerte im Test mehr als zwei Stunden. Davon wird knapp eineinhalb Stunden lang mit voller Leistung Energie in den Akku „getankt“.
Technische Daten im Überblick
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Prozessor |
keine Angaben |
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Speicher |
64 MByte Flash-Speicher 16 MByte SRAM |
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Erweiterungs-Slot |
nicht vorhanden |
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Display |
320 x 240 Bildpunkte |
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Größe |
11,0 × 6,95 × 1,95 cm |
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Gewicht |
141 Gramm inklusive Akku |
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Akku |
1500 mAh |
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Mobilfunk |
GPRS/GSM/EDGE/UMTS |
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WLAN |
nein |
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Bluetooth |
ja, 2.0 Profile: Headset, Car Kit |
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Schnittstelle |
USB 2.0 |
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Synchronisation |
proprietäre BlackBerry-Software |
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Antenne |
nein |
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Hersteller |
RIM |
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Preis (voraussichtlich): Mit Vertrag |
Vodafone : ab 251,68 Euro T-Mobile: nicht geplant E-Plus: noch nicht vorgesehen O2: noch nicht erhältlich Zusätzliche Kosten durch BlackBerry-Dienst |
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Ohne Vertrag |
zirka 500 Euro |
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Vertrieb |
Fazit
Bleibt die Frage: Aufrüsten oder nicht? Wenn Sie täglich größere Dateien mobil empfangen, bearbeiten und versenden, lautet die Antwort eindeutig ja. Praktisch ist auch, dass sich der BlackBerry ohne größere Probleme als UMTS-Modem nutzen lässt. Da die Dateien aber bereits auf dem Server komprimiert werden, ist der Geschwindigkeitsschub in der Praxis eher marginal und fällt nur bei Anwendungen wie GoogleMaps wirklich auf. Viel-Mailer erhalten eine gute Tastatur, mit der sich Nachrichten zügig tippen lassen. Auch der große Akku und die lange Laufzeit sprechen deutlich für das Gerät.
Als Alternative mit gleichem Formfaktor und ebenfalls herausragender Tastatur liegt der Palm 750v nahe. Dieser bietet identische Verbindungsmöglichkeiten, kann dank Windows Mobile 5 aber auch mit Multimedia-Funktionen sowie einem Slot zur Speichererweiterung aufwarten. Im Bereich Laufzeit schneidet der BlackBerry 8707v allerdings deutlich besser ab.
Wer dagegen E-Mails hauptsächlich empfängt und eher die Telefoniefunktionen nutzt, sollte sich den BlackBerry Pearl ansehen. (mja)