Bootmanager im Test

15.10.2003 von WOLFGANG NEFZGER 
Wer mehrere Betriebssysteme auf einem PC einsetzen will, kommt um einen Bootmanager nicht herum. Neben kommerziellen Programmen gibt es dabei auch bestens geeignete Share- und Freeware-Programme.

Bitte beachten Sie: Mittlerweile gilt das Open-Source-Projekt GRUB Quasi-Standard. Einen Beitrag zu diesem mächtigen Bootmanager finden Sie im Artikel "Der Bootloader Grub"

Die Grundidee eines Bootmanagers ist eigentlich recht einfach: Eine Festplatte im PC lässt sich in mehrere Bereiche (Partitionen) aufteilen. In jede Partition installieren Sie eine Variante des Betriebssystems. Beim Systemstart lädt das BIOS aus dem Master Boot Record (MBR) zunächst ein kleines Programm. Dieses sucht standardmäßig nach der als aktiv markierten Partition und startet den darin abgelegten Bootsektor des Betriebssystems. Ein Bootmanager ersetzt den Master Boot Code und zeigt stattdessen ein Menü mit den zur Auswahl stehenden Betriebssystemen. Je nach Auswahl startet es den Bootcode des entsprechenden Systems. Einer der mächtigsten Bootloader unter Linux ist Grub.

Gegenüber dem letzten Vergleichstest im November 2001 hat sich einiges getan: Neu hinzugekommen sind die Programme zBoot und GAG. Von den restlichen Programmen werden zwei nicht mehr regulär verkauft (PTS Bootmanager, Data Becker Bootmanager). Ansonsten liegen elf Tools in neuer Version vor - mit mehr oder weniger geändertem Funktionsumfang. Mehr über die Grundlagen zu Bootmanagern finden Sie in einem eigenen Beitrag. Details zu unserem Testszenario und zur Bewertung finden Sie im Artikel tecLab-Report - unsere Testverfahren. Alle Infos zu den Produkten und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Einschränkungen und Features

Das Verwalten mehrerer Betriebssysteme scheint in der Theorie zwar einfach, wirft in der Praxis jedoch eine Reihe von Problemen auf. Vor allem die Beschränkungen einzelner Betriebssysteme stehen einem reibungslosen Ablauf im Weg.

So können Microsoft-Betriebssysteme grundsätzlich nicht von der zweiten Festplatte starten. Dieses Problem umgehen manche Bootmanager, indem sie mit einem Treiber die beiden Festplatten vertauschen. WWBMU kann sogar Windows 9x/ME aus Partitionen jenseits 8 GByte starten.

Auch Linux zeigt sich mitunter zickig. Wer eine Linux-Partition einfach mit einem Partitionsprogramm verschiebt, wird sich wundern: Linux bootet nicht mehr, weil in seinem Bootprogramm LILO die exakte Sektorposition der Bootdateien abgelegt ist - LILO muss neu installiert werden.

Neben der reinen Steuerung des Bootvorgangs bieten einzelne Bootmanager noch zusätzliche Features: Passwortschutz für Bootvorgang und einzelne Betriebssysteme, gezieltes Verstecken anderer Partitionen, Booten von der zweiten Festplatte und vieles mehr. Auch Funktionen zum Verwalten von Partitionen sind oft integriert: erzeugen, löschen, verstecken, als aktiv markieren und anderes mehr. Manche Programme bieten sogar Funktionen zum Kopieren, Verschieben sowie Vergrößern und Verkleinern von Partitionen an - meistens beschränken sie sich dabei auf FAT16 und FAT32, einzelne beherrschen auch Linux ext2 und NTFS.

Verstecken von Partitionen

Besonderes Augenmerk haben wir diesmal auf das Verstecken von Partitionen gelegt. Damit sind das Betriebssystem und sämtliche Dateien für andere Betriebssysteme unsichtbar. Die Daten selbst werden dabei nicht angetastet. Das ist sehr praktisch, wenn Sie etwa Programme oder ein zusätzliches Betriebssystem ausprobieren möchten. Denn Windows 9x installiert sich zum Beispiel grundsätzlich in die erste verfügbare primäre Partition. Gerade Windows verkraftet es beim Systemstart nicht, wenn es nicht in der ersten Partition der Festplatte liegt. Deshalb erlauben gute Bootmanager für jeden Eintrag im Bootmenü das individuelle Verstecken von Partitionen. Wahlweise verstecken die Tools automatisch alle Partitionen bis auf die ausgewählte.

Technisch gesehen funktioniert das Verstecken über die Typkennung einer Partition. Eine Kennzahl gibt an, ob es sich um eine FAT32-Partition, eine für Linux oder NTFS für Windows 2000 handelt. Setzt der Bootmanager die Typkennung auf einen anderen Wert, so erkennen die Betriebssysteme die Partition nicht mehr. Dabei ist so eine Partition meist trotzdem leicht zu identifizieren. Jede Partition hat nämlich einen Bootsektor, und dieser enthält bei Windows eindeutige Textpassagen wie zum Beispiel MSWin4.1. Manche Bootmanager lösen das Problem, indem Sie den Bootsektor beim Verstecken verschlüsseln. In der Tabelle finden Sie diese Eigenschaft in der Spalte Echtes Verstecken.

Update: BootIt NG 1.51

Intern kann das amerikanische Programm BootIt NG bis zu 200 Primärpartitionen pro Festplatte verwalten. Die Praxis zeigt jedoch, wie viele Probleme dieses Verfahren aufwirft, etwa dass andere Partitionstools durcheinander kommen. Immerhin lässt BootIt NG dem Anwender die Wahl und erwähnt dabei sogar die Konsequenzen. Das Tool setzt zwingend eine FAT- oder FAT32-Partition voraus, in der es einige Dateien ablegt.

Die Installation von BootIt NG erzeugt zunächst unter DOS (oder im DOS-Modus von Windows) eine bootfähige Setup-Diskette oder ein ISO-Image für eine bootfähige CD. Dieses ISO-Image muss der Anwender selbst mit einem Brennprogramm wie Nero auf einen CD-Rohling brennen.

Das Setup-Programm mit grafischer Oberfläche und Mausbedienung installiert wahlweise den Bootmanager oder stellt Funktionen zur Partitionsverwaltung zur Verfügung. Neu gegenüber dem letzten Test sind einige zusätzliche Funktionen: Auch Linux-Partitionen (neben NTFS, FAT und FAT32) der Typen Ext2, Ext3 und ReiserFS sind beim Vergrößern, Verkleinern und Verschieben erlaubt. Außerdem kann das Tool komprimierte Image-Dateien von Partitionen erzeugen und wieder zurückschreiben. Als Ziel sind FAT-, FAT32- und NTFS-Laufwerke erlaubt.

Diese Image-Dateien speichert BootIt NG auf Wunsch direkt auf einem CD- oder DVD-Rohling. Beim Zurückschreiben auf die Festplatte greift der Bootmanager ebenfalls direkt auf die CD/DVD zu. Die Konvertierung des Dateisystems klappt aber weiterhin nur zwischen FAT und FAT32. Bei anderen Partitionstypen ist nur das Löschen erlaubt. Weil die Funktionen auch auf der Installationsdiskette zur Verfügung stehen, eignet sie sich gut als Notfalldiskette. BootIt NG arbeitet nicht gerade schnell, aber im Test zuverlässig. Auch externe Laufwerke mit USB 2.0 (inklusive USB-Sticks) kann BootIt NG ansprechen.

BootIt NG - Testlauf und Fazit

Bei der Installation des eigentlichen Bootmanagers legt das Tool eine Backup-Datei auf der Startdiskette an - lobenswert. Sehr schön: BootIt schlägt von sich aus vor, in eine eigene Partition zu installieren und ergreift alle nötigen Maßnahmen. Abschließend genügt ein Reboot, um das System samt Bootmanager hochzufahren. Sämtliche Programmeinstellungen erfolgen direkt aus dem Bootmanager heraus, auch die Partitionstools sind so erreichbar - ideal für alle, die häufig an den Partitionen spielen. Die Bedienung ist jedoch nicht intuitiv, ein Blick in das Handbuch oder die Online-Hilfe daher öfter nötig.

Beim ersten Start erkennt BootIt die vorhandenen Betriebssysteme einwandfrei, sogar das Windows 2000 auf der zweiten Festplatte. Allerdings muss der Anwender selbst daran denken, die Option Swap zu aktivieren. Damit werden die Festplatten "getauscht", für DOS und Windows entsteht der Eindruck, dass sie von der ersten Festplatte starten. Erfreulich, dass das Tool für jeden Booteintrag die Reihenfolge der Partitionen im MBR verändern kann. So hat man auch Betriebssysteme im Griff, die grundsätzlich nur von der ersten Partition starten wollen.

Fazit: Installation und Bedienung sind sehr gelungen, an manchen Stellen ist aber ein Blick in das gelungene Handbuch unvermeidlich. Die integrierten Funktionen zur Bearbeitung von Partitionen sind ausgefeilt und funktionieren gut, stellen jedoch keine Geschwindigkeitsrekorde auf.

Quickinfo

Produkt

BootIt NG 1.51

Hersteller

TeraByte Unlimited

Preis

34,95 US-Dollar

Download

567 KByte, www.terabyteunlimited.com, 30-Tage-Testversion

Systemvoraussetzungen

--

Betriebssystem

DOS (-Box)

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Update: BootMagic 8.0

In der Schachtel des Festplatten-Tools PartitionMagic 8.0 von PowerQuest steckt zusätzlich BootMagic 8.0. Als eigenständiges Programm ist BootMagic in Deutschland nicht erhältlich. Die Installation erfolgt bequem unter Windows oder wahlweise DOS. Leider setzt das Programm zwingend eine FAT(32)-Partition voraus, in der es ein Verzeichnis anlegt und in die es zirka 10 MByte Dateien kopiert. Das Anlegen einer Notfalldiskette läuft automatisch ab. Auf 13 Seiten beschreibt das Handbuch die Programminstallation und -bedienung, konkrete Hinweise zur Installation von Betriebssystemen bietet lediglich die Online-Hilfe.

Bei der Installation darf der Anwender auswählen, in welches Laufwerk BootMagic die notwendigen Dateien kopieren soll. Beim ersten Aufruf erkennt BootMagic die installierten Betriebssysteme richtig. Allerdings ist eine Änderung der Reihenfolge im MBR nicht möglich, so dass Windows 2000 nicht direkt gestartet werden kann. Das Verschieben der Partition erledigt PartitionMagic 8.0 aber problemlos.

Der Passwortschutz ist ausgefeilt: Die Konfiguration, der Start des Bootmanagers und jeder einzelne Eintrag im Bootmanager lassen sich schützen. Besonders einfach ist es, den Bootmanager über eine Checkbox vorübergehend auszuschalten: Das Programm kopiert dann den Original-MBR zurück.

BootMagic - Testlauf und Fazit

Das Bootmenü erscheint in Windows-Aufmachung mit Mausunterstützung. Mehr als Gag ist das auswechselbare Hintergrundbild während des Bootvorgangs zu sehen. Lästig ist, dass eine Änderung der Konfiguration nicht direkt im Bootmenü möglich ist. Der Anwender muss also immer zuerst DOS oder Windows booten.

BootMagic bemerkt, wenn eine Partition zu einem Eintrag im Bootmenü fehlt, und startet das Standard-Windows. Das ist lästig, wenn ein Betriebssystem probeweise auf einer Wechselfestplatte residiert. Außerdem kann der Bootmanager im Test das Windows 2000 nicht von der zweiten Festplatte starten, wohl aber Windows 98 und Linux.

Fazit: Für Standardanwendungen auf einem PC-System unter Windows reicht BootMagic aus. Die Probleme bei der Installation stören das Bild aber gewaltig, ebenso wie die ausschließliche Konfigurationsmöglichkeit unter Windows/DOS und das fehlende Partition Swapping.

Quickinfo

Produkt

BootMagic 8.0

Hersteller

PowerQuest

Preis

79 Euro (inkl. PartitionMagic 8.0)

Download

23,2 MByte, PartitionMagic (deutsche Version), www.powerquest.com, Demoversion

Systemvoraussetzungen

--

Betriebssystem

DOS, Windows 3.1/9x/NT/2000/XP

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Update: BootManager PRO 2.20

Der Bootmanager PRO hat seit dem letzten Test einige Veränderungen durchgemacht.

Das Setup läuft wahlweise unter Windows oder DOS und erzeugt eine formatierte Startdiskette mit den nötigen Dateien. Das deutsche Handbuch gibt es als PDF-Datei mit über 100 Seiten. Es ist sehr ausführlich und geht auch auf die Grundlagen und die Spezialitäten der Betriebssysteme gut ein. Selbst Einsteiger sollten nach der Lektüre zurechtkommen - auch wenn es durch das Thema bedingt nicht immer einfach ist.

Zur Installation startet man den PC mit der erzeugten Setup-Diskette. Über ein einfaches Menüsystem lassen sich der Bootmanager installieren und deinstallieren sowie Datensicherungen anlegen. Die weitaus meisten der vielen Befehle stehen aber nur über Kommandozeilen-Parameter zur Verfügung. Wer Angst vor dem Textmodus hat, sollte sich nicht auf BootManager Pro einlassen.

Das Setup auf unserem Testsystem schlägt allerdings teilweise fehl. Zwei der Betriebssysteme in versteckten Partitionen erkennt BootManager Pro nicht und Windows ME nur allgemein als "32-Bit-Windows auf einer FAT32-Partition". Der Start dieses Betriebssystems klappt jedoch. Die anderen Betriebssysteme müssen wir über Kommandozeilen-Befehle einstellen.

Im Bootmenü selbst sind kaum Änderungen möglich, lediglich die aktive Partition darf man ändern. Diese Methode ist in der Praxis höchst umständlich, erlaubt aber andererseits die Steuerung des Bootmanagers über Batch-Dateien. Dafür belegt das Tool nur den MBR und unbelegte Sektoren von Spur 0 - Dateien in einem FAT-Laufwerk sind nicht erforderlich.

BootManager PRO - Spezielle Features und Fazit

Interessant ist die Methode, bis zu 512 Betriebssysteme auf einer oder mehreren Festplatten zu installieren. Bootmanager Pro legt eine Extended Swap Partition an, die mit dem Partitionstyp 251 markiert ist. Je eines der logischen Laufwerke darin blendet der Bootmanager dann als primäre Partition in den MBR ein. Das System benötigt also zwei Einträge im MBR. Auf diese Weise können selbst andere Partitionstools und Image-Programme benutzt werden - auch wenn ein Restrisiko bleibt: Denn im MBR sind damit zwei Partitionen eingetragen, die sich überlappen.

Der Funktionsumfang des Programms bei der Festplattenverwaltung ist enorm. So lassen sich zum Beispiel MBRs sichern und wiederherstellen, ohne die Partitionstabelle zu beeinflussen. Auch die gesamte Spur 0 sichert das Tool. FAT-Partitionen kann BootManager Pro nicht nur erzeugen und löschen, sondern auch in eine Image-Datei sichern und wiederherstellen oder kopieren. Die Größe einer Partition ist dagegen nicht zu beeinflussen.

Fazit: Die Schwächen von BootManager Pro liegen bei der Installation und Konfiguration. Hinzu kommt die Unfähigkeit, Betriebssysteme in einer erweiterten Partition zu starten. Insgesamt ist BootManager Pro als präzises Systemtool brauchbar, als Bootmanager nur für Kommandozeilen-Freaks.

Bei der inzwischen erschienenen Version 3.0 sind lediglich die Möglichkeiten neu, den Startsektor der Dateien in Spur 0 zu definieren und die Überprüfung auf überlappende Partitionsgrenzen abzuschalten. Ersteres ist hilfreich, wenn andere Tools oder Festplatten-Controller hier ebenfalls Platz belegen.

Quickinfo

Produkt

BootManager PRO 2.20

Hersteller

Ralph Kirschner

Preis

20 Euro

Download

1601 KByte, http://bootmanager-pro.de, 60-Tage-Testversion

Systemvoraussetzungen

--

Betriebssystem

DOS, Windows 95/98/SE

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Update: BootStar 8.24

Der Bootmanager BootStar stammt von der Star-Tools GmbH in Norderstedt. Nach dem letzten Test hatten sich Leser im tecCHANNEL-Diskussionsforum über den Support von Star-Tools beschwert. Eine erstaunliche Reaktion zeigte das Unternehmen auf unsere Bitte um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen: Man fühlte sich unter Druck gesetzt, ja geradezu genötigt.

Dennoch wollte Star-Tools den eigenen Standpunkt deutlich machen und setzte selbst ein Posting in unser Diskussionsforum. Darin heißt es unter anderem, dass Anwender keinen Anspruch auf kostenlosen technischen Support haben, man aber generell schriftlich Fragen beantworte. Sind diese Fragen jedoch bereits im Handbuch erläutert und beantwortet, werde der Kunde mit Standard-Mails abgespeist.

Den Eindruck, Star-Tools wolle nicht unbedingt Software verkaufen, bestätigte das Unternehmen in einem Forum-Posting vom 12.11.2001, 15:10 Uhr. Hier ein Auszug:

"Redaktion: Es hat den Anschein, als wollten Sie nicht unbedingt Software verkaufen.

Star-Tools-Team: Ja, das ist richtig - wir verkaufen unsere Software nicht um jeden Preis. Genauso wie ein Anwender sich für ein Produkt eines Anbieters entscheiden kann, erlauben wir uns auch, auf einzelne Käufer zu verzichten. Dieses machen wir im Interesse anderer Anwender, indem wir somit die Kosten unserer Produkte weiterhin äußerst günstig halten."

Dieser Aussage ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Den gesamten Thread "Support bei Star-Tools" können Sie im Diskussionsforum zu diesem Artikel nachlesen. Dementsprechend verzichten wir auf einen Test der neuen Version.

Update: Boot-US 2.0.6

Komplett unter Windows erfolgt die Installation und Konfiguration von Boot-US. Der Bootmanager selbst benötigt die Dateien in der Windows-Partition nicht. Die Bedienung ist mit Assistenten und der ausführlichen Online-Hilfe überzeugend einfach. So darf der Anwender in der Detailansicht zu Partitionen deren Namen und die Attribute Aktiv und Versteckt ändern. Lediglich eine Funktion zum Einrichten einer Notfalldiskette haben wir vermisst. Zusätzlich gibt es in der Funktionalität identische Konfigurationsprogramme für DOS und die Win32-Kommandozeile.

Am Funktionsumfang des eigentlichen Bootmanagers gibt es nichts auszusetzen. Das gesamte Setup und jede einzelne Partition lassen sich per Passwort schützen, die Spur 0 der Festplatte kann gesichert und restauriert werden. Partitionen versteckt Boot-US individuell für jeden Menüeintrag und verschlüsselt auf Wunsch den jeweiligen Bootsektor.

Ein zusätzliches Tool zur Partitionsverwaltung ist nicht notwendig, denn das Konfigurationsprogramm kann nicht nur das Aktiv-Flag setzen, sondern auch Partitionen anlegen, löschen oder verstecken. Zur Änderung des Bootmenüs ist immer die Software unter Windows aufzurufen. Auch das Verstecken mit Verschlüsseln des Bootsektors (echtes Verstecken) beherrscht das Tool auf Wunsch. Diese Funktionen sind allerdings gut im Kontextmenü der Partitionsansicht versteckt.

Im Bootmenü kann man zwar keine neuen Betriebssysteme ins Menü aufnehmen, aber die Standardpartition festlegen, Festplatteninfos anzeigen, alle Partitionen sichtbar machen und sogar Boot-US deinstallieren.

Boot-US - Testlauf und Fazit

Boot-US erkennt alle vorhandenen Betriebssysteme und Linux im logischen Laufwerk einwandfrei. Der Start der Betriebssysteme erfolgt problemlos. Mit einer übersichtlichen Reportfunktion taugt das Tool auch zur Analyse bestehender Systeme. Insgesamt erweist sich Boot-US als leicht zu handhaben.

Fazit: Wer sowieso eine Windows-Installation auf seiner Festplatte hat, ist mit dem kostenlosen Boot-US gut beraten. Die Konfigurationsmöglichkeiten im Bootmenü reichen für den Alltag aus, ein neues Betriebssystem muss allerdings per Windows eingerichtet werden.

Quickinfo

Produkt

Boot-US 2.0.6

Hersteller

Dr. Ulrich Straub

Preis

15 Euro (kommerziell), Freeware (privat)

Download

1024 KByte, www.boot-us.de

Systemvoraussetzungen

--

Betriebssystem

Windows 9x/ME/NT/2000/XP

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Update: F0Disk 4.21

Die Installation von F0Disk erfolgt immer unter DOS. Für die Konfiguration des Bootmenüs gibt es dagegen zwei Programme - eines für DOS und eines für Windows 95/98/ME/NT/2000/XP. Das Handbuch im HTML-Format beschreibt vor allem die Programmbedienung, weiterführende Hinweise zu einzelnen Betriebssystemen fehlen aber.

Außer dem MBR und der Spur 0 benötigt der eigentliche Bootmanager keine zusätzlichen Dateien in einer FAT-Partition. Etwas verwirrend ist das Konfigurationsprogramm unter Windows, denn man muss den Bootmanager für jede Festplatte einzeln installieren. Das Einrichtungsprogramm zeigt alle Partitionen als Baumstruktur an und erlaubt die Änderungen aller Attribute - was für unerfahrene Anwender allerdings fatale Folgen haben kann.

Ebenfalls gute Systemkenntnisse sollte mitbringen, wer die Funktionen zum Anlegen von Partitionen nutzen will. Interessant ist die Option, die Liste mit verfügbaren Partitionskennungen um eigene Typen zu erweitern. Die gelegentlichen Abstürze aus den Vorversionen treten im Test unter Windows ME wieder auf, zum Beispiel bei einem falschen Mausklick in der Vorschau des Bootmenüs. Dieses Manko kann auch die eingebaute Image-Funktion für beliebige Partitionen nicht aufwiegen.

F0Disk - Testlauf und Fazit

Auf Anhieb erkennt F0Disk die installierten Betriebssysteme Windows ME, 2000 und Linux. Allerdings kann es nur Betriebssysteme aus primären Partitionen starten - in unserer Konfiguration bleibt Linux somit außen vor.

Eine besondere Einschränkung des Tools sorgt für Verwirrung: Das Bootmenü zeigt jeweils nur Einträge einer Festplatte. Zwar lässt sich der Bootmanager auf allen Festplatten eines Systems installieren, aber wie man das Bootmenü der zweiten Festplatte aufruft, bleibt uns ein Rätsel. So taugt F0Disk nur für Systeme mit einer Festplatte - hier kann es aber zwölf primäre Partitionen einrichten.

Um diese zusätzlichen primären Partitionen zu realisieren, verwaltet F0Disk die Partitionstabelle im MBR selbst. Das schafft Kompatibilitätsprobleme mit allen anderen Tools, die auf diese Tabelle zugreifen, etwa FDisk oder Drive Image. Und tatsächlich verschwindet im Testverlauf plötzlich eine Partition und ist als freier Bereich markiert.

Fazit: F0Disk bietet nur wenige Features und kann mit der absturzgefährdeten Windows-Version nicht recht überzeugen. Besonders die fehlende Unterstützung für das Booten von logischen Laufwerken und die mangelhafte Kompatibilität fallen negativ auf.

Quickinfo

Produkt

F0Disk 4.21

Hersteller

Dirk Handzik

Preis

15 Euro

Download

2020 KByte, www.handziks.de, 4-Wochen-Testversion

Systemvoraussetzungen

--

Betriebssystem

DOS, Windows 9x/ME/NT/2000/XP

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Neu: GAG 4.2

Die Abkürzung GAG steht für Gestor de Arranque Grafico (spanisch: grafischer Bootmanager). Das Setup läuft auf Englisch ab, doch die Benutzeroberfläche ist in 18 Sprachen verfügbar, darunter Deutsch.

Für die Installation ist einiges an Handarbeit erforderlich. Der Autor liefert ein Disketten-Image, das man mit Rewrite auf eine Diskette kopiert. Mit dieser wird der PC gestartet. Danach überträgt der Anwender GAG in den MBR und die Spur 0.

Über das Setup fügt man einzeln die gewünschten Partitionen zum Bootmenü hinzu. Jeder Menüeintrag kann per Passwort gesichert werden, aber das war es auch schon an Komfort. Dafür lässt sich jedem Betriebssystem eines der vorgegebenen Icons zuweisen. Die Bedienung erfolgt ausschließlich über die Tastatur, eine Maus wird nicht unterstützt.

In der Praxis funktioniert GAG umständlich, aber überzeugend. Beim Start von einer Partition versteckt GAG alle davor liegenden primären Partitionen. Eine individuelle Einstellung ist nicht vorgesehen. Auch ein echtes Verstecken mit Verschlüsselung kennt GAG nicht.

Fazit: GAG ist durchaus mehr, als sein Name vermuten lässt. Der Funktionsumfang ist zwar begrenzt. Für einfache Anwendungen, bei denen zum Beispiel mehrere Windows-9x-Versionen parallel laufen sollen, ist das Tool aber geeignet. Interessant für Entwickler: Das Tool kommt mit Quelltext, lässt sich also um eigene Funktionen erweitern.

Quickinfo

Produkt

GAG 4.2

Hersteller

Raster Software Vigo

Preis

Freeware (GPL)

Download

170 KByte, Sourceforge

Systemvoraussetzungen

--

Betriebssystem

DOS, Windows 95/98/ME/NT/2000/XP

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Update: LILO 22.5.7

Jede neuere Linux-Distribution enthält einen Bootmanager, Linux Loader oder kurz LILO. Das Programm ist natürlich Freeware unter BSD-Lizenz. Außer Linux kann LILO auch beliebige andere Betriebssysteme starten. Andererseits erfolgt die Konfiguration ausschließlich über die Kommandozeile und die Textdatei /etc/lilo.conf.

Der ausführliche englische Hilfetext geht auf alle Details rund um den Bootprozess und den Umgang mit LILO ein. Einsteiger werden damit aber ihre liebe Not haben. Die Einrichtung von LILO im MBR mit mehreren Betriebssystemen, die jeweils bestimmte Partitionen verstecken müssen, erfordert einiges Hirnschmalz. Dafür gibt es auch kaum Grenzen. Das Utility kann etwa erste und zweite Festplatte miteinander vertauschen, so dass sich auch Microsoft-Betriebssysteme von der zweiten Platte starten lassen. Zudem kann das Programm Linux (und andere geeignete Betriebssysteme) von einer Partition jenseits der magischen 1024-Zylinder-Grenze (8 GByte) booten.

Wer sich nicht mit den Parametern in lilo.conf herumschlagen will, kann zu Oberflächen wie KLILO greifen. Allerdings stehen hier nicht alle Optionen von LILO zur Verfügung.

Da LILO die exakte Sektorposition der Bootdateien von Linux enthält, muss bei Änderungen am Kernel jeweils der Bootcode neu erzeugt werden. Ansonsten führt das Starten mit dem Linux Loader zum Absturz. Unsere Testaufgaben bewältigt das Tool aber ohne Probleme. Einziger Aussetzer bleibt die fehlende Option, die Partitionsfolge im MBR zu ändern.

Fazit: An der Leistung und Dokumentation gibt es bei LILO nichts auszusetzen. Die Bedienung über Kommandozeile und Konfigurationsdatei ist aber eine umständliche und fehlerträchtige Sache.

Quickinfo

Produkt

LILO 22.5.7

Hersteller

John Coffman

Preis

Freeware (BSD-Lizenz)

Download

312 KByte, http://freshmeat.net

Systemvoraussetzungen

--

Betriebssystem

Linux

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Update: MasterBooter 3.2

Geradezu winzig im Vergleich zur Konkurrenz kommt MasterBooter aus Ungarn daher: Ein DOS-Programm mit 15 KByte stellt die Hauptfunktionalität zur Verfügung, dazu kommen noch einige Hilfsprogramme für die Partitionsverwaltung (EFDisk) und die Anlage einer Notfalldiskette. Der FDisk-Ersatz EFDisk hat es in sich: Er verlangt vom Benutzer zum Beispiel beim Erzeugen einer Partition die direkte Eingabe von Start- und Endspur.

An Neuerungen bringt die Version 3.2 Unterstützung für interne ZIP-Laufwerke und Windows XP mit. Das Tool kopiert ein Backup der aktuellen MBRs und ein Rescue-Programm auf eine fertige DOS-Startdiskette. Sehr knapp gehalten ist das Handbuch, es besteht aus einer englischen Textdatei mit zirka elf Seiten. Eine deutsche Übersetzung zur Programmversion 2.9 gibt es auf der Homepage von MasterBooter.

MasterBooter - Testlauf und Fazit

Die Installation erfordert einen Neustart im DOS-Modus. Auf Anhieb erkennt das Hauptprogramm die vorhandenen bootfähigen Partitionen. Über eine einfache Oberfläche erfolgt die Einstellung der entsprechenden Parameter. Umständlich ist jedoch, dass man während der Eingabe nicht zu einem vorhergehenden Schritt zurückkehren kann, sondern die komplette Sitzung abbrechen und von vorne beginnen muss.

Lästig an MasterBooter ist ferner, dass man immer nur den letzten Eintrag im Bootmenü löschen kann. Pro Partition lässt sich ein Passwort vergeben sowie ein Masterpasswort für den gesamten Bootmanager. Das Verstecken von Partitionen ist nur global für FAT-Dateisysteme zu regeln, nicht aber für einzelne Partitionen. In der Praxis startet das Tool die erkannten Betriebssysteme problemlos. Eine Ausnahme macht nur Windows 2000, das nicht von der zweiten Platte booten will.

Fazit: MasterBooter ist ein besonders kleines Tool, das seine Aufgabe weit gehend überzeugend erfüllt. Allerdings muss der Anwender gute Systemkenntnisse mitbringen und sich an eine etwas umständliche Bedienung gewöhnen.

Quickinfo

Produkt

MasterBooter 3.2

Hersteller

Daniel Nagy

Preis

20 US-Dollar / Euro (Shareware)

Download

66 KByte, www.masterbooter.com, 30-Tage-Testversion

Systemvoraussetzungen

--

Betriebssystem

DOS (-Box)

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

MSTBoot 4.3/Easy Bootmanager

Im Paket von MSTBoot stecken zwei unabhängige Utilities. MSTBoot erlaubt es, mehrere Betriebssysteme in einer Partition zu installieren. Dazu sichert es wichtige Systemdateien des aktuellen Betriebssystems, ein neues Betriebssystem landet in einem separaten Verzeichnis. Easy Bootmanager ist dagegen ein klassischer Bootmanager, der zwischen vier primären Partitionen auf der ersten Festplatte umschalten kann.

Das Handbuch fällt mit sieben Seiten außerordentlich knapp aus und erklärt im Wesentlichen die Programmbedienung. Weiter führende Hinweise zur Technik oder zu bestimmten Betriebssystemen fehlen.

Das Setup-Programm von MSTBoot 4.3 erzeugt unter DOS zunächst eine bootfähige Startdiskette mit allen nötigen Dateien. Über diese Startdiskette oder im DOS-Modus erfolgt die eigentliche Installation. Dazu benötigt MSTBoot zwangsweise eine FAT-Partition, um darin Dateien abzulegen.

MSTBoot/Easy Bootmanager - Testlauf und Fazit

Der Startcode von MSTBoot sitzt nicht im MBR, sondern im Bootsektor der ersten primären Partition - typischerweise also ein System mit Windows 9x. Über einen Assistenten bereitet man zunächst das System für die Installation eines neuen Betriebssystems vor. Um bereits vorhandene Betriebssysteme auf anderen Partitionen einzubinden, muss man das Programm mit dem zusätzlichen Parameter -p starten. Mit diesem Aufruf lassen sich so genannte "Partition Links" einfügen. Damit starten in unserer Testkonfiguration Windows XP und 98 sowie Suse Linux von der ersten Platte, von der zweiten aber nur Suse Linux.

Easy Bootmanager wird ebenfalls über ein DOS-Programm installiert und konfiguriert. Gegenüber der letzten Version hat EasyBM zugelegt: Jetzt kann das Tool Partitionen per Passwort schützen und nicht aktive Partitionen verstecken.

Allerdings vermag EasyBM weiterhin keine Systeme von erweiterten, sondern nur von den primären Partitionen der ersten Festplatte zu starten. Die anderen Partitionen bleiben immer sichtbar. Mit den primären Partitionen im Test (Windows XP, Windows 98) funktioniert alles einwandfrei.

Fazit: MSTBoot kann mit seinem Funktionsumfang und dem mageren Handbuch nicht überzeugen. Der Easy Bootmanager lässt ebenfalls wichtige Leistungsmerkmale vermissen.

Quickinfo

Produkt

MSTBoot 4.3

Hersteller

Olaf H. Barth

Preis

13 Euro (Shareware)

Download

670 KByte, www.mstboot.com, 30-Tage-Testversion

Systemvoraussetzungen

--

Betriebssystem

DOS

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Update: OS Selector 8.0

Einen großen Versionssprung hat OS Selector 8.0 von Acronis seit dem letzten Test gemacht. Das Programm selbst ist deutsch, das umfangreiche PDF-Handbuch ist leider englisch gehalten. Die Oberfläche ist runderneuert, sie glänzt jetzt mit aktuellem Windows-XP-Look und bietet Mausunterstützung.

Die Installation erfolgt über die bootfähige CD-ROM, eine neu erstellte Installationsdiskette oder den Programmstart von der Festplatte. Ohne bootfähiges CD-Laufwerk arbeitet das Installationsprogramm unter Windows. Die Installation ändert den MBR und kopiert etliche Systemdateien wahlweise in eine beliebige FAT-Partition oder eine eigene OS-Selector-Partition (primär oder erweitert). Allerdings muss man diese Partition vorher anlegen.

Das ist nicht problematisch, weil der integrierte Partitionsmanager Disk Administrator auch direkt von der Boot-CD startet. Auf Wunsch erzeugt das Setup direkt eine Notfall-Diskette oder CD.

Anschließend sucht OS Selector alle installierten Betriebssysteme - und erkennt im Test auch alle. Bei Windows 2000 fragte das Tool nach, welches Betriebssystem in der Partition installiert ist.

OS Selector - Testlauf und Fazit

Leider gibt es keine Option, um einen neuen Eintrag im Bootmenü von Hand hinzuzufügen. Das erledigt ein Assistent, der auch gleich die Parameter dafür festlegt. Um diese Vorgaben zu ändern, muss man zunächst in die Betriebssystemansicht umschalten. Hier erlaubt OS Selector das individuelle Verstecken von Partitionen und bietet einige besondere Boot-Optionen für Windows 95/98/ME und NT/2000/XP an.

Bedenklich ist, dass OS Selector auf die Systemdateien der einzelnen Betriebssysteme zugreift, um eine mehrfache Installation in einer Partition zu erlauben. Immerhin darf jeder Anwender in den Optionen genau festlegen, welche Dateien und Verzeichnisse der Bootmanager jeweils sichert.

Die Konfiguration ist bequem über das Bootmenü zu verändern, auch der Disk Administrator steht hier zur Verfügung. Sogar ein einfacher Texteditor ist eingebaut, der Dateien auf FAT- und NTFS-Laufwerken lesen kann. Damit sind Operationen an einem nicht startenden Betriebssystem recht einfach.

Die Betriebssysteme im Test erkennt und startet OS Selector automatisch. Lediglich bei Windows 2000 müssen wir nacharbeiten und eine entsprechende Option setzen.

Fazit: OS Selector macht einen runden Eindruck, vor allem mit seinen Partitionsfunktionen. Die Bedienung ist allerdings etwas umständlich, Einsteiger werden ihre liebe Not damit haben. Profis dagegen vermissen sicherlich direkte Eingriffsmöglichkeiten ins Bootmenü.

Quickinfo

Produkt

OS Selector 8.0 deluxe

Hersteller

Acronis

Anbieter

PEZ Kommunikationssysteme GmbH

Preis

39,95 Euro

Download

ca. 5,7 MByte, www.acronis.de

Systemvoraussetzungen

--

Betriebssystem

DOS, Boot-CD

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Neu: Paragon Bootmanager 5.5

Der Bootmanager 5.5 von Paragon ist in Deutschland nicht als separates Programm erhältlich. Die Software gibt es im Bundle mit Partitionsmanager und anderen Tools aus dem Hause Paragon.

Die Installationsroutine des Bootmanagers arbeitet unter Windows, und auch die Konfiguration des Programms erfolgt unter einer komfortablen Windows-Oberfläche. Wahlweise steht eine funktionsgleiche DOS-Version zur Verfügung, dann allerdings nur in Englisch. Das deutsche Handbuch ist als PDF-Datei ausgeführt. Allerdings sind die elf Seiten, die der Online-Hilfe entsprechen, sehr knapp gehalten und dürften einem Anfänger nicht helfen.

Bei der Installation schreibt das Tool auch einige Dateien in die FAT-Partition von Windows. Ohne diese Dateien geht es nicht. Nach dem nächsten Systemstart zeigt der Bootmanager ein umfangreiches Startmenü, in das bereits alle vorhandenen Betriebssysteme eingebunden sind. Sogar den gesicherten Bootsektor von Windows ME in der XP-Partition erkennt das Tool - dumm nur, dass es hier nichts zu starten gibt.

Paragon Bootmanager - Testlauf und Fazit

Leider gibt es im Bootmenü keine Option, eine bestimmte Partition auszuwählen oder das Menü zu konfigurieren. Das ist lästig, denn für jede Konfigurationsänderung muss das Windows (oder DOS) gestartet werden, unter dem das Tool installiert wurde.

Windows 2000 und Windows ME auf der ersten Platte bootete das Tool ohne Probleme. Suse Linux wollte anfänglich nicht funktionieren und verabschiedete sich mit der Meldung "kernel panic". Erst nach dem Deaktivieren der Option "LILO nicht verwenden" im Bootmanager klappte alles, sogar von der zweiten Festplatte. Bei den Microsoft-Systemen auf der zweiten Platte erging es uns ähnlich. Erst nach dem Verstecken sämtlicher Partitionen von Platte 1 liefen Windows 2000 und ME korrekt.

Dafür kann Paragon Bootmanager bis zu zehn Windows-Betriebssysteme in einer primären Partition auf der ersten Festplatte verwalten. Dazu sichert er jeweils wichtige Dateien aus dem Root-Verzeichnis (config.sys etc.).

Fazit: Der Bootmanager selbst kann mit seinem Funktionsumfang nicht voll überzeugen, obwohl er solide programmiert ist. Auch die Dokumentation ist nicht berauschend: Wer Probleme wie mit dem Booten von Linux hat, bleibt auf sich gestellt.

Quickinfo

Produkt

Paragon Bootmanager 5.5

Hersteller

Paragon

Preis

39,95 US-Dollar

Download

--

Systemvoraussetzungen

--

Betriebssystem

DOS, Windows 9x/ME/NT/2000/XP

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Update: Ranish Partition Manager 2.43

Eine Kombinationen aus Partitionierungsprogramm und Bootmanager bietet Ranish Partition Manager. Mittlerweile hat allerdings ein anderer Programmierer die Entwicklung übernommen. Das reine DOS-Programm ist derzeit als Beta-Version 2.43 verfügbar. Ältere Versionen sind auf der Homepage ebenfalls noch verfügbar.

Ein Kuriosum sind die Lizenzbedingungen: Private Anwender dürfen das Tool zehn Jahre lang kostenlos testen, danach sind 10 US-Dollar fällig. Kommerzielle Anwender haben 30 Tage Zeit zum Evaluieren, danach kostet Ranish Partition Manager 20 US-Dollar. Die Dokumentation besteht aus einer englischen Textdatei mit etwa zehn Seiten Umfang. Auf der Homepage gibt es noch zusätzliche Grundlageninformationen, die auch auf Deutsch vorliegen.

Gegenüber der letzten Version hat sich einiges getan. Ranish Partition Manager erlaubt jetzt bis zu 30 nutzbare primäre Partitionen pro Festplatte (32 intern), sowohl beim Partitionieren als auch im Bootmanager. Dazu benutzt das Tool einen eigenen MBR, was natürlich ernste Kompatibilitätsprobleme aufwirft. Zum Glück muss man diese Option nicht nutzen. Erheblich nützlicher ist die Unterstützung für Festplatten mit mehr als 128 GByte (bis maximal 2 TByte).

Die Installation ist denkbar einfach: Das Programm unter DOS (oder Windows 9x) starten, den Master Boot Record anwählen und den gewünschten Bootmanager aktivieren. Beim Start unter Windows NT/2000/XP fordert das Programm aber zum Einlegen einer Diskette auf und erzeugt so eine bootfähige Floppy. Diese Option steht jetzt auch allen anderen Anwendern im Hauptprogramm mit der Taste A zur Verfügung. Die Ausführung von der eigenen Startdiskette ist unbedingt zu empfehlen.

Beim Bootmanager hat man die Wahl zwischen zwei verschiedenen Ausführungen des Bootmanagers: Compact und Text 80x24. Allerdings unterstützt die Beta-Version nur die erste Option. Die Compact-Version benötigt lediglich den Platz im MBR, zeigt dafür aber kein Menü im herkömmlichen Sinn. Mit den Tasten 1 bis 4 bootet das Tool von den entsprechenden primären Partitionen der ersten Festplatte, mit A von Diskette. Weitere Optionen gibt es nicht. Eine Funktion zum gezielten Verstecken einzelner Partitionen für einen Bootmenü-Eintrag fehlt zum Beispiel.

Ranish Partition Manager - Testlauf und Fazit

Der Partitionsmanager ist ein Ersatz für FDisk mit viel mehr Funktionen. Er kann nahezu beliebige Partitionen anlegen und bearbeiten. Die Veränderung der Größe funktioniert nur für FAT-Partitionen und ist riskant: Der Anwender trägt einfach neue Werte für Start oder Ende in die Partitionstabelle ein - fertig. Ein Highlight ist die Funktion zum Kopieren von Partitionen oder Festplatten. Damit lässt sich auf die Schnelle ein Backup anlegen oder ein zweites System zum Testen einrichten.

Fazit: Ranish Partition Manager ist ein Werkzeug für Profis, denn es erlaubt auch unsinnige Manipulationen an MBR und Partitionstabelle. Der Bootmanager arbeitet zuverlässig, bietet aber nur Grundfunktionen und lässt etwa das Starten aus logischen Laufwerken nicht zu. Im Zweifelsfall bleiben Sie lieber bei der älteren Version 2.40.

Quickinfo

Produkt

Ranish Partition Manager 2.42

Hersteller

Mikhail Ranish, Muthu

Preis

10 US-Dollar für Privatanwender, 20 US-Dollar (Shareware)

Download

93 KByte, www.users.intercom.com/~ranish

Systemvoraussetzungen

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Betriebssystem

DOS

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Update: System Commander 7.05

Das Programm von V Communications hat sich gegenüber dem letzten Test kaum verändert. Das Update auf Version 7.05 bringt keine neuen Features, sondern beseitigt Ungereimtheiten und bietet Unterstützung für neue Betriebssysteme wie Windows XP. Für Anwender von Windows ME enthält das Paket jetzt TrueDOS, so dass ein Neustart mit einem "echten" DOS wieder möglich ist. Das Programm gibt es als Download für 69,95 US-Dollar. Denselben Preis verlangt der Hersteller für die per Post versandte Version, die ein gedrucktes Handbuch und eine CD enthält. Das Handbuch erklärt auf Englisch ausführlich Grundlagen zum Bootvorgang und der Programmbedienung und gibt Hinweise zu einzelnen Betriebssystemen.

Nach der Installation und einem Neustart erscheint das Bootmenü von System Commander. Das Setup installiert Dateien in eine FAT16/FAT32-Partition auf der ersten Festplatte - ohne geht es nicht. Wenn mehrere Benutzer an einem PC mit verschiedenen Betriebssystemen arbeiten sollen, kann ein Administrator die Bootmenüs durch Passwörter schützen. Jeder Benutzer sieht dann nur die für ihn festgelegten Betriebssysteme. Reichlich komplex ist die Konfiguration durch viele Untermenüs, das englische Handbuch mit Index kann aber die meisten Fragen klären.

System Commander - Testlauf und Fazit

Nach dem ersten Neustart sichert ein Assistent automatisch Betriebssystemdateien, die später für eine Mehrfachinstallation von Windows in einer Partition nötig sind. Die Partitionen mit Windows ME und 2000 erkennt das Tool selbst. Linux in der erweiterten Partition müssen wir zwar erst einrichten, der Start ist dann aber kein Problem. Für die Installation von zusätzlichen Betriebssystemen gibt es einen Assistenten, der jedoch einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt.

Die Fähigkeit, mehrere Versionen eines Betriebssystems in einer Partition zu installieren, hat einen einfachen Hintergrund: Das Tool sichert wichtige Systemdateien wie etwa die Registry, jedes Betriebssystem erhält ein eigenes Verzeichnis. Damit ist freilich nicht ausgeschlossen, dass Programme im falschen Windows-Verzeichnis Änderungen vornehmen. Angesichts der heutigen Festplattengrößen ist diese Technik überholt und zu fehleranfällig. Immerhin enthält die Version 7 den Backstep Wizard, mit dem sich Änderungen rückgängig machen lassen. Das klappt im Test auch recht gut.

Fazit: System Commander 7 bietet viele Komfortfunktionen, ist aber schwierig zu bedienen. Der Automatikmodus nimmt eigenmächtig massive Änderungen am System vor. Insgesamt erscheint das Tool als richtige Lösung für Einsteiger, die sich keine großen Gedanken über das Wie und Warum machen wollen.

Quickinfo

Produkt

System Commander 7.05

Hersteller

V Communications

Preis

69,95 US-Dollar

Download

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Systemvoraussetzungen

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Betriebssystem

DOS

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Vamos 1.1.14

Der Bootmanager Vamos konzentriert sich auf die zentralen Aufgaben: Betriebssysteme starten. Das englischsprachige Programm kommt mit deutschen und englischen Handbüchern als Word-Dokument. Auf 49 Seiten geht die Dokumentation ausführlich auf die Programmbedienung, Grundlagen und Spezialitäten einzelner Betriebssysteme ein. Dazu gibt es noch die englische Online-Hilfe.

Mit einem DOS-Programm erfolgt das Setup, das zunächst die vorhandene Hardware und Partitionsstruktur analysiert und einen ausführlichen Bericht liefert. Darin ist im Test zum Beispiel verzeichnet, dass sich im logischen Laufwerk der Linux Loader LILO befindet. Vor der Installation warnt Vamos, falls andere Bootmanager vorhanden sind und bietet an, diese bei Bedarf zu löschen.

Beim Installationsziel bietet Vamos die volle Freiheit: MBR, Bootsektor einer erweiterten Partition oder eigene Vamos-Partition. Bei der MBR-Variante benötigt Vamos (wie die meisten anderen Bootmanager auch) zusätzlich Platz für Daten - Vamos verwendet nicht automatisch Spur 0, sondern zeigt eine Liste mit freien Plätzen. Selbst an Tastaturtreiber für fünf Sprachen hat der Autor gedacht.

Vamos - Testlauf und Fazit

Die Einrichtung neuer Betriebssysteme erfolgt direkt aus dem Bootmenü heraus. Praktisch alle Features stehen hier zur Verfügung, nur eine Veränderung der Partitionsfolge im MBR ist nicht vorgesehen. Dafür umfasst die Liste der Partitionen, die sich unsichtbar machen lassen, auch alle logischen Laufwerke, komplette Festplatten (MBR), CD-Laufwerke (Boot-CDs) und Netzwerkkarten mit Bootfunktion.

Windows 2000 auf der ersten Festplatte bereitet Vamos bei unseren Testaufgaben keine Probleme - wohl aber der Start von Microsoft-Betriebssystemen, die auf der zweiten Platte liegen. Über die Kommandozeile sind eine ganze Reihe nützlicher Funktionen für die Festplattenverwaltung zugänglich: Aktiv markieren, Typkennung ändern, verstecken und sichtbar machen. Besonders vielfältig ist die Kopierfunktion einsetzbar, die zum Beispiel ganze Partitionen oder auch nur einzelne Sektorbereiche kopiert. Es fehlen allerdings Kommandos zum Anlegen, Löschen oder Formatieren von Partitionen.

Fazit: Vamos lässt kaum Wünsche offen: Funktionsumfang, Bedienung und Handbuch sind Spitzenklasse. Es fehlt lediglich der Start von Microsoft-Systemen von der zweiten Festplatte.

Quickinfo

Produkt

Vamos 1.1.14

Hersteller

Michael Tartsch

Preis

15 US-Dollar (Shareware)

Download

400 KByte, www.vamos.de, 3-Wochen-Testversion

Systemvoraussetzungen

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Betriebssystem

DOS

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Update: WWBMU 6.4i

WWBMU von Wolfgang Wirth setzt kompromisslos auf eine DOS-Umgebung. Ein knapp 260 KByte großes Programm dient zur Konfiguration und Installation des Bootmanagers. In einer Liste präsentiert das Tool alle vorhandenen Partitionen und ihre Belegung. Es lassen sich Partitionen anlegen, löschen und die Reihenfolge im MBR verändern.

Die Einrichtung des Bootmenüs ist einfach: In vier Eingabefelder für die vier primären Partitionen tippt der Anwender die Namen für die Bootmenü-Einträge ein, das war's. Daneben gibt es nur einige generelle Optionen. Die Version 6.4 kann jetzt global alle primären Partitionen außer der Bootpartition nicht nur verstecken, sondern auch anzeigen. Wir vermissen jedoch das individuelle Verstecken von Partitionen für jeden Bootmenü-Eintrag. Ein besonderes Schmankerl: WWBMU kann Betriebssysteme wie Windows ME auch aus Partitionen oberhalb 8 GByte starten.

WWBMU 6.4i - Testlauf & Fazit

Die Installation des Bootmanagers erfolgt von einer Startdiskette aus. Denn in der DOS-Box zum Beispiel von Windows ME verhindert WWBMU Schreibzugriffe auf die Festplatte. Auch Anpassungen der Konfiguration erfordern den Griff zur Bootdiskette. Der Start von Windows ME und Windows 2000 gelingt auf Anhieb. Allerdings kann WWBMU grundsätzlich nur Betriebssysteme von der ersten Platte starten. Der Start von Linux aus einem logischen Laufwerk erfordert einigen Aufwand. Denn WWBMU bemerkt Linux nur, wenn im MBR der erweiterten Partition LILO installiert ist. In der Anleitung ist das zwar gut beschrieben, aber sehr umständlich.

Dafür kann ein Administrator im Bootmenü verschiedene Benutzer einrichten, die sich jeweils mit einem eigenen Passwort anmelden. Abhängig davon bekommen sie nur ausgewählte Partitionen zu sehen oder dürfen von Diskette booten. Interessant ist dies etwa in Schulungsräumen oder zu Hause für den geteilten Familien-PC.

Fazit: WWBMU kann beim Funktionsumfang trotz einiger pfiffiger Detaillösungen nicht so recht überzeugen. Wer sich aber auf eine Festplatte und Windows sowie Linux beschränkt, kommt gut zurecht.

Quickinfo

Produkt

WWBMU 6.4i

Hersteller

Wolfgang Wirth

Preis

Freeware

Download

158 KByte, www.lab1.de

Systemvoraussetzungen

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Betriebssystem

DOS

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

XFDisk I 0.9.3 Beta

Das Open-Source-Tool eXtended FDisk von den Autoren Florian Painke und Ulrich Müller wird leider nicht mehr weiterentwickelt. Mittlerweile gibt es aber wieder eine funktionierende Homepage für den Download. Für den Test verwenden wir deshalb die letzte Version 0.9.3 Beta, die trotz ihres Vorabstatus einwandfrei funktioniert.

Neben seiner Funktion als Partitionierungsprogramm und bequemer Ersatz für FDisk enthält das Paket auch einen Bootmanager. Die deutsche Dokumentation besteht aus einer Textdatei mit gut 60 KByte Umfang. Sie ist verständlich und gibt neben der Programmbeschreibung ausführlich zu grundsätzlichen Fragen zu Partitionen Auskunft.

Über die Programmoberfläche von XFDisk erfolgt die Installation des Bootmanagers. Das DOS-Programm erinnert im Aussehen an das FDisk von OS/2. Außer dem Namen und einem Passwort lassen sich für einen Bootmenüeintrag keine weiteren Details angeben.

Unsere vorgegebenen Testaufgaben erledigt XFDisk ohne größere Probleme, auch Windows XP startet von der ersten Festplatte. Von der zweiten Festplatte jedoch kann XFDisk keine Microsoft-Betriebssysteme booten, wohl aber zum Beispiel Linux. Die jeweils anderen Partitionen sind in den Betriebssystemen sichtbar. Über ein Kommandozeilenparameter lässt sich einstellen, dass immer nur eine primäre Partition sichtbar ist, die anderen aber versteckt werden.

Fazit: Die karge Ausstattung von XFDisk ist etwas für absolute Minimalisten. Als Ersatz für FDisk kann das Tool aber in vielen Fällen wegen seiner geringen Größe hilfreich sein.

Quickinfo

Produkt

XFDisk I 0.9.3 Beta

Hersteller

Ulrich Müller und Florian Painke

Preis

Freeware (GPL)

Download

71 KByte, www.mecronome.de

Systemvoraussetzungen

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Betriebssystem

DOS

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

XOSL 1.1.5

XOSL, der Extended Operating System Loader, fällt unter die GPL und ist somit Open-Source-Software. Weil das Programm schon seit geraumer Zeit so ziemlich alles kann, hat sich seit dem letzten Test auch nichts verändert.

Die Installation der englischsprachigen Anwendung erfolgt über ein DOS-Programm, das auch in der DOS-Box von Windows 9x arbeitet. XOSL benötigt für seine Dateien zwingend eine Partition: Entweder installieren Sie das Tool in einer FAT16/32-Partition auf der ersten Festplatte oder in einer eigenen Partition (primär oder erweitert auf einer beliebigen Festplatte). Beachten muss man hierbei, dass XOSL im Gegensatz etwa zu BootIt NG diese Partition nicht selbst anlegen kann, sie muss bereits vorher bestehen.

Danach wählt der Anwender die Grafikauflösung der Benutzeroberfläche (von 640 x 480 bis 1280 x 1024). Standardmäßig installiert XOSL auch gleich den Ranish Partition Manager und für den Bootvorgang von IDE-CD-ROMs Smart Boot Manager. Beide Tools lassen sich im Setup deaktivieren.

Nach einem Neustart steht XOSL zur Verfügung, alle weiteren Einstellungen erfolgen über das Bootmenü. Hier steht eine Vielzahl an Optionen zur Verfügung. So lässt sich etwa die Mausgeschwindigkeit einstellen, ein Hintergrundbild und Farbschemata wählen oder sogar Übergangseffekte für das Ein- und Ausblenden des Bootmenüs.

Das eigentliche Bootmenü hat ein separates Setup. Die bootfähigen Partitionen erkennt das Tool nicht selbst, die Auswahlliste zeigt aber eventuell vorhandene Systembezeichnungen aus dem jeweiligen Bootsektor. Weniger Erfahrene dürfte vielleicht stören, dass in der Liste erweiterte Partitionen und logische Laufwerke sowie MBRs zusätzlicher Festplatten auftauchen. Zudem lassen sich zu jedem Bootmenüeintrag Partitionen beliebig verstecken oder anzeigen.

XOSL - Testlauf und Fazit

Negativ fällt auf, dass das Tool die Reihenfolge der MBR-Einträge nicht ändern kann. Abgesehen davon erledigt XOSL sämtliche Testaufgaben erfolgreich. Nötige Einstellungen wie die Korrektur der FAT-Nummer beim Start von MS-Betriebssystemen von der zweiten Festplatte nimmt XOSL automatisch vor.

Eine besonders bequeme Sache ist die Einbindung des Ranish Partition Manager. Im Bootmenü genügt die Eingabe von [Strg]+[P], um das Tool aufzurufen. Nach dem Beenden des Partition Managers landet man wieder im Bootmenü. So sind Anpassungen beim Einrichten eines neuen Betriebssystems schnell erledigt. Etwas hakelig verläuft nur die Deinstallation: Zwar kann sich XOSL selbst sauber entfernen, doch verbleibt der Smart Boot Manager auf dem System. Er lässt sich erst mit dem DOS-Kommando fdisk /mbr entfernen.

Fazit: Die Open-Source-Software XOSL lehrt die kommerzielle Konkurrenz das Fürchten. Es gibt kaum eine Aufgabe, die das Tool nicht lösen kann. Zusammen mit dem direkten Aufruf von Ranish Partition Manager dürfte für den kundigen Anwender kaum mehr ein zusätzliches Programm nötig sein.

Quickinfo

Produkt

XOSL 1.1.5

Hersteller

Geurt Vos

Preis

Freeware (GPL)

Download

437 KByte, home.wanadoo.nl/geurt

Systemvoraussetzungen

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Betriebssystem

DOS (-Box)

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Neu: zBoot 2.12c

Auf das Wesentliche konzentriert sich zBoot. Das Programm besteht aus einer winzigen Programmdatei von 44 KByte, die nur unter DOS arbeitet, nicht in der DOS-Box von Windows 2000 & Co. Am besten erzeugt man sich selbst eine Startdiskette und kopiert das Tool dazu. Die Konfiguration erfolgt komplett über das Tool, im Bootmenü selbst gibt es keinerlei Eingriffsmöglichkeiten. Andererseits kommt der Bootmanager dadurch mit dem freien Platz auf Spur 0 aus und braucht keinen weiteren Speicherplatz auf der Festplatte.

zBoot verwaltet bis zu acht Betriebssysteme pro Partition, darin sind logische Partitionen eingerechnet. Die Struktur des MBR bleibt unangetastet, so dass andere Partitionstools problemlos arbeiten. Für die Installation liest der Anwender zunächst die vorhandenen Partitionen ein. Im zweiten Schritt nimmt man die gewünschten Partitionen in das Bootmenü auf. Dabei lässt sich auch für jeden Menüpunkt bestimmen, welche anderen primären Partitionen sichtbar sein sollen. Allerdings verschlüsselt zBoot beim Verstecken nicht die Bootsektoren.

Im Test klappt die Installation von zBoot gut, wenn auch die einzelnen Handgriffe recht umständlich sind. Dafür verwechselt zBoot offenbar zwei FAT32-Partitionen. Deshalb können wir die beiden Windows-ME-Versionen nur starten, wenn jeweils beide Partitionen eingeblendet sind. Mit Windows 2000 und Linux klappt dagegen alles einwandfrei.

Fazit: Für den gebotenen Leistungsumfang kostet zBoot zu viel, zumal die Installation und Konfiguration recht umständlich ausfallen.

Quickinfo

Produkt

zBoot

Hersteller

ZBMSoft

Preis

19,95 US-Dollar (Shareware)

Download

48 KByte, ZBMSoft

Systemvoraussetzungen

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Betriebssystem

DOS

Weitere Infos und die komplette Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Update: Fazit

Bei der Auswahl eines Bootmanagers kommt es vor allem darauf an, welche Betriebssysteme Sie booten wollen und wie viele Festplatten Sie im System haben. Den idealen Bootmanager gibt es nicht. Denn warum sollen Sie sich mit dutzenden Einstellungen herumärgern, wenn es für Ihren Anwendungsfall gar nicht nötig ist? Ein Ergebnis lässt sich aber pauschal festhalten: Wenn es um die reinen Bootmanager-Funktionen geht, hängt Share- und Freeware die verpackte Software aus dem Laden ab. Und hier gibt es in aller Regel auch eine kostenlose Testversion. Allerdings sollten Sie immer bedenken, dass Sie bei jedem Test mit dem "Leben" Ihrer Daten auf der Festplatten spielen. Bei aller Benutzerfreundlichkeit operieren Sie quasi am offenen Herzen - ein kleiner Fehlgriff und eine Partition ist verschwunden. Im Test ist uns das auch einmal passiert.

Geht es um die beste Allround-Leistung hat BootIt NG die Nase vorn. Auch die bootfähige Installationsdiskette mit den Partitionsmanager-Funktionen kann überzeugen. Den zweiten Platz teilen sich XOSL, OS Selector und Vamos. Während das Freeware-Tool XOSL vor allem für Profis interessant ist, konzentriert sich OS Selector mit seinen Assistenten auf Einsteiger. Vamos bietet dagegen ein ausführliches deutsches Handbuch. BootMagic hat als Dreingabe zu Partition Magic die mit Abstand besten Partitionsfunktionen.

Aus dem breiten Mittelfeld gibt es viele Bootmanager, die mit der einen oder anderen Spezialfunktion punkten. So kann etwa WWBMU Windows-Installationen aus Partitionen oberhalb von 8 GByte starten - alle anderen Tools außer LILO scheitern daran. Um den richtigen Bootmanager auszuwählen, sollten Sie zunächst eine Liste der benötigten Features aufstellen und dann in der Testtabelle die entsprechenden Programme heraussuchen.

Von Programmen, die die Partitionstabelle selbst verwalten und mehr als vier primäre Partitionen pro Festplatte erlauben, sollten Sie die Finger lassen (oder es sich zumindest gut überlegen). Denn damit hebeln Sie viele andere Systemtools wie FDisk oder Drive Image aus, die direkt auf die Partitionstabelle zugreifen. Im schlimmsten Fall würfeln Sie die Daten auf der Festplatte ziemlich durcheinander, so dass nichts mehr geht - im Test in einem Fall passiert.

Ähnliches gilt für Bootmanager (OS Selector, System Commander etc.), die mehrere (Microsoft-) Betriebssysteme pro Partition verwalten. Die Programme sichern dazu wichtige Dateien aus dem Root-Verzeichnis (config.sys, io.sys, msdos.sys etc.). Das klappt natürlich nur mit Betriebssystemen, die die Bootmanager genau kennen. Weil der Hauptteil des Betriebssystems aber nach wie vor in einem Verzeichnis zugänglich ist, können sich die verschiedenen Installation gegenseitig beeinflussen. Im Zeitalter großer Festplatten ist diese Vorgehensweise deshalb nicht mehr zu empfehlen. (mha)