Bootfähige Rettungs-CD selbstgemacht

04.04.2003 von STEFAN SCHMÖLLER 
Eine bootfähige Rettungs-CD mit Utilities leistet im Notfall unschätzbare Hilfe. Sie können sogar ein Disk-Image Ihres Betriebssystems auf CD ablegen und dieses bei Bedarf wieder einspielen. Die wichtigsten Tools gibt es zum Download.

Immer öfter kommen neue Rechner ohne Diskettenlaufwerk in den Handel - schließlich kann der Benutzer ja auch von CD booten, so dass man sich die paar Euro für das Laufwerk sparen kann. Spätestens bei einem Crash werden die Benutzer jedoch die Erfahrung machen, dass dieses Laufwerk oft der letzte Rettungsanker ist. Streiken Betriebssystem oder Festplatte, kann man über den Umweg Bootdiskette zumindest noch die Daten sichern.

Aber mit ein wenig Eigeninitiative geht es auch ohne das Diskettenlaufwerk. Auf einer selbstgebrannten Boot-CD lassen sich dann beispielsweise zusätzlich alle wichtigen Tools zur Datenrettung unterbringen, etwa Virenscanner, Backup-Software oder Partitions-Tools. Bei guter Planung können Sie sogar ein Disk-Image Ihrer Betriebssystem-Installation auf der CD ablegen und dieses Image bei Bedarf wieder einspielen. Das ist besonders hilfreich, wenn Sie zum Beispiel in einem Firmennetz mehrere Rechner mit einer identischen Konfiguration einrichten müssen.

Inzwischen gibt es sogar komplette Linux-Distributionen - wie etwa Knoppix - die von CD starten und nur einen kleinen Bereich auf der Festplatte für sich benötigen. Von dieser Plattform aus kann der Benutzer dann alle notwendigen Rettungsmaßnahmen ergreifen. Windows-Administratoren mit Linux-Kenntnissen wissen diese Vorteile zu schätzen.

Viele Probleme an der Hardware, etwa ein ausgefallenes RAID oder verschwundene Partitionen sind betriebssystemunabhängig und lassen sich dadurch auch unter Linux analysieren und lösen.

Da Linux auch einen NTFS-Treiber bietet, sind selbst Backup-Aktionen und Dateiveränderungen über das fremde Betriebssystem möglich.

Wenn auf Grund einer fehlerhaften BOOT.INI der Startvorgang bei Windows ins Leere läuft, zeigen die Lösungsansätze recht deutlich die Möglichkeiten von Linux.

Neu: BOOT.INI reparieren mit und ohne Rettungs-CD

Eine unter NTFS formatierte Partition kann für gewöhnlich nicht unter DOS ausgelesen werden. Dem Administrator bleibt zunächst die Möglichkeit, mittels Installations-CD und Backup den Fehler zu beheben. Da dieser Vorgang allerdings ohne manuelle Eingriffe erfolgt und eine funktionierende Sicherung verlangt, erzielt er in der Praxis oft nicht das gewünschte Ergebnis.

Ein entsprechender NTFS-Treiber von Sysinternals für DOS ermöglicht erst in der Professional-Variante für 299 US-Dollar Schreibzugriff. Deshalb installieren manche Administratoren oft sogar ein Windows-System parallel. Ein Platz raubendes und mühsames Unterfangen, das im Falle einer defekten BOOT.INI nicht zum Erfolg führt.

Stellt man dem eine Rettungs-CD von Linux gegenüber, die sich kostenlos als Image aus dem Netz ziehen lässt, werden berechtigte Begehrlichkeiten geweckt. Hier ist es möglich, ein vollwertiges Linux-System von CD zu booten, die entsprechende Partition einzubinden und mit einem Texteditor der Wahl entsprechende Änderungen unter NTFS durchzuführen.

Doch auch bei Windows-Projekten wird man auf die Vorzüge der Boot-CD aufmerksam und durch das spezielle Freeware-Tool EditBINI gibt es unter DOS ebenfalls elegante Wege, das Problem zu lösen.

Wie die BOOT.INI aufgebaut ist und funktioniert, lesen Sie in diesem tecChannel-Beitrag.

Neu: 911 Rescue CD.

Ein Projekt, das sich selbst Linux-Boot-CDs ebenbürtig erweist, ist die 911 Rescue CD. Rechtliche Schwierigkeiten umgeht dieses, da es kein fertiges ISO-Image liefert, sondern über ein komfortabel zu bedienendes Script aus einzeln zusammengestellten Komponenten die Boot-CD-Vorlage zimmert.

Durch den modularen Aufbau, kann es einerseits sehr schnell an Veränderungen angepasst werden und legt andererseits die Copyright-Problematik in die Hände des Nutzers. Für das Anlegen des Grundgerüsts genügt das Einlegen einer Windows 98 CD oder das Erstellen unter Windows 95, 98 oder Me.

Der CD Builder setzt dabei wiederum auf einen Disk-Builder und sucht in vorgegebenen Verzeichnissen nach Programmen, die sich für die Rettungs-CD eignen. Über eine Sammlung von Utilities lassen sich neben illustrer Freeware wie dem Password Reset Tool auch die Tools diverser Festplattenhersteller und kommerzielle Anwendungen wie Ghost, Partition Magic oder Drive Image einbinden, sofern man über die Original-Software verfügt.

Beim Arbeiten mit der eigentlichen Rettungs-CD sind schließlich alle Bereiche thematisch zusammengefasst und können über ein DOS-Menü aufgerufen werden. Software, die nicht lizenziert ist oder nicht benötigt wird, erhält beim Abarbeiten des Scripts ein entsprechend deaktiviertes Menü. Auch eigene Programme können über ein spezielles Verzeichnis eingebunden werden und liegen auf der fertigen CD im Root-Verzeichnis vor.

Neu: Weitere Features von 911

Besonders interessant ist die Fähigkeit von 911 Rescue CD, neue Windows 2000/XP Setup-CDs zu erstellen, bei denen aktuelle Servicepacks und Hotfixes gleich integriert sind (Slipstreaming). Damit wird bei der nächsten Installation automatisch die aktuelle Version eingerichtet, und der Administrator spart sich die Arbeit, Servicepacks und Hotfixes manuell zu installieren.

Schließlich gibt es noch zahlreiche Boot-Module, die etwa eine Netzanbindung ermöglichen und auch andere Projekte wie zum Beispiel MODBOOT einbeziehen. Selbst das anschließende Brennen der CD ist über CDRECORD möglich.

Für die Erstellung werden je nach Umfang ein bis zwei GByte freier Plattenplatz benötigt. Die Vorbereitung einer CD nimmt je nach Software-Umfang etwa eine Stunde in Anspruch. Vergleicht man dies mit dem Zeitaufwand für eine manuell erstellte Boot-CD, wie sie im nachfolgenden Teil beschrieben wird, erkennt man schnell den Nutzen des Projekts.

Allerdings ist man bei Linux schon weiter und lässt in eine entsprechend konfigurierte CD auch gleich wichtige Informationen über das zu schützende Betriebssystem einfließen, wie dieses Projekt zeigt. Aber auch das Projekt von Timo Benk ist schon sehr vielversprechend.

Hardware-Voraussetzungen

Um herauszufinden, ob sich Ihr Computer von CD booten lässt, ist ein Blick ins BIOS erforderlich. Hier, in den Tiefen der Menüs, finden Sie einen Punkt zum Einstellen der Bootreihenfolge. Gibt es neben Diskettenlaufwerk und Festplatte auch einen Eintrag für CD-ROM, reicht eine Veränderung der Reihenfolge für das Starten von CD. Das Laufwerk selbst muss keine Besonderheiten aufweisen.

Bei SCSI-Laufwerken werden die Einstellungen im SCSI-BIOS vorgenommen. In diesem speziellen Fall wird dem BIOS vorgegaukelt, dass der SCSI-Adapter von Diskette bootet. Daher muss im BIOS des Rechners das Booten von Diskette mit der höchsten Priorität eingestellt sein.

Um zu testen, ob Ihr System diese Hürde ohne Schwierigkeiten meistert, reicht die Installations-CD eines Betriebssystems, das auch eine Einrichtung von CD vorsieht - etwa Windows NT oder Windows 2000.

Bei Problemen hilft ein Besuch auf der Website der Hersteller von Mainboard, SCSI-Adapter oder CD-ROM-Laufwerk. Falls Sie wiederbeschreibbare CDs verwenden wollen, achten Sie darauf, dass diese insbesondere von älteren CD-ROM-Laufwerken oft nicht gelesen werden können. Einen Vergleich aktueller CD-Laufwerke finden Sie online bei tecCHANNEL unter der Rubrik Hardware.

El Torrito

El Torrito heißt der Standard, nach dem bootfähige CD-ROMs erstellt werden. Dieser Standard sieht vor, dass auf der CD ein Image von einer Bootdiskette abgelegt ist. Dieses Image wird beim Booten eingelesen und dem System als virtuelles Laufwerk A: vorgegaukelt. Existiert im Rechner ein Diskettenlaufwerk, wird dieses während des Bootvorgangs als Laufwerk B: angesprochen. Der einzige Nachteil bei diesem Verfahren ist, dass das Bootimage konsequenterweise nur maximal 1,44 MByte groß sein darf. Um also nach dem Booten auf das CD-ROM-Laufwerk und die darauf befindlichen Tools zugreifen zu können, muss das Bootimage auch die CD-ROM-Treiber enthalten.

Zwar bietet El Torrito die Möglichkeit, das Bootimage als Festplatte zu tarnen und damit ohne die zusätzlichen CD-ROM-Treiber auszukommen. Dieses Verfahren hat aber einen entscheidenden Nachteil: Das Image wird als Festplatte eingebunden und verschiebt dementsprechend die Laufwerksbuchstaben der echten Festplatte. Daher ist dieses Verfahren bei einer Rettungs-CD nicht zu empfehlen.

Beide Methoden leiden darunter, dass eine CD nicht beschrieben werden kann. Betriebssysteme wie Windows, die auf Schreibzugriffe angewiesen sind, lassen sich nicht von CD starten. Für Programme, die temporär Daten ablegen müssen, kann man immerhin noch eine RAM-Disk anlegen.

Insgesamt ist El Torrito jedoch so leistungsfähig, dass es in vielen Anwendungsgebieten - wie bei Set-Top-Boxen oder als Recovery-CD - zum Einsatz kommt.

Bootimage: Basics

Der Nutzen einer Boot-CD hängt entscheidend vom verwendeten Bootimage ab. Falls Sie schon eine passende Bootdiskette haben, besitzen Sie bereits einen guten Grundstein für Ihre Rettungs-CD. Viele Benutzer verfügen jedoch über eine ganze Sammlung von Bootdisketten für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete. Neben der Notstartdiskette von Windows 98 gibt es Disketten für Partition Magic, Norton Ghost oder Drive Image, für das Antivirenprogramm, die Diskette mit dem Netzwerk-Client und die Backup-Routine.

Ein wesentlicher Vorteil der CD ist ihr Fassungsvermögen. Selbst wenn das Bootimage den realen Größen einer Diskette unterworfen ist, können Sie die teilweise recht voluminösen Utilities auf die CD auslagern.

Leider gibt es derzeit keine allumfassende Bootdiskette, und insbesondere beim Einsatz mit unterschiedlichen Rechnern kann es zu Inkompatibilitäten kommen. Ein wichtiger Punkt für Systemadministratoren, die mehrere Rechnersysteme zu warten haben.

Da zusätzlich noch Besonderheiten für die CD-Erweiterung zu beachten sind, zeigen wir in den nächsten Abschnitten, was bei der Herstellung einer passenden Bootdiskette zu beachten ist. Dabei gehen wir von einem Basissystem mit einer normalen Windows-98-Installation im Verzeichnis C:\Windows und einem Diskettenlaufwerk A: aus. Passen Sie die Pfadnamen daher entsprechend Ihren Bedürfnissen an.

Bootimage: CD-ROM-Unterstützung

Die Treiber für die Unterstützung des CD-ROM-Laufwerks zählen zu den wichtigsten Inhalten des Bootimages. Erst nach der korrekten Integration des Laufwerks in das System können Sie die erweiterten Möglichkeiten der Rettungs-CD verwenden und Programme aus dem Datenbereich der CD starten.

Durch die Vielzahl unterschiedlicher CD-ROM-Treiber ist es eine anspruchsvolle Aufgabe, eine rechnerunabhängige Installationsmethode zu finden. Die Notstartdiskette von Windows 98 bietet diesbezüglich eine gute Basis, da Sie neben vielen IDE- auch SCSI-Laufwerke unterstützt.

Erstellen Sie zunächst die config.sys für die Bootdiskette mit folgendem Inhalt:

device=himem.sys /testmem:off
REM CDROM-Geraetetreiber
device=oakcdrom.sys /D:mscd001
device=btdosm.sys
device=flashpt.sys
device=btcdrom.sys /D:mscd001
device=aspi2dos.sys
device=aspi8dos.sys
device=aspi4dos.sys
device=aspi8u2.sys
device=aspicd.sys /D:mscd001
lastdrive=z

Die autoexec.bat sollte folgende Befehle enthalten:

REM Aktiviert das CDROM unter Kennung X
LH A:\\MSCDEX.EXE /D:mscd001 /L:X

Zusätzlich kopieren Sie die entsprechenden Treiberdateien auf die Bootdiskette. Die Datei mscdex.exe finden Sie im Verzeichnis C:\\WINDOWS\\COMMAND. Die benötigten Gerätetreiber befinden sich in C:\\WINDOWS\\COMMAND\\EBD.

Hinweis: Die CD wird mit dieser Lösung fest unter der Laufwerkskennung X eingebunden. Beim Einsatz mehrerer CD-Laufwerke kommt es daher darauf an, in welchem Drive sich die Rettungs-CD befindet.

Bootimage: Etwas Komfort

Da ein Zugriff auf die spätere Rettungs-CD in vollem Umfang möglich ist, geht es nun darum, den Komfort durch weitere Gerätetreiber zu verbessern.

Neben den Ländereinstellungen inklusive deutschem Tastaturtreiber empfiehlt sich eine RAM-Disk für Schreibzugriffe sowie ein Maustreiber. Ohne den Maustreiber sind beispielsweise Tools wie Partition Magic oder Diskimage quasi nicht zu bedienen.

Ergänzen Sie daher die config.sys um die Zeilen:

files=10
buffers=10
dos=high,umb
stacks=9,256
device=display.sys con=(ega,,1)
country=049,850,country.sys

Die Dateien country.sys und display.sys finden sich im Verzeichnis C:\\WINDOWS\\COMMAND\\EBD und müssen auf die Diskette kopiert werden.

Gerätetreiber und Programme, die über die autoexec.bat gestartet werden sollen, können sich bereits im Datenbereich der CD befinden und belasten somit den knappen Platz auf dem Bootimage nicht.

Ergänzen Sie daher die autoexec.bat um folgende Einträge:

REM Deutscher Tastaturtreiber
X:\\BOOTEXEC\\KEYB2.COM
REM Starten des Maustreibers
X:\\BOOTEXEC\\MOUSE.COM
REM Starten einer 4 MB grossen RAM-Disk als Laufwerk W : ohne Bestaetigung
X:\\BOOTEXEC\\XMSDSK 4096 W: /y

Die hier verwendeten Gerätetreiber sind nicht Teil des Standardumfangs von Windows, können jedoch aus dem Internet bezogen werden. Der Maustreiber besteht meist aus der Datei mouse.com und befindet sich auf den Bootdisketten von DOS-Programmen mit grafischer Oberfläche - so etwa Partition Magic, Drive Image oder Ghost.

Zusatztools

Keyb2.com

Uwe Sieber

Maustreiber

Uwe Sieber

RAM-Disk

XMSDSK

Der Datenpart

Wenn die Bootdiskette - und damit die Vorlage für das Bootimage - erstellt ist, geht es im nächsten Schritt um die Datenbereiche der Rettungs-CD. Um Probleme zu vermeiden, sollten Sie auf lange Dateinamen und das Joliet-Format verzichten und stattdessen die Beschränkungen des ISO Level 1 (8.3 Konvention, keine Leer- oder Sonderzeichen) beachten.

Auf den verbleibenden knapp 650 MByte Speicherplatz können nicht nur alle erdenklichen Utilities untergebracht werden, sondern auch die komplette Sicherung von Konfigurationsdateien bis hin zu Partition-Images.

Mit dem Multisession-Verfahren sind selbst bei CDR-Rohlingen nachträglich Aktualisierungen denkbar, beispielsweise für neue Virensignaturen. Zur Vorbereitung kopieren Sie alle erforderlichen Dateien in ein neues Verzeichnis C:\\CDROM.

Der Ordnung halber soll ein Unterverzeichnis wie bootexec Dateien enthalten, die bereits die autoexec.bat benötigt. In unserem Fall sind dies derzeit der Tastaturtreiber, ein Maustreiber und die RAM-Disk.

Um auf alle Befehle von MS-DOS 7.1 zurückzugreifen, kopieren Sie anschließend den Ordner C:\\WINDOWS\\COMMAND nach C:\\CDROM. Das darin enthaltene Unterverzeichnis EBD ist bereits durch das Bootimage abgedeckt und kann wieder gelöscht werden.

Keine 2 MByte sind erforderlich, um den vollen Umfang von MS-DOS auch in Notfällen zur Verfügung zu stellen, und bei Rettungseinsätzen stehen auch der Texteditor Edit oder der Seitenumbruch More zur Verfügung.

Zur besseren Integration können Sie die autoexec.bat um zusätzliche Funktionen erweitern. Fügen Sie dazu die folgenden Zeilen zur autoexec.bat hinzu.

REM Sortiert die Standardausgabe von Verzeichnissen durch DIR alphabetisch.
SET DIRCMD=/O:N
REM Ergaenzen Sie gegebenenfalls weitere Verzeichnisse.
path=A:\\;W:\\;X:\\BOOTEXEC;X:\\COMMAND
REM Aktiviert die History-Funktion fuer die Tastatureingabe
X:\\COMMAND\\DOSKEY

Update: Festplatten-Tools

Als Notfallkoffer reicht MS-DOS in der Regel jedoch nicht aus. Weitere Programme und Gerätetreiber, insbesondere für Backup und Festplattendiagnose, sind erforderlich. Treiber für Streamer, zusätzliche Massenspeicher oder für Netzwerkkommunikation sind je nach Ausstattung eine sinnvolle Ergänzung der Rettungs-CD.

Um festzustellen, ob das gewünschte Tool sich für den Einsatz auf einer Rettungs-CD eignet, kopieren Sie die relevanten Programmteile in ein Unterverzeichnis von C:\\CDROM. Testen Sie zunächst durch einen Start des Programms, ob es Schreibzugriffe verlangt. Kommerzielle Software wie Ghost oder Drive Image legen beim ersten Aufruf oft Registrierinformationen ab. Der spätere Einsatz kann dann auch von CD durchgeführt werden. Auch Konfigurationsdateien sollten Sie bereits im Vorfeld anpassen.

Für die wichtigsten Programme haben wir bereits die Dateien zusammengestellt, die für einen reibungslosen Betrieb erforderlich sind.

Partition Magic

Partition Magic ist ein Partition-Tool, das Partitionen ohne Datenverlust vergrößern oder verkleinern kann.

Partition Magic

PARTINFO.EXE

Programm zum Auslesen der Partitionstabelle. Lediglich beim Umlenken der Angaben in eine Textdatei ist ein Speichermedium erforderlich.

PTEDIT.EXE

Programm zum Bearbeiten der Partitionstabelle.

PMAGIC.EXE

Das eigentliche Programm (benötigt auch den Inhalt der 2. Diskette, PMHELP.DAT, PQMAGIC.OVL, PQMAGIC.PQG, PQPB.RTC, RESCUE.TXT)

Ghost 2003 Personal Edition

Ghost 2003 Personal Edition ist ein Disk-Imaging-Tool von Symantec.

Ghost 2003

GHOSTPE.EXE

Ghost Personal Edition

GDISK.EXE

Partitionsmanager (inklusive USAGE.TXT)

Drive Image 2002

Drive Image ist ein Disk-Imaging-Tool von Powerquest.

Drive Image 2002

PARTINFO.EXE

Programm zum Auslesen der Partitionstabelle. Lediglich beim Umlenken der Angaben in eine Textdatei ist ein Speichermedium erforderlich.

PQDI.EXE

Das eigentlich Tool (benötigt auch den Inhalt der 2. Diskette, DIHELP.DAT, PQDI.OVL, PQDI.PQG, PQDI.RTC)

Update: Weitere Utilities

Hier einige weitere Utilities, die im Umgang mit der Wiederherstellung eines Systems hilfreich sind. Befehle, die Sie oft oder in Kombination verwenden, sollten dabei in das COMMAND-Verzeichnis kopiert oder durch die PATH-Variable berücksichtigt werden.

LFN-Tools von Odi

Unter DOS stehen Ihnen keine langen Dateinamen zur Verfügung. Dies ist besonders bei Backup-Prozeduren ärgerlich und sorgt oft für Verdruss. Bei den LFN-Tools handelt es sich dabei nicht um Gerätetreiber, die sich in das System einklinken, sondern es sind eigenständige Befehle als Ersatz zu DIR, COPY und Co. Eine oft vergessene Besonderheit ist auch die Möglichkeit des Zugriffs auf vermeintlich vernichtete Dateien bei Multisession-CDs.

FIPS

Wer sich die Kosten für das kommerzielle Partition Magic sparen will, kann auch mit FIPS Partitionsgrößen verändern.

STBFP Save The Boot, FAT and Partition

Mit STBFP speichern Sie am besten die wichtigen Angaben über Ihre Partitionen auf CD. (Hierzu müssen Sie die Sicherungen natürlich auf ein anderes Medium speichern.) Ein Zurücklesen ist jedoch ohne Probleme möglich.

Volkov Commander

Als Norton Commander Klone sorgt der VC für Komfort bei Dateioperationen. Da auf der CD keine Änderungen gespeichert werden können, sollte die Grundkonfiguration bereits auf der Festplatte erfolgen. Leider unterstützt die derzeitige Version keine langen Dateinamen.

PTS DiskEditor

Als letzte Möglichkeit, der Problemursache auf den Grund zu gehen, darf ein Disk-Editor in keinem Notfall-Kit fehlen. Der PTS DiskEditor bietet hierzu hilfreiche Dienste.

F-Prot Virenscanner

Auch auf der Suche nach Viren lohnt sich der Zugriff von einem externen System, das garantiert nicht verändert werden kann. Um zu späteren Zeitpunkten ebenfalls stets mit aktuellen Virensignaturen zu arbeiten, lassen sich diese über eine neue Session auf CDRs im Nachhinein einbinden.

Utilities für sonstige Zwecke

Natürlich nützt es nichts, alle Programme auf einer CD zu sammeln, wenn man im Ernstfall nicht weiß, welches Programm dann zum Einsatz kommen soll. Stöbern Sie daher in den angegebenen DOS-Sammlungen und frischen Sie Ihre Kenntnisse ein wenig auf. Nicht alle Programme kommen beispielsweise ohne Schreibzugriff aus. In einigen Fällen lässt sich die gewünschte Datei über einen Batch in die RAM-Disk laden und kann dort Daten schreiben, ohne Schaden anzurichten. Insbesondere bei Datenverlusten zahlt sich ein Mehr an Vorsorge aus.

Durch den großen Speicherplatz einer CD lassen sich ganze Partitionen und Konfigurationsverzeichnisse auslagern. Falls auch das Bootimage häufigen Wandlungen unterworfen ist, empfiehlt sich das Abspeichern als Image-Datei, beispielsweise auf der Rettungs-CD. Über WINImage lässt sich dabei auch die Kapazität auf 2,88 MByte verdoppeln, falls dies wirklich erforderlich sein sollte.

Andere Betriebssysteme stehen ebenfalls für Boot-CDs zur Verfügung. Ob tiefergelegt mit 4DOS, artverwandt mit FreeDOS oder voll im Trend mit Linux. Gerade wer über Linux-Kenntnisse verfügt, wird sich wohl kaum dem Reiz entziehen können, mittels einer Boot-CD einen NT-Rechner wiederzubeleben.

Erstellung der CD

Die Erstellung der eigentlichen CD ist - im Vergleich zu den Vorarbeiten - mühelos durchzuführen und lässt sich selbst bei kleineren Änderungen dank wiederbeschreibbarer Rohlinge oder dem Multisession-Verfahren leicht wiederholen. Lediglich die Bootdiskette oder das Bootimage unterscheiden die CD von einer gewöhnlichen Daten-CD.

Die meisten Brennprogramme bieten - oft etwas versteckt - auch ein CD-Format nach El Torrito an. Bei NEROs Burning ROM erscheint die Option nur bei der manuellen Neuanlage einer CD - sie heißt CD-ROM (Boot). Ein eigenes Register erlaubt anschließend die Auswahl des Bootimages wahlweise von Diskette oder über eine Image-Datei. Selbst andere Emulationen, wie etwa die einer Festplatte, sind möglich.

Um auch unter DOS keine bösen Überraschungen zu erleben, empfiehlt sich bei den Dateioptionen ISO Level 1, ISO 9660 sowie kein Joliet. Das weitere Vorgehen erfolgt dann analog wie bei der Daten-CD. Wählen Sie die vorbereiteten Verzeichnisse aus und starten Sie anschließend den Brennvorgang.

Bei WinOnCD finden Sie bei den Datenformaten den Eintrag Boot-able CD.

Bei Adaptecs EasyCD Creator können Sie über den Pfeil der Schaltfläche Neu eine bootfähige CD beginnen. Die getestete Version unterstützt jedoch nur das Einlesen einer Diskette und kann keine vorgefertigten Bootimages verwenden.

Bei mkisofs gibt es mit der Option -b eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten, mit denen Sie Ihre Rettungs-CD individuell anpassen können.

Update: Fazit

Die Diskette ist tot, es lebe die Diskette. So in etwa könnte man die Erstellung einer bootfähigen CD-ROM zusammenfassen. Basis ist und bleibt ein Bootimage, das dem Inhalt einer Standard-Bootdiskette entspricht. Dennoch lohnt sich das Erstellen einer Boot-CD. Sie ist weniger fehleranfällig als eine Diskette und bietet mehr Platz für zusätzliche Tools. Bei Bedarf enthält sie sogar gleich das Backup der relevanten Daten oder ein Image einer funktionierenden Windows-Installation, das Sie nur noch zurückspielen müssen. Sie muss also nicht unbedingt nur als Rettungs-CD fungieren, sie kann auch als Basis für die identische Installation von mehreren PCs dienen.

Inzwischen gibt es zudem eine ganze Reihe von Projekten, die das Vorbereiten der CD so sehr vereinfachen, dass jedermann sich seine persönliche Rettungs-CD basteln kann. Es gibt also eigentlich keine Ausrede mehr, darauf zu verzichten. (mha)

Weitere Informationen zum Thema "Bootfähige CD" finden Sie auf den folgenden Seiten:

Tools zum Download

Die in diesem Artikel vorgestellten Shareware- und Freeware-Tools sowie die Beispieldateien config.sys und autoexec.bat finden Sie hier noch einmal im Überblick. Sie können entweder das gesamte Archiv (3,7 MByte) oder die einzelnen Dateien downloaden.

Tools für Boot-CDs

Größe

Datei

Beschreibung

1 KByte

autoexec.bat

Beispiel für autoexec.bat auf dem Bootimage

1 KByte

config.sys

Beispiel für config.sys auf dem Bootimage

162 KByte

De.zip

PTS-Diskeditor

219 KByte

elv18exe.zip

Elvis (vi-Clone) Editor, Version 1.8

517 KByte

elvis-2.1_4-msdos.tar.gz

Elvis Version 2.1.4

159 KByte

fips20.zip

Partitions Tool FIPS 2.0 inklusive Source

1,2 MByte

fp-308.zip

F-Prot Virenscanner

74 KByte

fu_rd19i.zip

Leistungsfähige RAM-Disk für XMS- oder EMS-Speicher

1 KByte

keyb2.zip

Tastaturtreiber, der wenig Speicher braucht

268 KByte

less358d.zip

Less, Unix-Dateiviewer auf DOS portiert

197 KByte

lfn-de.zip

Sammlung eigenständiger Befehle als Ersatz zu DIR, COPY und Co mit Unterstützung für lange Dateinamen

219 KByte

melite.zip

Multi-Edit Lite, Leistungsfähiger Editor für DOS

48 KByte

mouse820.zip

Kleiner, aber leistungsfähiger Maustreiber für DOS

228 KByte

pico396b.zip

DOS-Editor, der auch mit sehr langen Zeilen umgehen kann. Ideal für Konfigurationsdateien.

44 KByte

stbfp20.zip

Rettet Bootsektor, Partitionstabellen, FAT

22 KByte

untardos.exe

Tar für DOS

26 KByte

vc405ger.zip

Deutsche Hilfe zum Volkov Commander

97 KByte

vc405sw.zip

Norton Commander Clone, Dateimanager für DOS

76 KByte

wimade50.zip

Deutsches Sprachmodul für WinImage

304 KByte

winima50.zip

Windows-Tool zum Erstellen von Diskettenimages