QEMU-Manager für Windows

Booten von USB-Sticks und Live-CDs mit dem QEMU-Manager

09.03.2016 von Thomas Rieske
Der QEMU-Manager bietet in seinen Optionen für die Bootreihenfolge keine Möglichkeit, USB-Medien einzubinden. Hier muss man sich mit einer speziellen Version von QEMU behelfen, die es dem Nutzer außerdem erlaubt, Live-CDs direkt zu starten.

MobaLiveCD installieren

MobaLiveCD ist eine abgespeckte Variante von QEMU, die speziell für das Booten von USB-Sticks und Live-CDs gedacht ist. Es handelt sich um ein Standalone-Programm, integriert sich also nicht in den QEMU-Manager.

Dafür lässt sich die Software aber recht bequem nutzen: Einfach die Windows-Freeware von der Herstellerseite herunterladen und die EXE-Datei als Administrator aufrufen. Die damit verbundenen erweiterten Berechtigungen sind notwendig, da das Tool zwei Treiber (kqemu.sys und kqemu.inf) ins Windows-Verzeichnis kopiert, wenn Sie eine ISO-Datei oder ein USB-Medium booten wollen. Eine portable Anwendung, als die der Hersteller MobaLiveCD bewirbt, sollte genau das allerdings nicht machen.

MobaLiveCD
Die Windows-Freeware "MobaLiveCD" lässt sich einfach von der Herstellerseite herunterladen. Außerdem steht der Quellcode zur Verfügung.
MobaLiveCD
Das Tool lässt sich als ausführbare EXE-Datei herunterladen und ist nur zirka 1,5 MByte groß.
MobaLiveCD
Nach dem Download starten Sie die Datei über das Kontextmenü als Administrator.
MobaLiveCD
Die grafische Benutzeroberfläche ist sauber strukturiert, die Befehle sind intuitiv verständlich.
MobaLiveCD
Wenn Sie einen bootfähigen USB-Stick starten wollen, wählen Sie zuerst das entsprechende Laufwerk aus.
MobaLiveCD
Die Nachfrage, ob Sie eine Image-Datei für die virtuelle Maschine erstellen möchten, können Sie verneinen – sofern Sie keine Änderungen am Live-System speichern wollen.
MobaLiveCD
Wenn Sie sich für eine Image-Datei entscheiden, müssen Sie nur den Speicherort angeben und gegebenenfalls den Dateinamen anpassen.
MobaLiveCD
Anschließend versucht MobaLiveCD zwei Treiber ins Windows-Systemverzeichnis zu kopieren, zunächst kqemu.sys.
MobaLiveCD
Als zweiten Treiber kopiert das Tool die Datei "kqemu.inf". Beide Kopieraktionen gelingen aber nur, wenn Sie MobaLiveCD als Administrator aufgerufen haben.
MobaLiveCD
Auch ISO-Dateien kann das Programm direkt nutzen, wie hier das ausgewählte Live-Image von GParted.
MobaLiveCD
Ohne Probleme startet anschließend das in MobaLiveCD enthaltene QEMU das freie Partitionierungsprogramm.

Erste Schritte auf der MobaLiveCD-Bedienoberfläche

Dafür entschädigt die grafische Bedienoberfläche mit intuitiv zu erfassenden Befehlen. Über den Button Run the LiveCD können Sie eine ISO-Datei booten, mit Run the LiveUSB ein per USB verbundenes Medium starten. Bei Letzterem müssen Sie etwas aufpassen: Das Tool listet nicht nur USB-Geräte, sondern alle angeschlossenen Laufwerke auf - also zum Beispiel auch die interne Festplatte oder ein internes DVD-Laufwerk. Die Nachfrage beim Booten des ausgewählten Mediums, ob Sie ein Festplatten-Image erstellen wollen, können Sie verneinen, es sei denn, Sie möchten Änderungen am gestarteten Live-System speichern.

Images direkt booten

Eine weitere Option, die MobaLiveCD bietet, hört sich zumindest komfortabel an: Wenn Sie auf die Schaltfläche Right-click menu klicken, soll im Kontextmenü von ISO-Dateien ein Eintrag erscheinen, um diese Images direkt zu booten. Das funktionierte aber auf unserem Testsystem nicht, egal ob mit Windows 7, Windows 8.x oder Windows 10.

(hal)