Business-User wollen längst mehr als nur mobile E-Mail-Nutzung

Blackberry Torch kein Konkurrent für iPhone und Co

05.08.2010 von pte pte
Mit dem zuletzt vorgestellten Blackberry Torch versucht Research in Motion (RIM) erneut einen Befreiungsschlag, um im hart umkämpften Business-Segment nicht unter die Räder zu kommen. Marktbeobachter sind jedoch kritisch.

"Der Blackberry Torch hilft zwar bei der Schadensbegrenzung. Neue User wird das Gerät aber kaum von der iPhone- oder Android-Plattform abziehen können", meint Gartner-Analystin Carolina Milanesi im pressetext-Interview. Ähnlich bewertet auch Ovum-Analyst Tony Cripps das neue Aushängeschild: "Mit dem BlackBerry Torch und dem neuen Betriebssystem entwickelt RIM die eigene Geschäftsstrategie weiter. Bahnbrechend sind die Neuerungen aber nicht ausgefallen."

Anders als beim wenig erfolgreichen Blackberry Storm setzt RIM beim neuen Flaggschiff auf eine Kombination aus Touchscreen und physischem Keyboard. Ebenfalls mit an Board ist das neue Blackberry-Betriebssystem 6 OS. Es ist mit früheren Applikationen kompatibel, bietet aber ein verbessertes Surferlebnis zu früheren Blackberry-Geräten. Das Gerät wird am 12. August in den USA auf den Markt kommen. Der europäische Marktstart steht noch nicht fest.

BlackBerry Torch
BlackBerry Torch 9800
Unter dem Display lässt sich die Tastatur herausziehen.
BlackBerry Torch 9800
Die Erhebung am Ende der Tastatur kommt beim Tippen anfangs oft in den Weg.
BlackBerry Torch 9800
Der Torch im Vergleich zum Bold 9700, die beiden Geräte ähneln sich in den Abmessungen.
BlackBerry Torch 9800
Bold und Torch im Vergleich.
BlackBerry Torch 9800
Mögliche Verwandschaft?: Der Torch im Vergleich zum Palm Pre, der Blackberry ist deutlich größer.

Storm als strategischer Fehler

"Beim Storm hat RIM den Fehler begangen, auf seine traditionelle Stärke der Texteingabe zu verzichten", meint IDC-Analyst John Delaney gegenüber pressetext. "Die Entscheidung, einen Touchscreen mit einem physischen Keyboard zu kombinieren, ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung", so Delaney. Ungeachtet der Popularität von reinen Touch-Smartphones sei die physische Texteingabe für viele User immer noch ein wichtiges Kaufargument.

Ob sich RIM im Business-Segment langfristig gegenüber der starken Android- und iPhone-Konkurrenz behaupten kann, steht allerdings auf einem anderen Blatt Papier. Denn die Grenzen zwischen Business- und Privatkundensegment verlaufen längst fließend. "Um im Markt wieder zuzulegen, müsste RIM noch mehr in Richtung Consumer-Gerät gehen. Denn auch Business-User wollen auf einem langen Flug oder einer Geschäftsreise zur Ablenkung Musik hören und Social-Media-Applikationen nutzen", meint Gartner-Analystin Milanesi. (pte/fho)