BIOS-Nachfolger EFI kommt

31.12.2003 von Michael Eckert
Innerhalb der kommenden drei Monate wollen die Microsoft und Intel ein Forum etablieren, dass die neue EFI-Spezifikation in der PC-Branche verbreiten soll.

EFI (Extensible Firmware Interface) tritt an, das seit 23 Jahren gebräuchliche BIOS (Basic Input/Output System) abzulösen, das vor dem Start des eigentlichen Betriebssystems die Hardware eines Rechners initialisiert.

EFI soll deutlich flexibler sein als das inzwischen nicht mehr zeitgemäße BIOS und zudem den Boot-Vorgang erheblich beschleunigen. Der US-Hersteller und Direktvertriebs-Pionier Gateway verkauft seit November dieses Jahres einen ersten EFI-PC, weitere dürften im kommenden Jahr folgen.

Viele PC-Hersteller üben sich allerdings auch in Zurückhaltung, wohl wissend dass ihre Kunden vor allem in Unternehmen Stabilität bevorzugen. Der BIOS-Hersteller Phoenix Technologies wird EFI nach eigenen Angaben erst in Erwägung ziehen, wenn es standardisiert ist. Außerdem habe das Unternehmen mit seinem "Core Management Environment" zunächst für Notebooks einen eigenen BIOS-Nachfolger entwickelt, Varianten für Desktops und Server sollen im kommenden Jahr folgen.

Trotzdem sind sich Experten einig, dass etwas passieren muss. "Realistisch betrachtet benutzen wir ein BIOS, das aus Patches auf Patches und Erweiterungen besteht, die ins Jahr 1982 zurückreichen", bringt Dean McCarron von Mercury Research die Sache auf den Punkt. "Es musste etwas passieren, um das aufzuräumen und neue Funktionen hinzuzufügen."

Gründe für EFI

Die im Flash-ROM abgelegte Software verursache auf modernen Rechnern zunehmend Probleme, sagte Mark Doran, Entwickler von EFI bei Intel. Das BIOS sei zwar dafür zuständig, die verschiedenen Komponenten des Rechners in einer standardisierten Weise am Betriebssystem anzumelden, es existiere jedoch gar kein Standard für diese Prozedur. Dies zeige sich an den unterschiedlichen Grundkonfigurationen der BIOS-Versionen diverser Hersteller. Anwender fänden sich in dem Wust von Konfigurationsmöglichkeiten kaum zurecht, wenn sie nach dem Erhalt von Fehlermeldungen auf die Lösungssuche gingen.

EFI erhebt den Anspruch, derlei Mängel zu beheben. Das Embedded-System lasse sich einfacher bedienen, unterstütze hochauflösende Grafikkarten und sei netzwerkfähig, so dass sich Fehler auch über Remote-Verbindungen diagnostizieren ließen. Anwender können laut Doran beim Starten des Rechners auswählen, welche Bestandteile eines Betriebssystems geladen werden sollen. So ließen sich zum Beispiel fehlerhafte Treiber und falsche Konfigurationen ausschalten.

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