Personal Agent

Bill Gates verrät, woran er bei Microsoft arbeitet

29.01.2015 von Panagiotis Kolokythas
Bill Gates hat verraten, an welchem geheimen Microsoft-Projekt er arbeitet. Und was er machen würde, wenn er neu anfangen dürfte.

Bill Gates hat sich zum dritten Mal den Fragen der Reddit-Nutzer gestellt. Auch dieses Mal war gemäß dem Ask-me-Anything-Prinzip (Fragt mich alles) jede Frage erlaubt und Bill Gates zeigte sich dabei äußerst redselig. So verriet er nach einer Frage, an welchem Projekt er aktuell bei Microsoft arbeitet: Personal Agent.

Die ursprüngliche Frage an ihn war, wie sich die Technologien in den nächsten 30 Jahren entwickeln werden. Dazu antwortete er zunächst direkt: "Es wird mehr Fortschritt in den nächsten 30 Jahren als jemals zuvor geben. Bereits in den nächsten 10 (Jahren) werden Probleme wie Sehen, Sprache, Verstehen und Übersetzung sehr gut gelöst sein." Mechanische Roboter werden in der Lage sein, Aufgaben wie "Wähle eine Frucht" oder "Transportiere einen Patienten" zu lösen. "Sobald Computer/Roboter eine Stufe des Könnens erreicht haben, wo sehen und bewegen für sie einfach ist, wird dies sehr ausgiebig genutzt werden", schrieb Gates.

Bill Gates verrät, woran er bei Microsoft arbeitet.
Foto: Bill Gates

Dann verriet Gates, dass er an "Personal Agent" bei Microsoft arbeite. "Personal Agent", so Gates, "wird sich alles merken und euch dabei helfen, zurück zu gehen, um Dinge zu finden und euch helfen, Dinge auswählen, von denen es denkt, dass ihr ihnen eure Aufmerksamkeit widmen solltet." Die Idee, dass Anwender Applikationen suchen und auswählen müssen, die ihm dann sagen, was neu ist, sei kein effizientes Modell. "Der 'Agent' wird dabei helfen, dies zu lösen. Und es wird über alle Gerät hinweg funktionieren", schrieb Gates.

Weitere Infos verriet Gates dann aber nicht mehr über "Personal Agent". Unklar ist, ob Gates mit "Personal Agent" eine Weiterentwicklung der persönlichen Sprachassistentin Cortana meinte, die eine immer wichtigere Rolle spielt und auch in Windows 10 ausgeliefert werden soll. Auch bei Cortana ist es das Ziel, die Interaktion mit dem PC wieder möglichst einfach zu machen. So simple Tätigkeiten, wie einen Termin in einem Kalender einzutragen, ist mittlerweile mit vielen Schritten auf dem Rechner oder mobilen Gerät verbunden (App auswählen, Text eintippen, etc). Bei Cortana lässt sich das mit einem einfachen gesprochenen Satz erledigen.

"Personal Agent" klingt nach einer Lösung für das Problem, dass die Anwender momentan zwar viele Informationen - etwa mittels Applikationen oder Online-Diensten - an vielen unterschiedlichen Orten speichern, diese Informationen aber untereinander nicht sinnvoll verknüpft sind.

Ein anderer Gesprächsteilnehmer fragte Bill Gates (siehe auch Bill Gates - Strg + Alt + Entf war ein Fehler), was er machen würde, wenn er wieder ganz von vorne anfangen könnte. Die Antwort von Bill Gates: "Ich würde Forscher für künstliche Intelligenz werden. Als ich Microsoft startete, war ich darüber besorgt, dass ich die Chancen verpassen würde, in diesem Bereich zu arbeiten." (PC Welt/mje)

Bildergalerie:
Diese Top-Leute haben Microsoft verlassen
Kein IT-Manager hält ewig. Auch nicht bei Microsoft - selbst wenn sich Bill Gates und Steve Ballmer sehr lange an der Spitze halten oder gehalten haben. Welche Top-Manager das Unternehmen in jüngster Zeit verlassen haben und wo diese heute arbeiten, erfahren Sie hier.
Steven Sinofsky
Nur wenige Wochen nach dem Start des neuen Betriebssystems Windows 8 hatte der zuständige Manager Steven Sinofsky (auch als "Mr. Windows" bekannt) Microsoft im November 2012 verlassen. Sinofsky galt als Chefarchitekt der neuen Version von Microsofts wichtigstem Produkt. Medienberichten zufolge gab es Probleme in seinem Verhältnis zu anderen Managern, inklusive Konzernchef Steve Ballmer.
Bill Gates
Unvergessen: sein sehr amüsantes Abschiedsvideo "Bill Gates' Last Day at Microsoft".
Bill Gates
Co-Gründer Bill Gates wird Microsoft wohl nie komplett den Rücken kehren, seine Vollzeitstelle als CEO jedoch gab er am 27. Juni 2008 auf. Die Leitung seines "Babys" gab Gates an Steve Ballmer weiter.
Chris Liddell
"Es gibt ein paar Anzeichen, dass wir zumindest das Schlimmste hinter uns haben", hoffte Chris Liddell im Juni 2009. Doch zum Jahresende reichte der damalige Finanzchef seine Kündigung ein und verließ Microsoft mit einer Abfindung von knapp zwei Millionen Dollar.
Chris Liddell
Seit Januar 2010 ist Liddellnun Vice Chairman und CFO von General Motors.
Bill Veghte
Eigentlich sollte er innerhalb von Microsoft einen neuen Posten bekommen, seit März 2010 leitet er aber nun bei HP die Sparte Software and Solutions.