Bildbearbeitung fürs Web

08.02.2001 von MARCO ZIERL  und Gert  Schmidt
Webdesign benötigt spezielle Filter, Formate und Funktionen. Welche Features bieten Programme wie Photoshop für 1800 Mark und was kostenlose Programme wie GIMP?

Wer Grafiken für das Web produziert, erwartet von seinem Bildbearbeitungsprogramm Höchstleistung in mehreren Disziplinen. So sollte die Software zum Beispiel eine Vorschau bieten für den Qualitätsverlust beim Speichern in den gängigen Bildprogrammen. Nur die wenigsten Programme jedoch zeigen verschiedene JPEG- und GIF-Ansichten, während noch ein nicht reduziertes Original bearbeitet wird.

GIF-Grafiken stellen maximal 256 Farbtöne dar, die in einer Farbtabelle gespeichert werden. Um möglichst geringe Dateigrößen mit dennoch möglichst hoher Bildqualität zu erstellen, ist die Aufteilung und weitere Reduzierung dieser Farbtabelle ein Schwerpunkt bei der Herstellung von Grafiken fürs Web.

Wer GIF-Animationen produziert, möchte zumeist nicht nur Frame an Frame reihen. Fortschrittliche Programme bieten Überblendeffekte zwischen Bildern, verändern einzelne Montageobjekte oder verwandeln ein Einzelbild durch verschiedene Tricks in einen Kurzfilm. Anhand zweier Avi-Dateien haben wir die Fähigkeiten der Programme getestet, aus diesem Bildformat animierte GIF-Dateien zu erstellen.

Für aufwendige und optimierte Webseiten ermöglichen manche Bildbearbeitungsprogramme die JavaScript- und HTML-Ausgabe. Für größere Grafiken bietet sich insbesondere das so genannte Slicing an, bei dem das Bild in mehrere Segmente zerlegt und per HTML-Tabelle auf der Webseite wieder zusammengesetzt wird. Einige Programme speichern außerdem verschiedene Bildobjekte als Roll-over-Buttons in JavaScript. Teilweise zeigen Programme wie Fireworks oder Photoshops Image Ready 3 eine Vorschau für Animationen oder Roll-over-Effekte direkt im Bildprogramm.

In den Quickinfo-Tabellen der folgenden 16 Programme finden Sie jeweils Herstellerangaben zu den Hardwareanforderungen. Für eine effiziente Arbeit sollten Sie jedoch mindestens eine 300-MHz-CPU und 128 MByte RAM einsetzen.

Corel PHOTOPAINT 9

Corel PHOTO-PAINT 9 ist einerseits Bestandteil des Grafikpakets CorelDRAW 9 und zudem in Deutschland als Einzelprogramm erhältlich. Mit hochwertigen Funktionen für Kontrastkorrektur und Fotomontage zielt PHOTO-PAINT 9 eindeutig auf Profinutzer. Das Programm kann auch CMYK - und 48-Bit-Vorlagen editieren. Dazu kommt ein umfassendes Angebot an attraktiven Effektfiltern und Retuschemöglichkeiten. Die Oberfläche wirkt jedoch überladen und verwirrend.

Zu den Highlights der allgemeinen Bildbearbeitung gehören die Korrekturebenen, hier "Linsen" genannt; Damit lässt sich ein Montageobjekt kontrastkorrigiert darstellen, ohne dass man die Bildpunkte tatsächlich dauerhaft ändert. Die Korrekturebene kann jederzeit abgeschwächt, auf bestimmte Bildbereiche beschränkt oder ausgeschaltet werden. Anders als Paint Shop Pro oder Photoshop bietet PHOTO-PAINT 9 als Korrekturebene auch Scharf- und Weichzeichner und einige Effektfilter, sodass man diese Effekte nicht gleich endgültig anwenden muss.

Zum Widerrufen bietet PHOTO-PAINT 9 eine dauerhaft sichtbare Bildschirmpalette, die das Navigieren durch verschiedene Arbeitsstufen sehr erleichtert. Dank Makrorekorder lassen sich Routineaufgaben automatisieren.

Animationsarbeit

Neben Fireworks und Photoshop ist PHOTO-PAINT das einzige Programm im Test, das die Bearbeitung von Animationen unmittelbar im Bildprogramm - und nicht in einem separaten Animationsprogramm - erlaubt. Die Möglichkeiten sind jedoch begrenzt die einzelnen Montageebenen werden bei der Arbeit an einer Animation sofort zu einer Hintergrundebene verschmolzen, so dass man sie nicht mehr einzeln bewegen kann. Veränderungen von einzelnen Montageobjekten, beispielsweise eine Ausblendung von 100 bis 0 Prozent Deckkraft über zehn Einzelbilder hinweg, sind nicht mehr möglich.

Die Test-Animationen von tecChannel exportiert PHOTO-PAINT mit relativ hohen Dateigrößen. Diese Größe erfährt man erst nach dem Speichern. Zudem fehlen mitgelieferte Überblend-Effekte oder Animationstricks, die ein Einzelbild bereits in einen kleinen Film verwandeln könnten.

Zwar schreibt PHOTO-PAINT 9 Image Maps; Slices und Roll-over -Effekte fehlen aber im Angebot. Nach der Anlage einer Ebenenmontage weist man dabei den einzelnen Montageobjekten URLs zu und verwendet den Befehl "Auf Internet publizieren".

Ergebnis

Wer Schaltleisten und gleichmäßige Seitenlayouts mit PHOTO-PAINT komponieren will, erhält magnetische Hilfslinien. Attraktive 3D-Effekte und Montageobjekte kann man gleichmäßig im Bild verteilen. Bei der Speicherung von Einzelbildern fürs Web bietet PHOTO-PAINT 9 die üblichen Vorher-Nachher-Dialogfelder zur Vorschau auf den Qualitätsverlust bei den Formaten JPEG und GIF . Achtung: Wer Bilder als GIF speichern möchte, die nicht im 8-Bit-Farbmodus vorliegen, muss erst diesen Farbmodus anwenden oder aber den "Exportieren"-Befehl aufrufen. Im üblichen "Speichern"-Dialog bietet PHOTO-PAINT 9 das GIF-Format nur an, wenn ein Dokument mit Palettenfarbe geladen ist. Bei der Umwandlung von 24- nach 8-Bit-Farbe fehlt die Information über die Dateigröße. PHOTO-PAINT 9 ermöglicht als Besonderheit stufenloses Dithering des 8-Bit-Farbrasters nach drei verschiedenen Algorithmen, die sich jedoch im Ergebnis kaum unterscheiden.

Fazit: Insgesamt macht PHOTO-PAINT bei der Produktion von Einzelbildern fürs Web einen ordentlichen Eindruck, kann jedoch nicht restlos überzeugen. Bei Animationen fehlt jeglicher Komfort.

Quickinfo

Produkt

PHOTO-PAINT 9

Hersteller

Corel

Preis

999 Mark im Paket CorelDRAW 9

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium 133

Betriebssystem

Windows 9x, NT 4.0

Details zur Ausstattung und Wertung von CorelDRAW PHOTO-PAINT 9 finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

CorelDRAW 10

Das Grafikpaket CorelDRAW bietet in der neuen zehnten Version leistungsfähige Funktionen für Webdesigner. Dies gilt besonders für das Vektorgrafikprogramm DRAW und das integrierte Corel R.A.V.E.

Mit dem Animationstool R.A.V.E. belegt Corel eine Alleinstellung im Testfeld: Das Programm schreibt Animationen im Flash-Format samt eingebettetem Sound; dafür war bisher eine spezielle Software wie Macromedia Flash 5 erforderlich. Das Flash-Format erzeugt wesentlich niedrigere Dateigrößen als der übliche GIF-Dateityp. R.A.V.E. arbeitet dabei nicht mit der von GIF-Animatoren bekannten Leiste von Einzelbildern, sondern folgt dem Vorbild Flash und zeigt nur das jeweils aktivierte Einzelbild im Hauptfenster an. Mit einer Zeitleiste navigiert man durch die Animationsstadien.

Hauptsächlich werden Vektor- und Textobjekte animiert - sie lassen sich bewegen, verformen oder umfärben, R.A.V.E. errechnet den schrittweisen Übergang zwischen den so genannten Schlüsselbildern (Key Frames). Der Befehl "Abfolge aus Gruppierung" zeigt gruppierte Objekte nacheinander einzeln an - was beispielsweise die Erstellung von Werbebannern erleichtert.

R.A.V.E. öffnet alle üblichen CorelDRAW-Dateien. Pixelbilder lassen sich ebenso einbauen und bei Bedarf animiert skalieren oder bewegen. Durch Linsen-Effekte, die sich über eine Zeitstrecke hin verändern, lassen sich die Bitmaps weiter verfremden.

Schwach geriet die übliche Animation für Pixelbilder innerhalb von PHOTO-PAINT. Die Darstellung ist sehr unübersichtlich, Überblendeffekte wie etwa bei PhotoImpact oder Paint Shop Pro fehlen gänzlich. Beim Speichern entstehen relativ große GIF-Dateien (siehe Tabelle).

Ergebnis

Insgesamt bietet das Corel-Grafikpaket eine Mischung aus starken Web-Funktionen und krassen Lücken. So produzieren die Corel-Programme zwar Image Maps, ermöglichen jedoch keine Slices. Für den JPEG- oder GIF-Export erstellen die Software-Programme eine Vierfach-Vorschau mit unterschiedlichen Qualitätsstufen; das ist mehr als bei Paint Shop Pro oder PhotoImpact - noch besser macht es jedoch ImageReady aus dem Photoshop-Paket: Dieses Programm zeigt vier Varianten nicht erst beim Export, sondern auf Wunsch schon permanent während der Bearbeitung.

Gut gelöst bleibt die allgemeine HTML-Ausgabe. CorelDRAW gibt komplette HTML-Seiten aus und liefert Elemente wie Textfelder oder Klappmenüs mit, die sich mit CGI -Skripten an Datenbanken anbinden lassen. Beim HTML-Export blendet DRAW ausführliche Problem-Meldungen ein, die etwa davor warnen, HTML-Text als Pixelbild gerendert werden, sobald dieser über oder unter einem anderen Objekt liegt.

Fazit: Das Animations-Tool R.A.V.E. ist besonders hilfreich für die schnelle Umarbeitung von CorelDRAW-Vektorobjekten in animierte Flash-Dateien. Die HTML-Ausgabe überzeugt ebenfalls. Die GIF-Animation in Corel PHOTO-PAINT zeigt Schwächen - übliche 3D-Objekte bereiten zudem mit Corel-Programmen mehr Arbeit als mit Photoshop oder PhotoImpact.

Quickinfo

Produkt

CorelDRAW 10 Graphics Suite

Hersteller

Corel

Preis

1149 Mark, Update 529 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium 200,64 MByte Arbeitsspeicher, 250 MByte Festplatte

Betriebssystem

Win 98, Win NT 4 und höher, Mac-Version für Frühjahr 2001 angekündigt

Details zur Ausstattung und Wertung von CorelDRAW 10 finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

DeBabelizer Pro 4.5

DeBabelizer Pro 4.5 von Equilibrium ist im Gegensatz zum restlichen Testfeld kein vollständiges Grafikprogramm, sondern lediglich ein auf die halb- bis vollautomatische Bearbeitung und Konvertierung von Grafiken spezialisiertes Werkzeug . DeBabelizer unterstützt über 100 unterschiedliche Grafik- und Videoformate.

Bis vor einigen Jahren war DeBabelizer das einzige professionelle Programm für den Macintosh, mit dem man automatisch Photoshop-Grafiken für das Web herunterrechnen und optimieren konnte. Die aktuelle, auch für Windows vorliegende Version 4.5, ist inzwischen schon seit zwei Jahren auf dem Markt. Grafikwerkzeuge sucht man in DeBabelizer beinahe vergebens: Die Auswahl beschränkt sich auf Zeichenstift, Radiergummi, ein sehr einfaches Textwerkzeug und eine Pipette.

Die Stärke des Programms liegt in den mächtigen Skripting-, Automatisierungs- und Palettenfunktionen (Details). Die eigentlichen Programmfunktionen unterstützen hauptsächlich die Veränderung von Größe, Format, Auflösung und Farbwerten. Für jedes Dateiformat lässt sich hierfür eine Default-Einstellung vornehmen. Das Abspeichern unterschiedlicher Einstellungsdefinitionen, wie bei Fireworks, ist allerdings nicht möglich.

Spezielle Internetfeatures bietet DeBabelizer nur wenige: So lassen sich beispielsweise HTML-Dateien einfach aus dem Dateimanager in eine Batch-List ziehen, um automatisch alle in der HTML-Datei referenzierten Bilder hinzuzufügen. Eine Vorschaufunktion zum Vergleichen verschiedener Dateiformate oder Komprimierungsoptionen fehlt.

Batchverarbeitung

Beliebig viele Grafiken lassen sich einer so genannten Batch-List zuordnen, auf die man in einem Arbeitsgang ein vorher aufgezeichnetes oder definiertes Skript anwenden kann. Bei der Batch-Verarbeitung bietet DeBabelizer weiter reichendere Funktionen als alle anderen Programme im Testfeld: Zu jedem Bild existiert eine eigene Log-Aufzeichnung, in der alle durchgeführten Änderungen und Aktionen gespeichert sind. Skripte lassen sich einfach per Drag&Drop dieser Elemente erstellen und speichern. Durch einfaches Ziehen einer Aktion aus einem Log-Fenster auf eine Batch-List führt DeBabelizer diese Aktion auf allen Dateien aus. Alle Skripte und Batch-Listen lassen sich sichern und wieder verwenden. Zusätzlich stehen bei der Skript-Definition alle Funktionen des Programms in Menüs zur Verfügung.

Bemerkenswerterweise werden Animationen genauso selbstverständlich verarbeitet wie Grafiken. Hier bietet DeBabelizer auch ein automatisches Entfernen von Bluescreen-Hintergründen. Wer also eine Möglichkeit sucht, große Mengen von Grafiken und Videos automatisch in verschiedene Formate für Print, Web und CD-ROM umzuwandeln, liegt mit dem Programm nicht schlecht.

Ergebnis

Besonderen Wert legt DeBabelizer auf das Paletten-Handling: Es unterstützt 24 verschiedene Systempaletten, darunter Oldtimer wie CGA oder Commodore 64, und natürlich die Paletten von Internet Explorer und Netscape. DeBabelizer erlaubt dabei das automatische Entfernen von unbenutzten oder doppelten Farben sowie das Errechnen einer Superpalette auf Basis mehrerer Bilder. Auch Dithering , Farbanzahl und Transparenz lassen sich beliebig einstellen. Ein Mischen und Sortieren von einzelnen Farben ist ebenfalls möglich. Für den Webeinsatz sind viele dieser Optionen allerdings unerheblich: Hier wäre es wichtiger, nach der Berechnung eine Information zur neuen Dateigröße zu bekommen.

Fazit: Die einstmals revolutionären Batch- und Skripting-Funktionen von DeBabelizer gehören heute zum Standard-Repertoire von professionellen Grafikprogrammen. Da spezielle Webfeatures und ein Vorschau-Modus fehlen, ist das Programm für den Webeinsatz nicht zu empfehlen.

Quickinfo

Produkt

DeBabelizer Pro 4.5

Hersteller

Equilibrium

Preis

749 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium, 32 MByte RAM, 20 MByte Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 9x, NT 4.0 (Mac, DeBabelizer 3.0)

Details zur Ausstattung und Wertung von Debabelizer Pro 4.5 finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

Fireworks 3.0

Fireworks von Macromedia ist ein reines Webgrafikprogramm, das sich vor allem an professionelle Webdesigner richtet. Grundkonzept des Programms ist eine Vermischung von Vektor- und Bitmap-Grafikfunktionen. Alle Objekte sind dadurch jederzeit leicht zu verändern. Das betrifft neben der Größe beispielsweise auch die Position, Farbe, Form, Füllmuster oder Strichoption. Die Werkzeugleiste spiegelt diesen Ansatz wieder: Neben den normalen Bitmap-Grafikwerkzeugen wie Lasso, Zauberstab, Stempel oder Fülleimer ist auch eine Reihe reiner Vektorwerkzeuge zum Anlegen und Verändern von Pfaden enthalten.

Fireworks-Grafiken bestehen aus Objekten, die sich auf verschiedene Ebenen verteilen lassen. Eine spezielle Webebene enthält alle Schnittlinien und Dateieinstellungen, die beim Aufteilen einer Grafik in Slices entstehen. Bei Animationen speichert Fireworks 3.0 jeden Animationsschritt in eigenen, der Grafik zugeordneten Frames ab, die sich unabhängig bearbeiten lassen. Interessant wird Fireworks auch durch die enge Integration mit Macromedias HTML-Editor Dreamweaver.

Kombinationen

Die Bildvorschau erfolgt in Fireworks 3.0 über eine Registerkarte am oberen Fensterrand jeder Grafik: Dort kann der Benutzer zwischen einer, zwei oder vier gleichzeitigen Vorschau-Versionen wählen, sowie das Dateiformat und die Komprimierungsoptionen festlegen.

Neben der Vorschau innerhalb des Arbeitsbereiches bietet Fireworks 3.0 eine erweitere Exportvorschau: Dort kann der Benutzer unter anderem die Farbpalette gezielt manipulieren, Farben löschen, festsetzen, Transparenz hinzufügen, Ausgabeformat und -größe bestimmen sowie die Anzeigedauer der einzelnen Animationsframes festlegen.

Besonders leicht resultiert die Herstellung von Mouse-over-Effekten: Es genügt, einem Slice im Behavior-Menü die jeweilige Aktion hinzuzufügen und die verschiedenen Mouse-over-Bilder in einzelnen Frames abzulegen. Den Javascript-Code erzeugt Fireworks dann automatisch. Zusätzlich besitzt Fireworks einen URL-Manager zum Verwalten von Links, umfangreiche Stapelverarbeitungs-Funktionen, und ein exzellentes Textwerkzeug.

Über die Stapelverarbeitungs-Funktion wandelt Fireworks 3.0 mit wenigen Mausklicks ganze Bildverzeichnisse in ein bestimmtes Grafikformat um oder reduziert die Grafiken auf eine bestimmte Größe oder Breite. Damit ist ebenfalls das automatische Suchen und Ersetzen von Texten, URLs, Farben und Zeichensätzen möglich.

Die History-Leiste von Fireworks ist an Photoshop angelehnt und erlaubt das gezielte Wiederholen und Rückgängig machen von Befehlen. Ausgewählte History-Elemente kann Fireworks 3.0 als eigenständige Kommandos speichern und später wieder verwenden.

Ergebnis

Macromedia bietet mit den sogenannten Live Effects aufwändige Bitmapgrafik-Effekte, die sich dynamisch den Objektänderungen anpassen. Neben Schattenwurf, Emboss, Glow oder Bevel sind dort in der neuen Version jetzt auch eine Unschärfemaske und Helligkeits-, Farb- und Kontrastveränderungen enthalten.

Fireworks 3.0 unterstützt außerdem beliebige Photoshop-Plug-ins in Form von Live Effects. In der Praxis zeigte sich allerdings, dass Fireworks 3.0 mit einigen Plug-ins Probleme hat: Beispielsweise ist mit Kais Power Tools 5 unabhängig davon, welche Form das Objekt oder die Auswahl hat, lediglich eine rechteckige Ausgabe möglich.

Fazit: Fireworks überzeugt mit durchdachten und speziell auf das Webdesign zugeschnittenen Funktionen. Durch den Vektorgrafik-Ansatz ist das Programm optimal für das schnelle Erstellen, die Optimierung und Veränderung von Webgrafiken geeignet.

Quickinfo

Produkt

Fireworks 3.0

Hersteller

Macromedia

Preis

574 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium 120, Macintosh Power PC; 64 MByte RAM

Betriebssystem

Windows 9x, NT 4.0, Mac OS ab 7.5.5

Details zur Ausstattung und Wertung von Fireworks 3 finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

Neu: Fireworks 4

Fireworks 4 ist im Vergleichsfeld der getesteten Programme im Segment von Photoshop 6.0 anzusiedeln - Webdesigner greifen in der Regel für die Hauptarbeiten zu einem dieser Programme. Die jeweilige Entwicklungsgeschichte beider Applikationen offenbart denn auch ihre Stärken und Schwächen - Macromedia hat nun mal sein Standbein im Internetbereich und Fireworks 4 zeigt sich entsprechend stark in den Weboptionen. Im Vergleich zu anderen Bildbearbeitungsprogrammen bietet Fireworks 4 dabei besondere Features, an die auch der Hauptkonkurrent Photoshop 6.0 nicht heranreicht.

Auffälligstes Feature ist die Option, Navigationsmenüs direkt im Bildprogramm per Dialog zu erstellen, die sich überall auf dem Bildschirm positionieren lassen. Diese Menüstrukturen erinnern an die so genannten hier-Menüs, kleine Pop-up-Menüs, die beim Überfahren einer Grafik mit der Maus geöffnet werden. Zudem vereinfacht Fireworks 4.0 die Erstellung von Drag-and-Drop-Rollovers - per Slicing und Hotspot-Einstellungen definiert man die jeweiligen Grafiken oder Bereiche, die eine Aktion auslösen beziehungsweise sich verändern sollen, Fireworks 4.0 übernimmt dann den Rest und erstellt jeweils die HTML-Datei samt Grafiken und integriertem Javascript-Code.

Die Frame-basierte Live-Animation ermöglicht mittels entsprechender Dialoge die Erstellung von Bewegungen und Fade-in/Fade-out-Effekten für jegliche Art von Objekten - die entstehenden Dateien lassen dabei in GIF- oder Flash-Dateien ausgeben, was sich insbesondere für die Weiterverarbeitung von Textanimationen in Flash 5 eignet.

Einheitsarbeit

Im Handling hat sich einiges getan: Fireworks 4.0 kommt mit einer weiter innerhalb der Macromedia-Produktfamilie auf Vereinheitlichung ausgerichteten, optimierten Oberfläche daher. Dies zeigt sich unter anderem in mehrfach modifizierbaren Tastaturbelegungen, Launcher-Bar oder Übereinstimmungen von Menüstrukturen oder dem Aussehen der Bedienfelder.

Wie Photoshop 6 in Bezug zu GoLive 5.0 ist auch Fireworks 4 auf die Zusammenarbeit mit Dreamweaver 4 ausgerichtet. Dies zeigt sich insbesondere in der Möglichkeit, erzeugten Quellcode in Dreamweaver per Menüoption als Fireworks HTML zu importieren. Macromedia nennt dies Roundtrip-Editing, wodurch die Zusammenarbeit zwischen Grafiker und Webprogrammierer erleichtert werden soll. Dabei zeigt sich die Funktion, direkt aus Dreamweaver heraus die Fireworks-Optimierungskomponente zu starten, als äußerst leistungsfähig.

Ergebnis

Auffällig ist, dass sich Photoshop und Fireworks generell immer mehr in den Funktionen annähern. Denn während Photoshop 6 von Fireworks 3 die vektorbasierte Verarbeitung von Objekten "abgeguckt" hat, bietet Fireworks 4 nun unter anderem verbesserte Maskierungs- und Ebenenfunktionen, die der Konkurrent schon lange inne hat. Als Folge ergibt sich die Importfähigkeit von Photoshop-Dateien, teilweise bei Beibehaltung von Ebenen- sowie Maskierungseinstellungen. Vorteilhaft zeigt sich dies ebenfalls beim Schritt zurück zu Photoshop, das beispielsweise in Fireworks generierte Texte als solche erkennt und die Weiterbearbeitung ermöglicht. Dass man bei der Texterstellung in Fireworks 4 jedoch immer noch auf einen Dialog zurückgreifen muss, ist etwas unhandlich.

Verbessert wurden im weiteren die Batchfunktionalitäten und die Exportfähigkeiten - leistungsfähig zeigt sich die selektive JPEG-Kompression, die über die Maskierung von Auswahlen einzelner Bereiche unterschiedliche Kompressionsstärken in einem Bild erlaubt, eine Funktion, die Photoshop 6 eher versteckt.

Fazit: Fireworks 4 zeigt sich gewohnt leistungsfähig und überzeugt mit starken Funktionen, die in dieser Weise nirgends zu finden sind - seien es Flash-Export-Fähigkeit oder umfangreiche HTML/Javascript-Code-Erzeugnisse. Nicht zu unterschätzen ist der im Vergleich günstige Preis für das Bundle Fireworks/Dreamweaver Studio von ca. 1200 Mark.

Quickinfo

Produkt

Fireworks 4.0

Hersteller

Macromedia

Preis

449 US Dollar

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium II, Macintosh Power PC; 64 MByte RAM, 150 MByte Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 9x, ME, NT 4.0, Mac OS ab 8.6

Details zur Ausstattung und Wertung von Fireworks 4 finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

Neu: GIMP 1.2

Der Linux-Klassiker GIMP ist seit einiger Zeit auch für Windows erhältlich - natürlich kostenlos. Freilich warnt der Programmierer schon auf der Homepage, man müsse mit Abstürzen und unerwarteten Vorgängen rechnen. Auch Handbuch oder Telefonsupport gibt es nicht.

Besonders ungewöhnlich ist die Oberfläche: Jedes GIMP-Element - Bildfenster, Werkzeugleiste, Werkzeugoptionen, Pinselpalette - schwebt als eigener Task über dem Windows-Desktop, ein übliches Programmfenster fehlt völlig. Dabei überdecken sich sämtliche GIMP-Komponenten permanent, Wichtiges wie die Werkzeugleiste bleibt nicht dauerhaft sichtbar. Eine komplette Menüleiste erscheint per Rechtsklick und lässt sich als eigenes Fenster ablegen. Viele Dialogfelder wirken im Vergleich zu Windows umständlich - insbesondere die Speichern-Box. Fehlermeldungen erscheinen als archaische DOS-Box auf dem Schirm.

In vielen Aspekten erinnert GIMP an einen abgespeckten Photoshop. So bietet das Programm eine ordentliche Montagetechnik mit Ebenenmasken, die beliebige Teile von eingefügten Objekten verbergen und stufenlose Übergänge ermöglichen. Dazu kommen raffinierte Auswahlverfahren einschließlich Pfadwerkzeug. Extrem vielseitig ist das Werkzeug für Farbverläufe, gut gelöst ist das mehrfache Widerrufen über eine Journal-Palette. Vielfalt herrscht zudem bei Effektfiltern, hier finden sich auch schöne Flutlichteffekte. Mit Gradationskurve, Histogramm-Korrektur oder Farbton-Verschiebung stehen hochwertige Funktionen zur Tonwert-Bearbeitung parat. Ein üblicher Kopierpinsel hilft bei der Fehlerretusche.

Ergebnis

Die Installation der Freeware wirkt ausgesprochen umständlich. Die eigentlich lizenzpflichtige LZW-Komprimierung für die Dateiformate TIFF und GIF soll man mit separat erhältlichen, kostenlosen Plug-Ins nach-installieren - aber nur in Ländern ohne Patentprobleme. Im Test kam es jedoch zu Problemen mit den TIFF-Funktionen.

Während GIMP bei Standardaufgaben wie Montage, Auswahl und Retusche eine gute Leistung zeigt, bietet sich Web-Designern ein gemischtes Bild, das zudem durch Bugs gestört wird. So liefert GIMP vielseitige Funktionen für GIF-Animationen, die sich jedoch wegen verschiedener Abstürze zumindest auf dem Testrechner unter Win 98 SE nicht ausnutzen ließen. Probleme gab es auch mit Textebenen. HTML- und Javascript-Features fehlen fast völlig, mit Ausnahme eines umständlichen Dialogfelds für Image-Maps.

Das Dialogfeld für 8-Bit-Bilder bietet zwar verschiedene Paletten und Dithering-Verfahren. Allerdings fehlt die wichtige Sofort-Vorschau am Originalbild ebenso wie ein stufenloser Regler für den Dithering-Grad.

Fazit: GIMP bietet ordentliche Leistung bei Auswahl, Montage, Korrekturen und Retusche. Im Bereich Internet-Design zeigt das Programm nur mittlere Fähigkeiten, die hinter Paint Shop Pro oder PhotoImpact zurückbleiben. Oberfläche und Installation wirken sehr umständlich im Vergleich zu kommerziellen Produkten. Angesichts des Preises von 0 Mark bleibt dieses vielseitige Programm jedoch absolut empfehlenswert. Man sollte regelmäßig nach Updates Ausschau halten.

Quickinfo

Produkt

GIMP 1.2

Hersteller

GNU

Preis

kostenlos (Freeware)

Systemvoraussetzungen

Hardware

Keine Angaben

Betriebssystem

Windows 9x, NT 4.0, keine weiteren Angaben

Details zur Ausstattung und Wertung von GIMP finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

iGrafx Image 1.0

iGrafx Image 1.0 ist Bestandteil des Grafikpakets iGrafx Designer von Micrografx. Einzeln bekommt man dieses Bildbearbeitungsprogramm neuerdings unter der Bezeichnung Picture Publisher 9 für 259 Mark.

Die JPEG -Vorschau ermöglicht keine Vorwahl einer Dateigröße. Praktisch ist dabei die Gesamtschirm-Ansicht des möglichen JPEG-Ergebnisses. Das entsprechende Dialogfeld für einzelne GIF-Bilder bereitet Mühe, wenn man GIFs mit Transparenz speichern will. Man kann Montage-Objekte mit URLs und Alternativ-Texten ausstatten und dann in Image Maps exportieren, doch entstehen Probleme bei Montagen mit Ebenenmasken . Zwar lassen sich Objektteile durch das Anlegen einer Maske verbergen oder ausblenden. Erweitert man die Maske jedoch später über die ursprünglichen Maße des Bildes hinaus, tauchen weiße Pixel auf, die nicht ins Bild gehören.

Mit CMYK -Modus und 16-Bit-Grundfarbkanälen peilt Image 1.0 eindeutig die professionelle Druckvorstufe an. Das Programm bietet brauchbare Montagemöglichkeiten. Die gelungenen Tonwert-Werkzeuge lassen sich allerdings nicht als abschaltbare Korrekturebenen anlegen, man muss die Pixel sofort dauerhaft verändern.

Weitere Stärken weist iGrafx Image bei Rücknahme-Möglichkeiten, Spezialeffekten und Hintergrundkacheln (Details) auf. Zum Paket Designer gehört zusätzlich eine kleine Bilddatenbank.

Reflexe und Effekte

Micrografx hat iGrafx Image mit einzigartigen Spezialeffekten ausgestattet. So lässt sich ein Tiefenschärfe-Effekt nachträglich ins Bild rechnen. Um ein wählbares Zentrum herum wird das Bild immer unschärfer und - auf Wunsch - auch dunkler. Dies wird in anderen Programmen nur erreicht, wenn man mit Auswählen und mehreren Befehlen für Weichzeichner und Abdunkelung experimentiert. Sehr aufwendig gerieten überdies die Spotlichter und die Gegenlichtreflexe - diese Filter machen langweilige Vorlagen sehr viel lebendiger.

Dazu kommen einige attraktive Texteffekte. Besser als andere Programme errechnet Image 1.0 knackige Text-Skulpturen, etwa Buchstaben aus Edelstahl, Holz oder Bonbonmasse. 3D-Effekte lassen sich über ein komplexes Dialogfeld fein steuern, zusätzlich werden Oberflächenmuster angeboten. Viele weitere Filter - darunter die wichtige Unscharfmaskierung - bietet Image in einem gemeinsamen Effekt-Browser. Image 1.0 gehört neben Photoshop oder PhotoImpact zu den wenigen Programmen im Vergleich, die einen Goo-Pinsel bieten, mit dem sich Bildbereiche knautschen und dehnen lassen.

7

Ergebnis

iGrafx Image enthält gute Möglichkeiten, Befehle zurückzunehmen und Befehlsfolgen zu speichern. Änderungen annulliert Image 1.0 selbst dann, wenn das Bild zwischenzeitlich gespeichert und neu geöffnet wurde. Das Programm zeichnet alle Arbeitsschritte innerhalb der Datei auf. So kann man beispielsweise eine Schriftart ändern und alle weiteren Bildbearbeitungen werden auf dieser Basis neu berechnet. Wichtige Zwischenergebnisse lassen sich zudem als "Momentaufnahmen" ablegen und miteinander mischen. Aktuelle Befehlsfolgen kann man sofort als Makro sichern, um sie auf weitere Bilder und Bildsammlungen anzuwenden. Bei den meisten anderen Programmen muss man die Kommandos zur Befehlsaufzeichnung erneut durchexerzieren. . Beim Internetdesign fällt die Unterstützung bei der Produktion nahtloser Hintergrundkacheln auf, während Animationsfähigkeiten und JPEG -Export verbesserungsbedürftig sind.

Exzellent ist auch die Unterstützung für nahtlose Hintergrundkacheln: Während man die Einzeldatei retuschiert, zeigt Image die Wirkung als vervielfachte Kachel in einem zweiten Fenster. Überdies bietet das Programm zahlreiche fertige Webseiten für verschiedene Auflösungen, die man über vielfältige Schaltflächen-Assistenten anpasst. Nicht alle Motive wirken jedoch ansprechend. Slices und Roll-over-Effekte fehlen ganz. Die GIF-Animation korrigiert man in einem "Programm im Programm" innerhalb von Image, allerdings fehlen jegliche Effekte. Avis lassen sich zwar abspielen, aber nicht sinnvoll editieren; so kann Image nicht am Vergleich der Kompressionsfähigkeit teilnehmen.

Fazit: Vielseitiges Widerrufen, Spezialeffekte, Kontrastkorrektur und Hintergrundkacheln sind die Stärken von iGrafx Image 1.0. Bei der Montage und bei den Animationen zeigt das Programm Schwächen.

Quickinfo

Produkt

iGrafx Image 1.0

Hersteller

Micrografx

Preis

899 Mark im Paket iGrafx Designer

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium, 24 MByte RAM, 130-450 MByte Speicher abhängig von der Paket-Installation

Betriebssystem

Windows 9x, NT 4.0 SP 3

Details zur Ausstattung und Wertung von iGrafx Image 1 finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

Paint Shop Pro 6.0

Paint Shop Pro von Jasc war einst ein Klassiker der Shareware-Szene, jetzt wird das Programm für 299 Mark verkauft. Paint Shop Pro imitiert viele Techniken von Adobes Photoshop. So kann man im Bereich Montage Teile eines Bildobjekts per Ebenenmaske verbergen und bei Bedarf wieder anzeigen.

Einstellungsebenen zeigen Bildbereiche kontrastkorrigiert, ihre Wirkung lässt sich aber jederzeit ändern, abschwächen oder ganz abschalten. Die Ebenenpalette des Programms wirkt allerdings sehr unübersichtlich: Man vermisst dauerhaft sichtbare Miniaturen für Montageobjekte oder Masken und muss sich durch mehrere Registerkarten klicken.

Paint Shop Pro hat eine ordentliche Kontrastkorrektur und zahlreiche Effektfilter. Besonders nützliche Verfremdungen wie Beleuchtungseffekte, Zoomeffekte oder Gegenlichtreflexe vermisst man jedoch ebenso wie einen Befehlsrekorder. Das Programm bietet eine Stapelverarbeitung und eine praktische, kompakte Bilddatenbank, die allerdings keine HTML-Galerien ausgibt.

Textbearbeitung

Vektorelemente lassen sich in Paint Shop Pro im Stil eines Illustrationsprogramms zeichnen und bequem mit Ankerpunkten und Griffen korrigieren. Das Programm färbt Fläche und Kontur dieser Figuren unabhängig voneinander ein.

An den Vektorlinien entlang lassen sich auch Textebenen führen - Schriftzüge folgen also beliebigen Umrissen. Schriftart, Größe und Textinhalt bleiben dabei dauerhaft korrigierbar. Man kann sogar; wie in einem Layoutprogramm; Zeilen- und Zeichenabstand für individuelle Buchstabenpaare oder -gruppen verändern. Das erleichtert die Anpassung von Überschriften an eine vorhandene Umgebung.

Bei der Produktion von Schriftzügen hilft das Textwerkzeug mit individuell justierbaren Buchstaben- und Zeilenabständen sowie editierbaren Texten entlang von Pfaden. Allerdings sind auf Textebenen keinerlei Effekte oder Füllungen möglich. Will man etwa 3D-Effekte oder einen Schatten anbringen, muss man den Schriftzug zunächst in eine übliche Pixelebene verwandeln. Dann erst bietet Paint Shop Pro seine gelungenen 3D-Effekte an. Sie verändern das Objekt dauerhaft, lassen sich also nicht wieder ausschalten oder editieren.

Neben einer Unterstützung für Hintergrundkacheln enthält Paint Shop Pro eine sehr schlichte Qualitätsvorschau beim JPEG -Export. Die Vorschaufenster gerieten allerdings zu klein: die wenigen Optionen und Informationen verteilen sich über drei Registerkarten, die man separat öffnen muss. Die effiziente Stapelkonvertierung hilft beim Umwandeln von beliebigen Dateien in die Formate GIF oder JPEG. Besonders praktisch: Die Option, "Bei Fehlern anhalten", lässt sich deaktivieren. Dadurch legt das Programm auch bei unbrauchbaren Dateien keine Unterbrechung ein und schreibt alle Meldungen in eine Logdatei.

Ergebnis

Die mitgelieferte Software Animation Shop 2.0 öffnet Montagen aus Paint Shop Pro oder Photoshop mit unabhängigen Objekten. Diese Objekte lassen sich innerhalb des Filmfensters animieren oder in Einzelbilder umsetzen.

Trotz einer umständlichen Oberfläche erlaubt Animation Shop präzise Einzelbildkontrolle. Es fehlt eine Schaltfläche zur Animationsvorschau in den installierten Webbrowsern. Der Animation Shop enthält wenig Effekte zur Verwandlung eines Einzelbildes in einen Trickfilm. Beispielsweise liefert das Programm mehrere Übergänge, die den Wechsel von einem Bild zu einem anderen animieren.

Desgleichen kann Animation Shop ein erstes Bild auf verschiedene Arten auflösen oder verdrehen, bis zunehmend ein zweites Bild in den Vordergrund tritt. Dabei zeigt das Dialogfeld im Vorschaufenster bereits die Animation mit den aktuellen Dateien.

Man kann eine Zeitdauer für den Gesamtfilm und die Bilder pro Sekunde definieren; eine Angabe zur resultierenden Dateigröße fehlt. Der Animation Shop enthält jedoch die üblichen Optimierungsfunktionen, um redundante Pixel und Kommentarblöcke zu entfernen und kann unsere Test-Animationen wirkungsvoll herunterrechnen.

Fazit: Paint Shop Pro 6 ist ein robustes Bildprogramm und erledigt auch typische Aufgaben eines Webgrafikers. Höhere Ansprüche an Komfort und Gestaltungsmöglichkeiten erfüllt es jedoch nicht.

Quickinfo

Produkt

Paint Shop Pro 6.0

Hersteller

Jasc

Preis

278 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium, 32 MByte RAM, 75 MByte Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 9x, NT 4.0

Details zur Ausstattung und Wertung von Paint Shop Pro 6 finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

Paint Shop Pro 7

Mit erheblich verbesserten Korrektur- und Effektfunktionen setzt sich Paint Shop Pro 7 von Jasc deutlich von der Vorgängerversion ab. Webdesigner erhalten mit Slicer, Image Mapper und Roll-over -Unterstützung viele wichtige Funktionen Die verbesserte Oberfläche wirkt vor allem durch die erweiterten Toolbars übersichtlicher und komfortabler.

Besser ausgestattet haben die Programmierer den Bereich Kontrastkorrektur. Paint Shop Pro bietet hier zahlreiche leistungsstarke und intuitiv nutzbare Dialogfelder und Automatiken, mit denen sich auch Problembilder retten lassen. Dazu kommen komplexe Tonwertkorrekturen wie die Gradationskurve - allerdings kann man brauchbare Einstellungen nicht für weitere Bilder speichern. Die neuen Kontrastkorrekturvorschaufenster erlauben eine Browser-Vorschau per Schaltfläche.

Zahlreiche neue Befehle sollen typische Fehler tilgen, so etwa JPEG -Artefakte, Kratzer und Bildstörungen aus Video-Quellen. Der Nutzwert ist jedoch begrenzt, da diese Funktionen häufig andere Fehler ins Bild rechnen, zum Beispiel eine Weichzeichnung. Die meisten neuen Effektfilter wirken für den professionellen Einsatz zu bizarr. Wertvoll sind allerdings die Spotlights, die etwa Still-Leben oder auch Hintergründe aufwerten.

Auch im Bereich Textbearbeitung hat sich einiges getan. Das Textwerkzeug wurde um einige Fülloptionen erweitert: Während der Anwender neue Styles selbst definieren und abspeichern kann, bietet das Programm jedoch nur wenige Standard Textures.

Wie immer bietet Paint Shop Pro einen Bildbrowser, dessen Maximalgröße von 150x150 Pixeln pro Miniatur nicht immer ausreicht. Dazu kommt eine starke Stapelkonvertierung. Das Arrangement des Programmfensters mit sämtlichen Paletten und Bildfenstern lässt sich speichern und sogar weitergeben. Verläufe und Strukturen bietet die Software nun über visuelle Menüs an. Ein neuer Menübefehl erlaubt die Bild-Vorschau in bis zu drei Webbrowsern; nur für diese Darstellung kann man die Vorlage zudem herunterrechnen und mit einem Exportmodul für JPEG, GIF oder PNG bearbeiten.

Handling

Slices erzeugt Paint Shop Pro in einem Vorschaufenster, das zu klein ausgefallen ist. Immerhin erlaubt das Programm eine Browser-Vorschau per Schaltfläche. Dabei kann man die Segmente von Hand in die Vorschau setzen oder ein gleichmäßiges Raster anlegen. Für jedes Segment gibt der Anwender bei Bedarf Hyperlinks, Roll-over-Effekte und ein Dateiformat mit allen Optionen vor. Vergleichbar arbeitet auch das Dialogfeld für Image Maps.

Aufgebohrt haben die Programmierer bei Jasc auch die Vektor-Funktion. Vektorobjekte lassen sich nun mit Verläufen und Texturen ausstatten, gruppieren und in einer Preset-Tabelle ablegen - ideale Voraussetzungen zur Konstruktion von Buttons. Paint Shop Pro ordnet Vektor-Objekte überdies automatisch gleichmäßig an; verblüffend nur, dass dieser Komfort für übliche Pixelobjekte nicht geboten wird.

Die neuen magnetischen Hilfslinien und Rasterlinien funktionieren laut Hilfetext nur mit Vektorobjekten und Werkzeugen - die Linien zogen im Test mit der englischen Vollversion jedoch auch Pixelobjekte an und ermöglichten so sauber arrangierte Fotomontagen und Button-Leisten.

Ergebnis

Das mitgelieferte - inzwischen in der 3. Version verfügbare - Trickfilm Programm Animation Shop weist einige Verbesserungen bei Oberfläche und Gestaltungsmöglichkeiten auf.

Animation Shop 3 verfügt über erweiterte Animationsvorschau-Optionen: Über die neue VCR-Toolbar erlaubt das Animationsprogramm das Vor- und Zurückspielen. von Animationssequenzen. Zudem hat Jasc den Animation Shop mit einer Schaltfläche zur Browser-Animationsvorschau ausgestattet.

Zur präzisen Herstellung und Bearbeitung von Einzelframes innerhalb einer Animation steht Webdesignern eine Onionskin-Vorschau zur Verfügung, mit dem das Programm in jedem Frame das vorhergehende respektive das folgende Frame im Hintergrund anzeigt.

Für ein enges Zusammenspiel zwischen Paint Shop Pro 7 und Animation Shop 3 sorgt die Integration des Paint Shop Pro Browser in Animation Shop und die vereinfachten Import- und Exportoptionen von Bildern, Frames, multiple-Layern und kompletten Animationen.

Fazit: Paint Shop Pro bietet gute Werkzeuge für Montage und Kontrastkorrektur. Allerdings fehlen dauerhaft korrigierbare 3D-Effekte, das Programm schreibt keine HTML-Seiten und bietet ebenso wenig Bildkataloge oder Diaschauen.

Quickinfo

Produkt

Paint Shop Pro 7

Hersteller

Jasc

Preis

249 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium, 32 MByte RAM, 75 MByte HDD

Betriebssystem

Windows 95, 98, NT 4 und höher

Details zur Ausstattung und Wertung von Paint Shop Pro 7 finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

PhotoDraw 2000 Version 2

Mit PhotoDraw 2000 Version 2 zielt Microsoft auf Office-Nutzer, die schnell und unkompliziert einfachere Grafiken produzieren wollen. Zahlreiche Vorlagen für Flugblätter, Webseiten, Schaltflächen und andere Themen sind mit dabei. Viele Aufgaben lassen sich überdies halbautomatisch per Assistent lösen. Zwar fehlt gelegentlich die Feinkontrolle über alle Details einer Grafik, aber man erhält brauchbare Bilder in kurzer Zeit.

PhotoDraw ist in mehrerer Hinsicht ein ungewöhnliches Programm. Es verbindet sehr unkonventionell Techniken der Vektor- und Pixelgrafik. Fast alle Korrekturen an einzelnen Bildobjekten kann man jederzeit wieder zurücksetzen - auch nach dem Speichern, Schließen und erneutem Öffnen: Schatten, 3D-Effekte, Lichthöfe, Verzerrungen, Randstile und Füllungen, aber auch Kontrast- oder Farbkorrekturen lassen sich stets aufheben. Für Webgrafiker bietet PhotoDraw 2000 Version 2 verschiedene Animationsstile, Roll-over -Effekte und Image Maps.

Die erste Fassung von PhotoDraw 2000 hatte einen schweren Marktstart, weil sie extrem langsam arbeitete. Solche Performance-Probleme sind bei "Version 2" behoben. Die Software ist einzeln zu kaufen und kostet 299 Mark. Sie liegt etwa seit Oktober 1999 auch den Office-2000-Paketen Premium und Developer Edition bei.

Details

Typische Vektorelemente wie Liniengrafiken oder korrigierbare Schriftzüge lassen sich in PhotoDraw ohne weiteres präzise ausradieren oder mit Effektfiltern verfremden - Verfahren, die man sonst nur von Pixelprogrammen kennt. Die Linien einer Skizze ersetzt die Software bei Bedarf durch vielseitige, sehr "natürliche" Pinselstriche oder durch fotorealistische Konturen wie Gliederketten, Bambusstäbe oder ein Schiffertau. Sämtliche Randstile lassen sich nach Belieben skalieren, umfärben und wieder abschalten.

Kombinationen von Randstilen, Füllungen und Effekten sichert man unkompliziert als Formatvorlage, um sie auf andere Objekte zu übertragen. Dazu kommt eine interessante Stapelverarbeitung.

PhotoDraw enthält eine Reihe vordefinierter Animationen für einzelne Bildobjekte. So kann man das Montageelement um die eigene Achse rotieren lassen. Dazu kommen verschiedenen Bewegungen, Verfremdungen und das übliche Ausblenden. Zur Vorschau mit dem gewählten Bildteil muss man aber stets erst per Schaltfläche den installierten Standard-Browser aufrufen.

PhotoDraw erlaubt allerdings keine Kontrolle über Einzelbilder einer Animation. Man kann weder die Standzeit ändern noch eine Pixelretusche vornehmen. Vorab definiert man lediglich die Farbpalette, die Dauer der Animation und die Zahl der Bilder pro Sekunde. Kurz vor dem Speichern besteht noch einmal die Möglichkeit, das Ergebnis im Internetbrowser zu prüfen. Erst nach dieser Vorschau meldet PhotoDraw die resultierende Dateigröße. Die GIF -Animationen ließen sich im Test mit anderen Programmen wie Photoshop 5.5 oder PhotoImpact 5.0 ohne jeden Qualitätsverlust wesentlich verkleinern.

Ergebnis

PhotoDraw 2000 Version 2 enthält eine komfortable Stapelverarbeitung zur Konvertierung von TIFF - oder BMP-Bilder für Webseiten. Hier kann man bei Bedarf auch die Zahl der Bildpunkte ändern. Dabei bearbeitet das Programm entweder alle Bilder eines Ordners oder alle geöffneten Dateien. Besonders interessant ist das Feature, alle Dateien auf eine einheitliche Bildgröße zu bringen - so lassen sich beispielsweise unterschiedliche Vorlagen in gleichgroße Miniaturen für Internetseiten verwandeln. Die Qualitätsvorschau beim Speichern von einzelnen JPEG - oder GIF -Dateien wirkt dagegen sehr klein und umständlich. Man kann weder eine gewünschte Dateigröße vorgeben, noch in der Vorschau zoomen.

PhotoDraw 2000 Version 2 erzeugt Roll-over-Effekte, allerdings nur mit eigenen Vorlagen. Im Test kam es zu Problemen: Der "Mouse-over"-Zustand - wenn die Schaltfläche angeklickt wird - erscheint nur im Internet Explorer 5.0, nicht aber in Netscape Navigator 4.7. Diesen Fehler gab es bei anderen Programmen im Vergleich nicht. Roll-over-Schalter wie auch einzelne Zonen einer Fotomontage kann man mit Hyperlinks ausstatten. Einblend-Texte und Meldungen für die Statuszeile des Webbrowsers sind ebenso möglich. Bei Bedarf kann man das Bildergebnis samt HTML-Code per Menübefehl an Microsofts Webeditor Frontpage "senden". Dort lässt es sich bequem in ein größeres Projekt einbinden.

Fazit: PhotoDraw 2000 Version 2 ermöglicht dank guter Vorlagen und einfacher Bedienung schnelle, vorzeigbare Ergebnisse. Es gibt jedoch Lücken bei der Feinsteuerung der Effekte, vor allem bei Animationen und Farbpaletten.

Quickinfo

Produkt

PhotoDraw 2000 Version 2

Hersteller

Microsoft

Preis

299 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium 166, 32 MB RAM unter Win 95 und 98, 48 MB RAM und Win NT 4, 200 MB Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 9x, NT 4.0 mit Service Pack 2

Details zur Ausstattung und Wertung von PhotoDraw 2000 finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

PhotoImpact 5.0

Zum Paket PhotoImpact 5.0 gehören drei interessante Programme: Eine ausgefeilte Bildbearbeitung, die exzellente Bilddatenbank PhotoImpact 5 und der GIF-Animator 3.0.

Animationen erzeugt allerdings auch das Bildprogramm selbst. PhotoImpact kann Regentropfen, Wolken oder Schnee ins Bild rechnen. Das Programm erzeugt darüber hinaus Blitze, Feuerwerk und Sonnenbälle, die sich animieren lassen. Die Blitze, Laserpfeile und Sonnenbälle der "Beleuchtungsgalerie" lassen sich direkt in PhotoImpact animieren und im GIF -Format ausgeben. Damit kann man echte Hingucker produzieren.

Beim Webdesign zählt PhotoImpact 5 zu den leistungsfähigsten Bildprogrammen im Vergleich. Slices und Roll-over-Effekte gehören genauso zum Leistungsumfang wie die sehr vielseitige Produktion eigener Hintergrundkacheln für WWW-Seiten. Wer Seitenelemente entwirft, nutzt die magnetischen Hilfslinien und die Funktionen zur automatischen Verteilung von Montageobjekten.

Verwunderlich ist bei der Montage, dass Auswahlwerkzeuge nur auf der Hintergrund-Bildebene funktionieren, nicht jedoch auf Montageobjekten. Bei den vielen reizvollen Effekten vermisst man eine Sofort-Vorschau am Original, man muss meist erst auf die "Vorschau"-Schaltfläche klicken. Gelungen ist jedoch die "Trickkiste", die Vorschauminiaturen für viele Effekte bietet. Diese Palette zeigt auf Wunsch das aktuelle Bild bereits mit sämtlichen mitgelieferten und selbst gespeicherten Effekt-Vorgaben.

Vorgaben

Zu PhotoImpact 5 zahlreichen nützlichen Funktionen für Webdesigner gehören auch die exzellenten Techniken für Textobjekte, 3D-Effekte und Schatten; sie ermöglichen die Produktion von professionellen Schriftzügen und Schaltflächen.

Beim Export von GIF , JPEG und PNG präsentiert PhotoImpact eine komfortable Vorher-Nachher-Darstellung. Der Anwender kann häufig verwendete Dateivorgaben speichern, die gewünschte Dateigröße vorgeben oder automatisch ganze Versuchsreihen anlegen. Massenjobs unterstützt das Programm überdies durch Stapelkonvertierung und Befehlsrekorder.

PhotoImpact 5 zerlegt zudem größere Bilddateien in Slices, die erst auf der Internetseite per HTML-Tabelle wieder nahtlos zusammengesetzt werden. Allerdings geschieht die komplette Bearbeitung in einem Dialogfenster mit begrenzter Vorschau-Fläche.

Auch Roll-over-Effekte lassen sich mit PhotoImpact erzeugen. Das Programm verknüpft drei beliebige Objekte zu einer Schaltfläche mit den Zuständen "Normal", "Mouse-over" und "Mouse-down". Alternativ verwendet man eine der zahlreich mitgelieferten Vorlagen für Buttons aus dem "Komponentendesigner". Diese Elemente wirken allerdings oft etwas naiv, auch wenn sie sich noch umgestalten lassen.

Ergebnis

Die separate Bilddatenbank erlaubt die umfassende Sortierung und Katalogisierung von Bild- und Multimedia-Daten. Gelungen ist die Möglichkeit, ohne große Neuberechnung zwischen verschiedenen Thumbnail-Größen zu wechseln. Allerdings stellt die Bilddatenbank die oft winzigen Bilddateien einer Webseite nicht vergrößert dar, weder in den Miniaturen noch in der eingebauten Diaschau. Zum Album gehören auch frei konfigurierbare Textfelder, nach denen man im Volltextmodus suchen kann, sowie HTML-Bildgalerien wie auch -Diaschauen.

Das mitgelieferte, inzwischen in der 3.0 Version verfügbare Animationsprogramm ist ebenso gelungen. Die Animationssoftware ermöglicht die bequeme Bearbeitung von Filmen und schreibt auch Avis, Quicktime-Movies oder Active-Desktop-Elemente, die direkt auf dem Windows-Desktop ablaufen. Importiert man Bildobjekte innerhalb von transparenten GIFs, so lassen sich die Motive noch frei durch das Bildfenster bewegen. Zudem enthält der GIF-Animator eine ganze Reihe von Effekten, die auch Einzelbilder in pfiffige Filmchen verwandeln. Beispielweise wandern Uhrzeiger durch die Vorlage, das Bild kippt nach hinten weg oder es wird aufgerollt. Per Schaltfläche zeigt das Programm die Animation in einem lokal installierten Browser an.

Fazit: Das durch eine neuere Version abgelöste PhotoImpact 5 gehört immer noch zu den leistungsstarken Bildprogrammen für Webdesigner und überzeugt nicht zuletzt durch viele vorgefertigte Effekte und Seitenelemente.

Quickinfo

Produkt

PhotoImpact 5.0

Hersteller

Ulead

Preis

299 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium

Betriebssystem

Windows 9x, NT 4.0

Details zur Ausstattung und Wertung von PhotoImpact 5 finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

PhotoImpact 6.0

Zu dem neuen Paket von Ulead gehören das Bildbearbeitungsprogramm PhotoImpact 6.0 und das Animationsprogramm GIF Animator 4.0. PhotoImpact 6 zählt zu den Bildprogrammen mit den besten Funktionen für Webdesigner, die Web-Fähigkeiten wurden gegenüber der Version 5.0 besonders ausgebaut. PhotoImpact 6.0 beherrscht erstmals die HTML-Ausgabe von komplexen Montagen über Slices, als Animation, Hintergrundkacheln oder HTML-Text. Unkompliziert lassen sich Animationen, Roll-over -Buttons, HTML-Text sowie separate Dateien für Hintergrundmuster verwenden. Dies ermöglicht kein anderer Test-Teilnehmer.

Animationen erzeugt PhotoImpact innerhalb des Bildprogramms, wenn auch nur auf Basis von Stilvorlagen. Die Animation kann jederzeit im mitgelieferten GIF Animator 4 oder in anderen Programmen korrigiert werden, PhotoImpact hält sie in der Web-Montage immer auf dem neuesten Stand. Zudem lassen sich Roll-over-Buttons nachträglich frei verändern.

Zur Produktion von Logos und Schriftzügen hat Ulead das Textwerkzeug deutlich verbessert. Die Software führt Schriftzüge weit einfacher als bisher an beliebigen Objekten entlang; wobei der Text editierbar bleibt. PhotoImpact ermöglicht mehrere Formatierungen innerhalb eines Textobjekts, etwa mehrere Schriftgrößen oder -farben bei Modifikationsfähigkeit des Textkernings.

Das neue Radiergummi erleichtert den Umgang mit Fotomontagen: Überflüssige Teile eines Objekts werden einfach ausradiert. Im Übrigen bietet PhotoImpact erstmals ein übliches Freistellwerkzeug zum Entfernen überflüssiger Bildränder. Das Programm schreibt und öffnet zudem Photoshop- und Paint-Shop-Pro-Dateien; die meisten Besonderheiten der Ebenenfunktionen dieser Programme berücksichtigt es jedoch nicht.

Ergebnis

PhotoImpact erzeugt einzelne HTML-Seiten, wobei das Programm Montagen über entsprechend angelegte Slices zerlegt und exportiert. Die Aufteilung der Segmente lässt sich dabei jederzeit frei korrigieren. Ebenso gibt man bei Bedarf zu jedem einzelnen Element das Dateiformat mit Detail-Einstellungen an, dazu Hyperlinks, Alternativ-Text und eine Statuszeilen-Meldung. Innerhalb des Slice-Fensters zeigt PhotoImpact die Segmente auf Wunsch direkt in der fürs Web reduzierten Qualität.

Die Vorschau im Bildprogramm selbst ist nicht vollständig: Es erscheint stets die Originalqualität, nicht die webreduzierte Variante. Von Roll-over-Buttons und Animationen zeigt PhotoImpact nur das erste Bild. Allerdings kann man per Kurztaste in die Browser-Vorschau wechseln, um sämtliche Effekte zu prüfen.

Unter dem Gesamtergebnis nennt PhotoImpact dort noch einmal die Dateigröße, die Pixelmaße und den HTML-Code. Konflikte wie überlappende Text- und Bild-Objekte meldet das Programm detailliert. HTML-Merkmale wie Seitentitel, Stichworte für Suchmaschinen und eine separate Hintergrunddatei werden in den komplexen HTML-Eigenschaften definiert.

Fazit: PhotoImpact 6 gehört neben Photoshop 6.0 und Fireworks 4.0 zu den stärksten Bildprogrammen für Webgrafiker. Es erleichtert die Arbeit wesentlich durch vorgefertigte Roll-over-Buttons und Animationseffekte.

Quickinfo

Produkt

PhotoImpact 6.0

Hersteller

Ulead

Preis

299 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium, 240 MByte Festplatte, 32 MByte RAM

Betriebssystem

Windows 98, NT 4 und höher

Details zur Ausstattung und Wertung von PhotoImpact 6 finden Sie in77 der tecDaten-Tabelle.

Photoshop 5.5

Photoshop von Adobe gilt als Standardprogramm der digitalen Druckvorstufe. Photoshop 5.5 bietet optimale Möglichkeiten für Montage, Kontrastkorrektur und Farbmanagement. Dazu kommen viele leistungsstarke Effektfilter, etwa Flutlichter, Gegenlichtreflexe, Zoomeffekte und zahlreiche Verfahren, die glatte Computergrafiken subtil aufrauen.

Das Experimentieren wird durch eine dauerhaft sichtbare Rücknahme-Palette erleichtert, die bis zu 99 Arbeitsschritte auflistet. Sie ermöglicht blitzschnelle Rückgriffe auf frühere Versionen. Zudem sichert diese Palette wichtige Bildzustände als so genannten "Schnappschuss". Bei Bedarf verwirft man also andere Zwischenschritte endgültig. Dies spart erheblich Arbeitsspeicher. Außerdem hat Adobe eine exzellente, aber nicht zu komplizierte Befehlsaufzeichnung programmiert, mit der sich Routineaufgaben bequem automatisieren lassen.

Mit Version 5.5 spricht Photoshop erstmals auch professionelle Webgrafiker an. Sie erhalten gelungene Funktionen für Slices , Roll-over -Effekte, GIF -Animation und Farbtabellen-Bearbeitung. Die meisten Web-Verfahren wurden in das separate Programm ImageReady 2.0 ausgelagert, das gleichzeitig den größeren Teil der übrigen Photoshop-Techniken beherrscht. Generell erfordern Photoshop und ImageReady einen höheren Lernaufwand als etwa PhotoImpact oder PhotoDraw. Vorlagen oder vorgefertigte Effekte gibt es kaum. Zwar lassen sich die Programme nach Einarbeitung über Kurztasten sehr schnell bedienen. Dennoch findet man Schwächen bei der Oberfläche und Ausstattung: So stört die Aufteilung der Funktionen auf zwei Programme mit teilweise unterschiedlicher Bedienung. Es gibt keine übliche Druckvorschau und keinen Bildkatalog.

ImageReady 2.0

ImageReady 2.0 aus dem Photoshop-5.5-Paket zählt zu den leistungsfähigsten Programmen im Test. ImageReady bietet eine optimale Mehrfach-Vorschau bei verschiedenen Dateiformat-Vorgaben schon während der Bearbeitung. Animationen werden unmittelbar im Bildprogramm bearbeitet und nicht in einer separaten Software zur GIF-Animation - wenn bereits alle Objekte mit dem Hintergrund verschmolzen sind. So kann man einzelne Objekte einer Montage automatisiert durch das Filmfenster verschieben. Dabei lassen sich auch mehrere Motive gegeneinander bewegen und noch überblenden. Diese Technik verwendeten wir für unsere Test-Animation 1 mit dem Farbverlauf. In unserem Optimierungstest kann ImageReady die angelieferten Animationen deutlich verkleinern und übertrifft fast alle Konkurrenten bis auf Fireworks.

Die Vierfach-Vorschau zeigt schon bei der laufenden Bearbeitung verschiedene, gewählte JPEG -, GIF- oder PNG-Varianten der aktuellen Datei und nennt Dateigröße und Übertragungszeit. Bei der Bearbeitung von Farbpaletten für GIF - oder 8-Bit-PNG-Dateien kann man einzelne Tonwerte vor Verschiebung schützen, um beispielsweise Erkennungsfarben oder Hintergrundweiß bei weiterer Verkleinerung nicht zu verlieren. Umgekehrt lassen sich vorhandene Farbtöne individuell gegen Tonwerte aus der Standard-Webpalette austauschen. Sie erscheinen also garantiert unverfälscht auch auf Systemen mit 8-Bit-Grafikdarstellung.

Ergebnis

Bilder, die in Slices zerlegt wurden, sind immer noch als einzelne Gesamtdatei im Photoshop-Format zu sichern, ebenso wie Animationen, Roll-over -Schaltflächen und Image Maps. Dabei wird jeder Bildzustand als Einzelebene definiert. Animiert man allerdings nur die Objektposition, die Deckkraft oder die 3D-Wirkung, sichert ImageReady die Veränderungen sogar innerhalb einer einzigen Ebene. So lassen sich einerseits stark komprimierte GIF - oder JPEG -Grafiken erzeugen. Zum anderen bleibt jederzeit die hochauflösende Originalversion einer Webgrafik mit perfekter Farbtiefe und separat aktivierbaren Bildobjekten erhalten.

Fazit: Photoshop 5.5 mit dem beiliegenden ImageReady ist ein ebenso hochwertiges wie teures Grafikpaket. Es bietet Spitzenleistung beim Webdesign ebenso wie in der klassischen Druckvorstufe.

Quickinfo

Produkt

Photoshop 5.5

Hersteller

Adobe

Preis

Auslaufmodell

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium, Power PC-Prozessor, 64 MByte RAM, 125 MByte Festplattenspeicher.

Betriebssystem

Windows 9x, NT 4.0 MacOS 7.6

Details zur Ausstattung und Wertung von Photoshop 5.5 finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

Photoshop LE

Photoshop LE erschien im Spätsommer 1999 zeitgleich mit Photoshop 5.5 als Einzelprogramm. Photoshop LE liegt oft Scannern und Digitalkameras bei. Das Programm bietet eine brauchbare Montagetechnik. Dank Ebenenmasken lassen sich einzelne Bereiche eines Montageobjekts verbergen oder stufenlos ausblenden, ohne dass man sie löschen muss.

Die Funktionen zur Kontrastkorrektur sind ausgefeilt. Dazu kommen einige starke Effektfilter wie Flutlichtstrahler, Gegenlichtreflexe oder Zoom-Unschärfe. Allerdings fehlen Hilfslinien oder eine Möglichkeit, montierte Objekte automatisch gleichmäßig anzuordnen. Montageobjekte kann man zwar frei drehen oder dehnen, nicht jedoch neigen oder perspektivisch verzerren.

Auch sonst lässt Photoshop LE Komfort vermissen. Das Programm widerruft nur den allerletzten Arbeitsschritt und bietet weder Stapelkonvertierung noch die Aufzeichnung von Befehlsfolgen. Text wird sofort gerendert, sodass man Schriftzüge nicht mehr im Textmodus korrigieren kann. 3D-Effekte oder eine bequeme Schattenfunktion fehlen.

Ergebnis

Photoshop LE empfiehlt sich nicht für Web-Grafiker. Man vermisst Hilfslinien oder eine Möglichkeit, montierte Objekte automatisch gleichmäßig anzuordnen. Das Programm bietet außerdem keinerlei Funktion zur GIF -Animation. Die Qualitätsvorschau für Einzelbilder im GIF-Format ist so umständlich, dass man das Bild besser schon vorab in den 8-Bit-Modus konvertiert und dann erst im GIF-Format speichert. Eine Qualitätsvorschau für JPEG fehlt ebenso wie eine Meldung über die zu erwartende Dateigröße. Zudem enthält Photoshop LE keinerlei Funktion für die Produktion nahtloser Hintergrundkacheln.

Fazit: Während das Hauptprogramm Photoshop 5.5 zu den besten Produkten im Test gehört, enttäuscht der Ableger Photoshop LE auf ganzer Linie und kann speziell für Web-Grafik nicht empfohlen werden.

Quickinfo

Produkt

Photoshop LE

Hersteller

Adobe

Preis

139 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium

Betriebssystem

Windows 9x, NT 4.0

Details zur Ausstattung und Wertung von Photoshop LE finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

Photoshop 6.0

Photoshop von Adobe gehört zu den wichtigsten Programmen für Webdesigner. Schon die Version 5.5 setzte hohe Maßstäbe: so etwa durch die Mehrfach-Qualitätsvorschau für JPEG - und GIF -Export schon bei der Bildbearbeitung oder durch Integration der Animation in die normale Bildbearbeitung.

Photoshop 6 wurde nochmals ausgebaut; die Programmierer haben die Web-Effekte, aber auch allgemeine Montagetechniken und das Textwerkzeug verbessert. Einzelne Buchstaben lassen sich jetzt unproportional verzerren; im neuen Rahmentext-Modus erzeugt Photoshop Zeilenumbruch und Silbentrennung automatisch.

Allerdings sind die Funktionen immer noch auf zwei Programme verteilt, nämlich auf Photoshop 6.0 und das mitgelieferte ImageReady 3.0. Die Möglichkeiten der Programme überschneiden sich mehr denn je - ImageReady 3.0 bietet jedoch mehr für Webdesigner, während Photoshop die Spezialitäten für die Druckvorstufe bereithält. Per Kurztaste kann man mit einer Datei zwischen den zwei Programmen wechseln; die lästigen Speichern-Abfragen der Vorversion entfallen. Allerdings ist die Menüstruktur beider Programme nicht einheitlich - das passt nicht zu einem 2000-Mark-Produkt.

Photoshop erlaubt nun mehr als 99 Montage-Ebenen. Neue Ebenen-Gruppen und Kennfarben in der Ebenenpalette sollen die Kompositionen übersichtlich halten. Der Verzerrer-Pinsel erlaubt das Dehnen und Knautschen eines Bildes nach Art des Programms Goo.

Textarbeiten

Neue Möglichkeiten für dramatische Schriftzüge bietet das Text-Warping: Die Lettern lassen sich etwa in Form einer wehenden Fahne oder einer Muschel ausbeulen und stauchen. Die Verformung ist sogar automatisch animierbar. Allerdings fehlt Text auf Pfaden ebenso wie eine freie Verformung der Buchstaben-Umrisse im Textmodus - zwei Schwachpunkte gegenüber PhotoImpact 6.

Slices lassen sich nun zu Gruppen zusammenfassen, außerdem macht Photoshop Slices auch von der Größe einer Ebene abhängig. Wird also ein Objekt skaliert oder durch einen 3D-Effekt vergrößert, wächst der Slice automatisch mit. Dies eignet sich besonders für die neuen Vektorobjekte wie Kreise, abgerundete Rechtecke oder beliebige Freiformen - sie können mit dem Pfadwerkzeug komfortabel korrigiert und mit den Ebenen-Effekten zu attraktiven Schaltflächen gestaltet werden.

Ergebnis

Die korrigierbaren Ebenen-Effekte hat Hersteller Adobe deutlich erweitert. So bietet Photoshop zusätzliche Möglichkeiten für 3D-Kanten und Schatten. Neu hinzugekommen sind abschaltbare Farbüberzüge, Verläufe, Muster und Konturlinien. Sämtliche Einstellungen einschließlich Roll-over -Vorgaben lassen sich als Ebenen-Stil zusammengefasst speichern und einfach auf andere Objekte übertragen.

Wer seine Grafik nicht mit Slices zerlegen will, kann die neue, gewichtete Speicherung verwenden: Photoshop verwendet innerhalb eines Bildes mehrere unterschiedliche Vorgaben für GIF -Dithering und den Qualitätsverlust bei GIF- und JPEG -Speicherung; die entsprechenden Bildpartien werden durch einen Alphakanal markiert. So lassen sich etwa textorientierte Bildteile anders behandeln als Zonen mit vielen Zwischentönen.

Fazit: Photoshop 6 bietet Highend-Funktionen für Webdesigner, wenn auch mit Schwächen bei der Produktion von nahtlosen Hintergrundkacheln. Im professionellen Betrieb darf Photoshop 6 nicht fehlen. Doch die Verteilung der Funktionen auf zwei Programme ist sehr umständlich.

Quickinfo

Produkt

Photoshop 6.0

Hersteller

Adobe

Preis

1779 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium, Power PC, 125 MByte Festplatte, 64 MByte Arbeitsspeicher (128 MByte Arbeitsspeicher für Parallelbetrieb von Photoshop und ImageReady)

Betriebssystem

Windows 98, NT 4 und höher, MacOS ab 8.5

Details zur Ausstattung und Wertung von Photoshop 6 finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

PhotoSuite 4

Mit einer ungewöhnlichen Oberfläche wendet sich die PhotoSuite 4 von MGI vor allem an Neulinge der digitalen Bildbearbeitung und rangiert in einer Klasse mit Produkten wie Ulead PhotoExpress oder Adobe PhotoDeluxe. Ebenso wie diese Spaß-Bildprogramme genügt die PhotoSuite in einigen Bereichen von Montage und Kontrastkorrektur kaum höheren Ansprüchen. Doch für Webdesigner bietet die PhotoSuite interessante Optionen, die zu einer Berücksichtigung in diesem Test führen.

Neben GIF -Animationen und HTML-Seiten einschließlich animiertem Text erzeugt PhotoSuite als einziges unter den getesteten Bildbearbeitungsprogrammen auch zoombare, drehbare und schwenkbare Panoramen fürs Web. Zudem produziert PhotoSuite 4 vielseitige Bilderalben und Diaschauen für das Internet.

Die dafür mitgelieferten Vorlagen wirken zwar äußerst schlicht, sie lassen sich jedoch bereits innerhalb der PhotoSuite frei ändern. Dies gilt auch für Farbe und Größe der 3D-Ränder, die als HTML-"Border" entstehen. Zudem bietet der Hersteller auch Effekte wie Text-Animation, Transparenz oder "Glühen" an - die allerdings im Netscape Navigator nicht laufen.

Die eingebaute FTP -Funktion erlaubt das Hochladen der Resultate - lästig ist, dass MGI auf den HTML-Resultaten Links zu eigenen Seiten verankert, die sich nur umständlich entfernen lassen.

Für übliche Fotomontagen empfiehlt sich die PhotoSuite jedoch nur bedingt. Der Wechsel zwischen einer komplexen Montage und der Retusche eines einzelnen Montage-Objekts gerät so umständlich, dass man gelegentlich die ganze Arbeit verliert - zumindest leert der Vorgang den Widerrufen-Speicher. Der eingebaute Bildkatalog erlaubt nicht das Löschen der Originaldatei; auch umbenennen kann man die aufgereihten Fotos nicht.

Ergebnis

Die zoom- und schwenkbaren Panoramen erzeugt die PhotoSuite auf Basis eines Java-Applets (Beispiel). Man sollte dafür ein Bild verwenden, dessen linke und rechte Kanten sich gut aneinander fügen lassen, also mit absolut waagerechtem Horizont. In der Software legt man horizontale und vertikale Drehwinkel fest und eine Projektionsart wie "Kugel" oder "Zylinder". Die Kantenüberlappung lässt sich bei Bedarf auch von Hand steuern. Eingebaut hat MGI hier die hauseigene PhotoVista-Technik, die als Einzelprogramm PhotoVista 2.0 immerhin 109 Mark kostet.

Beim Web-Export entstehen zuweilen sehr große JPEG -Dateien, die sich jedoch nachträglich auf eine andere Auflösung oder JPEG-Qualität herunterrechnen lassen. Dabei bleibt das Panorama voll nutzbar. Die reizvolle Fotomosaik-Funktion ermöglicht das Zusammensetzen eines Bildes aus vielen, auch selbst wählbaren Miniaturbildern. Die Funktion für Animationen errechnet schöne Überblendungen zwischen vorhandenen Einzelbildern; sie gestattet aber keine Animation von Montage-Objekten über einem fest stehenden Hintergrund.

Fazit: Die Stärke von PhotoSuite ist die Panorama-Funktion fürs Web. Schwächen zeigt das Programm in den Bereichen Montage und Kontrastkorrektur. Die Funktionen für Diaschauen, Bildkataloge und Einzelseiten in HTML sind beachtlich. Die mitgelieferten Vorlagen müssen jedoch gestalterisch stark nachgearbeitet werden, bevor man sie online stellen kann.

Quickinfo

Produkt

PhotoSuite 4

Hersteller

MGI

Preis

129 Mark

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium-Prozessor 166 mit MMX, 32 MByte RAM, 200 MByte HDD

Betriebssystem

Windows 95, 98, NT 4 und höher

Details zur Ausstattung und Wertung der PhotoSuite 4 finden Sie in der tecDaten-Tabelle.

Update: Fazit

Kein Programm löst alle Grafikaufgaben eines Webdesigners gleichermaßen gut. So verwandelt CorelDRAW 10 Vektor-Grafiken und Textobjekte exzellent in Flash-Animationen und erzeugt komplexe HTML-Seiten einschließlich CGI-Anbindung, doch bietet das Programmpaket keine Slicing-Funktion. PhotoSuite 4 produziert mühelos zoom- und schwenkbare Panoramen und komplette HTML-Seiten samt Textanimation - sämtliche weiteren Aufgaben werden jedoch nur schlecht oder gar nicht gemeistert. PhotoDraw 2000 Version 2 erzeugt zwar attraktive Ergebnisse, lässt aber keine freie Gestaltung zu. DeBabelizer wirkt überholt, bietet jedoch einzigartige Stapelverarbeitungsfunktionen. GIMP ist als Freeware zu empfehlen, fällt aber insgesamt aus dem Rahmen.

Wer hauptsächlich die Pixelausgabe benötigt, erhält mit Photoshop 6.0 das stärkste Werkzeug. Das Adobe-Programm zeigt schon während der Bearbeitung vier verschiedene Qualitätsansichten in gewählten Dateiformaten und Kompressionsstufen. Und weil Animation und Bildbearbeitung nicht getrennt sind, kann man noch bei der Arbeit an einer Animation einzelne Montageobjekte editieren. Bei Slices und Image Maps zeigt Photoshop sehr gute Leistungen, bei denen in weiten Bereichen nur Fireworks 3 mithalten kann, dagegen fällt das Angebot für nahtlose Hintergrundkacheln dürftig aus. Bei der übrigen Bildbearbeitung - von Montage bis Kontrastkorrektur - setzt Photoshop 6 Maßstäbe, die kein anderes Programm erreicht. Ebenso gelungen ist die Exportfunktion von HTML-Code der durch Slices separierte Bereiche.

Fireworks 3.0, auf die Erstellung und Optimierung von Webgrafiken ausgerichtet, hat im Webbereich mit Photoshop 6.0 nun einen ebenbürtigen, teilweise sogar überlegenen Gegner gefunden. Allerdings überzeugt es unter anderem durch seine umfassenden Stapelverarbeitungsfunktionen, seine Pfadbearbeitungen, JavaScript-Optionen und sein exzellentes Textwerkzeug.

Fireworks 4.0 ist das herausragende Produkt, wenn man sich auf die Webgrafik konzentriert, und bietet die ungewöhnlichsten Funktionen für den Webdesigner - es liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit leichtem Vorsprung vor Photoshop 6. Aufgrund ungewöhnlicher Ansätze in zahlreichen Bereichen überschreitet es dabei den üblichen Spielraum eines Grafikprogramms.

PhotoImpact 6 macht einen guten Eindruck. Es bietet zwar weniger Optionen und Detailmöglichkeiten als Photoshop 6.0, erleichtert Einsteigern aber das Leben mit Assistenten und vorgefertigten Effekten für Roll-over -Buttons, Schriften, Animationen und ganze HTML-Seiten. Attraktiv sind zudem die allgemeinen Bildbearbeitungs-Talente von PhotoImpact 6. Das Programm empfiehlt sich besonders für Semiprofis und im Office-Umfeld. Preislich und funktional ist Paint Shop Pro hier der wichtigste Konkurrent. (bsc/sda)

tecLab-Report - unsere Testverfahren

Zunächst testen wir die Programme auf grundsätzliche Tauglichkeit zur Bildbearbeitung und bewerten Komfortmerkmale wie Bilddatenbank, mehrfaches Widerrufen oder Befehlsrekorder. Hinzu kommen einige wichtige Aspekte der Montagetechnik, die besonders bei der Arbeit an WWW-Grafiken gefragt sind. Darunter fallen beispielsweise Hilfslinien, die automatische gleichmäßige Verteilung von Montageobjekten oder editierbare 3D-Effekte. Wir untersuchen zudem, wie flexibel die Textfunktion arbeitet oder wie nahtlos die Produktion von kombinierbaren Hintergrundkacheln funktioniert. Die Programme mussten beweisen, ob mit wenig Aufwand vorzeigbare Ergebnisse entstehen und wie bequem die Vorschau ist.

Ebenso mussten die Funktionen zur GIF -Animation unserem Test standhalten, insbesondere vorgefertigte Effekte, Bildübergänge wie auch die Assistenten. Da bei GIF-Animationen schnell sehr hohe Datenmengen entstehen, haben wir vorab zwei Testfilme im unkomprimierten AVI-Format erzeugt: Animation 1 verändert sich mit vielen Farben von Bild zu Bild, während Animation 2 über alle Einzelbilder hinweg zum guten Teil völlig identische Farbflächen aufweist. Wir untersuchten dabei, wie stark die Optimierungsfunktionen der Programme die Dateigröße senken, ohne Qualität einzubüßen (optimierte Palette, 256 Farben, Dithering). Um die Unterschiede herauszuarbeiten, verwenden wir bei den Test-Animationen eine höhere Auflösung als im Web üblich. Einige weitere Animationen finden Sie auch in den Einzelbesprechungen.

Mit zwei Test-Animationen untersuchen wir die Komprimierungsmöglichkeiten der Programme.

Das Augenmerk gilt natürlich auch den Möglichkeiten beim Speichern in den wichtigen Dateiformaten JPEG , GIF und PNG. So testen wir den Komfort der Qualitätsvorschau und untersuchen, wie gut sich eine Vorlage auf Acht-Bit-Farbe herunterrechnen lässt. Die Java- und HTML-Möglichkeiten der Testteilnehmer werden ebenfalls getestet. Wir haben Roll-over -Buttons, Slices, Image Maps sowie HTML-Bildgalerien erstellt und bewerten die Ergebnisse wie auch die Benutzeroberfläche.