Treiber und Netzwerk konfigurieren

AVM Fritz!Box unter Windows 7 optimal einrichten

20.01.2010 von Jürgen Hill 
Der Wechsel auf ein neues Betriebssystems wie Windows 7 kann zu Problemen mit der Hardware führen. Für die Fritz!Box-Produkte sieht es da besser aus, denn Hersteller AVM hat vorgesorgt. Wir haben alle Tipps zusammengefasst.

Der Berliner Hersteller AVM hat eine Serie bereitgestellt, in der erklärt wird, wie seine Produkte mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows 7 zusammenarbeiten. Nach Angaben von AVM verbinden sich PCs auch mit dem neuen Microsoft-Betriebssystem ohne Update mit der Fritz!Box und hätten darüber Zugang zum Internet. Die Fritz!WLAN USB-Sticks seien gleichfalls bereit für Windows 7, ebenso wie die folgenden Zusatzprogramme:

Diese Zusatzprogramme finden Sie in der Benutzeroberfläche Ihrer Fritz!Box. Einfach in der Adresszeile Ihres Browsers "fritz.box" eingeben und dann über "Einstellungen" den Menüpunkt "Programme" aufrufen. Hier werden Ihnen alle für Ihr Fritzbox-Modell verfügbaren Zusatzprogramme angezeigt.

Wenn alle aktuellen Treiber installiert sind steht der Einrichtung eines Heimnetzes - eine Domäne mit Active Directory wie in Firmen üblich, dürften die wenigsten Privatnutzer betreiben - nichts mehr im Weg. Im Vergleich zu früheren Versionen hat sich hier jedoch bei Windows 7 einiges geändert, weshalb wir noch einmal kurz auf die Heimnetzgruppe eingehen.

Aktuelle AVM Produkte
AVM Fritz!Box WLAN 3370
Fritz!Box 3370 heißt das neue Modell, mit dem AVM den Massenmarkt erneut einnehmen möchte. Der AVM-Router enthält ein integriertes VDSL-Modem und funkt bereits im neuen 802.11n-Standard. Damit sollen Brutto-Übertragungsraten von bis zu 450 MBit/s möglich sein.
AVM Fritz!Box Fon WLAN 6360
AVM reagiert auf den zunehmenden Anteil von Kabel-Anbietern auf dem Breitbandmarkt mit einem eigenen Kabelmodem. Mit dem gewohnten Fritz!Box-Komfort will AVM einen Fuß in das für das Unternehmen neue Marktumfeld bekommen. Die Strategie könnte aufgehen: AVM hat seinen großen Marktanteil bei DSL-Routern vor allem den guten Bundle-Angeboten der Provider zu verdanken, eine ähnliche Entwicklung ist auch bei den großen Kabelanbietern denkbar.
AVM Fritz!App
Fritz!App soll laut AVM Smartphones mit Android-Betriebssystem, sowie das iPhone, zu VoIP-Clients machen und kostengünstig über das Internet telefonieren lassen. Außerdem gestattet AVM mit der Fritz!App den komfortablen Zugang auf das zentrale Telefonbuch und den Anrufbeantworter der heimischen Fritz!Box.
AVM Fritz!Box 3370 und 6360 sowie Fritz!App
Die auf der CeBIT 2010 von AVM neu vorgestellten Produkte noch einmal zusammen in einem Bild: AVM Fritz!Box WLAN 3370, AVM Fritz!Box Fon WLAN 6360 und AVM Fritz!App.
AVM Fritz!Box Fon WLAN 7270
Das aktuelle Fritz!Box Topmodel: Die AVM Fritz!Box Fon WLAN 7270. <br><br> <a href="http://www.tecchannel.de/kommunikation/voip/1743863/test_fritzbox_fon_wlan_7270_fritz_%20box_avm_dect_voip_isdn/" target"_blank">Der Test auf tecchannel.de</a>
AVM Fritz!Box Fon WLAN 7390
Der Nachfolger: Die Fritz!Box 7390 FON WLAN soll bald das neue Spitzenmodell der AVM Produktpalette sein.
AVM Fritz!WLAN Repeater N/G
Mehr Reichweite? Kein Problem: Mit dem Fritz!WLAN Repeater dehnt AVM das eigene Netzwerk auch über mehrere Stockwerke hinweg aus. <p> <a href="http://www.teccommunity.de/articles/article/233/test_avm_fritz_wlan_repeater_n_g_mit_fritz_box_fon_wlan_7270/detail/" target"_blank">AVM Fritz!WLAN Repeater N/G</a>
AVM Fritz!WLAN USB Sticks
AVM hat auch WLAN-USB Sticks im Angebot mit denen der Benutzer etwa ältere PCs mit dem eigenen WLAN verbinden kann. <p> <a href="http://www.tecchannel.de/netzwerk/news/2019734/avm_erweitert_angebot_an_wlan_usb_sticks/" target"_blank">AVM Fritz!WLAN USB Sticks</a>

Unterstützung auch für ISDN-Controller

Auch für Anwender von AVM-ISDN-Controllern, die mit dem neuen Betriebssystem arbeiten möchten, gibt es gute Nachrichten: Sie können sofort auf das neue Windows umsteigen. AVM und Microsoft haben den benötigten Treibersupport für das neue Betriebssystem direkt auf den Datenträgern des Betriebssystems integriert. Treiberunterstützung besteht sowohl für die 32-Bit- als auch für die 64-Bit-Edition von Windows 7, und zwar für die verschiedenen Varianten des neuen Betriebssystems: Windows 7 Starter Edition, Home Basic, Professional, Enterprise Edition und Ultimate.

Selbst IDSN-Controller mit CAPI werden unter Windows 7 noch unterstützt.

So lassen sich Fritz!Card PCI, Fritz!Card USB und der aktive Controller B1 PCI auch mit dem neuen Betriebssystem einsetzen. Die verbreiteten AVM-Produkte Fritz!Card PCMCIA, Fritz!Card Express, Fritz!X USB und Fritz!X ISDN werden ebenso unterstützt wie die ISDN-Controller C2 und C4.

Auch AVMs ISDN CAPI-Port Treiber steht für Windows 7 zum Download bereit. Mit seiner Hilfe können ISDN-Controller Verbindungen ins Internet aufbauen. Ebenso lassen sich über das DFÜ-Netzwerk und andere Anwendungen Verbindungen zu Rechnern herstellen, die unter Windows Vista, XP oder 2000 laufen.

Heimnetz einrichten

Unter Windows 7 soll der Austausch von Bild-, Video- oder Musikdaten mit Hilfe so genannter Heimnetzgruppen vereinfacht werden. In diesen sind Windows-7-PCs durch einen gemeinsamen Schlüssel aus zehn Zeichen verbunden. Außerdem ermöglicht es die Heimnetzgruppe, die eigene Windows-Live-ID an das lokale Benutzerkonto zu koppeln und so die Gruppe auf ausgewählte Live-Benutzer auszuweiten.

Die Heimnetzgruppe ist immer an den Windows-7-PC gebunden, nicht an einen einzelnen Benutzer, was bedeutet, dass alle Benutzer des Rechners auf die freigegebenen Medien der anderen zugreifen, wenn ein Windows-7-PC erst einmal zu einer Heimnetzgruppe gehört.

Exklusive Heimnetzgruppen

Die Heimnetzgruppe ist nicht an den Benutzer gebunden - vielmehr gibt es ein zentrales Passwort.

Die neue Freigabe-Methode setzt derzeit Windows 7 auf allen PCs voraus. Für Vista wird die Komponente voraussichtlich als Update nachgeliefert, XP aber bleibt außen vor. Die Freigaben orientieren sich an den Windows-7-Bibliotheken, ohne dies explizit zu verdeutlichen. Ferner stülpt die Heimnetzgruppe den NTFS-Benutzerrechten ein weiteres Konzept über und erhöht die Komplexität. Kritiker befürchten neue Risiken und statt Vereinfachung eher Verwirrung des Anwenders.

Heimnetzgruppe anlegen

Um eine Heimnetzgruppe anlegen zu können, muss als Netzstandort "Heimnetzwerk" ausgewählt werden. Ist dies geschehen, wählen Sie die Systemsteuerung "Heimnetzgruppen- und Freigabeoptionen auswählen". Im nächsten Dialog klicken Sie auf "Heimnetzgruppe erstellen". Anschließend wählen Sie die Medientypen, welche freigegeben werden sollen, und erhalten einen Schritt weiter das zehnstellige Kennwort für den Zugang zur Heimnetzgruppe. Die Medientypen "Dokumente", "Musik", "Bilder" und "Video" beziehen sich dabei ausschließlich auf die gleichnamigen Bibliotheken.

Heimnetzgruppe erweitern und nutzen

Das Netz- und Freigabecenter ist die zentrale Schaltstelle zur Verwaltung des Netzes unter Windows 7.

Sollen weitere Windows-7-PCs in die Heimnetzgruppe eingebunden werden, klicken Sie auf "Start", "Systemsteuerung", "Heimnetzgruppen" und "Freigabeoptionen auswählen". Eine bereits existierende Heimnetzgruppe wird von Windows 7 erkannt. Nun klicken Sie auf "Jetzt beitreten". Anschließend müssen Sie wieder angeben, welche Medientypen Sie auf diesem PC freigeben möchten. Zum Schluss geben Sie das zuvor auf dem anderen System erstellte Kennwort ein. Um auf die Freigaben anderer PCs zuzugreifen, öffnen Sie den Arbeitsplatz und klicken in der linken Navigationsspalte unter "Heimnetzwerk" auf den betreffenden PC.

Windows 7 erkennt Router wie die Fritzbox automatisch als Infrastrukturgeräte.

Heimnetzgruppen ersparen die Vergabe von NTFS-Benutzerrechten, können aber dennoch Ordner von der Freigabe ausschließen und zwischen Leserecht und Schreibrecht differenzieren. Das Homegroup-Konzept ist dem normalen NTFS-Rechtesystem übergestülpt und basiert auf einem neuen Standardkonto HomeGroupUser$. Zusätzlich zu den Standardfreigaben der Bibliotheken sind jederzeit über "Freigeben für…" weitere Freigaben möglich, ferner auch das Ändern von Schreibrecht oder Leserecht.

Wird dieses Konzept berücksichtigt, ist auch die Einrichtung des Heimnetzwerks mit einer Fritz!Box und Windows 7 spielend leicht - davon ist man zumindest bei AVM überzeugt.

Sichere Verschlüsselung mit WPA2

Am einfachsten und mit minimalem Aufwand geht dies per WLAN. Bereits nach wenigen Klicks ist, so der Berliner Hersteller, eine Verbindung zur Fritz!Box hergestellt. Dabei unterstützen sowohl die Fritz!Box, als auch Windows 7, die Verschlüsselung mit WPA2, dem derzeit sichersten Verfahren für WLAN-Verbindungen. Wie die Einrichtung eines optimalen WLAN-Heimnetzwerks im Detail funktioniert, lesen Sie auf der AVM-Website.

Das Netzwerk- und Freigabecenter: der zentrale Einstiegspunkt

Doch Windows 7 bietet noch weitere neue Funktionen rund um das Thema Vernetzung. Der zentrale Einstiegspunkt in das eigene Netzwerk ist dabei das "Netzwerk- und Freigabecenter" (zu erreichen über Start > Computer > Netzwerk > Netzwerk- und Freigabecenter). Beispielsweise können hier bestehende Netzverbindungen eingesehen und neue angelegt werden. Zudem lassen sich unter anderem Datei- und Druckerfreigaben für das Heimnetz konfigurieren. Sehr hilfreich ist die Netzwerkübersicht (zu erreichen über Windows Explorer -> Netzwerk). Sie zeigt nicht nur die verschiedenen Geräte an, sondern sortiert sie gemäß ihrer Rolle im Netzwerk und bietet spezifische Aktionen an. Geräte der Netzinfrastruktur wie die Fritz!Box als WLAN-Router haben in diesem Bereich ihre eigene Kategorie. So kann über einen Rechtsklick auf den Fritz!Box-Eintrag zum Beispiel die Bedienoberfläche aufgerufen werden. Einen schnellen Zugriff auf die Benutzeroberfläche der Fritz!Box ermöglicht auch das "Fritz!Box AddOn" für den Browser. (mje)

Dieser Artikel basiert auf Beiträgen unserer Schwesterpublikation Computerwoche.