Ausführbare Dateien erzeugen

AutoIt: Skripte für Windows und Anwendungen schreiben

23.07.2013 von Thomas Rieske
Mit dem Gratis-Tools AutoIt lassen sich Routineaufgaben auf dem PC automatisieren. Die Skriptsprache des Tools orientiert sich an Basic und ist leicht erlernbar. AutoIt kann die Skripte als ausführbare .exe-Dateien speichern.

Funktionalität: Befehlssatz und Syntax von AutoIt sind eng an Basic angelehnt. Daher sollten auch Einsteiger keine Probleme haben, sich schnell einzuarbeiten und zu ersten Ergebnissen zu kommen. Ursprünglich diente das Tool nur dazu, den Rollout von Anwendungen zu automatisieren, indem es Mausklicks und Tastaturanschläge an andere Programme übermittelt. Diese Aufgabe beherrscht AutoIt weiterhin, bietet aber einen stark erweiterten Funktionsumfang. So lassen sich grafische Benutzeroberflächen erstellen, die durchaus auch komplexere Steuerelemente, etwa Registerkarten und Tabellen, enthalten dürfen. An die 50 Funktionen für GUIs erwähnt die englischsprachige Hilfe. Noch bequemer geht es mit dem separat erhältlichen Editor KODA Form Designer, der es erlaubt, aus entworfenen grafischen Oberflächen Code für AutoIt zu erzeugen.

Datei- und Verzeichnisoperationen sind ebenso möglich wie der Zugriff auf die Zwischenablage und Registry. Darüber hinaus lassen sich COM-Objekte nutzen sowie Windows-API-Funktionen und externe DLLs direkt aufrufen. AutoIt enthält als integrierten Editor eine abgespeckte Version von SciTE, der Syntaxhervorhebung und automatisches Vervollständigen beherrscht. Ebenfalls eingebaut ist der Compiler Aut2Exe, mit dem man die erstellten Skripte in ausführbare Dateien umwandeln kann. Auf diese Weise laufen die programmierten Anwendungen auch auf Rechnern, auf denen AutoIt nicht installiert ist.

Mit der Version 3.3.8.1 hat der Autor einen Fehler im Editor beseitigt. Ausführliche Informationen zu den Änderungen liefert der Changelog.

Installation: Für eine assistentengestützte Vollinstallation, die alle Programmelemente umfasst, bietet der Hersteller eine knapp über 7 MByte große Setup-Datei an. Diese enthält auch 64-Bit-Versionen der Kernkomponenten, die sich auf einem entsprechend ausgestatteten System auswählen lassen. Wer keinen Wert auf einen Installer legt, greift zum selbstextrahierenden Archiv, in dem aber ein Editor fehlt.

AutoIt
AutoIt Scripting-Tool
Die Installer-Version von AutoIt enthält einen Assistenten, der den Anwender durch das Setup führt.
AutoIt Scripting-Tool
Entdeckt das Setup ein 64-Bit-System, erhält der Anwender die Möglichkeit, die 64-Bit-Variante von AutoIt zu installieren.
AutoIt Scripting-Tool
Der Anwender kann festlegen, ob die AutoIt-Skripte bei einem Doppelklick ausgeführt oder im Editor geöffnet werden sollen.
AutoIt Scripting-Tool
Lediglich 24 MByte benötigt das Tool, wenn man alle Programmkomponenten installiert.
AutoIt Scripting-Tool
Ein neues Skript lässt sich im Windows-Explorer über das Kontextmenü anlegen, dem das Tool eine entsprechende Option hinzugefügt hat.
AutoIt Scripting-Tool
Das Kontextmenü eines erstellten Skripts enthält Einträge zum Ausführen, Bearbeiten und Kompilieren.
AutoIt Scripting-Tool
Ein neues Skript beinhaltet standardmäßig einen Kommentarblock. Unter der letzten Zeile kann der Benutzer Code eingeben.
AutoIt Scripting-Tool
AutoIt-Skripte lassen sich mithilfe einer grafischen Benutzeroberfläche optisch sehr ansprechend gestalten.
AutoIt Scripting-Tool
Unter den Beispielskripten befindet sich auch ein Assistent, mit dem man sehr leicht Dialogfelder erzeugen kann.

Bedienung: Ein Desktop-Icon für das Programm legt die Setup-Routine nicht an, und auch die Suche über das Windows-7-Startmenü nach AutoIt gibt keinen Hinweis, wie sich die Anwendung starten lässt. Daher empfiehlt es sich, nach Abschluss der Installation vom Vorschlag Gebrauch zu machen, zunächst einmal die Hilfe-Datei zu öffnen. Dort erfährt man im Kapitel Tutorials, dass der erste Schritt darin besteht, im Windows-Explorer mittels Kontextmenü eine Datei vom Typ AutoIt v3 Script anzulegen. Diese lässt sich dann ebenfalls per rechtem Mausklick mit Edit Script in den Editor SciTE laden. Unter den Kommentarzeilen kann der Anwender nun eigenen Code eingeben. Direkt aus dem Editor heraus ist es möglich, Skripte mit F5 auszuführen und mit F7 zu kompilieren. Auch eine Syntaxüberprüfung lässt sich vornehmen. Mehr Komfort erhält, wer statt der integrierten Lite-Fassung die SciTE-Komplettversion von der AutoIt-Homepage installiert. Diese beinhaltet zahlreiche Utilitys wie Tidy (Korrektur von Skripten), KODA (GUI-Erstellung) und den Makrorekorder.

Zum (Wieder-)Einstieg in die Programmierung eignen sich die vier Tutorials-Abschnitte aus der Hilfe-Datei. Aber ausführlicher und auf Deutsch ist das unter Wichtige Links auf der Portalseite von AutoIt.de aufgeführte Tutorial. Von dort lässt sich auch eine deutsche Übersetzung der Hilfe im CHM-Format herunterladen. Was mit AutoIt-Skripten alles möglich ist, verrät ein Blick ins Programmverzeichnis unter Examples. Die dort vorhandenen Beispielskripte kann man als Anregung für eigene Projekte verwenden.

Fazit: AutoIt ist durch die an Basic orientierte Skriptsprache auch für Einsteiger geeignet und bietet eine Vielzahl an Funktionen. Mit ihnen kann man sogar anspruchsvollere Programme umsetzen, die sich zudem durch eine grafische Benutzeroberfläche optisch ansprechend gestalten lassen. Der integrierte Compiler ermöglicht es, dass die erstellten Skripte als Exe-Dateien auch ohne AutoIt-Interpreter lauffähig sind. (cvi)

AutoIt

Version:

3.3.8.1

Hersteller:

Jonathan Bennett

Download Link:

AutoIt Download

Sprache:

Englisch

Preis:

kostenlos

System:

Windows XP / Windows Vista / Windows 7, Windows NT / 2000 Server 2003 / 2008

Alternativen:

RapidBATCH, AutoHotkey