Seit Februar 2013 ist das Surface Pro in den USA bereits erhältlich. Am 31. Mai erfolgt nun auch der Verkaufsstart in Deutschland. Das Surface Pro mit 64 GByte Kapazität kostet 879 Euro, die Variante mit 128 GByte Flash-Speicher gibt es für 979 Euro. Die bereits vom Surface RT bekannten magnetisch anheftbaren Tastaturen "Touch-Cover" und "Type-Cover" passen auch für das Surface Pro. So kostet das Touch Cover in Microsofts Online-Shop nochmals 119,99 Euro. Das etwas dickere Type Cover mit "richtigen" Tasten ist für 129,99 Euro erhältlich.
Beim Surface Pro fallen beim Connector für die Cover-Tastaturen noch zwei zusätzliche Kontakte im Vergleich zum Surface RT auf. Microsofts Boris Schneider-Johne, Enthusiast Marketing Manager Windows, gab TecChannel auf Nachfrage aber keine Auskunft über die Funktion. Vermutlich handelt es sich um Kontakte, die für Zubehör wie Docking-Lösungen vorgesehen sind.
Bei den Surface-Modellen mit 64 und 128 GByte Speicher ist zu bedenken, dass Windows 8 Pro bereits viel Speicherplatz benutzt. So stehen beim 64-GByte-Modell nur noch 28 GByte für Programme und Daten zur Verfügung. Das Surface Pro mit 128 GByte Kapazität offeriert rund 89 GByte, wie Microsoft selbst angibt.
Das Surface Pro ist mit 13,5 mm dicker als die Windows-RT-Variante mit 9,5 mm. Auch beim Gewicht von knapp 900 Gramm liegt es deutlich schwerer in der Hand als das normale Surface mit 676 Gramm. Lange in der Hand halten im typischen Tablet-Touch-Betrieb wird so also schnell anstrengend. Dafür fasst sich das kantige Surface Pro mit seinem Magnesium-Gehäuse wertig an. Das Tablet ist sehr verwindungssteif und gut verarbeitet. Ein Knarzen konnten wir auch unter Krafteinwirkung nicht feststellen. Sehr praktisch ist wie schon beim normalen Surface der in der Rückseite integrierte und ausklappbare Kickstand. Damit lässt sich das Surface Pro auf dem Tisch aufstellen, allerdings nur in einer unveränderbaren Position.
Microsoft nutzt beim Surface Pro Intels Core i5-3317U. Eine passive Kühlung ist bei der CPU mit 17 Watt TDP nicht möglich. Entsprechend verbaut Microsoft zwei Lüfter im Gehäuse. Im "normalen" Betrieb sind die Lüfter leise, aber besonders in leiser Umgebung trotzdem wahrnehmbar. Microsoft selbst spricht von einem Geräuschniveau, das auch bei typischen Ultrabooks vorhanden sei. Die warme Luft entsorgt das Surface Pro über einen gefrästen Lüftungsschlitz, der über den halben seitlichen Gehäuserand - beginnend links mittig über die Oberseite hin nach rechts Mitte - verläuft. Damit will Microsoft verhindern, dass Lüftungsschlitze unabhängig von der Lage beim Halten nicht verdeckt werden. Ein Lagesensor steuert abhängig von der Lage auch die beiden Lüfter so an, damit die warme Luft ideal aus dem Gehäuse entsorgt wird.
Full-HD-Display mit Touch- und Stift-Eingabe
Das 10,6-Zoll-Display des Surface Pro bietet eine Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten. Die daraus resultierende Pixeldichte von 207 dpi sorgt für eine sehr scharfe Schriftdarstellung, sowohl im Hoch- als auch im Querformat. Als störend erweist sich wie bei so vielen Tablets das sehr spiegelnde Display. Beim Surface Pro ist im Preis ein Stift enthalten, mit dem sich das Tablet ebenfalls bedienen lässt und handschriftliche Notizen ermöglicht werden. Das Tablet erkennt den Stift bei Annäherung automatisch und deaktiviert die Handeingabe. Der Stift ermöglicht neben der normalen Bedienung handschriftliche Notizen, beispielsweise in OneNote. Auch in Word werden automatisch die Freihandtools aktiviert, wenn sich der Stift nähert. So lassen sich zum Beispiel Texte markieren oder Kommentare hinterlegen.
Unsere Kollegen der PCWorld haben sich das Surface Pro in folgendem Video etwas näher angesehen:
Zum Video: Ausprobiert: Microsoft Surface Pro
Microsoft verbaut beim Surface Pro einen TPM-1.2-Chip. Damit lässt sich im Chip eine virtuelle Smartcard hinterlegen, um zusätzliche Sicherheit im Gerät zu haben. Das Smartcard-Feature kann beispielsweise auch für DirectAccess genutzt werden, womit sich automatisch VPN-Tunnel für Unternehmensanwendungen aufbauen lassen. Online gehen funktioniert beim Surface Pro via WLAN 802.11a/b/g/n. Einen SIM-Kartenslot für 3G oder LTE gibt es aber nicht.
Bei der Akkulaufzeit spricht Microsoft von knapp vier Stunden. Wechseln lässt sich der 42-Wh-Energiespender nicht. Über das Netzteil soll der Akku laut Microsoft innerhalb 2 Stunden wieder 80 Prozent Kapazität aufweisen. Praktisch ist ein optional erhältliches Netzteil mit integriertem USB-Anschluss, um damit beispielsweise gleich Smartphones zu laden. Der Stromstecker des Netzteils schnappt beim Surface Pro wie bei Apples MacBook magnetisch ein. Aussagen von Microsoft, ob und für welche Kosten Unternehmen einen Akkuwechsel vornehmen (lassen) können, gibt es nicht. An den Stromanschluss des Surface Pro lässt sich auch der Stift anheften. (cvi)