App für Apple iPad

Atomic Web Browser im Test - Komfortabler surfen auf dem iPad

11.09.2011 von Christian Vilsbeck und Florian Horner
Apples iPad wird überwiegend zum Surfen im Internet genutzt. Als Alternative zum integrierten Safari-Browser gibt es den Atomic Web Browser. Die App überzeugt durch hohen Bedienkomfort und Multigestensteuerung.

Funktionalität: Eine bessere Java-Funktionalität oder Flash-Unterstützung bietet zwar auch der Atomic Web Browser auf Apples iPad oder dem iPad 2 nicht. In Sachen Bedienkomfort hat die Safari-Alternative jedoch die Nase vorn. Wie von Browsern auf Windows-, Linux- oder Mac-OS-PCs gewohnt, zeigt der Atomic Web Browser offene Tabs mit Reitereinblendungen an. So sind stets die offenen Tabs im Blickfeld, bei Safari muss erst der Tab-Button angetippt werden. Erst iOS 5 bringt dem iPad auch diese Funktion. Des Weiteren erlaubt Atomic Web Browser einen Vollbildmodus - auf Wunsch mit automatischem Wechsel - und konfigurierbare Darstellungsoptionen.

Safari-Alternative: Tabs, Gestensteuerung, Privatmodus - der Atomic Web Browser hat in Bedienung und Funktionsumfang die Nase vorn.

Beim Start des Browser lässt sich auswählen, ob die letzte Seite, die Homepage oder mehrere Seiten eines wählbaren Bookmark-Folders geöffnet werden sollen. Wer auf Seiten surfen will, ohne Spuren auf Apples iPad zu hinterlassen, der kann den schnell den "Private Mode" einschalten. Die Font-Größe lässt sich ebenfalls einstellen und für verschiedene Websites individuell abspeichern. Praktisch ist auch das konfigurierbare Suchfeld: Es lässt sich bei der Eingabe des Suchbegriffes wählen, wo gesucht werden soll. Zur Wahl stehen die aktuelle Seite im Browser, Google, Bing, Wikipedia sowie weitere - auch konfigurierbare - Dienste.

Installation: Die Installation der App "Atomic Web Browser" erfolgt wie gewohnt über iTunes oder dem App Store auf dem iPad. Auf dem iPhone und iPod touch lässt sich Atomic Web Browser ebenfalls installieren, es handelt sich um eine Universal App. Systemvoraussetzung ist mindestens iOS 3.0.

Bildergalerie: Apple iPad Screenshots Atomic Web Browser
Atomic Web Browser
Der Atomic Web Browser wirkt mit seinem Tab-System zunächst vertraut für PC-Nutzer.
Atomic Web Browser
Die Lesezeichen des Atomic Web Browser. Auch die History und zum Offline-Lesen gespeicherte Internetseiten werden hier gefunden.
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Den Import von Lesezeichen löst der Browser über den Umweg einer externen Internetseite.
Atomic Web Browser
Exportiert werden Lesezeichen ganz einfach per E-Mail.
Atomic Web Browser
Unter dem Kreuz-Symbol verstecken sich weitere Möglichkeiten mit der gerade geöffneten Internetseite zu interagieren.
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Noch mehr Möglichkeiten bieten nur die erweiterten Einstellungen hinter dem Zahnrad.
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Tippt man einen Link längere Zeit an, so erscheint ein Kontextmenü mit verschiedenen Auswahlmöglichkeiten - etwa zum Öffnen in einem neuen Hintergrundtab.
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Weiter rechts, neben der Adressleiste, existiert ein Suchfeld.
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Wird die Google-Suche gewählt, erscheinen Suchvorschläge wie sie etwa auch Google Suggest liefert.
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Auch auf der gerade geöffneten Internetseite kann gesucht werden. Fundstellen werden dabei gelb hervorgehoben.
Atomic Web Browser
Auch über einen Downloadmanager verfügt der Atomic Web Browser.
Atomic Web Browser
Hier sehen Sie weit weit der Download bereits fortgeschritten ist.
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Abgeschlossene Downloads können sogar direkt weiterversandt werden, etwa zum Cloud-Dienst Dropbox.
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Abhängig von der Dateigröße und der Übertragungsrate kann der Datei-Upload jedoch dauern.
Atomic Web Browser
Im Vollbildmodus verschwinden Adressleiste und Co. aus dem Sichtfeld. Um dennoch weiter navigieren zu können, verbleiben einige wenige Steuerelemente als transparente Symbole.
Atomic Web Browser
Der Atomic Web Browser hat viele Einstellungsmöglichkeiten anzubieten.
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Gleich die erste widmet sich der Privatsphäre. Hier werden Cache, Cookies, Verlauf und Co. verwaltet. Auch der "Private Mode" lässt sich aktivieren und zeichnet keinerlei Verlaufsinformationen auf.
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Die Sektion "Ad Block" hält einen klassischen Werbefilter bereit.
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Die Filterliste ist bereits gut befüllt und entfernt einen Großteil der Netzreklame zuverlässig.
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Hier legen Sie fest, welche Seiten Atomic Web Browser nach dem Start laden soll. In diesem Fall sind alle beim Schließen geöffneten Tabs ausgewählt.
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Wie bereits beschrieben, kann Atomic Web auch mit Dropbox gekoppelt werden. Hier sehen Sie die unspektakuläre Account-Verwaltung.
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Besonders praktisch: die Gestensteuerung. In diesem Einstellungsbereich legen Sie die Gesten nach Ihren Vorlieben fest.
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Sperrt eine Internetseite Sie am iPad aus, hilft oftmals ein Wechsel des Browser Identifiers. Hier wählen Sie zwischen verschiedenen Tarnidentitäten.
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Dieses praktische Verhalten lässt sich jedoch auch außerhalb der Einstellungsmenüs aktivieren.
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Auch in den iPad-Einstellungen ist der Atomic Browser verankert. Hier können Sie die Software zurücksetzen.
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Die Hilfsdatei liegt als Online-Formular bereit und lässt sich über die App-Einstellungen aufrufen.

Bedienung: Der große Vorteil von Atomic Web Browser gegenüber Safari liegt in der komfortableren Bedienung. Neben den stets sichtbaren Tabs sowie dem Fullscreen-Modus erleichtert vor allem die Multigestensteuerung das Surfen. Mit "MultiTouch" lässt sich der Browser mit zwei und drei gleichzeitig auf dem Touchscreen tippenden Fingern steuern. Standardmäßig wird durch ein "wischen" mit zwei Fingern nach links oder rechts zwischen den offenen Tabs gewechselt. Zwei Finger nach unten gewischt schließt den aktuellen Tab, nach oben wechselt zur Homepage. Drei Finger gleichzeitig auf den Schirm getippt löst den Wechsel zum Fullscreen-Modus aus. Alle Gesten lassen sich auch frei konfigurieren und den persönlichen Vorlieben anpassen.

Für den Import der Lesezeichen benötigen Sie auf Ihrem PC nur die entsprechende Datei Bookmarks.html des verwendeten Browsers. Diese wird über die Homepage des Atomic Web Browser passwortgeschützt hochgeladen. Die Instruktionen zeigt die App in den Settings unter dem Punkt Import Bookmarks an. Im Atomic Web Browser lassen sich importierte Bookmarks dann noch beliebig bearbeiten. Wer auf den Webseiten keine Banner sehen will, der erfreut sich noch über den konfigurierbaren Ad-Blocker.

Fazit: Die App Atomic Web Browser für iPad und iPad 2 überzeugt durch praktische zusätzliche Features gegenüber dem Standard-Browser Safari. Vor allem die Multigestensteuerung lernt man sehr schnell zu schätzen. Wer den Browser testen will, kann die kostenlose Lite-Version installieren. Ärgerlich ist, dass Apple Browser-Anwendungen von Drittanwendern künstlich ausbremst. Auch in selbst angestellten Messungen mit dem Sunspider Benchmark rendert Safari unter iOS 4.3 nachweislich schneller als der Atomic Browser. Die Vorteile bei der Bedienung überwiegen jedoch. Zumal der Geschwindigkeitsunterschied beim normalen Surfen kaum ins Gewicht fällt. (fho)

Atomic Web Browser

Version:

5.8.0

Hersteller:

RichTech

Download Link:

iTunes-Link

Sprache:

Englisch

Preis:

Vollversion: 0,79 Euro / Lite-Version: kostenlos

System:

Apple iPad, iPhone, iPod touch (ab iPhone OS 3.0)

Alternativen:

iCab Mobile, Diigo Browser