ATI Radeon X850 und weitere Highend-Grafikchips

01.12.2004 von Ulrich Bantle
Mit drei neuen Highend-Grafikchips will ATI dem Konkurrenten NVIDIA Paroli bieten. Zusätzlich erweitert der kanadische Hersteller seine Radeon-X800-Grafikchipfamilie um zwei Varianten.

Alle Debütanten unterstützen PCI-Express. Erste Tests zeigen, was das Topmodell Radeon X850 XT PE leistet. Technisch gesehen stellen die Spitzenmodelle X850 XT Platinum Edition, X850 XT und X850 PRO zum Vorgängerchip X800 keine Innovationen dar. ATI begnügte sich mit Änderungen des Chip- und Speichertaktes sowie einigen Optimierungen des Cores in punkto Powermanagement.

Laut Hersteller sollen durch ein effektives Leistungsmanagement und Thermal-Throttling-Technologie des Chips die Stromaufnahme, die Geräuschentwicklung sowie die Taktrate positiv beeinflusst werden.

ATIs Spitzenriege

Alle drei der Top-Grafikchips lässt der Hersteller in der 0,13-µm-low-k-Technologie fertigen. Zur Standardausstattung gehört eine 256 Bit breite Dual-Channel-Speicherschnittstelle, die bei diesen Varianten 256 MByte GDDR3-Speicher anspricht. Maximal können die Chips bis zu 512 MByte adressieren. Darüber hinaus verfügen sie über die vom X800 bekannten Features wie Smartshader HD, Smoothvision HD, Hyper Z HD und das 3Dc-Kompressionsverfahren.

Das Modell X850 XT PE und X850 XT stattet ATI mit je 16 Pixel-Pipelines aus. Sie arbeiten mit Chip- und Speichertakt von 540 und 1180 MHz beziehungsweise 520 und 1080 MHz. Der Preis für eine Grafikkarte mit dem Highend-Chip beträgt zirka 549 US-Dollar. Das X850-XT-Modell kostet etwa 499 US-Dollar. Dagegen spendierte ATI dem X850-PRO-Chip nur 12 Pipelines. Der Core verrichtet seine Dienste mit einer Frequenz von 520 MHz und der Speicher wird mit 1080 MHz getaktet. Eine entsprechende Grafikkarte ist für 399 US-Dollar erhältlich.

X800-Derivate und Überblick

Die zwei neuen Varianten des X800-Chips X800 XL und X800 sind in 0,11-µm-Technologie gefertigt. Das XL-Modell enthält 16 Pipelines und arbeitet mit einem Core- und Speichertakt von 400 und 1000 MHz. Entsprechende Grafikkarten mit 256 MByte GDDR3-Speicher kosten zirka 349 US-Dollar. Der X800-Chip mit 12 Pixel-Pipelines taktet den Core mit 400 und den Speicher mit 700 MHz. Der Preis einer Karte mit 128 MByte DDR-SDRAM liegt bei etwa 249 US-Dollar.

Nach unseren Informationen sollen die drei Spitzenmodelle bereits ATIs AMR-Technologie (ATI Multi Rendering) unterstützen. Damit können zwei baugleiche Grafikkarten parallel betrieben werden und somit die 3D-Leistung um bis zu 50 Prozent erhöhen. Das Pendant von NVIDIA heißt SLI (Scalable Link Interface).

Benchmarks und Fazit

Als Testsystem kam ein Intel-Mainboard mit einem 925X-Chipsatz zum Einsatz. Bestückt ist das Board mit einem Pentium 4 3,4 GHz und mit 2x 512 MByte DDR2-533-Speichermodulen. Alle Grafikkartentests liefen unter Windows XP mit DirectX 9b und Service Pack 1. Als Testkandidat für die Radeon X850 XT PE haben wir ein Referenz-Board von ATI mit entsprechenden Treibern im Einsatz.

ATi hat mit den neu vorgestellten Grafikchips sein Produktportfolio an PCI-Express-Modellen vervollständigt. Technisch bieten die Modelle keine bedeutenden Innovationen. Allerdings kann der Kunde jetzt je nach benötigter Grafikleistung und Geldbeutel eine geeignete Grafikkarte mit ATI-Chip finden. In punkto 3D-Performance konnte ATI beim Highend-Modell gegenüber dem Vorgänger durch Erhöhen des Chip- und Speichertaktes nochmals deutlich zulegen. Bleibt abzuwarten, wie der Konkurrent NVIDIA auf diese ATI-Offensive reagiert.

Mehr Details, Benchmarks und spielebezogene Messungen finden Sie online und in den nächsten Ausgaben unserer Schwesterzeitschriften PC-WELT und GameStar. Weitere Einzelheiten über die Grafikchips ATI X800 und NVIDIA GeForce 6800 finden Sie hier. (hal)

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