Alle Details zu den neuen Produkten

Apple stellt neue iPods, iOS, iTunes, Ping und Apple TV vor

02.09.2010 von Marlene Buschbeck-Idlachemi, Markus Schelhorn und Christian Möller
Apple frischt eine Vielzahl seiner Produkte auf. So gibt es jetzt neue iPod Touch, iPod Shuffle und iPod Nano. Außerdem stellt Apple iTunes 10, das Social Network Ping, iOS 4.1 sowie die zweite Generation von Apple TV vor.

Auf einem Event in San Francisco hat Apples Chef Steve Jobs eine Vielzahl neuer Produkte gezeigt. Keine Keynote von Steve Jobs läuft aber ohne Erfolgszahlen ab. Doch diesmal springt der Apple-Chef nur über die Eckpunkte der Erfolgsbilanz, offenbar will er selbst auch schnell zum interessanten Part des Abends kommen. Trotzdem hier sämtliche Zahlen der Keynote im Überblick:

Apples neue Produkte
01 Apple iPod Shuffle
02 Apple iPod Shuffle
03 Apple iPod Shuffle
04 Apple iPod Shuffle
05 Apple iPod Shuffle
06 Apple iPod Shuffle
07 Apple iPod Shuffle

Lesen Sie auf den nächsten Seiten alle Details zu den neuen Produkten von Apple.

Neuer iPod Touch

Wie erwartet hat Apple einen neuen iPod Touch vorgestellt. Wenig überraschend ist, dass der neue iPod Touch nun mit dem A4-Prozessor von Apple ausgestattet ist. Über die Taktfrequenz sagt Apple wie immer nichts, es ist aber sehr wahrscheinlich, dass er genauso schnell getaktet ist wie das iPhone 4, nach unseren Berechnungen wären das 800 Megahertz.

Auch das vom iPhone 4 her bekannte hoch auflösende Retina-Display findet sich nun im iPod Touch. Ebenso das Gyroskop, das die Steuerung von Spielen erleichtern soll. Auf den Kompass muss man jedoch verzichten.

Ebenso wie beim iPhone 4 gibt es nun zwei Kameras im iPod Touch. Eine HD-Kamera auf der Rückseite, mit der man Fotos und HD-Videos (bis 30 fps) aufzeichnen kann. Eine weitere Kamera gibt es auf der Vorderseite. Mit dieser kann man Video-Chats durchführen, solange sich der iPod Touch in einem WLAN befindet. Als Gegenstelle eignet sich das iPhone 4 oder ein weiterer iPod Touch 4G. Für die Video-Chats gibt es nun auch ein eingebautes Mikrofon.

iPod Touch: Die Hardware-Ausstattung wurde dem iPhone 4 angeglichen und verfügt nun über die Apple A4-CPU, das hochauflösende Retina Display und zwei Kameras. Apple verkauft den iPod touch mit 8, 32 und 64 GByte Speicherplatz. (Quelle: Apple)

Auf den LED-Blitz des iPhone 4 muss man beim iPod Touch jedoch verzichten. Auch liefert die HD-Kamera auf der Rückseite bei Standbildern nicht die gleiche Qualität wie die des iPhone 4. Der iPod Touch speichert Standbilder hier nur mit einer maximalen Auflösung von 960 mal 720 Pixel. Das ist nicht einmal ein Megapixel (genau: 691.200 Pixel). Die Frontkamera liefert wie beim iPhone 4 VGA-Auflösung (640 mal 480 Pixel).

Die Akkulaufzeit hat Apple gegenüber dem Vormodell gesteigert. Im MP3-Betrieb hält er nun 40 Stunden durch (vorher: 30 Stunden). Bei der Wiedergabe von Videos sind es sieben Stunden (vorher sechs Stunden).

Apple bietet vom iPod Touch folgende drei Modelle an:

Apple aktualisiert iPod Shuffle

Apple zeigt einen neuen iPod Shuffle. Allen Anschein nach haben viele Kunden die Bedienknöpfe beim Vorgänger vermisst. Diese wurde nur über die Kabelfernbedienung des Kopfhörers gesteuert, der Player selber bot nur einen Schiebeschalter.

Daher hat das neue iPod Shuffle nahezu die Form des Vor-Vorgängers erhalten, ist allerdings nochmals kompakter und Quadratisch geworden. Die Voice-Over-Funktion des Vorgängers bietet auch der neue iPod Shuffle: Sie liest auch auf Deutsch Musiktitel oder den Titel einer Playlist vor und informiert über den Ladezustand des Akkus.

Farbenfroh: Der neue iPod Shuffle erhält wieder Bedienknöpfe. (Quelle: Apple)

Neu ist die Möglichkeit, einen Genius Mix zu erstellen. Auf Grundlage eines Liedes sucht der iPod Shuffle nach ähnlichen gespeicherten Liedern und erstellt automatisch eine Musikliste. Dies funktioniert indes nur ab einer genügend hohen Anzahl an Liedern.

Gegenüber seinem Vorgänger soll der iPod Shuffle der 4. Generation eine um 50 Prozent längere Spielzeit bieten. Der Akku hält laut Apple nun für 15 Stunden Musikwiedergabe.

Ab nächster Woche gibt es den iPod Shuffle mit einer Kapazität von zwei Gigabyte für 49 Euro, fünf Euro Günstiger als sein Vorgänger. Auf eine 4-GB-Variante wie beim Vorgängermodell muss man verzichten. Man hat dafür die Wahl zwischen mehreren Farben: Silber, Blau, Grün, Orange oder Pink.

Neuer iPod Nano mit Touchscreen

Apple bringt mit dem iPod Nano 6G ein neues Gerät mit 1,54-Zoll-Multitouch-Bildschirm. Er ist kleiner und leichter, das quadratische Display hat aber auch Nachteile.

Das Format ändert sich nun vom Rechteck ins Quadrat. Das bekannte Scrollrad hat ausgedient. Satt dessen setzt Apple nun auch beim Nano auf einen Multitouch-Bildschirm, ähnlich wie beim iPhone. Allerdings läuft auf dem Nano kein echtes iOS, sondern ein eigenes Betriebssystem, für das man keine Apps programmieren kann. Die Oberfläche ähnelt dem iOS jedoch stark. Es gibt Icons, von denen vier auf den Bildschirm passen. Auch sind mehrere Screens möglich, zwischen denen man per Wischbewegung wechselt. Man kann die Icons auch umsortieren.

Quadratisch: Der neue iPod Nano kommt nun im quadratischen Format mit 1,54-Zoll-Display. (Quelle: Apple)

Wie beim iPod Shuffle der zweiten Generation kann man den Nano nun per Clip direkt an die Kleidung heften, ohne weitere Halterungen oder Armbänder zu verwenden.

Wichtige Dinge, die der Vorgänger noch bot, hat Apple nun leider beim neuen Nano weggelassen. Es gibt keine Videokamera mehr und der Nano spielt wegen des kleinen, quadratischen Displays (240 mal 240 Pixel Auflösung) auch keine Videos mehr ab. Zwar gibt es den Schwerkraftsensor auch im neuen iPod Nano, will man das Bild aber drehen, benutzt man eine Multitouchgeste mit zwei Fingern.

Die Kapazität bleibt unverändert bei acht respektive 16 Gigabyte. Auch Das FM-Radio bleibt wie beim Vorgänger erhalten. Die Preise hebt Apple allerdings um 20 Euro an. Das Acht-Gigabyte-Modell kostet nun 159 Euro, das 16-Gigabyte-Modell schlägt mit 189 Euro zu buche.

Es gibt zwei Modelle in jeweils sieben verschiedenen Farben, inklusive der roten Product-Red-Version:

Update für iOS 4

Schon nächste Woche gibt es ein Update für iOS 4, Version 4.1 soll eine ganze Reihe Fehler (Bluetooth, iPhone 3G) beheben, neu sind die Unterstützung von HDR-Fotos und Game Center.

Drucken am iPad mit dem Update auf iOS 4.2
Foto: Apple

War Game Center bislang nur eine Schnittstelle für Spieleentwickler, ist es mit iOS 4.1 für alle Anwender verfügbar und erlaubt ihnen das Spielen mit Freunden. Dafür gibt es Bestenlisten, Funktionen zum Suchen nach Live-Gegnern und Freundefunktionen. Die HDR-Unterstützung erlaubt es jetzt auch vom iPhone aus, mehrere Bildfolgen aufzunehmen, aus denen dann ein optimales Ergebnis entsteht. Bislang war das nur über zusätzliche Apps wie True HDR möglich. Das Update auf iOS 4.1 ist ab nächste Woche für iPhone und iPod Touch kostenlos verfügbar.

Wer ein iPad hat, muss bis November warten, dann kommen die neuen Funktionen in Form eines Updates auf 4.2 auch auf dieses Gerät. Highlights des Updates sind eine Druckfunktion über WLAN, Multitasking und Ordner wie man sie vom iPhone 4 kennt sowie ein aufgemotztes Air Tunes, das dann Air Play heißt und neben Musik auch Videos streamt. Auch dieses Update ist kostenlos und für iPad, iPhone und iPod Touch angekündigt.

iTunes Version 10 mit Social Networking

Auch an iTunes haben die Entwickler Hand angelegt, um es noch einfacher und hübscher zu machen und ihm den Weg ins Social-Media-Universum zu öffnen.

Letzteres übernimmt eine neue Funktion namens Ping, die aus iTunes heraus aktiviert die Kommunikation mit Freund und Vorbild erlaubt. Die Optik lehnt sich stark an Facebook an, die Vorgehensweise erinnert an Twitter. Man kann seinen Lieblingsmusikern folgen, mit Freunden Musiktipps tauschen, sich auf Konzerte und Events hinweisen und natürlich die Kaufempfehlungen der Kumpels anhören und auf einen Klick erwerben. Ping ist mitsamt iTunes 10 ab sofort in 23 Ländern verfügbar. Obwohl Jobs ankündigt, man habe iTunes auch eleganter gemacht, ist außer einem neuen Logo, das auf die CD verzichtet, keine Verschlankung des Interfaces zu sehen. Sobald iTunes 10 zum Download steht, werden wir das nachprüfen.

Social Media: Ping ist ein Gemisch aus Twitter und Facebook für iTunes. (Quelle: Apple)
Foto: Apple

Neu sind neben einer besseren Synchronisierbarkeit von iOS-Geräten mit Mac oder PC die Unterstützung von Air Play und die Möglichkeit US-amerikanische Serien für 99 US-Cent pro Folge anzusehen. Ab Kauf hat man 30 Tage dafür Zeit, wenn man eine Folge anspielt muss man sie innerhalb 48 Stunden fertigsehen.

Aktuell ist das Update weder über die Aktualisierung von iTunes noch über Apples Website verfügbar.

iTunes 10: Apple hat das Design etwas modernisiert. (Quelle: Apple)
Foto: Apple

Zweite Generation von Apple TV

Seit 2006 gibt es das Apple TV und bislang war er kein großer Erfolg, wie Steve Jobs zugab. Der Nachfolger des bis dato nahezu unveränderten Apple TV soll dies ändern. Zunächst angesichts des günstigen Preises: In USA geht das auf ein Viertel geschrumpfte und nun schwarze Apple TV für 99 US-Dollar über die Ladentheke, hier zu Lande muss man 119 Euro zahlen. Sein Vorgänger kostete stolze 270 Euro.

Diese Preissenkung hat Apple erreicht, indem kräftig abgespeckt wurde, nicht nur am Gehäusematerial, das vom edlen Aluminium zu schwarzem Plastik wechselt: Nun kommt das Apple TV ohne eingebaute Festplatte aus und auch an den Anschlüssen zeigt sich das Gerät sparsam: Stromanschluss mit im Apple TV integrierten Netzteil, HDMI, Ethernet und WLAN sowie optischen Tonausgang müssen hier reichen, sein Vorgänger bietet zudem einen analogen Tonausgang sowie Komponentenanschluss. An der Video-Auflösung hat sich nichts geändert, sie beträgt nach wie vor 720p. Auch die WLAN-Schnittstelle ist so schnell wie zuvor und versteht sich auf 802.11b/g/n.

Deutlich geschrumpft: Apple TV ist in den Abmessungen nur noch ein Viertel so groß wie der Vorgänger. Dies funktioniert, weil auf eingebauten Speicher verzichtet wird. (Quelle: Apple)
Foto: Apple

Die Bedienoberfläche des neuen Apple TV sehen weitgehend so aus wie zuvor. Nur kleine Änderungen gibt es: Da nun kein eigener Speicher vorhanden ist, lassen sich Filme und Serien nicht mehr kaufen sondern nur leihen und dann streamen. Laut Steve Jobs soll das Angebot zu einem im HD-Format vorliegen und deutlich günstiger werden. Doch im Moment gibt es nur günstigere Serien im HD-Format für den US-Markt billiger, bislang jene von ABC, ABC Family, Fox, Disney Channel and BBC America. Sie kosten pro Folge 99 Cent.

Auch verschiedene Dienste unterstützt Apple TV, neben den auch bislang unterstützten Diensten Youtube, Flickr und Mobile Me sowie Podcasts und Internet-Radiostationen nun auch das hier zu Lande recht unbekannte Netflix. Netflix lässt sich nur in USA verwenden und ist eine Online-Videothek mit Streaming-Möglichkeit, dessen Dienst im Monat 9 US-Dollar kostet und nur englischsprachige Filme bietet.

Musik, Videos und Fotos auf einem lassen sich zudem wie beim Vorgänger auf das Apple TV streamen. Zudem kann man mit einem iPad mit dem kommenden iOS 4.2 Filme und Musik auf das Apple TV streamen. Möglich macht dies die neue Airplay-Technologie, eine erweiterte Version von Airtunes, die nur Musik überträgt.

Gesteuert wird das Apple TV mit der mitgelieferten Alu-Fernbedienung Apple Remote. Zudem kann man wie bisher mit iPhone, iPod Touch und iPad das Apple TV steuern, indem man die kostenlose App "Remote" von Apple verwendet. (cvi)

Dieser Artikel basiert auf Beiträgen unserer Schwesterpublikation Macwelt.