Programm für Volumenlizenzen (VPP)

Apple-Lizenzen für Unternehmen

25.09.2015 von Thomas Joos
Apple bietet für Unternehmen, die auf Macs, iPhones und iPads setzen, ein Programm für Volumenlizenzen (VPP) an. Über diese zentrale Lizenzierungsplattform können die Apps den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden.

Der zentrale Vorteil des Programms für Volumenlizenzen (VPP) ist sicherlich, dass Anwender im Unternehmen nicht selbst Apps kaufen und dann mit dem eigenen Unternehmen abrechnen müssen. Stattdessen erfolgt der Kauf einmal zentral, die notwendigen Lizenzen können dann verteilt werden. Das erspart auch das Zuweisen von Gutscheinkarten und die interne Verwaltung von Kreditkarten beim Kauf von Apps im Store.

Einfach ausgedrückt kaufen Sie mit VPP im Unternehmen einmal zentral 20 Lizenzen einer bestimmten App und weisen diese dann den entsprechenden Anwendern zu. Es gibt natürlich auch Rabatt beim Kauf von Apps. Dieser kann durchaus 50 Prozent des Einzelkaufs betragen, hängt aber davon ab, wie viele Lizenzen man erwirbt.

Möglichkeiten und Grundlagen von VPP

Neben dieser Möglichkeit können Unternehmen auch B2B-Apps von Fremdentwicklern im privaten VPP-Store - neben öffentlichen Apps - anbieten lassen. Eigene Apps tauchen natürlich nur im eigenen Store und nur für berechtigte Personen auf.

Mit dem Apple-VPP können Unternehmen zentral alle wichtigen Apps für das Unternehmen verwalten.
Foto: Thomas Joos

Über ein Guthaben im VPP-Bereich können Account-Administratoren Apps direkt erwerben und verwalten. Der Vorteil dabei ist, dass das Unternehmen der Eigentümer für die erworbenen Inhalte ist, also aller eBooks, Apps und Mac-Anwendungen. Die Verwaltung kann mit MDM-Lösungen erfolgen. Wenn ein Anwender ausscheidet und sein Endgerät mitnimmt, können die Apps remote deinstalliert werden.

Kaufen Administratoren Apps in großer Stückzahl, können Anwender diese über spezielle Einlösecodes installieren. Natürlich lassen sich die Apps auch über MDM-Lösungen direkt zuweisen. Anwender können Apps auch auf mehreren Geräten nutzen, zum Beispiel dem iPhone und dem iPad gleichzeitig. Braucht ein Anwender eine App nicht mehr, kann er diese deinstallieren. Administratoren können die Lizenz dann anderen Anwendern zuteilen.

Die Installation über den Store erfolgt mit der Apple-ID des entsprechenden Anwenders. Mit dieser wird er im App-Store authentifiziert. Allerdings bleiben diese Daten privat, die Administratoren des Unternehmens haben keinen Zugriff auf die Apple-IDs der Anwender.

Kostenpflichtige Business-iPhone-Apps -
Coda
Der Editor Coda basiert auf einem beliebten Mac-Texteditor und kann sowohl lokale als auch entferten Dateien bearbeiten. Er bietet Syntax-Highlighting für die wichtigsten Sprachen, Playgrounds und ein SSH-Terminal. Unterstützt werden FTP, WebDAV, S3, DreamObjects und FTP.
Good Reader
GoodReader war einer der ersten PDF-Viewer für iOS auf dem Markt, die Verwaltung von PDFs und Ergänzung von Anmerkungen ist auch weiterhin eine der Stärken der App. Außerdem kann die App auf Web-Dienste und Fileserver zugreifen, verwaltet Daten und Archive und schützt den Zugriff per Passwort. Desktop-Apps für den schnellen Zugriff auf die App-Daten sind verfügbar.
FTP On The Go
FTP On The Go bietet alle Funktionen eines FTP-Clients für den Desktop. Dateien lassen sich direkt vom und zum FTP-Server übertragen und außerdem auf dem iPhone mit dem integrierten Texteditor bearbeiten.
Dictate + Connect (Dictamus)
Obwohl das iPhone bereits eine integrierte Diktier-App besitzt, ist diese doch sehr in ihrer Funktionalität eingeschränkt. Recht viel mehr als bloßes Aufnehmen ist mit ihr nicht möglich, und so bieten sich Alternativen wie Dictate+ an. Dictate+ verhält ähnlich einem analogen Diktiergerät. So können Aufnahmen, wie bei einer Kassette, zu einem bestimmten Punkt zurückgespult und von dort aus überspielt werden. Mit der Komfortfunktion der Sprachaktivierung werden Sprachpausen gar nicht erst aufgezeichnet und müssen später nicht separat aus der Aufnahme entfernt werden.
Calvetica Calendar
Calvetica ist zuallererst eine schicke Kalender-Anwendung für das iPhone. Sofort bemerkt man den Sinn für Details, den die Entwickler in ihre Anwendung haben einfließen lassen. Gerade bei der Bedienung kommt man als Anwender mit nur wenigen Fingertipps an die wichtigsten Funktionen, der Tipp-Aufwand beim Anlegen neuer Einträge hält sich gering. Durch den Kalender-Abgleich mit iCal übernimmt calvetica standardmäßig bereits alle dort angelegten Termine und überträgt wiederum sämtlichen eigenen Verabredungen in den standardmäßigen iPhone-Kalender.
Outbank - Sicheres Online-Banking Ihrer Finanzen
OutBank ist eine iPhone-App zur Abwicklung mobiler Bankgeschäfte. Überweisungen lassen sich unterwegs tätigen und alle Kontobewegungen verfolgen. Unter anderem lassen sich auch Überweisungsvorlagen abfotografieren statt abzutippen. Neben diversen Banken, Sparkassen und Kreditkarten lässt sich auch PayPal verwalten.
1Password
1Password verwaltet Zugangsdaten sicher auf dem iPhone, wodurch sich der Anwender nur noch den Passcode der App zu merken braucht. Die Anwendung loggt den Benutzer direkt auf besuchten Webseiten ein und synchronisiert die Zugangsdaten auch über mehrere Geräte hinweg. Es gibt ein Gratisversion, doch erst die kostenpflichtige Pro-Variante (In-App-Kauf) bietet zusätzliche praktische Features.
WorldCard Mobile - business card reader & business card scanner
WorldCard Mobile funktioniert wie WorldCard Mobile Lite, ist jedoch nicht wie die Lite-Version in der Anzahl der importierbaren Kontakte beschränkt. Der Visitenkarten-Scanner erkennt fotografierte Kontaktdaten und verknüpft sie mit Kontakten des iPhone-Adressbuches.
Driverslog Pro - Fahrtenbuch
Driverslog Pro ist eine umfangreiche elektronische Fartenbuch-Software für das iPhone. Mit der Anwendung lassen sich Fahrten einfach aufzeichnen und sogar Finanzamt-konform ausgeben – die GPS-Unterstützung hilft hierbei. Exporte erfolgen PDF,ICAL, CSV, XML oder SQL.
Cardreader - Visitenkarten Scanner (mobile OCR Business Card Reader)
x-root Software bietet mit Cardreader einen zuverlässigen und funktionsstarken Visitenkarten-Scanner für das iPhone an. Die OCR-Software erkennt den Inhalt von Visitenkarten und trägt erkannte Informationen in die jeweiligen Felder eines Kontaktes ein.
iFiles
iFiles will als zentrale Software zur Verwaltung von Dokumenten auf dem iPhone fungieren. Die Anwendung unterstützt eine Vielzahl von Anwendungstypen und lässt vielfältige Dateioperationen zu. Bearbeitete Dokumente lassen sich abschließend aus der App heraus versenden. iFiles unterstützt folgende Dienste: Dropbox, Google Drive, iCloud, Box.net, OneDrive, SugarSync , AFP, FTP/FTPS, SFTP, Flickr, Picasa, Facebook, Rackspace CloudFiles, CloudApp, PogoPlug, WebDav, Amazon S3, Ubuntu One Files, ownCloud, 4Shared, Amazon S3: DreamObjects und UltiCloud.
Box
Was den Speicherdienst Box für Unternehmen interessant macht, sind Funktionen für die Zusammenarbeit und Integration in Office 365. Nahtlos kann man über den Dienst Office-Dateien öffnen und bearbeiten. Zur Verfügung stehen diese Funktionen aber nur in der kostenpflichtigen Pro-Version die man für 80 Euro im Jahr erhält. Dann unterstützt der Dienst ebenso Active Directory und Single Sign On, Enterprise Mobility Management und vieles mehr.
STARFACE Mobile Client for iPhone
Der STARFACE Client integriert das iPhone in die eigene Telefonanlage. Die App ermöglicht es iPhone-Anwendern unter anderem, die Rufumleitungen auf ihrer STARFACE-Telefonanlage konfigurieren, sich die Ruflisten ihres Festnetztelefons anzeigen lassen und direkt aus den Ruflisten heraus wählen.
Evernote
Evernote verwandelt das iPhone in das ideale Notizbuch. Die App sichert Notizen, Bilder und Sprachnachrichten beim gleichnamigen Online-Dienst und macht alle Daten somit auch auf anderen Geräten verfügbar. Informationen sind somit immer synchronisiert und überall als gleicher Versionsstand verfügbar. Obwohl die Evernote-App selbst kostenlos ist, benötigt man einen kostenpflichtigen Account um den Dienst effektiv nutzen zu können, da die Gratis-Version im Funktionsumfang eingeschränkt ist und nur ein geringes Datenkontingent synchronisiert.

VPP einsetzen

Die Verwendung von VPP erfolgt generell in vier Schritten. Unternehmen registrieren sich für den Einsatz von VPP. Dazu wird ein eigener Account benötigt, in dem die Daten des Unternehmens hinterlegt werden.

Wennein Unternehmen bei VPP registriert ist, werden die Administratoren festgelegt, die das Recht haben, Apps im Namen des Unternehmens zu kaufen und im Store zu verteilen. Die Administratoren erhalten dazu eigene Apple-IDs, mit denen sie sich am Store zur Verteilung anmelden.

Die Verteilung und Verwaltung der Software erfolgt zunächst in einem zentralen Verwaltungsportal bei Apple.
Foto: Thomas Joos

Sobald Unternehmen an VPP teilnehmen und die Administratoren festgelegt sind, können Inhalte im App-Store gesucht und erworben werden. Der Kauf erfolgt über Kreditkarte oder ein VPP-Guthaben das zuvor erworben werden muss. Auch PayPal und ClickandBuy werden unterstützt. Die Administratoren melden sich dazu am VPP-Store an.

Sind die Apps gekauft, verteilen die Administratoren diese mit der MDM-Lösung des Unternehmens oder mit Einlösecodes. Die Zuweisung kann an einzelne Benutzer oder ganze Gruppen erfolgen. Die genaue Vorgehensweise erläutert Apple in einer PDF-Anleitung. Die Möglichkeiten zum Kauf eines Guthabens erfahren Sie auch über die Rufnummer: 0800-6645 085.

Die Apps lassen sich auf die Anwender einfach ausrollen.
Foto: Apple

Hürden zum Erwerb von VPP

Damit Sie als Unternehmen VPP registrieren können, benötigen Sie eine D&B D-U-N-S Nummer von Dun & Bradstreet. Mit dieser Nummer werden Unternehmen in VPP registriert. Sie können sie über die Rufnummer (06151) 1375-789 beantragen.

Um VPP effizient zu nutzen, kommen Unternehmen um eine MDM-Anwendung, die VPP unterstützt, nicht herum. Sie sollten daher bei Ihrem Anbieter nachfragen, ob die entsprechende MDM-Lösung auch für VPP geeignet ist. Der Apple-Configurator kann zum Beispiel Gutscheincodes verwalten, mehr aber nicht.

Fazit

Unternehmen, die auf Apple-Geräte setzen und Apps für die Anwender in der Regel kaufen, sollten sich VPP ansehen. Das Handling der Apps wird erleichtert, der Preis sinkt, die Verwaltung hält sich in Genzen, und auch der Überblick wird besser. Die Sache mit der DUNS-Nummer kann nerven, ist aber angesichts der Tatsache, dass die zentrale Verwaltung der Apps deutlich vereinfacht wird, zu verschmerzen. (cvi)