Corel-Umfrage

Anwender wollen Software nicht abonnieren

20.05.2013 von Ronald Wiltscheck
Software-Hersteller Corel hat deutsche Endkunden zu deren Kaufverhalten in Sachen Software befragt. Das Ergebnis: Gekauft wird gerne im Internet, dabei möchten die Anwender die Software selbst besitzen.

Für diese Erhebung wurden 1.009 Personen in Deutschland im Alter von 18 bis 69 Jahren befragt. Die im Hinblick auf Geschlecht, Alter und Region bevölkerungs-repräsentative Umrage hat im Auftrag von Corel das Marktforschungsinstitut Innofact im Mai 2013 durchgeführt und ausgewertet.

Dabei haben die Marktforscher Verbraucher befragt, auf welche Art und Weise sie ihre Softwareprodukte bevorzugt beziehen. Corel wollte wissen, wie die breite Bevölkerung gegenüber dem reinen Download der Software, dem Bezug von Boxen, in denen die Software in einer Verpackung mit CD oder DVD liegt, beziehungsweise einem Abonnement, bei dem die Software gemietet wird, eingestellt ist und welche Gründe Verbraucher dafür oder dagegen anführen.

Eines der Hauptergebnisse der Corel-Studie ist der breite Wunsch der Kunden, Software physisch besitzen zu wollen: 62 Prozent der Befragten entschieden sich beim letzten Kauf von Anwendungssoftware für ihren PC oder Notebook für ein Boxprodukt. Auch beim nächsten Softwarekauf möchten sie ihren Erwerb in der Hand halten können. 35 Prozent wollen dafür ihre Box am liebsten über das Internet bestellen, ein Viertel der Befragten geht lieber in den Fachhandel.

Ein Drittel der Kunden gibt sich mit einem elektronischen Software-Download zufrieden, bei dem sie zwar keine Box besitzen, die Software nach dem Kauf aber dauerhaft nutzen können. Einem Software-Abonnement stehen die Consumer-Kunden dagegen noch skeptisch gegenüber: Nur ein Prozent der Verbraucher wollen derzeit Software aus der Cloud mieten oder abonnieren. Als wichtigsten Grund nennen sie dafür, dass sie sich nur ungern zu einer fortlaufenden Zahlung verpflichten wollen (87 Prozent).

Dreiviertel der Befragten sehen es zudem als großen Nachteil an, die Software nach Ablauf oder Kündigung des Abonnements nicht weiter nutzen zu können. 65 Prozent der Befragten glauben, sie bezahlen mehr für das Abo einer Software als im Einzelkauf. Fast alle Befragten (93 Prozent) erkundigen sich über Produkte und Preise im Internet, bevor sie Software kaufen. Für 84 Prozent der Kunden ist es zudem äußerst wichtig, die Wahl zu haben, in welcher Form sie die Software beziehen können. Mehr als zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) lassen sich von Kundenrezensionen in ihrer Kaufentscheidung beeinflussen.

Die unbekannte Cloud

Dass Software-Abo- beziehungsweise Mietmodelle bei den Verbrauchern derzeit noch wenig beliebt sind, zeigt auch die allgemeine Verwirrung um den Begriff "Cloud". Fast die Hälfte aller Befragten (43 Prozent) gibt an, dass sie nicht verstehen, was Unternehmen meinen, wenn sie von der "Cloud" sprechen.

"Die von uns in Auftrag gegebene Umfrage belegt, dass das Abomodell aus der Cloud für Verbraucher noch nicht angestrebt wird. Zwar ist bei immer mehr Unternehmenskunden und professionellen Anwendern ein deutlicher Trend in Richtung Cloud zu sehen, aber wir erkennen auch, dass es noch Zeit braucht, bis unsere Consumer-Kunden bereit sind, Software zu mieten und in der Cloud zu nutzen", erklärt Elke Steiner, Geschäftsführerin der Corel GmbH. "Im Vergleich zu anderen Herstellern in der Branche, wollen wir unseren Kunden nicht vorschreiben, wie sie ihre Software kaufen sollen. Deshalb wird unsere Strategie weiterhin sein, unseren Kunden ob im Lizenz- oder Consumer-Bereich beim Software-Kauf die volle Auswahl zu lassen - Box, Download oder Cloud." (ChannelPartner/mje)