AMDs Sparfuchs: Neuer Athlon X2 BE-2350 im Test

05.06.2007 von Christian Vilsbeck
AMD stellt mit dem Athlon X2 BE-2350 eine neue günstige Dual-Core-CPU vor. Das Socket-AM2-Modell mit 65-nm-Technologie und neuem Nummernschema benötigt nur 45 Watt. Da kann einzig Intels mobiler Core 2 Duo im Desktop-Einsatz gegen halten.

Die Performance von Intels Core-2-Prozessoren überzeugte bis dato einhellig. AMDs konkurrierende Athlon-64-Dual-Core-Prozessoren werden in der Rechenleistung meistens abgehängt. Beim Energieverbrauch müssen sich die Socket-AM2-Modelle dagegen nicht verstecken.

Athlon X2 BE-2350: AMDs Dual-Core-CPU für den Socket AM2 arbeitet mit 2,1 GHz Taktfrequenz. Jeder Kern besitzt einen 512 KByte großen L2-Cache. Das 65-nm-Modell begnügt sich mit 45 Watt TDP.

Jetzt stellt AMD mit dem Athlon X2 BE neue stromsparende Dual-Core-Prozessoren vor. Die im 65-nm-Verfahren gefertigten Desktop-Modelle für den Socket AM2 benötigen maximal 45 Watt. Für zirka 90 Euro gibt es den mit 2,1 GHz Taktfrequenz arbeitenden Athlon X2 BE-2350. Zwar preist AMD mit dem Athlon 64 X2 3800+ in der „Energy Efficient Small Form Factor“ Edition bereits ein noch sparsameres Modell an, doch die CPU ist kaum erhältlich und teuer.

Core 2 Duo T5600: Der 1,83-GHz-Prozessor mit Dual-Core-Technologie verwendet den Socket 479M und arbeitet mit einem FSB667. Beide Kerne greifen auf den gemeinsamen 2 MByte großen L2-Cache zurück.

Wer von Intel ein ähnlich sparsames Modell will, muss ebenfalls deutlich mehr ausgeben. Die zirka 100 Euro teure Einsteigervariante Core 2 Duo E4300 stuft Intel mit einer TDP von 65 Watt ein. Da bleibt nur der Griff zur mobilen Ausführung, die Intel auch als Desktop-Variante anbietet. Der Core 2 Duo T5600 mit 1,83 GHz Taktfrequenz ist mit maximal 34 Watt sehr sparsam, kostet allerdings satte 240 Euro.

Für sehr sparsame und leise PCs sind der neue Athlon X2 BE sowie der mobile Core 2 Duo erste Wahl. Wir vergleichen nicht nur die Rechenleistung der beiden Kandidaten, sondern vor allem die Energieaufnahme der Systeme sowie die Performance pro Watt.

Details zum Athlon X2 BE

AMD bietet mit dem Athlon X2 BE neue energieeffiziente Desktop-Prozessoren für den Socket AM2 an. Zum Start der Serie gibt es das Modell BE-2300 mit 1,9 GHz Taktfrequenz sowie die 2,1-GHz-Variante BE-2350. Beide Dual-Core-Prozessoren besitzen 512 KByte L2-Cache pro Kern. Der integrierte Dual-Channel-Speicher-Controller steuert DDR2-800-DIMMs an. Der HyperTransport-Bus des Athlon X2 BE arbeitet wie alle Socket-AM2-Modelle mit 1 GHz Taktfrequenz.

Die Fertigung des Athlon X2 BE erfolgt im 65-nm-Verfahren. Auf einer Die-Größe von 118 mm² breiten sich 221 Millionen Transistoren aus. Die Core-Spannung arbeitet in einem Bereich von 1,15 bis 1,20 Volt. Zum Stromsparen beherrschen die Athlon-X2-BE-Prozessoren somit das PowerNow!-Verfahren zum dynamischen Senken von Taktfrequenz und Core-Spannung. Die TDP der Socket-AM-Modelle spezifiziert AMD mit 45 Watt. Im Stromsparmodus kann der Athlon X2 BE seine Taktfrequenz auf 1,0 GHz senken.

AMD verzichtet beim Athlon X2 BE auf das „64“ im Markennamen. AMD sei als Pionier der 32/64-Bit-Architektur anerkannt, die Technologie inzwischen allgegenwärtig, der Zusatz „64“ ist eigenen Angaben zufolge nicht mehr notwendig. Gleichzeitig erhalten die Athlon-X2-BE-CPUs eine neue Modellbezeichnung für die TDP-Klassifizierung und Leistungsmerkmale. Dieses Schema wird AMD auch bei den künftigen Phenom-Prozessoren mit K10-Architektur verwenden.

Die ersten beiden Ziffern „BE“ von AMDs neuer Modellbezeichnung beschreiben die Prozessorklasse bezüglich der TDP-Einstufung: Im Beispiel des Athlon X2 BE-2350 beschreibt das „BE“ CPUs mit weniger als 65 Watt. Die erste Zahl „2“ der Modellnummer BE-2350 deutet auf die Prozessorserie hin. Bei CPUs mit „2xxx“ handelt es sich jeweils um einen Athlon X2. Die übrigen drei Zahlen stufen die CPUs innerhalb einer Serie ein. Höhere Nummern innerhalb einer Prozessorserie stehen für eine höhere Performance beziehungsweise für mehr Features.

Testvorbetrachtung

Alle getesteten Prozessoren arbeiten soweit wie möglich mit identischen Komponenten. Architekturbedingt unterscheiden sich nur das Mainboard sowie die Lüfter. Die übrigen Komponenten wie Grafikkarte, Arbeitsspeicher, Netzteil und Storage sind identisch. Beim Arbeitsspeicher kommen jeweils zwei 512-MByte-DIMMs mit DDR2-800-SDRAM von Corsair zum Einsatz. Beim mobilen Core 2 Duo T5600 mit FSB667 arbeitet der Speicher allerdings ebenfalls mit 667 MHz.

Weitere Details zu den Testsystemen finden Sie im Abschnitt „Testkonfiguration“ am Ende des Artikels.

Während aller Benchmarks kontrollieren wir den Energieverbrauch der Systeme. Damit lassen sich Aussagen über die Energieeffizienz der CPUs sowie den zugehörigen Plattformen treffen. Die Powermanagement-Features wie PowerNow! bei AMD und SpeedStep bei Intel sind praxisnah bei allen Messungen aktiviert.

Beim Betriebssystem Windows XP SP2 ist das Energieschemata „Tragbar/Laptop“ eingestellt. Hier wird den CPUs das dynamische Regeln der Taktfrequenz/Core-Spannung gestattet. Bei den Linux-Betriebssystemen SUSE 10.1 ist ebenfalls das dynamische Regeln in den Energiespar-Optionen eingestellt.

Neben den minimalen und maximalen Energieverbrauch der Systeme mit allen Prozessoren analysieren wir den neuen Athlon X2 BE-2350 im Vergleich mit dem mobilen Core 2 Duo T5600 bei verschiedenen Benchmarks. Hier führen wir jeweils die erreichte Performance pro Watt auf.

Minimaler Energieverbrauch

AMD und Intel spezifizieren den Energiebedarf ihrer Prozessoren mit der Thermal Design Power (TDP). Bei diesem Wert handelt es sich um ein theoretisches Maximum – in der Praxis liegt der Energiebedarf der Prozessoren in der Regel selbst bei hoher Auslastung darunter. Die CPU-Kühler müssen aber für diese TDP-Werte entsprechend dimensioniert sein.

Interessanter ist der reale Energieverbrauch der kompletten Plattform – ohne Monitor. Unsere Testplattformen sind soweit wie möglich identisch. Damit lassen sich praxisnahe Aussagen treffen, wie sehr der Prozessor den Energieverbrauch der Plattform beeinflusst.

Im folgenden Diagramm vergleichen wir den Systemverbrauch unter Windows im „Leerlauf“ ohne aktivierten Energiesparmodus (Energie-Schemata „Desktop“):

Regungslos: Läuft nur der Windows-Desktop ohne CPU-Belastung, so zeigt sich die Intel-Plattform mit dem mobilen Core 2 Duo T5600 am genügsamsten. AMDs neuer Athlon X2 BE-2350 geizt ebenfalls mit der Energie und ist so sparsam wie die 35-Watt-Version des Athlon 64 X2 3800+.

Jetzt sind die Energiesparfunktionen Intel SpeedStep und AMD PowerNow! (Cool’n’Quiet) zum dynamischen Senken von Taktfrequenz und Core-Spannung aktiv (Energie-Schemata „Tragbar/Laptop“). Windows befindet sich weiterhin im „Leerlauf“:

Sparfüchse: Aktiviert man AMD PowerNow!, so sind viele Athlon-CPUs genügsamer als Intels Core-2-Modelle. Bei den Intel-CPUs sinkt der Energiebedarf im Leerlauf mit SpeedStep nur marginal, weil bei den Prozessoren bereits andere Powersave-Technologien greifen. SpeedStep hilf bei den Intel-CPUs Energie zu sparen, wenn die Prozessorauslastung im „mittleren“ Bereich liegt.

Maximaler Energieverbrauch

Sind die Prozessoren, der Speicher sowie die Grafikkarte unter hoher Last, so steigt der Energiebedarf der Plattformen auf die im Diagramm aufgeführten Werte. Der Test erfolgt unter Windows XP SP2 bei deaktivierten Powermanagement-Features (Energie-Schemata „Desktop“):

Full Power: Jetzt macht sich ein niedriger TDP-Wert der Prozessoren noch deutlicher bemerkbar als im Leerlauf. Unter Volllast agiert die Socket-AM2-Plattform mit der 45-Watt-CPU Athlon X2 BE-2350 so sparsam als der 35-Watt-Athlon. Nur der mobile Core 2 Duo T5600 kann AMDs „echte“ Desktop-CPUs in Schach halten.

Integer: SPECint_rate_base2000

Bei den Integer-Berechnungen von SPECint_rate_base2000 ermittelt die Benchmark-Suite CPU2000 den maximalen Durchsatz durch Verwendung mehrerer Tasks. Dabei arbeiten multiple Kopien des Benchmarks parallel. Die Ergebnisse geben einen guten Anhaltspunkt für die Integer-Leistungsfähigkeit der Prozessoren bei parallel arbeitender Standard-Software.

Typischerweise entspricht die Anzahl der Tasks/Kopien von SPECint_rate_base2000 der Anzahl der CPU-Kerne des Systems. Die Energiespar-Features der Prozessoren wie PowerNow! oder SpeedStep sind aktiviert.

SPECint_rate_base2000: Der Core 2 Duo T5600 arbeitet parallel laufende Integer-Programme mit Abstand schneller ab. Die „alte“ K8-Architektur des Athlon X2 BE-2350 bleibt gegen die modernere Core-Mikroarchitektur chancenlos.

Performance/Watt: SPECint_rate_base2000

Im ersten Diagramm vergleichen wir den maximalen Energieverbrauch (Peak) der Systeme mit den verschiedenen Prozessoren bei SPECint_rate_base2000:

Energieverbrauch: Die Socket-AM2-Plattform genehmigt sich 18 Watt mehr als die Intel-Desktop-Plattform mit mobilem Core 2 Duo. Der Athlon X2 BE-2350 besitzt eine 11 Watt höhere TDP. Außerdem arbeitet der DDR2-Speicher mit 800 MHz – statt den 667 MHz beim mobilen Core-Prozessor.

Das folgende Diagramm stellt die erzielte relative Performance pro Watt der Systeme bei SPECint_rate_base2000 gegenüber:

Performance pro Watt: Mehr Rechenleistung und weniger Energieverbrauch ergeben für den mobilen Core 2 Duo T5600 eine 49 Prozent höhere Performance pro Watt.

Floating Point: SPECfp_rate_base2000

Bei den Floating-Point-Berechnungen von SPECfp_rate_base2000 ermittelt die Benchmark-Suite CPU2000 den maximalen Durchsatz durch Verwendung mehrerer Tasks. Dabei arbeiten multiple Kopien des Benchmarks parallel. Die Ergebnisse geben einen guten Anhaltspunkt für die Integer-Leistungsfähigkeit der Prozessoren bei parallel arbeitender Standard-Software.

Typischerweise entspricht die Anzahl der Tasks/Kopien von SPECfp_rate_base2000 der Anzahl der CPU-Kerne des Systems. Die Energiespar-Features der Prozessoren wie PowerNow! oder SpeedStep sind aktiviert.

SPECfp_rate_base2000: Der Athlon X2 BE-2350 kann aufgrund seiner geringeren SSE-Performance mit der Intel-CPU nicht mithalten. Außerdem ist der Core 2 Duo T5600 bei dem speicherintensiven Benchmark durch seinen größeren L2-Cache im Vorteil.

Performance/Watt: SPECfp_rate_base2000

Im ersten Diagramm vergleichen wir den maximalen Energieverbrauch (Peak) der Systeme mit den verschiedenen Prozessoren bei SPECfp_rate_base2000:

Energieverbrauch: Im Vergleich zu den Integertests von CPU2000 benötigen die Plattformen hier ein paar Watt mehr. Der Floating-Point-Benchmark ist speicherintensiver und lastet die DDR2-DIMMs stärker aus.

Das folgende Diagramm stellt die erzielte relative Performance pro Watt der Systeme bei SPECfp_rate_base2000 gegenüber:

Performance pro Watt: Auch bei den Floating-Point-Benchmark bietet die Intel-Plattform eine 49 Prozent höhere Performance pro Watt.

FLOPS: Linpack 64 Bit

Linpack dient als verbreitetes Tool zum Ermitteln der Floating-Point-Performance von Computern. Das Ergebnis wird in Flops (Fließkomma-Operationen pro Sekunde) angegeben. Linpack löst komplexe lineare Gleichungssysteme.

Unter SUSE Linux 10.1 64-Bit-Edition setzen wir die 64-Bit-Version von Linpack 2.1.2 ein. Der SMP-fähige Benchmark setzt EMT64-Prozessoren mit SSE3-Unterstützung voraus. AMDs Athlon-X2-BE-Prozessor mit SSE3 arbeitet mit der von Intel-Compilern erstellten Linpack-Version ebenfalls problemlos zusammen und nutzen die Befehlserweiterung.

Bei unseren Tests löst Linpack bis zu 10.000 Gleichungssysteme. Damit benötigt der Benchmark maximal 763 GByte Arbeitsspeicher. Im Diagramm finden Sie die von den Prozessoren maximal erreichten GFlops.

Bandbreitenvorteil: Der Athlon X2 BE-2350 unterliegt wenig überraschend dem Core 2 Duo T5600. Dies war zu erwarten, denn der BE-2350 entspricht dem Athlon 64 X2 3800+, allerdings mit 100 MHz höherer Taktfrequenz. Vor allem die geringere SSE-Performance lässt die AMD-CPU zurückfallen.

Performance/Watt: Linpack 64 Bit

Im ersten Diagramm vergleichen wir den maximalen Energieverbrauch (Peak) der Systeme mit den verschiedenen Prozessoren bei Linpack:

Energieverbrauch: Linpack fordert den Prozessoren und dem Speicher sehr viel Energie ab.

Das folgende Diagramm stellt die erzielte relative Performance pro Watt der Systeme bei Linpack gegenüber:

Performance pro Watt: Der höhere Energiebedarf in Verbindung mit der geringeren Rechenleistung endet für den Athlon X2 BE-2350 in einem noch deutlicheren Rückstand in der Performance pro Watt.

Analyse: SunGard ACR

SunGards Adaptiv Credit Risk 2.5 ist ein Analysetool für den Finanzbereich. Basierend auf modifizierten Monte-Carlo-Simulationen berechnet das Programm den künftigen Wert einer Anlage auf Basis vorhandener Marktdaten.

SunGards Adaptiv Credit Risk wurde in C# für Microsofts .NET-Umgebung programmiert. Spezielle Mathematik-Bibliotheken wie Intels MKL oder AMDs Core Math Library ACML verwendet Adaptiv Credit Risk nicht. Das Analysetool arbeitet multithreaded und unterstützt Multi-Core-Prozessoren optimal. SunGard rechnet überwiegend mit Integer-Operationen.

Schnelle Vorhersagen: Der Athlon X2 BE-2350 setzt sich überraschend von der Intel-CPU ab. Speicherzugriffe halten sich bei Adaptiv Credit Risk in Grenzen.

Performance/Watt: SunGard ACR

Im ersten Diagramm vergleichen wir den maximalen Energieverbrauch (Peak) der Systeme mit den verschiedenen Prozessoren bei SunGard:

Energieverbrauch: Für die 10 Prozent höhere Performance des Athlon X2 BE-2350 genehmigt sich die AMD-Plattform 18 Prozent mehr Energie.

Das folgende Diagramm stellt die erzielte relative Performance pro Watt der Systeme bei SunGard gegenüber:

Performance pro Watt: Beim Performance/Watt-Rating liegt die Intel-Plattform trotz langsamerer Rechengeschwindigkeit wieder vorne.

Rendering: CINEBENCH 9.5

Mit dem CINEBENCH 9.5 stellt Maxon die aktuelle Version des bekannten Benchmark-Tools bereit. CINEBENCH 9.5 basiert auf Cinema 4D Release 9.5 und führt wieder Shading- und Raytracing-Tests durch.

Der Raytracing-Test von CINEBENCH 9.5 überprüft die Render-Leistung des Prozessors. Eine Szene "Daylight" wird mit Hilfe des Cinema-4D-Raytracers berechnet. Sie enthält 35 Lichtquellen, wovon 16 mit Shadowmaps behaftet sind und so genannte weiche Schatten werfen.

Bei dem FPU-lastigen Test spielt die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte keine Rolle. Auch höhere Speicher- und FSB-Bandbreiten nutzen beim Rendering von CINEBENCH 9.5 wenig - der Test läuft überwiegend in den ersten beiden Cache-Stufen ab.

Knapper Vorsprung: AMDs Athlon X2 BE-2350 rendert mit seinen zwei Kernen etwas schneller als der Core 2 Duo T5600.

Performance/Watt: CINEBENCH 9.5

Im ersten Diagramm vergleichen wir den maximalen Energieverbrauch (Peak) der Systeme mit den verschiedenen Prozessoren bei CINEBENCH. Beim Rendering sind alle Kerne im Einsatz:

Energieverbrauch: Beim Rendering benötigt die AMD-Plattform wie bei den bisherigen Benchmarks mehr Energie.

Das folgende Diagramm stellt die erzielte relative Performance pro Watt der Systeme bei CINEBENCH gegenüber:

Performance pro Watt: Der mobile Core 2 Duo T5600 bietet eine 17 Prozent höhere Performance pro Watt als der Athlon X2 BE-2350. Würde man allerdings den Prozessorpreis mit einrechnen, so fällt die Intel-Plattform weit zurück.

Audio-Enkodieren: iTunes

Apples iTunes 6 ermöglicht das Enkodieren von verschiedenen Audio-Formaten. Über den integrierten MP3-Codec wandelt die digitale Jukebox beispielsweise WAV-Audio-Files in komprimierte MP3-Dateien um. Nur beim MP3-Enkodieren nutzt iTunes 6 zwei Threads und somit die Vorteile von Dual-Core-Prozessoren aus.

Um die Enkodier-Performance der CPUs zu überprüfen, legen wir die 13 Musikstücke der Audio-CD „Gwen Stefani: Love. Angel. Music. Baby.“ mit einer Gesamtspieldauer von 52,1 Minuten mit iTunes als unkomprimierte WAV-Dateien auf die Festplatte. Die folgende MP3-Erstellung erledigt iTunes mit einer Audio-Qualität von 192 kbps.

Im Takt: AMDs Athlon X2 BE-2350 und der Core 2 Duo T5600 arbeiten auf gleichem Niveau.

Performance/Watt: iTunes

Im ersten Diagramm vergleichen wir den maximalen Energieverbrauch (Peak) der Systeme mit den verschiedenen Prozessoren beim Enkodieren mit iTunes:

Energieverbrauch: Auch beim Enkodieren bleibt die Intel-Plattform mit dem mobilen Core 2 Duo sparsamer.

Das folgende Diagramm stellt die erzielte relative Performance pro Watt der Systeme bei iTunes gegenüber:

Performance pro Watt: Zwar enkodiert die Intel-CPU einen Tick langsamer, der genügsamere Betrieb ermöglicht aber die Führung bei der Performance pro Watt.

DirectX: 3DMark06 CPU

Futuremarks 3DMark06 bietet verbesserte Testabläufe für das Shader Model 2 und High Dynamic Range (HDR) Shader Model sowie neue Benchmark-Routinen für Prozessoren. 3Dmark06 unterstützt erstmals Multi-Core-Prozessoren. Der Benchmark gibt als Teilergebnis einen Wert für die Leistungsfähigkeit der CPUs bei DirectX-Anwendungen aus.

CPU-Test: Ohne Hilfe der Grafikkarte setzt sich der Athlon X2 BE-2350 geringfügig vom Core 2 Duo T5600 ab.

Performance/Watt: 3DMark06

Im ersten Diagramm vergleichen wir den maximalen Energieverbrauch (Peak) der Systeme mit den verschiedenen Prozessoren bei 3DMark06 CPU:

Energieverbrauch: Die CPUs sind extrem gefordert und arbeiten nahe ihrer thermischen Grenze. Der Unterschied im Energieverbrauch reduziert sich auch auf die Differenz der TDP-Werte der CPUs. Intels Core 2 Duo T5600 ist mit 34 Watt, der Athlon X2 BE-2350 mit 45 Watt spezifiziert.

Das folgende Diagramm stellt die erzielte relative Performance pro Watt der Systeme bei 3DMark06 CPU gegenüber:

Performance pro Watt: Durch den geringen Unterschied der Plattformen im Energiebedarf minimiert sich auch Intels Vorteil in der Performance pro Watt.

Listen- & Straßenpreise

Hinsichtlich der Preise empfiehlt es sich, gelegentlich einen Blick auf die offiziellen Listen der CPU-Hersteller zu werfen. Bei AMDs Preisliste gab es am 04. Juni 2007 die letzten Änderungen. Intels Preisliste wurde am 09. Mai 2007 aktualisiert. Eine aktuelle Preisliste von Intel lag bis zur Veröffentlichung des Artikels noch nicht vor.

OEM- und Straßenpreise im Vergleich

Modell

Taktfrequenz /FSB [MHz]

Listenpreis [US-Dollar]

Straßenpreis [Euro]

Socket AM2

Athlon 64 X2 6000+

3000 / 1000

241

200

Athlon 64 X2 5600+

2800 / 1000

188

160

Athlon 64 X2 5200+

2600 / 1000

178

150

Athlon 64 X2 5000+

2600 / 1000

167

130

Athlon 64 X2 5000+ EE 65 nm

2600 / 1000

167

125

Athlon 64 X2 4800+ EE 65 nm

2500 / 1000

136

100

Athlon 64 X2 4400+ EE 65 nm

2300 / 1000

121

80

Athlon 64 X2 4000+ EE 65 nm

2100 / 1000

104

75

Athlon 64 X2 3800+

2000 / 1000

83

70

Athlon 64 X2 3800+ EE

2000 / 1000

83

70

Athlon 64 X2 3800+ EE SFF

2000 / 1000

k.A.

k.A.

Athlon 64 X2 3600+ EE

1900 / 1000

83

60

Athlon X2 BE-2350

2000 / 1000

91

k.A.

Athlon X2 BE-2350

1900 / 1000

86

k.A.

LGA775

Core 2 Extreme QX6700

2930 / 1066

1199

1170

Core 2 Extreme QX6700

2670 / 1066

999

920

Core 2 Extreme X6800

2930 / 1066

999

920

Core 2 Quad Q6600

2400 / 1066

530

510

Core 2 Duo E6700

2670 / 1066

316

290

Core 2 Duo E6600

2400 / 1066

224

200

Core 2 Duo E6420

2130 / 1066

183

170

Core 2 Duo E6400

2130 / 1066

183

170

Core 2 Duo E6320

1860 / 1066

163

150

Core 2 Duo E6300

1860 / 1066

163

160

Core 2 Duo E4400

2000 / 800

133

135

Core 2 Duo E4300

1800 / 800

113

100

Core 2 Duo T7700

2400 / 800

530

k.A.

Core 2 Duo T7600

2330 / 667

637

600

Core 2 Duo T7200

2000 / 667

294

260

Core 2 Duo T5600

1830 / 667

241

230

Core 2 Duo T5500

1660 / 667

209

195

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Fazit

Die Performance des Athlon X2 BE-2350 birgt keine überraschende Ergebnisse. Erwartungsgemäß liegt die Rechengeschwindigkeit des 2,1-GHz-Prozessors etwas über dem 2,0-GHz-Modell Athlon 64 X2 3800+. AMDs neue 45-Watt-CPU im 65-nm-Verfahren setzt nach wie vor auf die K8-Architektur.

Damit war auch klar, dass sich am Performance-Gefüge zwischen Athlon- und Core-2-Prozessoren nichts ändert. Die neue Athlon-X2-BE-Serie will vor allem in leisen und sparsamen Systemen punkten. Und hier machen dem Athlon X2 BE-2350 wenige etwas vor. Nur der mobile Core 2 Duo lässt sich mit noch weniger Energie betreiben. Allerdings kostest die Intel-CPU mit zirka 230 Euro auch mehr als das Doppelte eines Athlon X2 BE-2350.

Im Kreise der 100-Euro-CPUs bietet AMDs Athlon X2 BE-2350 eine attraktive Alternative zum 65-Watt-Modell Core 2 Duo E4300. Beide Prozessoren gehen in der Praxis ähnlich sparsam mit der Energie um und eignen sich bestens für sehr leise Office-Rechner oder im Wohnzimmer einzusetzende Multimedia-PCs. Zu welcher Plattform man greift, sollte man vom Preis oder den Features des Mainboards abhängig machen.

Die Dominanz der Core-Prozessoren wie bei den Mainstream- und Highend-Modellen ist in der Preisklasse bis 100 Euro passe. Es ist so gesehen erstaunlich, dass die 2003 vorgestellte K8-Architektur in bestimmten Segmenten noch immer konkurrenzfähig ist. (cvi)

Testkonfiguration

Wir haben die Benchmarks unter dem Betriebssystem Windows XP Professional SP2 durchgeführt. Für den Linux-Test verwenden wir SUSE Linux 10.1 in der x86_64-Edition.

AMDs Athlon-Modelle für den Socket AM2 testen wir in einem Asus M2N32-SLI Deluxe mit nForce-590-SLI-Chipsatz. Der CPU steht Dual-Channel-DDR2-800-SDRAM mit CL4 von Corsair zur Verfügung.

Socket-AM2-Plattform: Das Asus M2N32-SLI Deluxe verwendet als Chipsatz NVIDIAs nFORCE 590 SLI. Beim Speicher steuert das Board DualChannel-DDR2-800-SDRAM an.

Der Core 2 Duo T5600 sowie der Vorgänger Core Duo T2600 arbeiten in einem AOpen i975Xa-YDG mit Intels 975X-Express-Chipsatz und Socket 479M.

Core-Duo-Plattform: Das AOpen i975Xa-YDG mit Socket 479M setzt auf Intels 975X Express Chipsatz. Beim Speicher steuert das Board DualChannel-DDR2-667-SDRAM an.

Intels Core-2-Prozessoren für den Socket 775 nehmen in einem Intel-Desktop-Board D975XBX2 Platz. Das Mainboard verwendet ebenfalls den 975X-Chipsatz. Als Arbeitsspeicher steht jeweils DDR2-800-SDRAM mit CL4 in einer Dual-Channel-Konfiguration zur Verfügung.

LGA775-Plattform: Das D975XBX von Intel setzt auf den 975X-Express-Chipsatz. Das Mainboard unterstützt den Pentium 4, Pentium D, Pentium Extreme Edition sowie die Core-2-CPUs.

Um gleiche Testbedingungen zu gewährleisten, wurden alle Testsysteme mit einer ATI Radeon X1900XTX in der PCI-Express-x16-Variante bestückt. Der Grafikkarte mit 512 MByte Grafikspeicher standen der Catalyst-Treiber 6.4 sowie DirectX 9.0c zur Seite. Einheit herrschte auch beim Arbeitsspeicher mit jeweils 1 GByte und den Massenspeichern - die Serial-ATA-II-Festplatte Maxtor MaxLine III mit 250 GByte Kapazität.