Grafikkarten-Treiber

AMD veröffentlicht Open-Source-Unterstützung für Radeon HD 6000

08.01.2011
Alex Deucher von AMD hat Patches für den Linux-Kernel veröffentlicht, die komplette 2d- und 3D-OPenGL-Beschleunigung ermöglichen.

Die Patches sind für Linux-Kernel-DRM, Mesa und xf86-video-ati DDX. Die Mesa-Unterstützung ist erst ein Anfang für den klassischen Mesa-Treiber, aber Unterstützung für Gallium3D sollte nun nicht mehr weit sein.

Die Untersützung der HD 6000 erweitert die R600-Treiber, die schon einmal erweitert wurden, um die Radeon-5000-Hardware zu unterstützen. Somit sollte die Unterstützung für die HD-6000-Serie auf einer soliden Codebasis stehen und deswegen schon ganz gut funktionieren.

Einziger Wehmutstropfen ist, dass diese Open-Source-Veröffentlichung lediglich die Readeon HD 6000 "Northern Islands"-GPUs, wie Barts, Turks und Caicos unterstützt. Die neuesten GPUs, die unter dem Codenamen Cayman vertrieben werden, funktionieren leider nicht.

Allerdings hat AMD gegenüber Phoronix gesagt, dass es keinen Grund gebe, in Zukunft Cayman nicht auch zu unterstützen. Wie lange das dauert steht allerdings ein bisschen in den Sternen. Somit sollte man mit einer Zeitperiode zwischen einem und drei Monaten rechnen.

Die Radeon HD 6800 kam Ende Oktober 2010 heraus. Die Karten wurden durch den proprietären Linux-Catalyst-Treiber unterstützt und ließen sich auch damit betreiben. Bis jetzt gab es allerdings keine Open-Source-Unterstützung.

Die Patches kommen zum richtigen Zeitpunkt. Das Merge-Fenster für Linux-Kernel 2.6.38 wurde gerade geöffnet und somit findet der Code mit hoher Wahrscheinlichkeit Einzug in die nächste große Kernel-Ausgabe. Somit gibt es dann "Out of the Box"-Unterstützung in Distributionen wie Ubuntu 11.10 und Fedora 16. Für Ubuntu 11.04 "Natty Narwhal" müssten Anwender selbst Hand anlegen.

Die Cayman-Untestützung könnte dann in Kernel 2.6.39 einfließen. Vielleicht kommt sie früh genug, dass die Entwickler sie noch in Mesa 7.11 integrieren können. (jdo)