2009 gibt es die 6-Kerne-CPU Istanbul

AMD kündigt 12-Core-Prozessor Magny-Cours an

07.05.2008
AMD gibt einen Ausblick auf seine nächsten Opteron-Generationen. Noch 2008 debütiert die erste 45-nm-Quad-Core-CPU „Shanghai“. Im Jahr 2009 folgt der 6-Core-Opteron „Istanbul“ und 2010 der erste 12-Kerne-Prozessor „Magny-Cours“.

Im vierten Quartal 2008 bringt AMD mit dem Opteron „Shanghai“ eine aktualisierte K10-Variante auf den Markt. Die CPU arbeitet weiterhin mit vier Kernen, vereint auf einem Siliziumplättchen. Die aktuellen Quad-Core-Opterons Barcelona verfügen neben den 512 KByte L2-Cache pro Kern über einen 2 MByte fassenden gemeinsamen L3-Cache. Beim Shanghai-Prozessor erweitert AMD die dritte Pufferstufe auf 6 MByte.

Der integrierte Dual-Channel-Speicher steuert weiterhin gepufferte DDR2-DIMMs an. Allerdings erhöht AMD die Geschwindigkeit von 667 auf 800 MHz. Die Shanghai-Prozessoren setzen weiterhin auf den Socket F aktueller Opteron-Plattformen. Damit bleibt der Shanghai kompatibel zu den bisherigen Systemen.

Shanghai: AMDs erster 45-nm-Opteron erhält mehr Cache und schnelleren Speicher. (Quelle: AMD)

AMD geht bei der Fertigung des Shanghai von 65 auf 45 nm Strukturbreite über. Neben höheren möglichen Taktfrequenzen soll die 45-nm-Technologie den Energiebedarf der CPUs im Leerlauf um 20 Prozent verringern. Auch die Performance von Shanghai soll um 20 Prozent gegenüber Barcelona-Opterons steigen.

2009: 6-Core-Prozessor „Istanbul“

Für Systeme mit einem Sockel folgt im zweiten Quartal 2009 die 45-nm-Quad-Core-CPU „Suzuka“. Der Prozessor entspricht dem Shanghai, besitzt aber eine HyperTransport-3.0-Schnittstelle und unterstützt bereits DDR3-Speicher. Als Plattform für Suzuka dient „Catalunya“ mit AMDs RS780-Chipsatz.

Suzuka: Servern und Workstations mit einem Prozessor soll der 45-nm-Quad-Core-Opteron mit mehr Cache und schnellen DDR3-Speicher auf die Sprünge helfen. (Quelle: AMD)

In der zweiten Jahreshälfte 2009 gibt es für die Socket-F-Plattform mit zwei und mehr Prozessoren mit „Istanbul“ einen Nachfolger für Shanghai, wie Randy Allen, Corporate Vice President und General Manager Server/Workstation Division von AMD, in einer Telefonkonferenz bekannt gibt. Bei Istanbul handelt es sich um einen nativen 6-Core-Prozessor. AMD vereint somit alle sechs Kerne auf einem 45-nm-Siliziumplättchen.

Der Prozessor für den Socket F bleibt weiterhin kompatibel zu den aktuellen Opteron-Plattformen. Istanbul steuert wie Shanghai gepufferte DDR2-800-DIMMs im Dual-Channel-Modus an. Unverändert lässt AMD auch die L3-Cache-Größe: Allen sechs Kernen steht der gemeinsame 6 MByte fassende Datenpuffer zur Verfügung.

2010: 12-Core-Prozessor „Magny-Cours“

Eine Verdoppelung der Kernanzahl steht bei AMD in der ersten Jahreshälfte 2010 an. Ähnlich wie Intel bei seinen aktuellen Quad-Core-Prozessoren verbaut AMD beim 12-Core-Prozessor „Magny-Cours“ zwei Siliziumplättchen in einer CPU. Damit rückt AMD vom stets als entscheidenden Vorteil deklarierten nativen Multi-Core-Design ab. Den zwei 6-Core-Dies von Magny-Cours steht jeweils – wie bei Istanbul – 6 MByte L3-Cache zur Verfügung. Insgesamt verfügt der 12-Kerne-Prozessor mit seinem Multi-Chip-Design somit über 12 MByte L3-Cache. Die Fertigung von Magny-Cours erfolgt weiterhin mit AMDs 45-nm-Technologie.

Magny-Cours: Zwei Siliziumplättchen mit je sechs Kernen ermöglichen durch das Multi-Chip-Design AMDs erste 12-Core-CPU. Das Debüt soll in der ersten Jahreshälfte 2010 sein. (Quelle: AMD)

Abschied nimmt AMD beim Magny-Cours von der Socket-F-Plattform. Die 12-Core-Prozessoren nehmen in der neuen Plattform „Maranello“ Platz. Mit Maranello und den Chipsätzen AMD RD870S/RD890S unterstützt AMD dann auch bei den Opterons Hyper-Transport 3.0. Um die Speicherbandbreite in Systemen mit vier oder mehr Prozessoren zusätzlich zu erhöhen, stattet AMD die Magny-Cours-Opterons mit vier statt den maximal drei HyperTransport-Links der Socket-F-Modelle aus. Sind vier Opterons via HyperTransport miteinander verbunden, kann jede CPU auch auf den Speicher der benachbarten zusätzlich zugreifen. Diese von AMD als Xfire bezeichnete Speicherbandbreite addiert sich zur lokalen Bandbreite der CPU.

Maranello-Plattform mit Socket G34 und DDR3-Speicher

AMD setzt bei der Maranello-Plattform mit dem 12-Kern-Prozessor Magny-Cours auf DDR3-Speicher und den neuen Socket G34. Die weiterhin in den CPUs integrierten Speicher-Controller steuern je nach Modell gepufferte oder ungepufferte DIMMs an. Zusätzlich erweitert AMD mit Maranello die Virtualisierungs-Features. Mit den Chipsätzen RD870S/RD890S wird die bereits angekündigte I/O-Virtualisierung IOMMU unterstützt.

Neben Magny-Cours will AMD in der ersten Jahreshälfte 2010 zusätzlich die 6-Core-CPU „Sao Paulo“ für die Maranello-Plattform anbieten. Sao Paulo benötigt entsprechend nur ein Siliziumplättchen, auf dem alle sechs Kerne vereint sind. Laut Randy Allen soll die reine CPU-Performance von Sao Paulo auf dem Level von Istanbul liegen. Sao Paulo biete neben DDR3-Speicher aber vor allem neue und bessere Plattform-Features durch Maranello. Somit steige aus Plattform-Sicht auch die Geschwindigkeit.

Ob und wann in den neuen Opteron-Prozessoren AMDs angekündigter SSE5-Befehlssatz integriert sein wird, verriet Randy Allen nicht. Zur Sprache kam auch nicht, ob Istanbul, Magny-Cours/Sao Paulo auf die K10-Nachfolge-Architektur „Bulldozer“ setzen. (cvi)