Amazon will Service für DVD-Downloads aufbauen

13.03.2006
Der US-Internet-Händler Amazon drängt ins Geschäft mit Filmen und TV-Serien, die Internet-Nutzer gegen eine Gebühr auf ihren PC laden und auf DVD brennen können. Das berichtet die Financial Times Deutschland.

Amazon verhandelt laut der Zeitung bereits mit drei Hollywood-Studios: Paramount, Universal und Warner Brothers sollen Filme liefern, die über Amazon bereits ab dem Sommer dieses Jahres verfügbar sein sollen. Weder Amazon noch die drei Studios wollten zu den Berichten Stellung nehmen.

Mit dem Angebot könne Amazon zum Konkurrenten von Apple werden. Dieser hat bereits großen Erfolg mit seinem iTunes-Service, der seit kurzem auch bewegte Bilder anbietet. Apple-Kunden haben über iTunes innerhalb von drei Jahren mehr als eine Milliarde Songs heruntergeladen. Zudem verkaufte Apple über seinen Service seit dem vergangenen Herbst 15 Millionen Videos, die sich Nutzer am Rechner oder dem iPod-Spieler ansehen.

Das Vorpreschen von Amazon kommt in einer Zeit, in der nicht nur Medienkonzerne als Lieferanten von Filminhalten nach neuen Vertriebswegen suchen. Auch große Handelskonzerne wie Wal-Mart und Target versuchten, so die Zeitung, ihren Kunden über das Internet Zugang zu Filmen und Musik zu bieten. "Aus strategischer Sicht muss Amazon vorbereitet sein, wenn das Herunterladen von Videos immer wichtiger wird", sagte Josh Bernoff, Analyst bei der Beratungsfirma Forrester Research der FTD.

Konkurrenz für Apple

Amazon arbeite bereits an einem Konkurrenzprodukt zu iTunes beim Musikvertrieb. Der Konzern will mit einem eigenen MP3-Musikspieler auf den Markt gehen, um dem iPod von Apple Marktanteile abzujagen. Andere Internet-Anbieter wie Yahoo, Google und Microsoft bauen gleichzeitig ihr Online-Video-Angebot kräftig aus. Bereits vor einem Jahr hatte Amazon angedeutet, das Filmgeschäft ebenfalls im Blick zu haben. Doch die Studios waren wenig interessiert, weil die DVD-Verkaufszahlen immer weiter stiegen.

Mit schnelleren Download-Raten und Angeboten, Filme und TV-Serien direkt auf den Rechner zu laden, sinken jedoch die DVD-Verkäufe. Daher suchen die Studios neue Vertriebswege. Sie bevorzugen das Internet, weil die Margen in diesem Geschäft höher sind als beim traditionellen Video-Verleih.

Die Studios haben in Dienste wie Moviebeam und Movielink investiert. Moviebeam ist ein Angebot von Disney, Intel und Cisco. Dabei wird der Film drahtlos an eine Empfänger-Box gefunkt, die am Fernseher angeschlossen ist. Disney kooperiert mit anderen Studios, darunter Paramount, Sony Pictures, und Warner, bei Movielink. Hier können Kunden Filme und Dokumentationen gegen Gebühr herunterladen. "Die Studios suchen nach so vielen Vertriebswegen wie möglich, um Geld zu machen", sagt Bernoff. Sie hofften natürlich, dass Movielink ein Erfolg werde, doch wenn ein Anbieter wie Amazon besser sei, "dann arbeiten sie eben mit diesem Unternehmen", so der Analyst. (uka)

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