Damit würde Amazon nicht nur bei der Preisgestaltung seines E-Readers Kindle auf die jüngste Apple-Neuheit reagieren, wie in den vergangenen Tagen der Fall. Der Angriff könnte auch auf technologischer Ebene erfolgen. Durch die Touchco-Technologie hat sich Amazon gegenüber der Konkurrenz offenbar einen Preisvorteil in Form niedrigerer Herstellungskosten gesichert. Den Angaben zufolge werden die druckempfindlichen und komplett transparenten Touchscreen-Folien zu vergleichsweise günstigeren Kosten erzeugt als jene, die etwa in Apple-Produkten wie dem Apple iPad oder dem iPhone verarbeitet sind. Neben einer neuen Generation des E-Readers könnte Amazon zudem bald mit einer Reihe weiterer Touch-Produkte aufwarten. Auf Nachfrage von pressetext war vonseiten des Konzerns bis Redaktionsschluss dieser Meldung keine Stellungnahme erhältlich.
Touchcos Technologie unterstützt Farb-LCDs und Multitouch, womit bald ein Kindle mit Farb-Touchscreen denkbar wäre. Gleichzeitig könnte das Gerät mit weiteren Funktionen und Applikationen ausgestattet werden. Das Amazon-Produkt wäre wieder "up to date", meinen Branchenkenner. Weitere Entwicklungen könnten zudem den jüngsten Trend zu Tablet-PCs nutzen.
Wie viel sich Amazon die Touchco-Übernahme kosten ließ ist vorerst nicht bekannt. Das Unternehmen beschäftigte vor der Akquisition weniger als ein Dutzend Mitarbeiter und hatte seine Technologie noch nicht in ein marktfähiges Produkt verwandelt. Die Beschäftigten sollen nun in die Kindle-Hardware-Abteilung bei Amazon, Lab126, eingegliedert werden. Touchco startete als Projekt-Spin-Off des Media Research Lab an der New York University als eigenständiger Betrieb. (pte/hal)