Allround-Notebooks mit Doppelkern

01.06.2006
Centrino-Duo-Notebooks zwischen 1300 und 1600 Euro bieten genug Tempo und Ausstattung für die meisten Anwender. Welcher Mobilrechner sich wirklich lohnt, klärt unser Test.

Wer derzeit ein leistungsfähiges Notebook sucht, kommt an Intels Centrino-Duo-Plattform (Codename „Napa“) nicht vorbei: Zumindest so lange Mobilrechner mit AMDs Doppelkerner Turion 64 X2 noch nicht erhältlich sind. Wenn Sie keine hohen Ansprüche in punkto Ausstattung und Display-Qualität haben, reicht Ihnen ein günstiges Centrino-Duo-Notebook zwischen 1000 und 1200 Euro - entsprechende Modelle haben wir hier getestet.

In der Notebook-Mittelklasse zwischen 1300 und 1600 Euro finden Sie dagegen Mobilrechner, die mehr leisten: Sie verfügen zum Beispiel über eine spieletaugliche Grafikkarte, mehr Schnittstellen oder ein größeres und besseres Display. Diese Allround-Mobilrechner sind weder einseitig auf Tempo oder auf Mobilität getrimmt: Sie sind deshalb vor allem für Nutzer interessant, die den Arbeits-PC ersetzen oder sich einen tragbaren Zweitrechner anschaffen und dafür nicht zu tief in die Tasche greifen wollen.

In der Centrino-Duo-Mittelklasse finden sich zum Beispiel das Asus A6Ja (rund 1400 Euro), das Dell Inspiron 9400 (rund 1500 Euro), das Sony VGN-FE11H (rund 1350 Euro) und das Toshiba Satellite A100-169 (rund 1300 Euro). Sie nutzen alle den günstigsten Core-Duo-Prozessor, das Modell T2300 (1,67 GHz). Das Dell Inspiron 9400 bietet ein 17-Zoll-Display, die anderen Notebooks haben ein 15,4 Zoll großes Display im Breitbild-Format.

Geschwindigkeit

Dank Core Duo gehören alle Notebooks im Testfeld zu den schnelleren Mobilrechnern. Selbst bei Anwendungen, die nicht für Doppelkern-CPUs angepasst sind, wie sie unter Lesitungstest Sysmark 2004 SE verwendet, schlagen die Centrino-Duo-Notebooks alle Sonoma-Geräte, also Notebooks mit einem Pentium M.

Das Dell Inspiron 9400 besitzt nur 512 MB RAM und bleibt daher etwas hinter den anderen Napa-Geräten zurück. Diese liegen auf dem gleichen Tempo-Niveau – in der Praxis ist es also ohne Bedeutung, dass Asus dem A6Ja das schnellere DDR2-667-RAM spendiert, während Sony und Toshiba auf DDR2-533-RAM setzen.

Auch bei der 3D-Leistung bildet das Dell Inspiron 9400 das Schlusslicht des Testfeldes: Angesichts des schwachbrüstigen Intel-Grafikchips GMA950 kein Wunder – im Chipsatz integrierte Grafikchips sind kaum spieletauglich, wie unser Test hier zeigt.

Der ATI Mobility Radeon X1400 im Toshiba Satellite A100-169 und der Geforce Go 7400 im Sony VGN-FE11H reichen in aktuellen Spielen für die XGA-Auflösung aus – meist aber nicht bei höchster Bildqualität. Etwas ältere Shooter wie Far Cry können Sie damit aber auch in der nativen Displayauflösung von 1280 x 800 spielen.

Am besten sind Spieler mit dem Asus A6Ja bedient, in dem der ATI Mobility Radeon X1600 arbeitet – er dürfte für die meisten Spiele ausreichen.

Ausstattung

Bis auf das Dell Inspiron 9400 besitzen alle Testkandidaten einen DVD-Brenner, der neben Double-Layer-Medien auch DVD-RAM unterstützt.

Das Sony VGN-FE11H glänzt mit großer Festplatte, hat aber nur drei USB-Ports.

Die meiste Peripherie passt ans Dell Inspiron 9400 – es besitzt sechs USB-Anschlüsse. Außerdem lässt sich ans Dell-Notebook ein digitaler Monitor per DVI-Ausgang anschließen – den bietet sonst nur das Asus A6Ja. Allerdings hat das Dell Inspiron 9400 mit 60 GB auch die kleinste Festplatte.

Das Toshiba Satellite A100-169 akzeptiert Peripheriekarten im bekannten PC-Card- und im neuen Expresscard-Format, wie auch das Sony VGN-FE11H: Allerdings schluckt das Sony-Notebook nur das Mini-Expresscard-Format 34.

Foto:

Ins Asus A6Ja passt nur eine PC-Card, ins Dell Inspiron 9400 nur eine Expresscard.

Alle Centrino-Duo-Notebooks besitzen natürlich ein WLAN-Modul, das den Standards 11g und 11a entspricht. Außerdem haben alle Testmodelle außer dem Toshiba Satellite A100-169 eine Bluetooth-Schnittstelle. Einen schnellen Gigabit-LAN-Chip bietet nur das Asus A6Ja.

Mobilität, Handhabung und Ergonomie

Keines der vier Notebooks können wir uneingeschränkt für unterwegs empfehlen. Am ehesten kommt dafür noch das Sony VGN-FE11H in Frage, das nur 2,8 Kilogramm wiegt und immerhin 3,5 Stunden ohne Netzstrom durchhält. Allerdings bremst Sony den Prozessor dabei auf 1 GHz – schlecht für Anwendungen, die auch im Akkubetrieb viel Rechenpower benötigen.

Deutlich länger läuft das Dell Inspiron 9400 (4:44 Stunden) – es ist mit 3,58 Kilogramm aber auch das schwerste Notebook, was bei einem 17-Zoll-Display nicht erstaunt.

Das Asus A6Ja ist mit 3,18 Kilogramm recht schwer und mit 2:16 Stunden sehr kurzatmig – mit diesem Notebook sollte man besser am Schreibtisch bleiben.

Die Qualität von Touchpad und Tastatur ging bei allen Testmodellen in Ordnung – am besten gefiel das Asus A6Ja, das außerdem noch eine Reset-Taste mitbringt. Schwach: Dell verzichtet beim Inspiron 9400 trotz des großen Platzes auf ein zusätzliches Ziffernfeld.

Für den Konferenzraum oder den Lesesaal eignen sich alle vier Notebooks – sie sind auch unter voller Last nicht störend laut. Als besonders leise erwies sich das Sony VGN-FE11H.

Das Sony-Notebook besitzt auch das beste Display: Es ist extrem hell und kontraststark. Beim Display des Asus A6Ja gefiel die gute Farbdarstellung und der relativ große stabile Blickwinkel. Allerdings ist das Asus-Display ebenso wie das der Notebooks von Dell und Toshiba zu dunkel, um damit draußen arbeiten zu können. Das Dell Inspiron 9400 verfügt zwar über das größte Display, es kann bei den Messungen aber nicht überzeugen.

Fazit

Jedes der vier Centrino-Duo-Notebooks aus der Mittelklasse ist empfehlenswert. Sie liegen sowohl bei Preis wie Leistung eng beieinander.

Ernsthafte Spieler greifen zum Asus A6Ja, das aber nicht zum Einsatz unterwegs taugt. Das Sony VGN-FE11H lohnt sich für Multimedia-Freunde aufgrund des tollen Displays und der vielfältigen Software-Tools aus der Bilder-, Video- und Musikecke. Wer ein günstiges Centrino-Duo-Notebook als PC-Ersatz sucht, ist beim Dell Inspiron 9400 mit 17-Zoll-Display gut aufgehoben. Als günstiges Allround-Notebook ohne große Schwächen lockt das Toshiba Satellite A100-169.

Testübersicht:

Asus A6Ja

Dell Inspiron 9400

Sony VGN-FE11H

Toshiba Satellite A100-169