In den jährlichen Neujahrs-Ratschlägen sagt Gartner CIOs, was sie im Jahr 2007 anpacken, verstärken, abstellen und lernen sollten (siehe Textkasten "CIO-Hausaufgaben 2007" am Textende) . "Im Jahr 2007 werden von Unternehmen besonders Wachstum und Flexibilität gefordert", betonte John Mahoney, Vice President von Gartner. "Die Entwicklung der Technologie für Endverbraucher und die Verfügbarkeit von neuen Programmen im Bereich Infrastruktur nehmen deutlich zu. Zugleich geht auch die Entwicklung der IT Organisation deutlich voran."

Ganz oben auf der Liste steht die Empfehlung, sich rechtzeitig um die Nachfolgeregelung zu kümmern. Die Baby-Boomer-Generation, die zwischen den Jahren 1946 und 1964 zur Welt gekommen ist, steht davor, sich langsam in den Ruhestand zu verabschieden. Damit stehen die IT-Abteilungen vor einem Aderlass hinsichtlich Führung und Erfahrung. "Suchen sie die Besten, die in den 60iger und 70iger Jahre geboren wurde", riet Mark Raskino, Vice President bei Gartner. "Geben Sie ihnen Projekte, die sie herausfordern und in denen sie Erfahrung sammeln können." Die potenziellen Führungskräfte sollten Kreativität, Fähigkeit und Entschlossenheit beweisen, das jedem Unternehmen innewohnende Trägheitsmoment zu überwinden, und mit neuen Ideen in der IT Innovationen für das Kerngeschäft schaffen.

Zudem fordert Gartner die IT-Lenker auf, auf den Klimawandel - unbenommen davon, ob real oder gefühlt - zu reagieren: "CIOs sollten ihr eigenes Haus bestellen und der IT Ziele setzen. Dazu zählte effiziente Nutzung der Energieressourcen, Recycling, Reisetätigkeiten einschränken und ein Lifecycle-Management der genutzten Geräte", zählte Mahoney auf.

Auch die Web-2.0-Möglichkeiten stehen 2007 auf der Liste der wichtigen Marktentwicklungen, die CIOs beobachten sollte. Social Networks, Collaboration, remotes Arbeiten, und kollektive Intelligenz sind Schlagworte, mit denen sich die Manager auseinandersetzen müssen. Denn nicht nur die interne Organisation wird sich aufgrund der sozialen und technischen Phänomene im Netz verändern, sondern auch wie Arbeit geleistet wird. "Während das Marketing die Abteilung war, die sich die erste Web-Welle zunutze gemacht hat, wird sich die Personalabteilung mit der zweiten Internet-´Revolution´ beschäftigen müssen. Der Wettbewerb um die weltweit verfügbaren Talente wird auch darin entscheiden, wie Unternehmen den technischen Wandel aufnehmen und ausschöpfen", prognostizierte Mohany. Aufgabe des CIO sei es, die Personalabteilung darauf vorzubereiten.

Mit Blick auf die Sparanstrengungen der vergangenen Jahre warnt Gartner zudem vor den Folgen mangelhafter Investitionsbereitschaft. Einsparungen in einem Bereich, sollten in andere Bereiche fließen: "Wenn der Server-Betrieb weniger Geld kostet, sollten CIO die reduzierten Kosten in den Kauf von Laptops für die Vertriebsmannschaft investieren", nannte Mahoney ein Beispiel.

Zudem nannten die Berater noch einige Techniken, auf die CIOs ein Auge werfen sollte. Dazu zählen etwa 3D-Drucker, die physikalische Modelle aus Kunststoffen formen. Sie sind zwar nicht neu, in den vergangenen Jahren haben sie sich so weit entwickelt, dass Kosten deutlich gefallen sind und die Technik spürbar ausgereifter ist. (jha)