iTunes, Finder, Terminal

20 Mac-Tipps für Profis

13.03.2016 von Peter Müller
So einfach auch der Mac erscheint, so überraschender finden sich Kniffe und Griffe, die lästigen Aufgaben schneller erledigen.

Sie denken, Sie haben Ihren Mac im Griff und wüssten ohnehin schon alles? Da denken Sie so ähnlich wie wir und gewiss nicht verkehrt, aber unter Umständen nicht weit genug. Selbst der langjährige Profi stolpert immer wieder einmal über einen Kniff, den er noch nicht kannte, der ihm das Leben aber in bestimmten Situationen leichter macht. Macworld-Autor Keir Thomas verblüfft immer wieder mit seinem Buch Mac Kung Fu, in dem er allerlei ungewöhnliche Tipps für gewöhnliche Lebenslagen ausbreitet. Wir haben seine besten Tricks nachgestellt und präsentieren sie hier als die 20 besten Profi-Tipps, die wir je ausprobiert haben:

01 Musik zu iTunes schnell hinzufügen

Musik automatisch hinzufügen

Der iTunes Store ist zusammen mit Apple Music eine schier unerschöpfliche Quelle für Musik aller Art. Aber Musikliebhaber bedienen sich aus anderen Quellen, kaufen etwa direkt in den Webshops ihrer bevorzugten Künstler, bei Amazon MP3 oder rippen CDs. Der übliche Weg, diese Songs in die iTunes-Mediathek zu überführen, ist es, das Programm zu starten und die Stücke zu importieren, über das Ablage-Menü oder per drag-and-drop auf das Programmsymbol. Man kann aber einfach auch über den Finder Musik an iTunes übergeben, ohne dass man das Programm startet. Als hilfreich erweist sich dabei der Ordner „Automatisch zu iTunes hinzufügen“, der sich im Ordner „Musik > iTunes > iTunes Music“ oder auch „Musik > iTunes > iTunes Media“ versteckt. Alles, was man in diesen Ordner ablegt, wird per Ordner-Aktion in die iTunes-Mediathek importiert und an die richtige Stelle abgelegt, nicht nur Musik, auch Filme. Hat man also öfter mit Importen zu tun, lohnt es sich auf dem Schreibtisch ein Alias des Ordners anzulegen und fortan die zu importierenden Dateien auf dieses Alias zu ziehen - OS X erledigt im Hintergrund den Rest.

02 Kopieren und Einfügen mal anders

OS X hat neben der allen Nutzern bekannten Zwischenablage, die man mit dem Tastenkürzel Cmd-c und Cmd-x füllt und dessen Inhalte mit Cmd-v an anderer Stelle wieder einsetzt, noch ein zweites Clipboard. Dieses ist ein Überbleibsel aus den Unix-Zeiten des OS-X-Ursprungs und kann auch nur mit Text umgehen und nicht mit Bildern oder Dateien und Ordnern. Auch kann die alternative Zwischenablage keinen Text kopieren, sondern nur ausschneiden, mit dem Tastenkürzel Ctrl-k. Mit dem Kürzel Ctrl-v setzt man den Text an anderer Stelle wieder ein. Aber am besten zunächst auch mal dort wieder hin, wo man ihn zuvor ausgeschnitten hat. Textformatierungen gehen in dieser Ablage freilich verloren. Eine weitere Einschränkung: Das Ausschneiden und Einsetzen von Text über die zweite Zwischenablage funktioniert nur innerhalb der App, aber nicht Programmübergreifend. Und Microsofts Office-Programme verweigern sich dieser Funktion komplett. Der Nutzen des zweiten Clipboard ist aber offensichtlich: Manchmal reicht eine Zwischenablage einfach nicht aus.

03 Ausweitung der Kampfzone

Textclipping

Womöglich wünschen Sie sich beim Editieren von Text noch mehr als zwei Zwischenablagen. Dafür gibt es Freeware wie Clipmenu oder im Mac App Store für 99 Cent die App Clipboard Guru – aber es geht noch viel einfacher. Markieren Sie einfach den zu kopierenden Text im Dokument und ziehen Sie ihn mit der Maus auf den Schreibtisch oder einen zuvor definierten Ordner. OS X erstellt dann ein Text-Clipping, das sie sich etwa mit der Dokumentenvorschau Quicklook ansehen können – anklicken und die Leertaste betätigen. Direkt bearbeiten können Sie das Cliping zwar nicht, aber auch wieder einfach mit der Maus in ein anderes Dokument an die gewünschte Stelle ziehen. So wird der Schreibtisch zur Zwischenablage mit beliebig vielen Inhalten.

04 Links zu Apps

Links zu Apps

Wie man Links zu Internetseiten in ein Textdokument einfügt, etwa in Pages, TextEdit oder Mail, ist bekannt: Einfach den Text markieren, die Tastenkombination Cmd-K drücken und die gewünschte Adresse wie www.macwelt.de eintragen. Wenn man nichts weiter hinzufügt, interpretiert OS X das als Weblink und verwendet selbstverständlich das Hypertextprotokoll, geht als intern von der vollen URL http://www.macwelt.de aus. Man kann dem Link aber auch andere Protokolle mitgeben, dann öffnet sich nicht unbedingt der Browser, sondern ein anderes Programm auf dem Mac. Einige Beispiele: facetime://ich@irgendeineadresse.imnet öffnet die App Facetime und baut einen Audio/Videochat zur Person auf, die mit der angegeben E-Mail-Adresse bei Facetime registriert ist. Das funktioniert auch unter Angabe der Apple ID oder der mit dem Account verknüpften Telefonnummer.

mailto://ich@irgendeineadresse.imnetDer Mail-Link ist der bekannteste unter den Spezialfällen, in Programmen wie Pages kann beim Setzen von Links auch auswählen, ob es sich um einen Web- oder einen Maillink handelt. Eine Adresse wie ich@irgendeineadresse.imnet erkennen Textprogramme aber automatisch als Maillinks, sofern das in den Voreinstellungen nicht anders geregelt ist. In Pages beispielsweise stellt man die automatische Linkerkennung über das Menü „Bearbeiten > Ersetzungen“ optional aus, jedoch nur für einen vorher markierten Textbereich.

iMessage://0177123456789 öffnet die App Nachrichten (iMessages) und sendet eine iMessage oder eine SMS an die angegebene Telefonnummer 0177123456789, die hoffentlich nicht wirklich vergeben ist…

dict://Fremdwort öffnet auf den Mac das Wörterbuch und schlägt die Bedeutung des angegebenen Wortes nach. Wenn Sie also an einen oder mehrere Empfänger einen elaborierten Text schreiben und sich nicht sicher sind ob „Isse klar, diese Worte?“ - dann verlinken Sie sie entsprechend. Am besten aber, wenn Sie sich unseren Ratgeber " E-Mails schreiben, auf die man gerne antwortet" zu Gemüte führen, insbesondere den Punkt eins.

vmc://MeinMacbook: Mit diesem Link öffnen Sie eine Bildschirmfreigabe im lokalen Netz, respektive geben dem Empfänger des Links die Möglichkeit, eine Bildschirmfreigabe auf einem Rechner zu beantragen, der den Netzwerknamen „MeinMacbook“ trägt.

x-man-page://sharing Dieser Link öffnet die Manual-Seite im Programm Terminal zum gewünschten Begriff, hier „sharing“. Sprich: Auf einen Blick sieht man, welche Parameter der Befehl „sharing“ im Terminal hat.

Ohne eine konkrete Adresse hinter dem Doppelslash öffnen die Links übrigens einfach nur das Programm, wie wenn der Anwender sein Symbol auf dem Schreibtisch oder im Dock klicken würde. Die Ausdrücke ssh:// und telnet:// öffnen jeweils im Terminal eine SSH- oder Telnet-Verbindung.

05 Koffein hält wach

Der Kaffee ist fertig

Vernünftige Mac-Anwender schicken ihren Rechner in den Ruhezustand, wenn sie ihn verlassen, um sich beispielsweise in der Küche etwas warm zu machen. Dritte können sich dann nicht einfach vor den Mac setzen und allerhand Unfug mit ihm anstellen, wenn sie das Passwort nicht kennen, mit dem der vernünftige Anwender den Ruhezustand gesichert hat – in der Systemeinstellung Sicherheit muss man unter dem Reiter „Allgemein“ einen Haken setzen bei „Passwort erforderlich […] nach Beginn des Ruhezustandes“.

Wenn nun aber kein Dritter Zugang hat, man den Mac verlässt, aber nicht möchte, dass er in den Ruhezustand fällt, hilft das Terminal weiter. Dieses ruft man auf und tippt einfach den Befehl

caffeinate -di

Solange das Terminal offen ist und der Befehl ausgeführt wird, bleiben Rechner und Monitor wach, indem OS X den Idle-Modus unterbindet. Dieser schickt den Mac in den Schlaf, wenn längere Zeit keine Aktivität des Anwenders fest zu stellen ist. Das Ende der Wachphase setzt man mit ctrl-c oder schließt das Terminalfenster einfach.

OS X kann man auch noch vorschreiben, wie lange die Phase der Wachheit zu dauern hat, auf die Sekunde genau. Der Befehl für ein Einschlafverbot für zwei Stunden lautet daher

caffeinate -dt 7200

Auch das kann man vorzeitig mit ctrl-c oder dem Schließen des Terminalfensters beenden.

06 Dateien verstecken

Wollen Sie Inhalte Ihres Mac vor neugierigen Blicken schützen, kommen Sie im Endeffekt nicht daran vorbei, ihren Account oder ganze Volumes - auch externe - mit File Vault zu verschlüsseln. Unkomplizierter lassen sich einzelne Dateien aber verstecken - sofern die potentiellen Mitleser nicht zu tiefgreifende Erkenntnisse von OS X haben.

Die erste unkomplizierte Methode macht sich die Unix-Natur des Mac-Betriebsystems zu Nutze. Nach der Konvention des bereits in 1970ern entwickelten Systems sind Dateien, deren Namen mit einem Punkt beginnen, auf dem Desktop und in Ordnern unsichtbar, also etwa „.gehtdichnixan.doc“. Wenn Sie ihr Dokument mit einem derartigen Dateinamen speichern wollen, warnt Sie OS X zwar davor, dass diese Nomenklatur Systemdateien vorbehalten sei, aber das können Sie einfach ignorieren und mit dem Speichern fortfahren.

Wie kommt man aber wieder an das versteckte Dokument heran? Zunächst blendet die Tastenkombination Cmd-Shift-. (Befehl-Hochstelltaste-Punkt) die unsichtbaren Dateien ein - neben den absichtlich versteckten auch noch jede Menge Systemdateien, allen voran die diversen .DS_Store. Die einst versteckte Datei ist nun wieder sichtbar, wenn auch leicht transparent. Achtung: Während Pages und Word 2016 diese Übung ohne Weiteres beherrschen, dickt Word 2011 dabei herum. Markiert man im Öffnen-Dialog die Datei mit Rechtsklick und wählt im Kontextmenü „Umbenennen“ aus, öffnet sie sich im Kompatibilitätsmodus. Aber umbenennen wollten wir die Datei ohnehin.

Ein zweiter Weg für das schnelle Versteckspiel führt wie viele fortgeschrittene Kniffe über das Terminal von OS X. Der entscheidende Befehl nennt sich chflags. Eine Datei macht man unsichtbar, indem man

chflags hidden gehtdichgarnixan.doc

in das Terminal tippt. Vorausgesetzt, man hat sich über den Befehl cd (change directory) bereits in das Directory (den Ordner) gehangelt, in dem das Dokument gespeichert ist. (einfach cd eintippen, Ordner auf das Terminalfenster ziehen, Enter, fertig…)

Sichtbar wird die Datei wieder mit

chflags nohidden gehtdichgarnixan.doc

Aber Vorsicht: Aus dem Auge, aus dem Sinn. Möchte man wissen, was man wo auf diese Weise versteckt hat, muss man eine Findervoreinstellung ändern, damit dieser alle versteckten Dateien anzeigt. Das geht wieder über das Terminal und zwar mit

defaults write com.apple.finder AppleShowAllFiles -bool TRUE;killall Finder

Der Finder beendet sich dabei kurz und startet wieder. Versteckte Dateien werden wieder unsichtbar mit:

defaults write com.apple.finder AppleShowAllFiles -bool FALSE;killall Finder

Auch hier muss sich der Finder erst kurz schütteln, bevor er wieder den Mantel der Unsichtbarkeit über die versteckten Dateien legt.

07 Schnell, schneller, am schnellsten drucken

Legen Sie sich doch einfach ein Druckersymbol in das Finder-Fenster.

Sie müssen zwar nicht das Internet im Allgemeinen und diesen Artikel in Speziellen ausdrucken, aber Papier ist noch nicht tot. Sie kennen sicherlich den schnellen Weg, ein Dokument auszudrucken: Per Doppelklick öffnen, und mit der Tastenkombination Cmd-P auf den angeschlossenen Drucker schicken. Es gibt aber einen schnelleren Weg, vor allem, wenn man mehrere Dokumente auszudrucken wünscht, die zum Beispiel auf dem Schreibtisch liegen. Markieren Sie diese und drücken Cmd-P oder über das Menü des Finders „Ablage > Drucken“. Die jeweils passenden Programme starten, sofern sie noch nicht geöffnet sind und stoßen den Druckvorgang an.

Um aber auf den schnellsten Weg zu kommen, braucht es ein wenig Vorarbeit. Die lohnt sich, da sie fortan nur noch Dateien auf ein Symbol ziehen müssen.

Öffnen Sie zunächst in den Systemeinstellungen „Drucker & Scanner“. Sie sehen darin links im Fenster die Symbole der angeschlossenen Drucker. Wenn Sie nun eines mit der Maus anpacken und auf den Schreibtisch ziehen, erstellt OS X ein Alias des Druckers auf dem Schreibtisch. Nun genügt es, fortan die zu druckenden Dateien auf dieses Symbol zu ziehen.

Ähnlich schnelles Drucker erlaubt eine Variante dieses Tipps: Öffnen Sie ein Finder-Fenster, klicken Sie in die Symbolleiste und rufen dort über das Kontextmenü „Symbolleiste anpassen“ auf. Mit den Systemeinstellungen verfahren Sie wie beschrieben, nun ziehen Sie aber das Druckersymbol in die Symbolleiste des Finders. Finden Sie nun Druckreifes in einem beliebigen Finder-Fenster, markieren Sie dort die Dateien und ziehen Sie diese auf das Druckersymbol: Schon rattert der Spooler. Wie denn der aktuelle Status Ihrer Druckaufträge ist, erkennen Sie nach einem Klick auf das Symbol, das Sie nun systemweit im Finder haben.

08 Wer bin ich und vor allem wo

Spotlight ist ein mächtiges Tool, das längst nicht mehr nur auf dem Mac sucht. Sie können mit der Hilfe der Maschine und des Adressbuchs – respektive der App Kontakte – auch nach Personen bezogenen Daten suchen. Markieren Sie eine Person in Ihren Kontakten und rufen das Menü „Bearbeiten“ auf, finden Sie dort diesen Eintrag: Spotlight: „[Name]“. Mit dem Namen Ihres Kontakts zwischen den Anführungszeichen. Das Ergebnis: Sie finden jede Mail, die Sie Ihrem Kontakt geschrieben oder von ihm empfangen haben, jede Nachricht, jede vom Kontakt erstellte Datei oder jede Website, auf die der Kontakt erwähnt ist. Wenn Sie eifrig die Tags von OS X ab Mavericks nutzen, finden Sie auch Dateien, die mit diesem Namen getagged sind.

Kontakt Spotlight

09 Wo bin ich und vor allem wer

Wo bin ich?

Will man wissen, wo eine bestimmte Datei gespeichert ist, etwa weil man dort ähnliche Dateien vermutet, kann man natürlich den Speichern-Dialog bemühen. Schneller geht es aber mit einem Sekundärklick (auch ctrl-Klick genannt, rechte Maustaste) in die Fensterleiste. Sofort ist der Pfad der Datei zu sehen, klickt man einen der Ordner höherer Hierarchieebenen an, öffnet sich der dann auch gleich im Finder.

10 A Ruah’ is!

Hüpft in Ihrem Dock ein Icon auf und ab, dann will Ihnen das zugehörige Programm etwas sagen. Womöglich haben Sie eine neue Nachricht erhalten oder das Programm hat irgendein Problem und wartet auf Ihre Eingabe. Dann können Sie natürlich die Nachricht lesen oder das Problem lösen, um das Gehoppse zu beenden. Aber vielleicht sind Sie ja gerade mit etwas Wichtigem beschäftigt. Dann ziehen Sie einfach mit der Maus kurz über das hüpfende Icon und widmen sich sofort wieder Ihrer eigentlichen Arbeit. Das Dock gibt dann Ruhe.

11 Gehst du wohl auf?

Endung entfernen

Nicht jedes Programm öffnet jeden Dateityp, völlig klar. Doch sind manche Programme mehr Dateien zu öffnen, als sie anbieten. Zieht man zum Beispiel eine Datei auf das Symbol eines Programms im Dock, das an sich mit dem Format umgehen könnte, verweigert es dennoch häufig den Dienst. Man kann es aber auch zwingen, dazu drückt man die Tasten "Alt" und "Cmd", während man die Datei auf das Dock zieht. Wenn auch das nicht hilft, könnte ein kleiner Trick helfen: Entfernen Sie aus dem Dateinamen die Endung, wie zum Beispiel .doc. Dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass das Programm der Wahl die Datei tatsächlich öffnet.

12 Vor Änderungen schützen

Geschützt

Gegen versehentliche Änderungen oder gar Löschen kann man auf dem Mac Dateien sichern, indem man sie mit einem Häkchen in den Dateiinfos schützt. Dazu rufen Sie zu einer markierten Datei über Cmd - I das Infofenster auf und setzen den Haken in „Geschützt“ - weiterarbeiten ist dann nicht mehr möglich, bis jemand den Haken wieder entfernt. In Apple eigenen Programmen lässt sich die Datei direkt schützen: Dazu klicken Sie in die Fensterleiste auf den Dateinamen. Es erscheint das Sichern-Menü und eben die Checkbox für den Schutz der Datei. Über das Infofenster lassen sich auch komplette Ordner schützen.

13 Briefumschläge bedrucken

Schon mal versucht, einen Namen im Adressbuch (Kontakte-App) zu markieren und auszudrucken? Nein, warum auch? Ganz einfach: Kontakte schickt Namen und Adresse passend für ein Briefkuvert formatiert auf den Drucker. Clou dabei: Der Absender ist auch schon ausgefüllt, mit dem Kontakt, den man als seinen eigenen definiert hat. Muss sich nur noch der Drucker auf Briefumschläge verstehen.

Kontakt drucken

14 Schneller Upload

Ein einfacher Kniff, aber immer wieder hilfreich. Bietet eine Seite im Web an, Dateien hochzuladen, muss man nicht auf den dafür vorgesehenen Knopf klicken und sich durch seine Ordner hangeln. Nutzt man Safari oder Firefox, genügt es in der Regel, die Datei auf den Knopf zu ziehen und der Upload beginnt.

15 Schneller Programmwechsel mit Datei

Schnell zwischen offenen Programmen hin und her zu wechseln, ist Mac-Anwendern in Gleich und Blut übergegangen, die Tastenkombi Cmd-Tab beherrschen sie im Schlaf. Wie aber nimmt man die Datei, an der man gerade arbeitet, einfach ins neue Programm mit. Das geht natürlich einfach über die Zwischenablage, elegant aber über das Pro Icon. Das ist jenes kleine Programmsymbol, das in der Fensterleiste links vom Dateinamen steht.

Proxy Icon

Ziehen Sie also während der Arbeit an einem Foto in Vorschau das Proxy Icon einfach auf das Symbol von Photoshop im Dock, das übernehmende Programm öffnet die zuletzt vom übergebenden Programm gesicherte Fassung - aus Vorschau also dank automatischer Speicherung die aktuelle. Sie müssen auch nicht zwangsweise bis zum Dock herunter, öffnen Sie während des Ziehens den Programmwechsler (Cmd-Tab), nimmt auch das darin ausgewählte Programm die Datei auf. Der Trick funktioniert aber nicht nur mit verwandten Programmen. Sie können mit Hilfe des Proxy Icons auf diese Weise auch Bilder in Textdokumente einsetzen. Dazu genügt es aber natürlich nicht, das Proxy Icons des Bildes auf das Programmsymbol zu ziehen, sie müssen schon ein offenes Programmfenster dafür auswählen.

16 Text auswählen auf Profi-Level

Pages kann das nicht, aber Microsofts Office-Programme sowie die mit OS X mitgelieferten Apps wie Textedit: Texte mehr als nur in ihrer normalen Abfolge zu markieren. Mehrere Optionen bestehen.

Hält man beim Markieren eines Text-Abschnitts die Cmd-Taste gedrückt, kann man mehrere, nicht zusammenhängende Textabschnitte markieren. Also zum Beispiel den Anfang und das Ende eines Satzes, nicht aber dessen Mitte. Die markierten Stellen übernimmt OS X auch mit Cmd-C alle in die Zwischenablage und setzt sie mit Cmd - V an anderer Stelle wieder ein.

Nicht unbedingt häufig benötigt ist die Möglichkeit, einen quadratischen oder rechteckigen Ausschnitt eines Textes zu markieren und zu kopieren. Dazu hält man die Alt-Taste beim Auswählen gedrückt. Das Ergebnis ist, nun ja, selten…

Rechteck markieren

Weitaus nützlicher ist der Einsatz der Shift-Taste, diese kommt zum Einsatz, will man in einem ewig langen Dokument eine zumindest längliche Passage markieren. Klick man an den Anfang des gewünschten Ausschnittes, hält die Shift-Taste und klickt am Ende des zu interessierenden Textes wieder, ist alles dazwischen markiert. Der Einsatz von Alt- und Shift-Taste für rechteckige oder lange Ausschnitte ist auch in anderen Programmen als Textverarbeitungen sinnvoll, etwa in Fotos.

Noch einen sinnvollen Einsatz findet in Texten die Shift-Taste: Hat man schon Text markiert, kann man die Markierung erweitern oder reduzieren, indem man die Shift-Taste hält und an eine andere Stelle klickt.

17 Auswahl im Finder

In Finder-Fenstern gelten indes etwas andere Regeln: Mit Unterstützung der Command-Taste kann man nicht zusammenstehende Dateien markieren - in Listen- wie in Symbolansicht. Um einen rechteckigen Bereich aufzuziehen (Symbolansicht), benötigt man aber keine Alt-Taste, da genügt die Maus allein. Die Shift-Taste schließlich wirkt in der Symbol-Ansicht wie die Cmd-Taste und lässt mehrere Symbole markieren, die nicht nebeneinander stehen. Nur in der Listenansicht arbeitet sie im Finder so wie in Textverarbeitungsprogrammen: Anfang und Ende anklicken, alles dazwischen ist markiert.

Auswahl invertieren

Direkt magisch ist nun aber die Möglichkeit, eine Auswahl zu invertieren. Angenommen, Sie haben auf dem Schreibtisch oder in einem Ordner 25 Dateien legen, wollen aber nur 22 in ein anderes Verzeichnis verschieben. Markieren Sie erst die drei, die sie nicht weiter behandeln wollen – also mit Shift-Mausklick. Dann halten Sie die Cmd-Taste gedrückt und ziehen mit der Maus über die gesamte Auswahl. Danach sind alle Dateien markiert außer den dreien, die sie zuvor bestimmt hatten.

18 Je größer die Zahl

Ach, würde der Mac doch Zahlen so schön groß darstellen können, damit man sie nicht aus dem Auge verliert, will man sie abschreiben oder in ein Telefon eingeben. Aber kaum hat man seinen Blick vom Bildschirm gewandt, um sich auf Notizzettel oder Tastatur zu schauen, findet man beim Blick zurück nicht mehr, wo man zuletzt in einem womöglich längeren Dokument war. Eine wahrscheinlich selten genutzte Funktion des Mac hilft in diesen Fällen: Große Zahlen.

Große Zahl

Markiert man nämlich in der Kontakte-App oder in Mail eine Zahl, wie etwa die Telefonnummer, kann man über das Kontextmenü „Vergrößern“ die Nummer bildschirmfüllend dargestellt bekommen. In Mail funktioniert das aber nur in einer erhaltenen und nicht in einer gerade erstellten Mail. Zu beachten ist zudem, dass der Rechtsklick hier ein anderes Kontext-Menü aufruft. Sie müssen in Mail mit der Maus über die Telefonnummer fahren, bis rechts oben von ihr ein kleines Dreieck erscheint, darüber können Sie sich die Nummer nun vergrößern lassen. Dafür kennt auch der Taschenrechner die Option. Wenn die Kollegen also das Ergebnis der Rechnung 12345679 * 8 nicht glauben wollen, zeigen Sie es Ihnen die „Große Zeichen“, wie das Kontextmenü hier heißt.

19 Relikt aus klassischen Zeiten

System 7

Die Tastenkombi Cmd-. (Befehl-Punkt) war zu Zeiten des klassischen Mac-OS diejenige, die einen laufenden Task beendete - und so unter Umständen das Weiterarbeiten in einem anderen Programm ohne Systemabsturz ermöglichte. In OS X ist das nicht mehr nötig, Befehl-Punkt hat aber überlebt und beendet nun Dialogboxen. Sie müssen also nicht mehr Maus auf den Knopf „Abbrechen“ bewegen, wenn Sie das Kürzel verinnerlicht haben.

20 Surfen im Wiederherstellungsmodus

Wiederherstellen

Seit OS X 10.7 Lion kommt mit dem Mac-Betriebssystem auch die Rettungspartition auf die Platte. Im Falle eines Schadens lässt sich von dort aus zumindest der Versuch einer Reparatur starten oder zur Not eine Neuinstallation. In den Wiederherstellungsmodus drückt man beim Systemstart die Tasten Cmd und R (für „Recovery“) und bekommt dann eine, nun ja, spartanische Oberfläche mit den nötigen Tools zu Gesicht. Aber keinen Safari. Will man aber während des Reparaturversuchs sich informieren, was zu tun sein könnte, etwa auf solch hilfreichen Seiten wie www.macwelt.de, kann man den Apple-Browser dennoch starten. Sofern nicht selbst von dem Problem betroffen ist, das man zu fixen versucht, findet sich Safari nach wie vor da, wie Reh hingehört. Der Weg zu ihm führt aber über das Terminal. Starten Sie es und tippen Sie:

/Applications/Safari.app/Contents/MacOS/Safari

Schon haben Sie einen Browser im Wiederherstellungsmodus laufen. Mit Cmd-Q beenden Sie erst Safari dann das Terminal und können sich wieder um die Systemrettung kümmern.

(Macwelt/ad)