16-Dollar-Handy: Infineon entwickelt Ultra-Lowcost-Chipsatz

10.02.2006
Mit dem neuen Handy-Chipsatz E-GOLDvoice von Infineon verringert sich die Anzahl aller elektronischen Komponenten in einem einfachen Mobiltelefon von derzeit etwa 100 auf weniger als 50. Dadurch sollen sich komplette Handys für 16 US-Dollar produzieren lassen.

E-GOLDvoice ist das Herz von Infineons zweiter Plattformgeneration für Ultra-Preiswert-Handys, der ULC2. Mit dieser lassen sich die Materialkosten für ein einfaches Handy bis Anfang 2007 auf unter 16 US-Dollar senken. In dieser Kostenkalkulation sind laut Infineon das komplette Telefon mit allen elektronischen Bauteilen, Platine, Steckverbinder, Gehäuse mit Tastatur und Display, allen Software-Komponenten sowie wieder aufladbaren Batterien, Ladegerät, Verpackung und Bedienungsanleitung enthalten.

Der Marktanteil für derartige Billighandys soll laut den Marktforschern Strategy Analytics stetig wachsen. Im Jahr 2010 sollen weltweit mehr als 150 Millionen Ultra-Preiswert-Handys verkauft werden, die im Großhandel weniger als 40 US-Dollar kosten werden.

Durch den E-GOLDvoice, dem derzeit höchstintegrierten GSM-Chip, schrumpft auch der Platzbedarf für die Elektronik im Handy auf nur noch vier Quadratzentimeter. Das ist laut eigenen Angaben ein weiterer Weltrekord für Infineon. Das Unternehmen hatte bereits mit seinem ersten Ultra-Lowcost-Chipsatz ULC1 die Bestmarke für den Platzbedarf der Handyelektronik auf neun Quadratzentimeter gelegt. Erste Handys damit sollen in den nächsten Monaten erhältlich sein. Deren Herstellungskosten sollen noch bei rund 20 US-Dollar liegen.

Technische Details zu E-GOLDvoice

Die Kosten- und Platzeinsparung erreicht Infineon durch extrem hohe Integration. Der E-GOLDvoice enthält den Basisband-Prozessor zur Signalverarbeitung, den Hochfrequenz-Transceiver, RAM-Speicher sowie die komplette Stromversorgung des Mobiltelefons in einem einzigen CMOS-Chip.

Er unterstützt das Abspielen von polyphonen Klingeltönen und bietet eine Unterstützung für AMR (Adaptive Multi Rate) und SAIC (Single Antenna Interference Cancellation). AMR ist ein Sprach-Codec zur Audio-Daten-Kompression, mit dem sich einerseits Sprache und Umgebungsgeräusche aufnehmen und abspielen lassen und andererseits die Sprachqualität an die Netzauslastung in einer Funkzelle anpassen lässt. SAIC verringert die Störungen in den Sprachverbindungen und erhöht gleichzeitig die Auslastung der Funkzelle. Durch AMR und SAIC kann der Netzbetreiber seine Netzbetriebskosten optimieren.

Die Plattform ULC2 unterstützt neben Schwarzweiß- auch Farb-Displays und ermöglicht es, Klingeltöne und Bilder aus dem Internet herunterzuladen. Es können handelsübliche, extrem billige Standardakkus, wie Nickel-Metallhydrid- (NiMH) AAA-Zellen, zur Energieversorgung des Handys genutzt werden. Mit den üblichen Handy-Akkus soll die Standby-Zeit des Ultra-Preiswert-Handys mehr als zehn Tage, die Sprechzeit mehr als vier Stunden betragen. (ala)

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