13 Webeditoren im Vergleich

09.08.2002 von STEFAN D'AMORE  und Benedetta Schroth
Ob für die professionelle Website oder die private Homepage: Um einen Webeditor kommt heute keiner mehr herum. Doch nicht jeder der dreizehn getesteten Editoren hält, was die Werbung verspricht.

Webeditoren werden oft mit großspurigen Werbesprüchen wie "... die beste und einfachste Lösung zum Erstellen von Webseiten" vermarktet. Doch das ist zum Teil reines Wunschdenken. Bei unseren Tests mussten wir feststellen, dass es häufig einiger Arbeit bedarf, bis eine Website endlich so aussieht, wie man sie sich vorstellt. Die meisten Webeditoren ermöglichen zwar das Einfügen von Grafiken, Tabellen, Texten und Animationen per Drag&Drop - und das ohne Programmierkenntnisse. Aber damit ist es zumeist nicht getan. Je nach Produkt ist mehr oder weniger händische Nacharbeit erforderlich. Und nicht jeder Webeditor liefert bei der Erstellung reinen HTML-Code, sondern hinterlässt - gerade nach längeren Bearbeitungen - alte, unnütze Fragmente in den Dateien.

Wir haben die dreizehn wichtigsten WYSIWYG-Editoren hinsichtlich ihrer Gestaltungsfähigkeiten und HTML-Leistungen bewertet. Neu in das Testfeld aufgenommen wurde Dreamweaver MX.

Außerdem treten im Test neben GoLive 6.0, FrontPage 2002 und Namo Webeditor 5 Dreamweaver 3.0, Dreamweaver 4.0 und FrontPage 2000 die Editoren Fusion 5.0 und Fusion MX sowie GoLive 4.0, GoLive 5.0, HoTMetaL Pro 6.0 und Namo 4 gegeneinander an. tecCHANNEL zeigt, welcher Editor für Sie der richtige ist.

Fusion 5.0

Fusion 5.0 von Website Pros - die amerikanische Firma hat Januar 2002 NetObjects übernommen - richtet sich wie sein Vorgänger an kleine bis mittelständische Unternehmen. Als grafisch orientiertes Designwerkzeug mit Drag&Drop-Funktionalität lässt sich sowohl von Anfängern sowie - wenn auch bedingt - von professionellen Webdesignern anwenden. Eine neue Version des Webeditors - Fusion 7 - soll nach Angaben des Herstellers ab Herbst dieses Jahres verfügbar sein.

Das Programm ist in fünf logische Bereiche aufgeteilt. Diese reichen von der Einrichtung der Site-Struktur über die Erstellung des Layouts bis zur Veröffentlichung der gesamten Website. Die Site-Ansicht ermöglicht ein effizientes Management - beim Verschieben von Seiten innerhalb der Site-Struktur aktualisiert Fusion automatisch alle enthaltenen internen Links. Hilfreich ist dabei, dass der Anwender während des Publizierens weiter an den Seiten arbeiten kann. Bei vorherigen Versionen musste man sich gedulden, bis Fusion mit der Übertragung der Daten zum Server fertig war. Äußerst vorteilhaft: Mit Fusion kann man über so genannte Masterrahmen das Aussehen der gesamten Website nachträglich mit wenigen Mausklicks ändern.

Einige der neuen Fusion-Features gehören allerdings bei der Konkurrenz längst zur Ausstattung. So unterstützt das Programm erst seit der Version 5.0 Cascading Style Sheets. Die integrierte Preview-Funktion ermöglicht endlich eine interne Vorschau der erstellten Seite. Dadurch entfällt das lästige Warten, wie noch bei Fusion 4.0 üblich, bei der Umwandlung des internen .nod-Datenbankformats in HTML-Code.

Fusion 5.0: Details I

CSS-Optionen

Die Unterstützung von Cascading Style Sheets zählt zu den wichtigsten Verbesserungen gegenüber Fusion 4.0. Die Textformate der Überschriften und anderen Textblöcke definiert man über die Text-Anzeige der Styles-Ansicht. Einen Nachteil muss man jedoch in Kauf nehmen - beim Import von Internetsites, die mit anderen Editoren erstellt worden sind, muss man die CSS neu anpassen. Bereits vorhandene CSS-Dateien kann Fusion nicht interpretieren.

Online-Funktionen

Mittels eines internen Browsers kann man nun einzelne Internetseiten ansurfen. Auf diesen Seiten finden sich hilfreiche Informationen rund um die Erstellung von Webpages, beispielsweise Erweiterungen für den E-Business-Bereich. Links zu frei verfügbaren Vorlagen sowie teilweise kommerziellen Komponenten bieten dem Anwender einen schnellen Zugang zur Verbesserung der Website sowie Funktionen zur Erweiterung von Fusion 5.0. Damit nimmt Website Pros dem Anwender die oft mühsame Arbeit ab, Vorlagen und Komponenten für Webeditoren selbst zusammensuchen zu müssen.

Fusion 5.0: Details II

HTML

Den HTML-Code zeigt die HTML-Source-Ansicht an. Eingaben lässt Fusion allerdings nur in den weiß markierten Bereichen zu - die grauen Bereiche kennzeichnen geschützten HTML-Code. Von wirklichem Eingreifen in den Code kann man also nicht reden.

Besonderen Wert legt Website Pros mit der Version 5.0 auf HTML-Features. Fusion erzeugt einen saubereren HTML-Code als noch die 4er-Version. Das vereinfacht die spätere Bearbeitung mit anderen Editoren. Über eine interne Anzeige kann dabei neben den immer noch vorhandenen unbequemen Dialogen direkt in den HTML-Code eingegriffen werden - allerdings mit Einschränkungen, die den professionellen Entwickler zu sehr hemmen.

Fusion 5.0: Fazit

Neu, und von anderen Editoren in dieser Weise nicht geboten, ist der Onlinebutton. Über diesen gelangen Anwender auf nützliche Internetseiten, die Informationen, Vorlagen und Komponenten rund um Fusion bieten.

Fazit: Insgesamt überzeugt Fusion 5.0. Besonders für den Anfänger ist es wegen der einfachen internen Programmstruktur zu empfehlen, die man schon von Fusion 4.0 kennt. Der Profi jedoch findet außer den Cascading-Style-Sheet-Funktionen keine Neuerungen.

Quickinfo

Produkt

Fusion 5.0

Anbieter

Website Pros

Preis

49 Euro

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium-Prozessor (mind. 133 MHz), 32 MByte RAM, 60 MByte freier Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 9x, NT 4.0

Browserunterstützung

NN ab 2.x, IE ab 2.x

Weitere Details und Wertung zu Fusion 5 finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle. Beispiele einiger erzeugter Testdateien haben wir am Ende dieses Beitrags für Sie zusammengestellt.

Fusion MX

Dass die goldenen kostenlosen Zeiten des Internets vorbei zu sein scheinen, zeigt Website Pros Klassiker Fusion in der Version MX. Denn die wichtigste Neuerung wird einem gleich offensichtlich vor die Nase gehalten - Fusion MX erlaubt die Integration kostenpflichtiger Services, beispielsweise eines Gästebuchs, einer Suchfunktionalität oder eines Statistikservices. Diese Services sollen sich über das Web per Fusion-eigenem Fusion Scripting Interface (FSI) einarbeiten lassen.

Auch wenn noch nicht alle Dienste verfügbar sind: Die Vorgehensweise ist ein gelungener Schachzug, wenn man bedenkt, wie viele Anfänger auf die Fusion-Reihe zurück greifen und wahrscheinlich seltenst in der Lage sein werden, die im Internetfundus kostenlos verfügbaren Tipps und Tricks zu diesen Themen auf andere Weise eigenhändig umzusetzen.

Am Aufbau von Fusion MX hat sich wenig geändert - das Grundgerüst bilden noch immer die fünf Bereiche Site (Struktur der gesamten Website), Page (Einzelseitendarstellung), Style (Definition des Aussehens der Seiten), Assets (Übersicht der verwendeten Dateien, Linkinformationen oder Variablenverwendungen) sowie Publish zur Veröffentlichung auf der eigenen Festplatte oder dem Server. Neu ist einzig der gleich an erster Stelle positionierte Service-Button. Die Menüleiste passt sich dabei dem ausgewählten Bereich an und wird jeweils um Zusatzfunktionen erweitert.

Fusion MX: Details I

Den Rückgriff auf vorgefertigte SiteStrukturen samt auswählbarem Siteaussehen bietet der Site-Wizard: Persönliche Informationen gibt man am Ende im speicherbaren Profil ein - die Infos sind dann bei der Neuerstellung sofort vorhanden.

Logische Struktur

Generell hat sich am Handling wenig geändert - der Aufbau erfolgt logisch über die einzelnen Bereiche, die teilweise mehrere Ansichtsarten bieten. Die automatisch erzeugten Navigationsbuttons erhalten per Default den Namen der Seite. Am Ende erzeugt Fusion MX aus der Datenbank beim Publizieren den HTML-Code.

Fusion MX: Details II

Services

Nach Angaben des Herstellers arbeitet das Fusion Scripting Interface (FSI), das die Integration der Webservices ermöglicht, auf der Grundlage von ActiveX-Technologie. Wie eine in Fusion auftretende API kann das Interface direkt mit dem Webeditor über einen Webbrowser kommunizieren und mittels einer spezifischen Skript-Sprache mit Fusion interagieren. Auf diese Weise erlaubt Website Pros Drittanbietern von Services, ihre Technologien über Fusion in Websites zu integrieren.

Modifikationen hat der Editor im Publish-Bereich erfahren. Der neue Dialog Server Contents erlaubt es, die Verzeichnis-Struktur darzustellen und Dateien zu löschen - weiter reichende Bearbeitungsmöglichkeiten gibt es nicht. Fusion integriert zudem immer stärker Webfunktionalitäten, wie automatische Updates des Programms oder den Zugriff auf neue Site-Styles im Netz. Das Auto Site Recovery soll fehlerhafte Dateien melden und reparieren helfen.

Fusion MX: Fazit

Nach Angaben von Website Pros hat man in Fusion MX außerdem den Import von HTML-Seiten optimiert - selbst bei Verlust der entsprechenden .nod-Datei soll Fusion MX Navigationsleisten, MasterBorder und Layout-Bereiche erkennen und diese präzise rekonstruieren.

Fazit: Fusion MX zeigt sich weiterhin aufgrund seiner datenbankgestützten Funktionsweise als Spezialfall in der Webeditor-Landschaft. Die Verbesserungen erscheinen eher als kosmetische Modifikationen eines schon lange ausgereiften Produktes. Dem Anfänger bietet es einen leichten Zugang zur eigenen Homepage. Der Profi lässt am besten die Finger von diesem Programm - es bietet ihm zu wenig Eingriffsmöglichkeiten.

Quickinfo

Produkt

Fusion MX

Anbieter

Website Pros

Preis

139 Euro

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium-Prozessor (empfohlen: 200 MHz), 128 MByte RAM, 120 MByte freier Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 9x, Me, NT 4.0, 2000

Browserunterstützung

NN ab 3.x, IE ab 3.x

Weitere Details und Wertung zu Fusion MX finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle. Beispiele einiger erzeugter Testdateien haben wir am Ende dieses Beitrags für Sie zusammengestellt.

GoLive 4.0

Adobes GoLive 4.0 richtet sich an den professionellen Grafikdesigner. Die Generierung der Inhalte erfolgt über so genannte Paletten. In den Paletten befinden sich hinter verschiedenen Registern Platzhalter für Objekte, die man auf die Layoutfläche zieht. Diesen Platzhaltern weist man über dazugehörige Inspektoren Eigenschaften zu. Paletten und Inspektoren sind frei platzierbar.

Den vollen Funktionsumfang von GoLive kann man jedoch zum Teil nur mit zusätzlichem Rückgriff auf die Werkzeugleiste nutzen. Verknüpfungen lassen sich per manueller Eingabe oder über das Ziehen eines virtuellen Bandes (Point-and-Shoot-Funktion) auf die gewünschte Datei realisieren.

Die Möglichkeiten, das Sitemanagement in der Anzeige zu modifizieren, sind beeindruckend. Gerade bei umfangreichen Websites wird es jedoch unübersichtlich, wenn GoLive alle Verknüpfungen innerhalb einer Ebene anzeigt. Interne Link-Aktualisierungen nimmt GoLive nach Anfrage automatisch vor. Der Hyperlinkinspektor zeigt fehlerhafte Links an sowie die genutzten Dateien der ausgewählten Seite.

GoLive 4.0 - Details I

Auf den ersten Blick scheint GoLive kinderleicht bedienbar zu sein. Einfaches Aufziehen eines Rasters, Platzhalter aus der Palette positionieren und über einen Inspektor Eigenschaften zuweisen. Sobald man jedoch komplexe Arbeiten vornehmen muss, verliert man schnell die Orientierung.

Bei der Erstellung von Cascading Style Sheets (CSS) öffnet GoLive beispielsweise ein CSS-Dokument. Dann gilt es, die CSS-Art auszusuchen, über die Werkzeugleiste ein entsprechendes Style zu generieren und über einen zusätzlichen Inspektor die Eigenschaften zu definieren. Recht umständlich, und manchmal weiß man nicht, wie es weitergeht. Dass dies auch einfacher geht, zeigt Dreamweaver.

Site-Import

GoLive hatte beim Import der tecChannel.de-Site ebensolche Schwierigkeiten wie die meisten seiner Kollegen. Die Site mit 3000 Elementen konnte es importieren, allerdings funktionierte im Test das Sitemanagement nicht richtig und zeigte keine Struktur an.

GoLive 4.0 - Details II

Frames

Das Framehandling ist gut gelöst. GoLive bietet unterschiedliche Framesets, die vorgefertigt einfach in die besondere Registerkarte Frames gezogen werden. Diese Framesets lassen sich durch erneut hineingezogene Framesets beliebig erweitern.

Timeline-Animationen und Quicktime-Bearbeitung

Als besondere Features bietet GoLive den Einsatz von Timelines mit Pfaderstellungen für Objekte sowie die Bearbeitungsmöglichkeit von Quicktime-Filmen. Auf diese lassen sich unter anderem Filtereffekte anwenden.

HTML

Ansprechend ist die HTML-Anzeige - der Outline-Modus teilt den Code in funktionale Bereiche. Das modifizierbare Syntaxcolouring im HTML-Bereich ermöglicht einen schnellen Überblick. Definierbare Prüfvorgaben erlauben einen umfassenden Syntaxcheck. Über Browser-Sets lässt sich bestimmen, für welche Browser beziehungsweise in welcher HTML-Version (2.0 bis 4.0) man die Site erstellen will.

GoLive 4.0 - Fazit

Unterstützung für Anfänger ist bei GoLive rar: Vorlagen für Sites werden nicht mitgeliefert, das Handling von eigenen Vorlagen ist umständlich und Assistenten für die Erstellung fehlen. Der häufige Rückgriff auf das umfangreiche Handbuch und die Onlinehilfe ist somit vorprogrammiert.

Fazit: GoLive 4.0 beeindruckt dennoch durch seine Funktionsvielfalt, die als Konsequenz leider oft eine Unübersichtlichkeit zur Folge hat. GoLive ist daher für den Profi zu empfehlen, der sich die Zeit für die Einarbeitung nimmt. Dann lassen sich mit GoLive Ergebnisse wie mit Dreamweaver erzielen.

Quickinfo

Produkt

GoLive 4.0

Anbieter

Adobe

Preis

Auslaufmodell

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium-Prozessor (mind. 200 MHz), 64 MByte RAM, 50 MByte freier Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 98, NT 4.0

Browserunterstützung

k. A.

Weitere Details und Wertung zu GoLive 4.0 finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle. Beispiele einiger erzeugter Testdateien haben wir am Ende dieses Beitrags für Sie zusammengestellt.

GoLive 5.0

Die Neuerungen von Adobes GoLive 5.0 offenbaren sich erst auf den zweiten Blick. Dann zeigen sie sich allerdings als äußerst leistungsstark. Insgesamt wurde der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Adobe-Anwendungen Rechnung getragen. Gerade im Bereich der Grafikverarbeitung hat sich einiges getan. Für Webdesigner dürfte die besondere Integrationsmöglichkeit von Photoshop-Dateien interessant sein.

Auf die Arbeitsoptimierung ausgerichtet: der Einsatz so genannter Smart Objects. Hier lassen sich Photoshop-, Illustrator- oder LiveMotion-Dateien in das GoLive-Design einpassen, wobei GoLive auf die Originaldateien der jeweiligen Applikation referenziert und somit immer die aktuellste Version der Datei verwendet. Der Nutzwert der Anzeigefähigkeit von SVG-Dateien ist momentan noch eher gering. Adobe greift auch hier auf die eigens entwickelte Anzeigetechnologie des entsprechenden Plug-ins zurück.

Vorgefertigte Tabellenstile sollen neben der Protokollpalette zur kontrollierten Rücknahme von Arbeitsschritten die Produktivität verbessern - Adobe hat zudem die Cascading-Style-Sheet-Verarbeitung mit Import- und Exportfunktionen von CSS erweitert.

GoLive 5 - Details I

GoLive unterstützt in besonderem Maße die Verarbeitung von Grafikdateien, die sich per Tracing Image in den Hintergrund legen und per Ausschneidefunktion direkt in den Arbeitsprozess integrieren lassen. Als praktisch erweist sich dabei, diese ausgeschnittenen Dateien direkt über die ebenfalls aus Photoshop bekannte Funktion Für Web speichern zu optimieren. Für Photoshop-Besitzer interessant: Diese Funktion greift auch, wenn man die einzelnen Photoshop-Ebenen direkt als HTML importiert - mit dem Vorteil, dass GoLive sofort die richtige Platzierung der Ebenen übernimmt.

Videobearbeitung

Schon in der 4er-Version fiel die Bearbeitungsfähigkeit von Quicktime-Filmen auf. GoLive 5.0 hat hier deutlich zugelegt. Die Integrationsfähigkeit von Flash-Bestandteilen lässt Aktionen innerhalb eines Quicktime-Movies zu - denkbar ist der Einsatz entsprechender Flash-Steuerungselemente.

GoLive 5 - Details II

Sitemanagement

Leichter gestaltet sich nun die Navigation innerhalb der Dokumente bei umfangreichen Sites, die GoLive 5.0 mittels unterschiedlicher Ansichtsmodi anzeigt. Der Webeditor legt zudem automatisch Ordnerstrukturen für neue Sites an, dank des entsprechenden Konstruktionsmenüs lassen sich zudem Websites um neue Seiten erweitern.

Zuwachs hat auch die Website-Verwaltung bekommen - die Anzeige wurde überarbeitet und bietet nun eine größere Übersicht dank erweiterter Ansichtsmodi wie beispielsweise der Miniaturansicht zur Anzeige der gesamten Website. Website-Berichte liefern Informationen zu verwendeten Objekten, Links oder Fehlern auf der Website und ermöglichen außerdem Suchabfragen nach festzulegenden Kriterien.

GoLive 5.0 - Fazit

Arbeitsgruppenunterstützung bietet der Serverzugriff über das so genannte WebDAV (Web Distributed Authoring and Versioning), wodurch sich beispielsweise Dateien für den Zugriff innerhalb von Gruppen freigeben oder sperren lassen. Abgerundet wird das GoLive-Paket durch die Datenbankanbindung mittels integriertem Dynamic Link. Als coole Neuerung zeigt sich die verbesserte Bearbeitungsmöglichkeit von Quicktime-Filmen, in die sich nun Flash-Elemente integrieren lassen.

Fazit: Adobe zeigt mit GoLive 5.0 einen gelungen Schritt zur zunehmend angestrebten Integration von anderen Adobe-Produkten. Besonders leistungsstark präsentiert sich das Programm im Grafikbereich und toppt in diesem Bereich Konkurrent Dreamweaver dank der Verknüpfung von GoLive mit eigenen Grafikapplikationen.

Quickinfo

Produkt

GoLive 5.0

Anbieter

Adobe

Preis

Auslaufmodell

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium-Prozessor (mind. 200 MHz), 64 MByte RAM, 50 MByte Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 98, Me, NT 4.0, 2000, XP

Browserunterstützung

k. A.

Weitere Details und Wertung zu GoLive 5.0 finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle. Beispiele einiger erzeugter Testdateien haben wir am Ende dieses Beitrags für Sie zusammengestellt.

GoLive 6.0

Ähnlich wie Macromedia will Adobe mit seiner neuen Produktsparte für Web-Publishing zugleich den Bedürfnissen von Designern und Entwicklern Rechnung tragen. Dies zeigte der Software-Hersteller bereits mit GoLive 5.0 durch die Integration des an Programmierer gerichteten Software Development Kit (SDK). Entsprechend seiner neuen Marktstrategie wechselt Adobe (wie sein Konkurrent) vom Einzelprodukt- zum Komplettlösungsanbieter und erweitert den Lieferumfang seines Webeditors um den Web Workgroup Server 1.0.

Das neue Servermodul zur Site-Verwaltung unterstützt WebDAV-fähige Applikationen und arbeitet mit Win 2000 und XP. Macromedias Sitespring lässt grüßen. Zumindest in diesem Punkt steht es eins zu null für Adobe - Adobe liefert die Software gleich mit.

Auf den ersten Blick hat sich im neuen Editor nur wenig verändert - Oberfläche und Handling folgen den Prinzipien der Vorversion. Bei näherer Betrachtung präsentiert sich GoLive 6.0 jedoch mit vielen Verbesserungen und einigen neuen Funktionen - speziell im Bereich der Layout-Gestaltung. Der an Profis gerichtete Editor hat jedoch vor allem hinsichtlich der unterstützten Formate und Umgebungen mächtig zugelegt.

GoLive 6.0: Details I

Mobiles Web

Beim Relaunch seines Webeditors hat Adobe auf die Zusammenarbeit mit neuen Formaten und Umgebungen gesetzt. Im Mittelpunkt steht die Gestaltung von Inhalten für mobile Geräte. So erlaubt GoLive 6.0 das visuelle Authoring und/oder das manuelle Programmieren im WML 1.1, 1.2 und 1.3. WML-Objekte lassen sich bequem per Drag&Drop aus der Objektpalette in den WML-Editor importieren.

Mit dem neuen Editor ist auch die Erstellung von Seiten im XHTML-Basic möglich. Über ein entsprechendes Modul in der Objektpalette verarbeitet GoLive zudem iHTML-Inhalte für den populären japanischen i-mode-Mobilfunkdienst. Unterstützt werden die Spezifikationen i-mode 1.0-3.0. Die mitgelieferten Nokia- und der NTT-ACCESS-Telefonemulator zur Vorschau von WML-, XHTML-Basic- sowie DoCoMo i-mode-Inhalten runden das Angebot für mobile Websites ab.

GoLive 6.0: Details II

Optimierte Datenbankanbindung

Mit der Registerkarte "dynamischer Inhalt" in der Objektpalette und ihren Funktionen hat Adobe die Interaktionsmöglichkeiten mit Online-Datenbanken verbessert. Seit seinem Relaunch arbeitet der Editor - neben ASP- auch mit JSP und PHP.

Das Prinzip ist hier dasselbe wie bei den Smart-Objekten. Beim Einfügen eines dynamischen Elements beziehungsweise eines Platzhalters in eine Seite schreibt GoLive den für den Zugriff auf den dynamischen Inhalt erforderlichen Code. Beim Anzeigen der Seite im Browser des Benutzers werden die Platzhalter durch die ihnen zugeordneten Daten - aus einer beliebigen Datenbank - ersetzt.

In unserem Test lief zudem der Import von Excel-Daten in GoLive-Tabellen problemlos.

CSS-Editor

Die im GoLive 5.0 noch nicht optimal gelöste Erstellung von Stylesheets hat Adobe durch die Integration eines CSS-Editors optimiert. Externe und interne Stylesheets lassen sich mit wenig Aufwand importieren oder erstellen. Die Stileigenschaften legt der Anwender im CSS-Inspektor fest. Im GoLive lassen sich HTML-Elementstile und Klassen- beziehungsweise ID-Stile definieren. Die festgelegten Stilanweisungen kann man per Drag&Drop von einem Dokument in ein anderes schieben.

SMIL-Unterstützung

Auch im Bereich der Video- und Audio-Verarbeitung hat sich einiges getan. Zur Integration von Abbildungen, Texten und weiteren Medien in Audio- und Videodateien verarbeitet GoLive jetzt auch SMIL. Der integrierte SMIL-Editor unterstützt SMIL 1.0 und SMIL-Basic. Zudem wurden die Import- und Exportoptionen für SVG und SWF optimiert.

GoLive 6.0: Details III

Smart-Generic-Objekte

Auch die erweiterte Zusammenarbeit mit Smart-Objekten dürfte die Arbeit von Webdesignern erleichtern. Während GoLive 5.0 nur das Importieren von Dateien aus LiveMotion, Illustrator und Photoshop erlaubte, integriert der neue GoLive als "Smart-Generic-Objekte" auch PNG und BMP - und ebenso einige weitere Adobe-fremde Formate - in den Layout-Editor. Bis auf SWF und SVG lassen sich somit - direkt im Webeditor - unzählige Formate fürs Web optimieren und automatisch aktualisieren.

Variablen

Bei nativen Formaten - aus LiveMotion 2.0 und Illustrator 10 - arbeitet GoLive 6.0 zudem mit Variablen. Variablen können beispielsweise Stile, Text und Link innerhalb einer Grafik oder eines animierten Banners darstellen. Variablen dienen der automatischen Erstellung unterschiedlicher Versionen einer Datei. Beim Aktualisieren einer Variable wird nur die Zieldatei verändert - die Quelldatei bleibt unangetastet.

GoLive 6.0: Fazit

Neu ist schließlich die geteilte Ansicht von Design und Code. Davon dürfte vor allem der mit HTML-Editing nur mäßig vertraute User profitieren. Diese Option bietet im Testfeld - neben GoLive - nur Dreamweaver. Anwendern, die mit Programmierung erst gar nicht anfangen wollen, stehen jetzt zwei Assistenten - für vorgefertigte Websites mit statischem Inhalt respektive für dynamische Seiten - zur Verfügung. Auch die Online-Hilfe hat Adobe ausführlicher konzipiert.

Fazit: Bei dem an professionelle Webdesigner und Entwickler gerichteten Editor fällt vor allem die Zusammenarbeit mit neuen Formaten und Umgebungen auf. Schwerpunkte sind hier die Erstellung von Websites für mobile Geräte und Datenbankanbindung durch die Integration neuer Servertechnologien. GoLive wirkt nicht nur deutlich leistungsstärker als sein Vorgänger - und dies vor allem in den Bereichen Layout-Gestaltung und Seiten- beziehungsweise Projektmanagement. Adobe hat mit seinem neuen Editor einen Schritt in Richtung Übersichtlichkeit versucht. Nichtsdestotrotz sollten sich Anfänger nach einer anderen Lösung umschauen: Das Programm ist nicht intuitiv bedienbar.

Quickinfo

Produkt

GoLive 6.0

Anbieter

Adobe

Preis

554 Euro

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium II (empfohlen: 400 MHz), 128 MByte RAM, 90 MByte freier Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 98, Me, NT, 2000, XP

Browser-Unterstützung

NN ab 4.75, IE ab 5.0

Weitere Details und Wertung zu GoLive 6.0 finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle. Beispiele einiger erzeugter Testdateien haben wir am Ende dieses Beitrags für Sie zusammengestellt.

Dreamweaver 3.0

Bei Macromedias Dreamweaver 3.0 wirkt die Arbeitsfläche aufgeräumt wie bei seinem Vorgänger Dreamweaver 2.0, am generellen Handling hat sich nichts geändert. Der Zugriff auf Objekte erfolgt über die Objektpalette und den Eigenschaften-Inspektor. Im Detail zeigt Dreamweaver 3.0 jedoch starke Verbesserungen im Arbeitsablauf. Über den Eigenschaften-Inspektor lassen sich beispielsweise direkt ImageMaps erstellen. Mit dem Quick Tag Editor oder vorgefertigte HTML-Styles lässt sich HMTL-Code schnell editieren.

Eindrucksvoll zeigt sich die History-Palette. Sie speichert Arbeitsschritte und erlaubt deren Rücknahme. Ergänzend lassen sich Makros aufzeichnen, als JavaScript-Anweisung abspeichern und später auf andere Objekte anwenden. Dieses Feature ermöglicht den Austausch von Anweisungen unter Dreamweaver-3.0-Anwendern. Besonders interessant ist die Möglichkeit, über ein XML-File auf die Entwicklungsumgebung zugreifen zu können. Dadurch lassen sich eigene Menüs erstellen und an eigene Bedürfnisse anpassen.

Vorteilhaft: Beim Import von in Microsoft Word erstellten HTML-Dateien reduziert Dreamweaver 3.0 den aufgeblähten Quellcode um bis zu 50 Prozent, indem es überflüssige Tags entfernt.

Dreamweaver 3.0 - Details I

Dreamweaver 3.0 erlaubt genau das, was man von einem guten Programm erwartet: mit wenigen Schritten schnell zum Ziel zu kommen. Dies fällt beispielsweise bei der dialoggesteuerten Erstellung einer Navigationsleiste auf. Dreamweaver erlaubt dabei die mehrfache Auswahl von Einzelgrafiken. Bis zu vier Grafiken lassen sich pro Button definieren, wobei jeder einzelne Button der Leiste differieren kann.

HTML

Über die vordefinierten HTML-Styles kann man schnell Textformate ändern. CSS bleiben davon unberührt. Der Quick Tag Editor ist eine nette Unterstützung, wenn man schnell kleine Änderungen am Code vornehmen möchte. Für umfassende HTML-Code-Bearbeitungen sollte man jedoch auf den internen HTML-Editor oder auf Homesite 4.5 zurückgreifen, der Dreamweaver beiliegt.

Dreamweaver 3.0 - Details II

Managementfunktionen

Im Sitemanagement hat sich wenig geändert. Der Import der tecChannel.de-Testseite funktionierte reibungslos. Beim ftp-Upload ist es nun möglich, die Dateien beim Provider mit den eigenen abzugleichen und überflüssige Dateien entfernen zu lassen. Dadurch wird eine exakte Spiegelung der lokal vorhandenen Website erreicht. Die Funktion Design Notes unterstützt das Teamwork. Die Notizfunktion ermöglicht die Koordinierung von späteren Nacharbeiten. Dreamweaver ruft die hinterlassene Notiz beim Öffnen der Datei auf Wunsch automatisch auf.

Image-Maps

Die Erstellung von Image-Maps erleichtert Dreamweaver ungemein. Musste in der Zweier-Version noch ein spezieller Dialog herhalten, erledigt man diese Arbeiten nun direkt im Eigenschaften-Inspektor.

Dreamweaver 3.0 - Fazit

Die erweiterte Objektpalette bietet neue vorgefertigte Funktionen. Auf sechs Tafeln finden sich Framesets, Sonderzeichen, Flash 4- und Shockwave-7-Movie-Objekte sowie Generator-Objekte. Das Objekt zum dialoggesteuerten Erstellen von Navigationsleisten sticht dabei besonders hervor.

Fazit: Insgesamt ist der Sprung von der Zweier- auf die Dreier-Version nicht so groß, wie es von Dreamweaver 1.0 auf Dreamweaver 2.0 der Fall war. Wer mit Dreamweaver 2.0 zufrieden ist, sollte sich ein Update überlegen. Mit Dreamweaver 2.0 lassen sich dennoch, wenn auch nicht so komfortabel, größtenteils dieselben Ergebnisse erzielen.

Quickinfo

Produkt

Dreamweaver 3.0

Anbieter

Macromedia

Preis

Auslaufmodell

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium-Prozessor II, 64 MByte RAM, 20 MByte freier Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 9x, NT 4.0

Browserunterstützung

k. A.

Weitere Details und Wertung zu Dreamweaver 3.0 finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle. Beispiele einiger erzeugter Testdateien haben wir am Ende dieses Beitrags für Sie zusammengestellt.

Dreamweaver 4.0

Macromedia liefert Dreamweaver 4.0 mit umfassenden Neuerungen aus, welche die Erstellung von Webseiten erheblich erleichtern. Zudem hat Macromedia die bereits vorhandenen Funktionen verbessert, die insbesondere HTML-Codern zugute kommen.

Dies zeigt sich zunächst sehr deutlich in den vorhandenen Ansichtsmodi der Arbeitsfläche: Dreamweaver 4.0 bietet neben der schon bekannten Standardansicht mittels einer gesplitteten Bildschirmanzeige die gleichzeitige Anzeige des Quellcodes im neuen Texteditor. Schnell lässt sich dabei über die jeweiligen Icons zwischen einer reinen Arbeitsbereichdarstellung und der reinen Codedarstellung wechseln.

Als leistungsstarke Programmierhilfe erweist sich der Javascript-Debugger. Konnte man bislang fehlerhaften Javascript-Code erst im Browser aufgrund einer Fehlermeldung erkennen, unterstützt Dreamweaver 4.0 den Anwender nun beim Auffinden von fehlerhaftem clientseitigen Javascript-Code. Über gesetzte Breakpoints lässt sich der Fehler eingrenzen und auf fehlerhafte Objekteigenschaften oder falsch gesetzte Variablen hin zu untersuchen.

Dreamweaver 4.0 - Details I

Für HTML-Coder differenziert der Texteditor automatisch in der farblichen Anzeige zwischen HTML- und Javascript-Code. Integriert wurde zudem die Anzeige von Zeilennummerierungen. Dreamweaver 4.0 bietet immer noch den Codebearbeitungsmodus, der weiterhin separat über die Launchbar aufzurufen ist.

Tabellenbearbeitung

Designer dürfen sich freuen: Dreamweaver 4.0 ermöglicht in der neuen Layoutansicht die visuelle Erstellung von Tabellen. Während sich in den älteren Versionen gerade die Nacharbeit an Tabellen oft als ziemlich mühsam erwies, können Tabellen nun über das einfache Aufziehen von Tabellenzellen erzeugt werden. Dreamweaver erlaubt selbst das Hin- und Herschieben der Zellen und rendert automatisch die Tabelle.

Dreamweaver 4.0 - Details II

Flash-Integration

Eine interessante Neuerung ist das Erstellen von Flash-Inhalten. Über entsprechende Dialoge können einfacher Rollover-Text oder vorgefertigt animierte Rollover-Buttons hergestellt werden. Eigens in Flash erzeugte Buttons lassen sich ebenfalls integrieren, Dreamweaver wartet bei der Beschriftungsfähigkeit mit einer schon aus Macromedias Generator bekannten Technologie auf.

Referenz

Umfangreich zeigt sich die Nachschlagemöglichkeit. Dreamweaver 4.0 erlaubt den Zugriff auf die HTML-, Javascript- und CSS-Referenz aus dem Hause O'Reilly, die sich als sehr detailfreudig erweist. Hier finden sich umfangreiche Informationen zu HTML-Tags oder Beschreibungen zum DOM.

Dreamweaver 4.0 - Fazit

Als strategisch gelungenen Schachzug zur Verbreitung des Flash-Formats kann man die Integration von im Editor erzeugbaren Flash-Texten und -Buttons werten. Zudem ermöglicht Dreamweaver das Hinterlegen mit Flash-Buttons, die per modifizierbarer Eingabe beschriftet werden können.

Neben verbesserten Managementfunktionen mittels Assetpanel (in dem automatisch die verwendeten Medien gesammelt angezeigt werden) oder vielfältigen Sitereporting-Funktionen ist die Unterstützung des Anwenders per weitreichender Codereferenz von O'Reilly als absolutes Highlight zu werten.

Fazit: Dreamweaver 4.0 zeigt sich leistungsstark und umfangreich in der Funktionsvielfalt und positioniert sich aus gutem Grund auf dem ersten Platz unter den Webeditoren. Als großes Plus erweist sich weiterhin die Erweiterbarkeit per Macromedia Extensions.

Quickinfo

Produkt

Dreamweaver 4.0

Anbieter

Macromedia

Preis

389 Euro

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium-Prozessor (mind. 166 MHz), 64 MByte RAM, 100 MByte freier Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 9x, Me, NT, 2000, XP

Browserunterstützung

k. A.

Weitere Details und Wertung zu Dreamweaver 4.0 finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle. Beispiele einiger erzeugter Testdateien haben wir am Ende dieses Beitrags für Sie zusammengestellt.

Neu: Dreamweaver MX

Mit Dreamweaver MX bringt Macromedia einen leistungsstarken Webeditor auf den Markt, der sich von seinen Vorgängern durch eine völlig überarbeitete Oberfläche und die Unterstützung neuer Umgebungen abhebt.

Die neue Benutzeroberfläche erlaubt den Zugriff auf mehrere Dokumentenfenster gleichzeitig und ist - anstelle mit der Objektpalette - mit andockbaren Bedienfeldern und konfigurierbaren Symbolleisten ausgestattet. Auch einen Datei-Explorer hat Macromedia integriert. Den neuen Arbeitsbereich teilt Dreamweaver MX mit den weiteren Produkten der MX-Familie - Flash MX und Fireworks MX. Die gemeinsame MX-Umgebung sichert den nahtlosen Übergang zwischen den verschiedenen Anwendungen.

Mit Dreamweaver MX will Macromedia eine (Komplett-) Lösung zur Erstellung von Websites und Internet-Anwendungen anbieten - und somit Webdesigner und zugleich Entwickler ansprechen. So liefert der Hersteller eine Sonderausgabe von HomeSite mit. Der zur reinen Codebearbeitung konzipierte HTML-Editor HomeSite+ basiert auf HomeSite 5. Er umfasst jedoch sämtliche Anwender-Entwicklungstools, die bislang dem ColdFusion Studio 5 vorbehalten waren. Dieses soll nicht länger als eigenständiges Produkt weiter entwickelt beziehungsweise verkauft werden. Für die Entwicklung von Webanwendungen kommen zudem Entwicklungsfunktionen von Dreamweaver UltraDev zum Einsatz.

Dreamweaver MX: Details I

Code-Bearbeitungshilfen

Dass beim Relaunch neben der nahtlosen Integration der MX-Anwendungen die Erleichterung von Arbeitsvorgängen im Mittelpunkt stand, zeigen praktische Neuerungen. So ist jetzt eine individuelle Farbgestaltung des Syntax Highlight Tag erst im Editor möglich. Einige weitere von HomeSite stammende Bearbeitungstools wie die integrierten Code-Hinweise und das Snippet-Panel beschleunigen das Programmieren. Beim Eingeben des Codes liefern Code-Hints die jeweils zur Verfügung stehenden Tags und Attribute.

Das Snippets-Panel beinhaltet Layouts und Beispiel-Codes - etwa JavaScript-Funktionsbibliotheken. Somit ist für einen leichten, Zeit sparenden Einstieg in die Erstellung von Websites gesorgt: Häufig verwendete Code-Fragmente und -Vorlagen stehen zugriffsbereit und müssen nicht jedes Mal eingetippt beziehungsweise neu entworfen werden. Neue Vorlagen- und Code-Beispiele lassen sich bequem speichern und editieren.

Dreamweaver MX: Details II

Tag-Auswahlen und -Editor

Im neuen Tag-Chooser finden sich zudem vorgefertigte Tag-Definitionen für HTML, CFML, JSP, ASP und andere Umgebungen. Diese lassen sich per einfachem Mausklick in den Code einfügen. Weiter führende Referenzen lassen sich direkt im Tag-Chooser abrufen. Schließlich erlaubt der Tag-Bibliothekeneditor das Importieren neuer Tags und ebenso das Bearbeiten der Eigenschaften nativer und benutzerdefinierter Tags. Es lassen sich auch neue Bibliotheken anlegen.

Dreamweaver MX: Details III

Dynamischer Inhalt und Referenzen

Dreamweavers Stärke liegt in der gelungenen Kombination leistungsfähiger Grafiktools und neuer Technologien zur Entwicklung von Websites und Webanwendungen. Der neue Editor leiht sich hier einiges aus HomeSite respektive Dreamweaver UltraDev. Dank der Integration von Entwicklungstools aus UltraDev lassen sich interaktive, datengesteuerte Webanwendungen in PHP, ASP, JSP, CFML (ColdFusion Markup Language) sowie andere Websprachen erstellen.

Auf der Dreamweaver-Exchange-Site stellt Macromedia seinen Usern zudem über 700 kostenlose (Umgebungs-)Erweiterungen zur Verfügung. Als weiteres Häppchen zählt das erweiterte Referenzfenster. Dieses bildet mit dem Tag-Inspektor und dem Snippets-Panel die neue Strukturansicht. Neben den HTML-, CSS- und Javascript-Referenzen von O'Reilly umfasst Dreamweaver unter anderem die Wrox JSP 3.0- und ASP- sowie Macromedias CMFL-Referenz. Auch neue Objekte zur Erstellung dynamischer Formulare hält Dreamweaver MX parat.

Außerdem bietet Dreamweaver MX einen Site-Definition-Assistenten für dynamische Inhalte. Schließlich sorgt das neue Bedienfeld "Antworten" für die direkte Verbindung zu Online-Trainings- und Supportressourcen.

Tag-Inspektor

Beim Überprüfen des XML-, CFML- und HTML-Code leistet der Tag-Inspektor nützliche Dienste. Durch seine baumförmige Struktur erleichtert er das Erkennen von Fehlern in Hierarchien und Verschachtelungen. Eventuelle Fehler lassen sich direkt im Inspektor beheben - ein Eingriff in den Quellcode ist also nicht erforderlich.

Dreamweaver MX: Fazit

Validierung und Zugänglichkeitsprüfung

Dreamweaver MX kann Dokumente validieren. Validierungsberichte - für ein bestimmtes Browser-Profil oder einen Standard wie XHTML 1.0 oder SMIL 1.0 - erstellt der Editor per einfachem Mausklick. Das Anlegen von Dokumenten in XML, XHTML und WML ist inzwischen genauso selbstverständlich wie die Umwandlung von HTML- in XHTML-Dateien.

Sites lassen sich zudem auf die Einhaltung der W3C-Accessibility-Richtlinien überprüfen - hier erteilt der Editor Ratschläge für die Erstellung behindertengerechter Sites.

Fazit: Dreamweaver MX glänzt durch eine völlig überarbeitete, individuell anpassbare Benutzeroberfläche, die - vor allem Windows-Usern - den Einstieg in den Editor eindeutig erleichtern. Dreamweaver-Erfahrene dürften das neue Handling jedoch nicht unbedingt als positive Neuerung empfinden.

Neben der Übersichtlichkeit stand beim Relaunch die Vereinfachung beziehungsweise Beschleunigung von Arbeitsvorgängen im Mittelpunkt. Unterstützung bietet der neue Dreamweaver vor allem beim Editieren von Quellcode und Tags und der Entwicklung datengesteuerter Umgebungen. Eine erweiterte Referenzpalette und ein Definitionsassistent runden das Angebot ab.

Während sich hinsichtlich der Erstellung von Webanwendungen viel getan hat, weist der neue Editor im Bereich Webdesign kaum Neuerungen gegenüber der Vorgängerversion auf.

Quickinfo

Produkt

Dreamweaver MX

Anbieter

Macromedia

Preis

559 Euro

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium-Prozessor II, 64 MByte RAM, 110 MByte freier Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 9x, Me, NT, 2000, XP

Browser-Unterstützung

k. A.

Weitere Details und die Wertung zu Dreamweaver MX finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle. Beispiele einiger erzeugter Testdateien haben wir am Ende dieses Beitrags für Sie zusammengestellt.

FrontPage 2000

Der erste Eindruck von FrontPage 2000 überzeugt: Die Arbeitsfläche ist aufgeräumt - über die Navigationsleiste erhält man Zugang zur Content-Seite sowie zu umfassenden Managementfunktionen. So zeigte sich im Einsatz, dass FrontPage 2000 eher der Manager als der Designtyp unter den Webeditoren ist. Kein anderer Editor geht darin so weit - im Berichtsbereich stehen auf Abruf neueste, alte oder unverknüpfte Dateien bereit. Über den Ordner Aufgaben lässt sich der Workflow im Team koordinieren, wenn man die Webserver Extensions eingerichtet hat. Das Ein- und Auschecken von Dateien gehört ebenso dazu wie das Verteilen von Arbeiten an unterschiedliche Personen.

Mit Hilfe der Assistenten und Vorlagen lassen sich komplette Sites, Einzelseiten mit vorgefertigtem Design oder Formularabfragen spielend erstellen. So überzeugen Funktionen wie beispielsweise die leichte Erstellung eines Messageboards, wenn die Webserver Extensions beim Provider installiert sind. Damit ist FrontPage besonders gut für Einsteiger geeignet.

FrontPage 2000 - Details I

Bei FrontPage 2000 greift man zur Positionierung von Objekten schnell auf Tabellen zurück. Die genaue Positionierung von Grafiken mit Einrastfunktion an Gittern vermisst man schnell. Dennoch interessant: FrontPage 2000 verwendet für Grafiken auf vorhandene Officekomponenten zurück und ermöglicht die einfache Modifikation über die Grafikleiste.

Site-Import

FrontPage 2000 importierte die tecChannel.de-Seite ohne Probleme - einzige Schwäche: In der Navigationsansicht zeigte er die einzelnen Seiten nicht an, während die Hyperlinkanzeige fehlerfrei funktionierte. Die Arbeit mit dem Explorer gestaltete sich mühelos: Verschobene Dateien beantwortete FrontPage mit automatisch aktualisierten Links.

FrontPage 2000 - Details II

Design

Beim Erstellen der Probeseite zeigten sich Schwächen. Die erstellten Rollover-Navigationsgrafiken sollten mit einer Aktion verknüpft werden, die eine weitere Grafik beim Mouseover anzeigt. Dafür ließ sich jedoch trotz intensiver Suche keine Funktion finden.

Frames

FrontPage zeigt sich wieder anwenderfreundlich und liefert vorgefertigte Framesets mit. Der Anwender bestimmt die Content-Seiten über die Schaltflächen in den Frames.

Was die Designqualitäten anbelangt, erreicht FrontPage nur durchschnittliche Werte. Die gängige Erstellung von Webseiten ist kein Problem - weit reichende DHTML-Effekte darf man allerdings nicht erwarten, es werden nur wenige mitgeliefert. Das freie Positionieren von Elementen wird zwar unterstützt, funktioniert allerdings nicht so komfortabel wie in GoLive oder Fusion. Raster und Lineal fehlen, FrontPage arbeitet mit manueller Eingabe von Werten zur genauen Positionierung.

FrontPage 2000 - Fazit

Ein weiteres Manko: FrontPage unterstützt zwar die Generierung von browserspezifischen Webseiten, das allerdings miserabel. FrontPage lässt Netscape alt aussehen, wenn man für beide Browser optimierte Websites erstellt.

Fazit: FrontPage 2000 überzeugt vor allem im Managementbereich: Ihm gelingt der Spagat vom Anfänger bis zum Profi und liefert gute Gründe, sich für ihn zu entscheiden. Designer mit Ambitionen zu aufwendig durchgestylten DHTML-Seiten sollten sich einen anderen Editor suchen.

Quickinfo

Produkt

FrontPage 2000

Anbieter

Microsoft

Preis

Auslaufmodell

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium-Prozessor (mind. 75 MHz), Win 95/98: 24 MByte RAM; NT 4.0: 40 MByte RAM, 185 MByte freier Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 9x, Me, NT 4.0, 2000, XP

Browserunterstützung

k. A.

Weitere Details und Wertung zu FrontPage 2000 finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle. Beispiele einiger erzeugter Testdateien haben wir am Ende dieses Beitrags für Sie zusammengestellt.

FrontPage 2002

FrontPage 2002 ist zusammen mit dem Office Paket oder auch als Einzelprodukt - für 204 Euro - erhältlich. Microsofts neuer Editor bietet nur einige wenige Erweiterungen und Neuerungen. Mit seinem nur mittelmäßigen Funktionsumfang kann er den Profi-Webdesigner zwar immer noch nicht überzeugen. Für Anwender, die mit Webseitengestaltung keine oder nur wenig Erfahrung haben, bleibt FrontPage jedoch auf Grund seiner Benutzerfreundlichkeit die richtige Wahl.

Einige kleine Verbesserungen machen FrontPage 2002 benutzerfreundlicher als seinen Vorgänger. So wird jetzt beim Wechsel zwischen der Normalansicht und dem HTML-Quelltext exakt die Stelle im HTML-Code markiert, die in der Normalansicht gewählt wurde. Noch im FrontPage 2000 ist dies - wie das folgende Bild zeigt - nur selten gelungen. Oft wurden ganze Abschnitte oder auch der komplette HTML-Code markiert. Zudem stimmt jetzt die Ansicht einer Webseite im Vorschau-Modus mit der Anzeige im Browser überein.

Noch eine praktische Neuerung: Beim Öffnen mehrerer HTML-Seiten in der Normalansicht reiht der Editor die Seiten aneinander und nicht - wie es noch bei FrontPage 2000 war - aufeinander. Jede Seite verfügt über einen Reiter.

FrontPage 2002: Details I

VML-Unterstützung

Als größtes Highlight bei FrontPage 2002 zählt die Integration von VML-Grafiken. Das von Microsoft entwickelte und im Office 2000 (Word, Power Point und Excel) bereits integrierte Vector Markup Language besteht aus einfachen Texttags und dient der Darstellung von (vektorbasierten) Linienzeichnungen. VML-Zeichnungen fallen in der Regel kleiner als die GIF- oder JPEG- Varianten aus. VML wird allerdings nur vom IE (ab 5.0) unterstützt. 1998 hat Microsoft dem W3C die VML-Beschreibung als Standard für Vektorgraphiken vorgeschlagen. Diese soll aber nie den Status einer Recommendation erhalten.

Setzt man eine VML-Grafik ein, so speichert FrontPage sie auch im GIF-Format. In den VML-Code wird anschließend der Tag IMG aufgenommen. Während VML-kompatible Browser diesen Tag überspringen und die VML-Variante der Grafik anzeigen, geben VML-unfähige Browser an dieser Stelle die GIF-Variante wieder. VML kommt beispielsweise in FrontPage bei den AutoFormen und den WordArt-Objekten zum Einsatz.

FrontPage 2002: Details II

Site-Management

Die Besonderheit von FrontPage sind dessen Features zur Site-Verwaltung. Diese hat Microsoft durch neue Optionen ergänzt und übersichtlicher gestaltet. Der vorbildlich gelöste Arbeitsbereich "Berichte" zum Erstellen von Statistiken teilt sich jetzt in die fünf Kategorien: Site-Übersicht, Dateien, Probleme, Workflow und Verwendung.

Webkomponenten

FrontPage-Usern stehen einige neue Webkomponenten zur Verfügung, wie beispielsweise Top-10-Listen (von Besuchern, benutzten Seiten usw.) und Hyperlinkleisten. Diese beinhalten benutzerdefinierte Links - jeder Link erhält eine eigene Schaltfläche. Webelemente kann man nur in Seiten integrieren, die bereits online sind. Drei weitere Komponenten - unter diesen die Datenbankbibliotheken - setzen dagegen die Installation des Microsofts SharePoint Team Service voraus.

Erweiterte HTML-Funktionen

Neue Optionen zur Layout-Gestaltung runden das Angebot ab. "Inline-Frames" sind Fenster innerhalb einer Webseite, die eine weitere Site anzeigen. Der Vorteil einer "erweiterten Schaltfläche" liegt darin, dass sich deren Höhe, Breite und Schriftart - anders als bei einer Standard-Schaltfläche - beliebig definieren lassen.

FrontPage 2002: Fazit

Fazit: FrontPage 2002 ist intuitiv bedienbar und richtet sich wie die Vorgängerversionen an User mit keiner bis wenig Erfahrung in Web-Layoutgestaltung. Seine Stärke bleiben weiterhin die Managementfunktionen und die Übersichtlichkeit. Man vermisst allerdings die Unterstützung multimedialer Angebote und Umgebungen. Wünschenswert wäre zudem die Erweiterung der (immer noch) knappen DHTML-Funktionalitäten. Der Sprung zwischen FrontPage 2000 und seinem Nachfolger ist insgesamt nicht so groß - ein Update auf den neuen Editor ist daher nicht unbedingt empfehlenswert.

Quickinfo

Produkt

FrontPage 2002

Anbieter

Microsoft

Preis

204 Euro

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium-Prozessor (mind. 75 MHz), 185 MByte freier Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 9x, Me, NT 4.0, 2000, XP

Browser-Unterstützung

k. A.

Weitere Details und Wertungen zu FrontPage 2002 finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle. Beispiele einiger erzeugter Testdateien haben wir am Ende dieses Beitrags für Sie zusammengestellt.

HoTMetaL PRO 6.0

Im März 2002 hat Corel unter anderem die Produktpalette von SoftQuad, den ehemaligen Anbieter von HoTMetaL, übernommen. Produktinformationen über den Webeditor finden sich jedoch lediglich auf der noch vorhandenen Website von SoftQuad.

HoTMetaL PRO 6.0, das für 128 Euro verfügbar ist, fällt bei diesem Test etwas aus dem Rahmen. Im Gegensatz zu den anderen Editoren beherrscht HoTMetaL kein Cascading Style Sheet Positioning. Das führt dazu, dass man auf besondere Effekte, wie überlappende Grafiken, verzichten muss. Im Handling ist es unmöglich, Objekte per Drag&Drop einfach auf der Layoutfläche zu positionieren. Die HTML-Optionen in HoTMetaL hingegen stechen besonders hervor - nicht ohne Grund, er hat erst seit der 5er-Version den Schritt vom HTML- zum WYSIWYG-Editor vollzogen.

Das Handling in HoTMetaL ist gewöhnungsbedürftig: Es gibt zahlreiche Fenster, die sich in den Rahmen einklinken lassen. Zugriff auf den Inhalt der Seite erhält man über unterschiedliche Anzeigen, die den Quellcode vollständig oder in sinnvolle Blöcke aufgeteilt darstellen. Die WYSIWYG-Ansicht ermöglicht den direkten Zugriff auf die Objekte. Eine Anzeige für erstellte Frames sowie ein interner Browser vervollständigen die Ansichtsmöglichkeiten.

HoTMetaL PRO 6.0 - Details I

HoTMetaL bietet im Vergleich zu seinen Konkurrenten einige interessante Features, krankt jedoch an der fehlenden Cascading-Style-Sheet-Positioning-Fähigkeit. Gelungen ist hingegen die anwenderfreundliche Unterstützung. Die zahlreichen Assistenten können als Beispiel für andere Programme dienen. Ausgefallen ist die Funktion Webview. Sie zeigt die Site-Struktur in dreidimensionaler Ansicht. Sie ist beliebig drehbar und vermittelt einen besseren Eindruck von den Verbindungen, als es in den anderen Editoren der Fall ist.

HTML

Die HTML-Bearbeitungsfunktionen sind weit reichend: Beispielsweise erfolgt die automatische HTML-Überprüfung beim Laden einer Datei mit anschließend auswählbarer Autokorrektur. Gängige Features wie Syntaxcolouring oder einstellbare Tag-Anzeigen verweisen deutlich auf die Herkunft von HoTMetaL. Als reiner HTML-Editor ist HoTMetaL äußerst leistungsstark.

HoTMetaL PRO 6.0 - Details II

Site-Verwaltung

HoTMetaL beinhaltet eine gute Seitenverwaltung, wenn man von vornherein ein Projekt angelegt hat. Interne Verknüpfungen werden automatisch aktualisiert, Hyperlinks lassen sich mit Hilfe des integrierten Site Doctors überprüfen und reparieren.

Assets-Unterstützung

Die Erstellung von Rollover-Buttons über Assets ist äußerst einfach - ein Assistent hilft dabei. Interessant ist die Möglichkeit, die vom DHTML-Lab bekannten DHTML-Menüs einfügen zu können.

Dynamische Seiten

Dynamische Seiten erstellt man in HoTMetaL über so genannte Assets. Das sind JavaScripts, die man als Komponenten einfügt. Mit deren Hilfe lassen sich beispielsweise Rollover-Buttons erstellen. Zur Unterstützung bietet HoTMetaL auch dafür Assistenten, die in einzelnen Schritten genau erklären, wie man die Objekte in der eigenen Seite integriert. Außer über die Assets sind keine DHTML-Effekte einsetzbar.

HoTMetaL PRO 6.0 - Fazit

Für die komplette Site-Erzeugung liefert HoTMetaL Assistenten mit. Dabei lassen sich ebenfalls Layouts zuweisen. Unterstützung findet der Anwender auch bei der Erstellung von vorgefertigten Buttons, denen nur noch ein Text zugewiesen werden muss. Allerdings finden sich für diese Funktion nicht so zahlreiche Vorlagen für Buttons wie in Fusion. Die Online-Hilfe wartet mit einer umfassenden Unterstützung auf: HTML-Befehle werden ausführlich erklärt. Für den Anfänger eine Fundgrube.

Fazit: Für den Anfänger ist HoTMetaL nur zu empfehlen, wenn er komplette Sites über Assistenten erstellen will. Das kann FrontPage jedoch besser. Ohne HTML-Kenntnisse kommt man allerdings mit diesem Programm nicht sonderlich weit. Wer komplexe dynamische Seiten erstellen will, sollte die Finger von HoTMetaL PRO 6.0 lassen.

Quickinfo

Produkt

HoTMetaL PRO 6.0

Anbieter

Corel

Preis

128 Euro

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium-Prozessor (mind. 75 MHz), 64 MByte RAM, 68 MByte freier Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 9x, Me, NT 4.0, 2000, XP

Browser-Unterstützung

k. A.

Weitere Details und Wertungen zu HoTMetaL PRO 6 finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle. Beispiele einiger erzeugter Testdateien haben wir am Ende dieses Beitrags für Sie zusammengestellt.

Namo Webeditor 4

Der von Namo angebotene WebEditor 4 wendet sich sowohl an den Anfänger wie an den Profi. Die Oberfläche präsentiert sich aufgeräumt und basiert auf dem Zusammenspiel der einzelnen Elemente wie Tabellen oder Bilder und den zugehörigen Dialogboxen, in denen man die Feineinstellungen vornimmt. Oberhalb und unterhalb der Arbeitsfläche befinden sich Reiter, die einerseits den Zugriff auf mehrere geöffnete Dateien erlauben. Andererseits bieten sie unterschiedliche Ansichtsmodi, wie den normalen Bearbeitungsmodus in der WYSIWYG-Oberfläche, die HTML-Anzeige, die direkte Vorschau sowie unterschiedliche Framedarstellungen.

Die Erzeugung von Rollover-Buttons oder Image Maps sind ebenso möglich wie der Zugriff auf zahlreich vorgefertigte Komponenten wie E-Mail- oder Online-Bestellformulare. Integriert ist ebenfalls die Einarbeitung von Datenbanken per ODBC- oder MySQL-Schnittstellen über einen Datenbank-Assitenten. Die DHTML -Fähigkeit wie Ebeneneinsatz mitsamt der Erzeugung vom Timelines runden das Bild ab.

Namo WebEditor 4 - Details I

Vorlagen

Für den Anfänger bietet der Namo Webeditor 200 Themen für komplette Websites. Die Vorlagen lassen sich dabei über Assistenten aufrufen und nachträglich in der Oberfläche individuell anpassen. Zudem findet der Anwender zahlreiche vorgefertigte Buttons und Grafiken, die nach eigenem Wunsch beschriftet werden können. Zusatzfeatures wie auf Grafiken anzuwendende Effekte, aus dem Editor heraus erstellbare HTML-Mails oder zahlreiche Grußkarten stechen als Sonderfunktionen hervor.

Die vielfältigen Vorlagen erlauben es dem Anfänger, strukturiert vorgegebene Webseiten per Assistent zu erstellen - Buttonbeschriftungen und korrekte Verknüpfungen inklusive - komplett eingedeutscht, versteht sich.

Ebenen

Namo unterstützt den Einsatz von DHTML -Ebenen, die sich frei positionieren lassen. Das Programm erlaubt dabei selbsterzeugte Frame-Animationen über die Zeitleiste. Außerdem erlaubt der Editor den Rückgriff auf vorgefertigte "Flugbahnen" in Spiralenform oder horizontal beziehungsweise vertikale Verschiebungen - die differenzierte Verlaufsdefinition ermöglicht wiederum ein Assistent.

Namo WebEditor4: Details II

Projektverwaltung

Komplette Websites erzeugt man innerhalb eines Projektes - die einzelnen Seiten stellt der Webeditor übersichtlich im Seiten-Manager dar. Der Editor überrascht in weiten Teilen durch einzigartige Ansätze wie den Direktimport einer kompletten Webseite, deren Daten er entweder aus dem aufgerufenen Netscape-Browser oder Internet Explorer übernimmt. Ebenso lassen sich komplette Websites auf der Festplatte speichern, entweder direkt aus dem Web oder mittels eingegebener Zugangsdaten vom Server. Die Veröffentlichungsfunktion erlaubt komfortabel das Hochladen von Daten auf den Server - zudem bieten die Managementfunktionen den gängigen Linkcheck.

Extras

Gängige Optionen wie die Erstellung von Image Maps ergänzt der Editor durch die Möglichkeit, direkt im Erstellungsbereich animierte Grafiken im GIF-Format anzeigen zu lassen. Interessant zeigt sich Fähigkeit, aus Tabelleneinträgen automatisch Diagramme zu erzeugen, die dann automatisch als GIF-Grafiken in die Seite integriert werden.

Namo WebEditor 4 - Fazit

Fazit: Der Namo Webeditor 4 ragt aus den vorhandenen Webeditoren auffällig heraus - er schließt in vielen Bereichen die Lücke zwischen Tools für Anfänger und Profis. Insgesamt macht der Editor im Handling einen guten Eindruck, auch wenn er nicht so filigran wie beispielsweise Dreamweaver wirkt. Einzig die fehlenden HTML-Check-Optionen fallen etwas negativ ins Gewicht.

Quickinfo

Produkt

Namo WebEditor 4

Anbieter

Namo

Preis

Auslaufmodell

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium-Prozessor (mind. 75 MHz), 32 MByte RAM, 200 MByte freier Festplattenspeicher

Betriebssystem

Windows 9x, Me, NT 4.0, 2000

Browser-Unterstützung

k. A.

Weitere Details und Wertungen zum Namo WebEditor 4 finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle. Beispiele einiger erzeugter Testdateien haben wir am Ende dieses Beitrags für Sie zusammengestellt.

Namo WebEditor 5

Mit dem 199 Euro teuren Namo 5 bleibt der gleichnamige Hersteller seiner Produktphilosophie treu. Der koreanische Software-Hersteller bringt erneut einen intuitiv bedienbaren und übersichtlichen Webeditor auf den Markt, der zugleich durch ein breites Funktionsspektrum glänzt.

Dafür muss der Anwender - genau wie bei der alten Version - dulden, dass Namo ihn beobachtet. Bei offener Anwendung schickt nämlich auch der neue Editor Informationen an den Hersteller - und das im 10-Minuten-Takt. Ein guter Grund, um sich nach einem anderen Editor umzuschauen. Wer allerdings bereit ist, den Datenversand in Kauf zu nehmen, erhält mit Namo 5 einen leistungsstarken Editor, der zugleich den Bedürfnissen von Anfängern und Fortgeschrittenen Rechnung trägt.

Namo WebEditor 5: Details I

Ressourcen-Manager

Die auffälligste Neuerung ist der gelungene Ressourcen-Manager, in dem Namo alle Dokumentvorlagen, Cliparts, Buttons usw. übersichtlich versammelt hat. Neu hinzugekommen sind - neben zusätzlichen Clipart-Elementen - die vorgefertigten Flash-Files. Die verfügbaren Flash-Banner und -Buttons lassen sich bequem per Drag&Drop in die Website importieren.

Die Datenbank umfasst zudem auch den Themen-Editor, in dem sich nach Wissens-Bereichen geordnete Musterseiten finden. Der Editor war noch bei Namo 4 ein externes Tool. Schließlich lassen sich im Ressourcen-Manager auch ZIP-Archive anlegen - um beispielsweise Ressourcen an einen anderen Namo-User zu verschicken.

Inspektor

Zur Erleichterung der Arbeitsvorgänge trägt - neben dem Resource Manager - auch der von Dreamweaver inspirierte Inspektor bei. Das Inspektor-Fenster hat Namo zwar nicht so umfangreich konzipiert wie Macromedia. Es zeigt allerdings die wichtigsten Informationen zu dem jeweiligen Objekt an - wie etwa Quelle und Maße bei einem Bild, Schriftart und Farbe bei einem Text.

Namo WebEditor 5: Details II

Grafik

Neben gängigen Optionen wie Rollover-Buttons und Image-Maps erlaubt Namo 5 Image-Slicing. Slices lassen sich mit wenigen Mausklicks erzeugen. Das gesamte, unterteilte Bild exportiert der mitgelieferte Image-Slicer als HTML-Datei. Die erzeugten Bildteile speichert das Programm standardmäßig in dem Format ab (GIF, JPEG oder PNG), das der User im Eigenschaftsfenster gewählt hat. Für die einzelnen Bildteile lassen sich jedoch auch verschiedene Formate festlegen.

Als weitere Häppchen für Webdesigner gelten die erweiterten, auf Grafiken anwendbare Spezialeffekte und die Möglichkeit, importierte Bilder in PNG, JPEG, GIF und SIS zu konvertieren.

HTML-Editor

Erst im neuen Quelltexteditor kann der Anwender zu lange Zeilen umbrechen. Als neue Funktionen stechen jedoch die HTML-Korrektur und -Verifizierung hervor. Während Erstere überflüssige oder sich gegenseitig aufhebende Tags entfernt, überprüft Zweitere den HTML-Code auf eventuelle Probleme mit den verschiedenen Browsern.

DHTML

Auch im DHTML-Bereich hat sich einiges getan. So erzeugt jetzt der Script-Wizard unter anderem Rotationsbanner und Mouse-Spur-Ebenen. Neu hinzugekommen sind zudem 70 neue JavaScript-Aktionen.

Namo 5: Fazit

Zur genauen Positionierung von Grafiken, Texten oder weiteren Seitenelementen stehen Namo-Usern jetzt so genannte Layout-Tabellen zur Verfügung. Auf diese werden - wie bei Fusions Raster - die jeweiligen Elemente einfach per Drag&Drop platziert. Normale Tabellen lassen sich mit vordefinierten Stilen versehen; benutzerdefinierte Stile lassen sich ihrerseits als Tabellenstile speichern.

Fazit: Was Namo von den anderen Editoren abhebt, ist die gelungene Koppelung von Benutzerfreundlichkeit und umfangreichem Funktionsspektrum. Dank dieser Eigenschaften gelingt dem Webeditor eine gute Platzierung im Testfeld. Das Ausspionieren seiner User sollte der Hersteller allerdings dringend unterbinden.

Quickinfo

Produkt

Namo WebEditor 5

Anbieter

Namo

Preis

199 Euro

Systemvoraussetzungen

Hardware

Pentium-Prozessor (mind. 75 MHz), 32 MByte RAM, 96 MByte freier Festplattenspeicher (ohne Clipart), 232 MB freier Festplattenspeicher (mit Clipart)

Betriebssystem

Windows 9x, Me, NT 4.0, 2000, XP

Browser-Unterstützung

k. A.

Weitere Details und Wertungen zum Namo WebEditor 5 finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle. Beispiele einiger erzeugter Testdateien haben wir am Ende dieses Beitrags für Sie zusammengestellt.

Erzeugte Dateien der getesteten Editoren I

Mit jedem Webeditor sollte eine Vorlage umgesetzt werden. Die Beispieldateien zeigen das erzeugte Endergebnis des jeweiligen Editors. Dabei ging es zunächst um die schnelle Umsetzung. Einerseits sollte das Programm Rollover-Buttons beherrschen. Gleichzeitig sollte zum Rollover-Effekt ein weiteres Bild aufgerufen werden. Als Grundlagen dienten vorgefertigte Aktionen für die Anzeige eines Bildes in der oberen Ecke mit gleichzeitigem Ausführen eines JavaScript-Rollovers in der Navigationsleiste. Teilweise ließ sich keine pixelgenaue Positionierung vornehmen - hier mussten dann Tabellen helfen.

Beispieldateien

Dreamweaver 3.0

Dreamweaver 3.0 hinterließ dasselbe Ergebnis wie sein Vorgänger, die Erstellung ging schneller von der Hand.

Beispieldatei

Dreamweaver 4.0

Dreamweaver 4.0 zeigt ebenso wie die Vorversionen ein korrektes Ergebnis. Die im Beispiel zusätzlich verwendeten Flash-Buttons erzeugen ebenfalls dasselbe Resultat.

Beispieldatei

Dreamweaver MX

Auch bei Dreamweaver MX ist das Resultat einwandfrei.

Beispieldatei

FrontPage 2000

FrontPage 2000 beherrscht offensichtlich keine Kombination von Rollover-Effekt und gleichzeitiger Aktion - wir konnten diese Funktion nicht finden, es fehlen die Bilder über dem Satelliten.

Beispieldatei

FrontPage 2002

FrontPage 2002 brachte dasselbe Ergebnis wie sein Vorgänger.

Beispieldatei

Fusion 5.0

Fusion 5.0 hatte leichte Probleme bei der Umsetzung. Rollover-Buttons lassen sich über die Komponenten, vorgefertigte Minianwendungen, erstellen. Allerdings waren die Komponenten im Test nicht mit Aktionen verknüpfbar. Deshalb ließ sich die Anwendung von Rollover-Buttons mit gleichzeitiger Anzeige der Grafik über dem Satelliten nur über Aktionen lösen. Im Ergebnis waren Darstellungsfehler der Rollover-Buttons die Folge. Das schnelle Führen der Maus über die Navigationsbuttons führte dazu, dass Grafiken der Rollover-Buttons nicht mehr in die Ausgangsgrafik zurückführten, also die jeweils zweite Grafik oft weiter angezeigt wurde.

Beispieldatei

Erzeugte Dateien der getesteten Editoren II

GoLive 4.0

GoLive machte alles richtig: Die Umsetzung funktionierte perfekt.

Beispieldatei

GoLive 5.0

Siehe GoLive 4.0 - auch die fünfte Version bereitete keine Probleme.

Beispieldatei

GoLive 6.0

Siehe die Vorversionen - auch GoLive 6.0 setzte die Vorlage problemlos um.

Beispieldatei

HoTMetaL 6.0

HoTMetaL 6.0 liegt weit abgeschlagen zurück - die pixelgenaue Positionierung konnte nicht ausgeführt werden, da das Programm kein Cascading Style Sheet Positioning beherrscht. Tabellen mussten als Ersatz helfen. Rollover-Buttons ließen sich erstellen, aber die Kombination mit einer Aktion war nicht möglich.

Beispieldatei

Namo 4

Namo WebEditor 4 setzte die Vorlage - von der Kombination von Rollover-Effekt und gleichzeitiger Aktion bis hin zur pixelgenauen Positionierung - einwandfrei um.

Beispieldatei

Namo 5

Wie seine Vorversion bereitete auch Namo Webeditor 5 keinerlei Probleme bei der Umsetzung.

Beispieldatei

Erzeugte Acid-Dateien der getesteten Editoren I

Der Acid-Test des W3C-Konsortiums zeigt den Einsatz eines genau nach den Standards entwickelten Cascading Style Sheets. Keiner der Webeditoren konnte dieses Cascading Style Sheet im eigenen Layoutbereich richtig anzeigen - allerdings haben die Browser ebenso ihre Schwierigkeiten.

Erzeugte Acid-Dateien der getesteten Editoren II

Fusion: Fehlanzeige. Sowohl in Fusion 5.0 wie in Fusion MX gibt es zwar eine Preview-Funktion: Diese basiert jedoch auf der Internet-Explorer-ActiveX-Technologie, sodass eine mit dem Browser vergleichbare Anzeige des Acid-Tests entsteht. In der WYSIWYG-Ansicht kann man weiter nichts sehen.

HTML-Qualität

Bei der Bewertung des von den Webeditoren erzeugten HTML-Code haben wir besonderes Augenmerk auf "Formatierungsleichen" und auf das Handling gelegt. Nicht selten kommt es vor, dass Textformatierungen im HTML-Quelltext stehen, obwohl man das entsprechende Textelement gelöscht hat. Im Quelltext verbleiben grundlos HTML-Tags, die bei zahlreichen Formatierungen unnötig KBytes verbrauchen. Zudem ist im Arbeitsfluss die Schnelligkeit entscheidend, mit der sich der Code modifizieren lässt.

Letztlich haben wir getestet, in welcher Form die einzelnen Editoren die Erstellung von Tabellen unterstützen, dem hauptsächlich eingesetzten Design-Element im Netz. Dazu haben wir versucht, mit jedem Editor eine geschachtelte Tabelle zu erzeugen, die auf der ersten Ebene mit 100 Prozent jeweils in der Breite sowie in der Höhe definiert wird. In die erste Tabelle wurde eine zweite Tabelle mit 2 x 2 Zellen gesetzt, die Breite wurde ebenfalls mit 100 Prozent definiert, in der Höhe reichen 50 Prozent. Zu guter Letzt wurde in die oberste linke Zelle der zweiten Tabelle eine dritte integriert, mit denselben Definitionen, wie sie die zweite besitzt.

HTML-Qualität: Dreamweaver 3.0, 4.0 und MX

Dreamweaver ist generell bekannt für seinen hochwertigen HTML-Code sowie die gute Bearbeitungsmöglichkeit. Im Test überzeugte der Editor wie erwartet. Die direkte HTML-Anzeige ermöglicht bei Änderungen die sofortige Kontrolle des erzeugten Codes. Dreamweaver 3.0, 4.0 und MX zeigen sich dank Funktionen wie HTML optimieren äußerst leistungsfähig. Allerdings heißt es trotzdem Augen auf: Eingegebener Text wird zwar korrekt neu formatiert. Verändert man jedoch die Textformatierung und löscht dann den Text, verbleibt die Formatierung noch im Quellcode - erst ein nochmaliges Drücken der Entfernen-Taste sorgt für das vollkommene Verschwinden.

Während in der 3er-Version ein zusätzliches Fenster die gleichzeitige Ansicht von HTML-Code und WYSIWYG-Ansicht bietet, ist die Arbeitsweise in Dreamweaver 4.0 - und ebenso in Dreamweaver MX - exzellent gelöst: der Editor bietet Zusammenarbeit auf einen Blick dank gesplitteter Fenster.

Die Tabellenbearbeitung erfolgt problemlos - bei keinem anderen Editor geht die Erstellung dank der entsprechenden Eigenschaftsdialoge so schnell von der Hand.

HTML-Qualität: FrontPage 2000 und FrontPage 2002

Was die reine Textformatierung anbelangt, zeigt FrontPage eine ordentliche Leistung - allerdings muss man generell darauf achten, dass bei der Löschung von Inhalten teilweise Leerzeichen übrig bleiben, die den Quellcode aufblähen. Zudem neigt FrontPage dazu, Tags nicht immer automatisch zusammenzufassen. Im Beispiel könnte das Font-Tag sowohl Schriftart und Schriftgröße in einem fassen - FP setzt das Font-Tag unnötigerweise zwei Mal ein. Dies passiert ab und an auch anderen Editoren.

Als besondere Eigenheit bietet FrontPage proprietäre Tags, die Webbots. Diese funktionieren nur, falls die FrontPage-Server Extensions auf dem Server installiert sind, und ermöglichen beispielsweise die Erstellung des Messageboards.

Die Tabellenerstellung zeigte sich erst im zweiten Anlauf als problemlos. Die Definition der Tabellenhöhe erfolgt erst in einem nachträglichen Schritt, indem man erneut die Tabelle markiert und die Eigenschaften aufruft. Insofern zeigt sich FrontPage nicht so handlich wie andere Editoren - allerdings erfolgt die Darstellung daraufhin korrekt. Im Quelltext lassen sich keine Fehler feststellen.

HTML-Qualität: Fusion 5.0 und MX

Fusion liefert seit der 5er-Version guten HTML-Code, HTML-Tags verbleiben nur teilweise nach dem Löschen im Text. So beispielsweise nach dem Verschieben von Tabelleninhalten. Proprietäre Inhalte, die Fusion zur eigenen Umwandlung von Elementen benötigt, verschwinden komplett nach der Transformation in HTML. Sauber zeigt sich auch die Anwendung von Tags - Fusion schließt wie die anderen Editoren geöffnete Tags wie den <p>-Tag korrekt mit entsprechendem</p>Tag. Allerdings fügt das Programm die Absatz-Tags unnötigerweise sofort in Tabellenzellen ein. Andere Editoren wie Dreamweaver oder GoLive verzichten auf diesen Ballast. Im Handling bleibt die Bearbeitung sowohl in der 5er-Version wie auch in der MX-Version unhandlich - die dialoggesteuerte Vorgehensweise ist nichts für Hardcore-Coder.

In Hinsicht auf die Tabellenerstellung hat man weniger Möglichkeiten als in anderen Editoren: Durch das Konzept der Master- und Layoutborder wird jede Erstellung in Fusions Grunddesign gezwungen. Die Erstellung einer 100-prozentigen Tabelle in Höhe und Breite ist nicht möglich, unser Tabellentest ließ sich deshalb nicht anwenden.

HTML-Qualität: GoLive 4.0, 5.0 und 6.0

GoLive kann hinsichtlich der Formatierungsfähigkeiten ebenfalls im Großen und Ganzen überzeugen - obwohl sich manchmal in der 4er-Version noch ein nicht abgeschlossenes <p>-Tag in den Quellcode mogelt, was im 5er behoben zu sein scheint. Allerdings belässt der Editor die Formatierungen von verschobenen Texten und liefert mit die besten Ergebnisse unter allen Editoren. Jedoch finden sich GoLive-eigene Tags im Quellcode, die an Java-Layoutmanagement-Befehle erinnern und eher verwirren - hier wünscht man sich am Ende eine umfassende Reinigung des Quellcodes. Der Zugriff auf den HTML-Code erfolgt zügig, zumal GoLive automatisch an die Stelle im Quellcode springt, die man in der Layoutansicht markiert hat.

Im Tabellentest zeigte der Editor ein verwirrendes Bild - denn während beispielsweise Dreamweaver automatisch non-breaking Spaces in die einzelnen Tabellenzellen integriert, fehlten diese bei GoLive. Der Effekt: die Tabellen werden nicht korrekt angezeigt, erst das nachträgliche Einfügen per Hand hob diesen Missstand auf.

HTML-Qualität: HoTMetaL PRO 6.0

Als Überraschung erwies sich HoTMetaL 6.0 im HTML-Test - denn obwohl der Editor weit reichende Informationen zum HTML-Code liefert, zeigt er doch einige Schwächen bei der Aufbereitung. Denn: Textelemente verlieren nach dem Verschieben per Drag&Drop ihre Formatierung und erscheinen wieder als normaler Text. Schlimmer ist allerdings, dass die ehemaligen Formatierungen im Code verbleiben. Auch das integrierte Tool zum HTML-Check schafft hier keine Abhilfe. Der beste Weg, um auf Nummer Sicher zu gehen, ist in der Ansicht Tag on den Quellcode zu durchforsten und "Formatierungsleichen" per Hand zu entfernen.

Bei der Tabellenerzeugung zeigen sich grundsätzliche Probleme. Denn im Test war es unmöglich, die Tabellenhöhe in den Dialogen auf 100 Prozent zu setzen, eine Pixelbestimmung der Höhe hingegen erlaubte HoTMetaL 6.0. Insofern blieb das Ergebnis etwas unbefriedigend, hier hätte nur ein händischer Eingriff in den Code geholfen.

HTML-Qualität: Namo WebEditor 4 und 5

Der Namo WebEditor 4 scheint sich oft nicht entscheiden zu können: Mal nimmt er eine Formatierung beim Verschieben eines Textelementes mit, mal übernimmt er die Formatierung eines bereits vorhandenen Textes. Teilweise verbleiben zudem Text-Formatierungen wie Überschriftsdefinitionen, obwohl die Inhalte an sich gelöscht worden sind. Die HTML-Optionen sind zu vernachlässigen - hier bietet der Editor nur Standardleistungen wie farbliche Hervorhebungen. Bei der Tabellenerstellung zeigt der Namo WebEditor 4 jedoch keine Probleme - hier ähnelt er Dreamweaver, die Einstellmöglichkeiten sind leicht ersichtlich und funktionieren tadellos.

Fazit I

Wie unser Test zeigt, haben alle Webeditoren ihre starken und ihre schwachen Seiten.

Fusion 5.0 hat die gleichen Stärken wie sein Vorgänger, beispielsweise die schnelle Site-weite Modifikation über Vorlagen. Dass CSS nun vollständig unterstützt wird, ist ein weiterer Vorteil, womit sich Fusion in diesem Bereich endlich an vorhandenen Standards orientiert. Die Online-Funktion ist äußerst interessant und eine sinnvolle Unterstützung für den Anwender. Trotz der integrierten HTML-Vorschau mit optimiertem Code ist es schade, dass Homesite in der aktuellen Version nicht im Paket enthalten ist. In der 4er-Version war dies ein netter Bonus.

Fusion MX zeigt wenig Neues - bis auf die Integrationsmöglichkeit der Services und den Wegfall der ehemaligen Online-Funktion. Als strategischer Schritt ist NetObjects Vorgehensweise logisch - die Ausrichtung scheint weniger auf den Verdienst am Produkt als vielmehr auf die Zusatzleistungen zu zielen, die auf Dauer sogar mehr hergeben dürften als das Produkt selbst. Man kann wohl davon ausgehen, dass weiterhin Fusion-Editoren kostengünstig bei Providern mit im Domain-Paket zu finden sind.

GoLive 4.0 wartet mit umfassenden Designfähigkeiten auf. Pfadanimationen in Verbindung mit Timelines, QuickTime-Bearbeitungen und beeindruckende DHTML-Optionen machen GoLive zu einem leistungsstarken Tool. Die Funktionsvielfalt von GoLive ist jedoch nur bedingt intuitiv zu erfassen und erschwert die Arbeit oft unnötig.

GoLive 5.0 hat stark zugelegt und ist dank der Integrationsfähigkeit anderer Adobe-Formate, allen voran das Photoshop-Ebenenformat .psd, eine leistungsfähige Applikation für Webdesigner mit interessanten Ausflügen in die QuickTime-Welt. Bei zunehmender Integration des SVG-Formats durch Adobe in die eigenen Produkte könnte sich GoLive zum schwergewichtigen Kernprodukt der Adobe-Webfamilie entwickeln, eine entsprechende SVG-Verbreitung vorausgesetzt.

GoLive 6.0 hat vor allem hinsichtlich der Unterstützung neuer Formate und Umgebungen zugelegt. Neben dem mobilem Web steht die Zusammenarbeit mit neuen Servertechnologien im Mittelpunkt. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Teamarbeit dar - Adobe liefert der WebWorkgroup Server mit. Trotz einiger Verbesserungen im Handling und der Integration zweier Assistenten bleibt das Programm unübersichtlich - und für Anfänger und Umsteiger äußerst gewöhnungsbedürftig.

Fazit II

Dreamweaver 3.0 unterscheidet sich von der 2er-Version in verbesserten Details und erlaubt dadurch oft einen schnelleren Arbeitsablauf. Die neue History-Palette, weitere vorgefertigte Objektfunktionen und der Zugriff auf die Entwicklungsumgebung stechen besonders hervor. Die Möglichkeit, JavaScript-Anweisungen zu speichern, wird den Austausch von Extensions sicher weiter vorantreiben. Macromedia bleibt seiner Linie treu und liefert Allaires Homesite in der 4.5er-Version mit.

Dreamweaver 4.0 überzeugt mit seinen weit reichenden Funktionen und bietet eine taktisch kluge Integration der Flash-Technologie. Mit dieser Hinwendung zum zentralen Moment des Internets, zu den Navigationsbuttons, könnte Macromedia dem schon weit verbreiteten Format dank der einfachen Integration die letzte Tür zum Anwender öffnen.

Dreamweaver MX glänzt durch die gelungene Kombination von Werkzeugen zur Website-Gestaltung und Tools zu Erstellung von Internet-Anwendungen. Optimiert haben die Programmierer das Handling und den Arbeitsverlauf. Vor allem in der Integration neuer datengesteuerter Umgebungen hat sich einiges getan. Der Editor richtet sich - trotz der gestiegenen Benutzerfreundlichkeit - an fortgeschrittene Programmierer und Webdesigner, die mit dynamischen Webanwendungen arbeiten möchten.

Der Namo WebEditor 4 zeigt sich sehr leistungsfähig und bietet mit seinen zahlreichen Vorlagen umfangreiches Material für Anfänger. Auf den zweiten Blick bringt WebEditor 4 zudem so manche Überraschung, zeigt er doch Funktionen wie den automatisierten E-Mail-Versand von HTML-Mails, die man nicht von einem Editor erwartet. Und wenn nicht weiter führende HTML-Bearbeitungsmöglichkeiten fehlen würden, hätte der WYSIWYG-Editor durchaus Chancen auf die vordersten Ränge.

Der Namo WebEditor 5 hebt sich durch den erweiterten Funktionsumfang eindeutig von seiner Vorversion ab. Die Erstellung von Webseiten fällt dank des optimierten Handling und der Integration neuer Funktionen - wie beispielsweise dem Inspektor - noch leichter. Der neue Namo unterstützt einige der für einen guten Webeditor unumgänglichen Funktionen - wie etwa Image-Slicing und HTML-Code-Korrektur. Das erweiterte Funktionsspektrum und die erhöhte Benutzerfreundlichkeit würden aus Namo einen Editor erster Wahl machen. Der Datenversand an den Hersteller dürfte jedoch den sicherheitsbewussten User von der Installation des Editors abhalten.

FrontPage 2000 überzeugt mit unschlagbaren Managementfunktionen und zahlreichen Assistenten, die auch dem Einsteiger die komplette Site-Erzeugung innerhalb kürzester Zeit ermöglichen. Im grafischen Bereich kann FrontPage 2000 allerdings nicht mithalten. Die DHTML-Funktionen sind enttäuschend. FrontPage 2000 ist somit nur dem absoluten Anfänger sowie dem Profi mit Ausrichtung auf ein komplexes Site-Management zu empfehlen.

In punkto Funktionsumfang distanziert sich FrontPage 2002 nicht wesentlich von seinem Vorgänger. Außer der Integration von VML-Grafiken und den wenigen neuen Webkomponenten hat er nicht viel mehr zu bieten als FrontPage 2000. Benutzerfreundlichkeit und optimal gelöste Managementfunktionen bleiben weiterhin die wichtigsten Vorteile des an Anfänger gerichteten Webeditors.

HoTMetaL 6.0 kann seine Herkunft als reiner HTML-Editor nicht verleugnen. Seine HTML-Fähigkeiten sind umfangreich. Negativ wirkt sich die fehlende Cascading-Style-Sheet-Positioning-Fähigkeit aus. Die Objektplatzierung über Drag&Drop ist inzwischen Standard bei den besseren WYSIWYG-Editoren. Da in unserem Test der Schwerpunkt bei der grafischen Erstellung liegt, bildet HoTMetaL diesbezüglich das Schlusslicht.