Datenübertragung, Datenverkehr, Datenvolumen

HTML5 - ein einfacheres Web

Datenverkehr im Web funktioniert bislang nur, wenn Client und Server gemeinsame Sache machen. Mit HTML5 soll sich der Blick auf das digitale Kommunikationsverhalten grundlegend ändern - zugunsten der Entwickler.

Im ersten Teil der HTML5-Serie konnten Sie alles über neue Präsentationsformen im multimedialen Bereich lesen. Im zweiten Teil beschäftigten wir uns mit den neuen Möglichkeiten zur Datenaufbereitung sowie zur Verknüpfung von Online-Diensten und lokalen Anwendungen. Im dritten Teil soll es nun um neue Methoden der Datenübertragung gehen.

Die Kommunikationswege der Web-Browser waren schon immer schwierig zu steuern. Für die Ausführung von Web-Dokumenten nutzen die Browser normalerweise eine "Sandbox": Die Web-Dokumente werden quasi vom Rest des Systems abgeschirmt. Damit werden größeren Schäden auf dem lokalen Rechner, dem Client, verhindert. Es ist kaum möglich, Schädlinge aus dem Netz mit nur einem Klick auf die Gesamtheit der stationär gespeicherten Daten loszulassen. Entwickler beschweren sich schon lange über diese Restriktionen. Sie wollen die zahlreichen Möglichkeiten nutzen, die sich ihnen böten, wenn der Browser mehr sei als "nur" ein Zugangsort zum WWW wäre. Gerade AJAX-Programmierer sind mit üblichen Browser-Restriktionen unzufrieden und fordern, die Zugriffsregeln zwischen "Sandbox" und Browser zu lockern.

Mit HTML5 soll sich der Blick auf das digitale Kommunikationsverhalten grundlegend ändern - zugunsten der Entwickler. Die eisernen Gesetze sollen jedoch weitestgehend ohne Kollateralschäden aufweichen können. Die Devise lautet: flexiblere Technologie bei gleich bleibenden Sicherheitsstandards.

Die Modelle und Methoden, die HTML5 anbringt, dürften den meisten Programmierern bekannt vorkommen - sind sie doch weitestgehend Erweiterungen bereits bekannter Ideen. So setzen beispielsweise GUI-Entwickler häufig auf Schaltflächen und Reiter, um Aktionen innerhalb eines Codes hin- und herzuschieben. Diese Listener genannten Seitenelemente befinden sich zwischen den Aktionen im dauerhaften Wartezustand auf die jeweils nächste Aktion. HTML5 trägt das Konzept weiter und schaltet verschiedene Websites über einen Tunnel zusammen, um Code untereinander auszutauschen. Somit läuft nicht mehr jede Website in ihrer eigenen "Sandbox". Die "Sandboxen" werden dafür aber nicht miteinander verschmolzen, sondern kommunizieren gleichzeitig über denselben Kanal.