Solid State Disk mit SandForce-Controller

Test - Solidata K8 MLC Flash SSD

Solidata positioniert seine K8-Serie als High Performance Solid State Disks. Die SSDs gibt es mit 60, 120 und 240 GByte Kapazität, realisiert mit MLC-NANDs. Für hohe Geschwindigkeit soll der SandForce-1200-Controller sorgen.

Die Solidata Flash SSD K8 beschreibt der Hersteller also besonders performant bei gleichzeitig gutem Preis-/Leistungsverhältnis. Solidata führt als Vergleich Intels Enterprise-SSD X25-E an. Bei annähernd identischen IOPS beim Lesen und Schreiben böte die K8 einen vierfach besseren Preis pro Gigabyte an.

Für eine hohe Performance soll bei der K8 der SandForce 1200 Controller sorgen. Der Chip steuert bei unserem getesteten 120-GByte-Modell acht MLC-NANDs an. Der SandForce-Controller verzichtet auf einen extra Cache-Baustein und geht einen anderen Weg um trotzdem eine sehr hohe Schreibleistung in der Praxis zu erzielen. Mit der Technologie "DuraWrite" fasst der Schreibalgorithmus im Prinzip die zu schreibenden Daten zusammen und komprimiert sie vor dem Schreibvorgang. Laut SandForce soll dies die Anzahl der Schreibvorgänge im Vergleich zu herkömmlichen SSD-Controllern um mehr als die Hälfte reduzieren. Ein zusätzlicher externer Cache-Bausstein zum Puffern der Daten ist beim SandForce-Controller nicht mehr nötig, wie der Hersteller angibt. Ganz ohne Cache kommt jedoch auch der SF-1200 nicht zurecht. Der Controller besitzt intern bereits einen wenige Megabyte großen Datenpuffer - genaue Angaben zur Größe macht SandForce nicht.

Neben "DuraWrite" verbessern laut SandForce noch andere Maßnahmen die Schreibleistung. So soll der Controller der Solidata K8 die Schreibvorgänge auf Redundanzen überprüfen und optimieren, sowie intelligenter auf die einzelnen Flash-Zellen verteilen. Die Lebensdauer der einzelnen Flashzellen soll sich dadurch um das Achtfache erhöhen, die Gesamtlebensdauer einer SSD steige damit enorm. Solidata gibt bei der K8 eine MTBF von sehr hohen 2.000.000 Stunden an. Dies entspricht dem Wert der SLC-NAND basierenden Enterprise-SSD Intel X25-E.

Als Sicherheits-Feature besitzt die Solidata K8 durch den SF-1200-Controller noch eine integrierte AES-128-Verschlüsselung. Der Chip schreibt die Daten verschlüsselt auf die MLC-NANDs. Damit soll verhindert werden, dass sensible Daten beim Verlust der SSD direkt aus den Flash-Baussteinen extrahiert werden können.

Bei unseren Performance-Tests erreicht die Solidata K8-120 eine maximale sequenzielle Leserate von sehr guten 255 MByte/s. Im Minimum sinkt die Leserate auf immer noch sehr hohe 250 MByte/s ab. Beim sequenziellen Schreiben liegt der durchschnittliche Wert bei 176 MByte/s. Nur vereinzelt erreicht die SSD Werte von sehr guten 247 MByte/s. Während diese sequenziellen Transferraten auch viele Konkurrenzmodelle erreichen, trumpft die Solidata K8 - zusammen mit ebenfalls SandForce-basierenden OCZ Vertex 2 Pro - bei unseren Praxistests auf. Sowohl beim Lesen (118 MByte/s), Schreiben (125 MByte/s) und Kopieren (119 MByte/s) von Dateien unterschiedlicher Größe arbeitet die K8 (und Vertex 2 Pro) deutlich schneller als die Konkurrenz. Selbst gegenüber der Enterprise-SSD Intel X25-E mit SLC-NANDs ist die Solidata K8-120 zirka 11 bis 17 Prozent flinker unterwegs.

Neben dem SATA-II-Interface befindet sich bei der Solidata K8 noch ein etwas tief sitzender Mini-USB-Anschluss. Allerdings ist der Stecker ohne Funktion. So stört es auch nicht, dass durch die ungeschickte tiefe Positionierung normale Mini-USB-Stecker nur minimalen Kontakt erhalten. Verwirrung über ist aber bei den Kunden vorprogrammiert.

Die Solidata K8 bietet der Distributor Winkom in der getesteten 120-GByte-Variante für 299 Euro an. Die K8-60 (60 GByte) steht mit 199 Euro in der Preisliste und das Topmodell K8-240 (240 GByte) wird mit 599 Euro gelistet. (Stand: 15.07.10)