Sicherstellung der Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben

Compliance: Was es bei der Einführung von Regelwerken zu beachten gilt

Die Frage der richtigen Umsetzung von Compliance-Richtlinien stellt sich großen wie mittelständischen Unternehmen gleichermaßen. Bei einer entsprechenden Richtlinieneinführung gilt es einige Aspekte zu beachten.

Die vergangenen Skandale deutscher Großunternehmen haben die Debatte um die zuverlässige Einhaltung vorgeschriebener Compliance-Richtlinien wieder voll in Gang gebracht. Nachdem bereits in den USA Betrugsskandale zu scharfen Reglementierungen – Sarbanes-Oxley Act und Basel II – geführt haben, wird nun auch in Europa wieder verstärkt über die Einhaltung rechtlicher Vorschriften und die Selbstverpflichtung der Unternehmen diskutiert.

Im Unternehmensbereich bedeutet Compliance die Sicherstellung und Überwachung der Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben ebenso wie die Selbstverpflichtung der Unternehmen, eigene Regeln einzuhalten. Diese sind in vielen Fällen an die ethischen Leitfäden des Unternehmens gebunden und können auch von Anteilseignern oder dem Aufsichtsrat der Firma aufgestellt werden. Diese Regeln sollen den Missbrauch von vertraulichen Daten und daraus folgenden möglichen Schadensersatzklagen ebenso wie ein Imageschaden des Unternehmens abwehren.

Die meisten Großunternehmen haben heute eigene Abteilungen und Compliance-Manager, die die Einhaltung aller Vorgaben überwachen. So viel zu den theoretischen Grundlagen der Compliance. Dass Konzerne solche Selbstverpflichtungen zwar eingegangen sind, sie aber zum Teil nicht eingehalten haben, zeigten vor allem die Bilanzskandale der amerikanischen Großunternehmen Enron und Worldcom vor einigen Jahren.

Hier reagierte die US-Justiz 2002 mit dem Sarbanes-Oxley Act, der die verlässliche und wahrheitsgetreue Berichterstattung der Unternehmen garantieren sollte und die Strafvorschriften für Vergehen wesentlich verschärfte. CEOs und CFOs haften seit Inkrafttreten persönlich für fehlerhafte oder geschönte Bilanzen. Ziel dieser Verordnungen ist es, das Vertrauen der Anleger und der Öffentlichkeit in die Richtigkeit der veröffentlichten Finanzdaten zu stärken.