Flash-Festplatten
Praxistest: Flash SSD statt Festplatte
Man kombiniere eine Festplatte mit 256 MByte Flash-Speicher - die Hybrid-Festplatte ist fertig. Das im Laufwerk integrierte Flash soll verhindern, dass bei häufig benötigten Dateien ständig Zugriffe auf die rotierenden Scheiben erfolgen. Die positive Folge: Mehr Performance und weniger Energiebedarf; die Magnetscheiben und Schreib-/Leseköpfe ruhen öfter.
Auch Intels Turbo Memory Technologie „Robson“ verfolgt diesen Ansatz. Der 512 oder 1024 MByte große Flash-Speicher ist über PCI Express angebunden, als Festplatten kommen normale Modelle zum Einsatz. Robson soll ebenfalls verhindern, dass ständig auf die Platte zugegriffen wird.
Die Flash-Technologien sollen für einen doppelt so schnellen Start von Windows sorgen, auch die Akkulaufzeit in Notebooks erhöhe sich deutlich. So klingen zumindest die Versprechungen für Hybrid-Festplatten und Turbo Memory. Die Praxis sieht anders aus. Die Einführung der Hybrid-Festplatten verzögert sich, Windows Vista wird wie bei Robson als Vorraussetzung benötigt. Die Treiberoptimierung ist problematisch, die Interaktion mit den Vista-Technologien Ready Drive und Ready Boost wohl nicht so einfach. Erste Tests von Intels Turbo Memory zeigen weder nennenswert mehr Speed noch längere Laufzeiten.
Und die Hybrid-Festplatten? Die Festplattenhersteller werden mit ihren Versprechungen schon leiser… Lieferbar sind die Modelle auch noch nicht. Schnelle SSDs sind dagegen jetzt erhältlich. Und dem Flash-Drive ist es egal, ob Windows XP, Vista oder Linux zum Einsatz kommt. Das Modell wird vom System wie eine herkömmliche Festplatte angesprochen. Spezielle Treiber sind für die Flash SSD nicht notwendig.
Im tecCHANNEL-Testlabor vergleichen wir Samsungs Flash-Laufwerk gegen eine moderne 2,5-Zoll-Mobile-Festplatte im Notebook-Einsatz. Das Flash-Drive überrascht mit vielen Vorteilen.
- Samsung Flash SSD
Samsung Flash SSD: Im Formfaktor einer 2,5-Zoll-Festplatte bietet das Flash-Drive 32 GByte Kapazität. - tecBench, maximale sequenzielle Datentransferrate Lesen, Windows XP
Maximum: Samsungs Flash SSD ermöglicht beim sequenziellen Lesen deutlich höhere Transferraten als die Seagate Momentus 5400.3. - tecBench, minimale sequenzielle Datentransferrate Lesen, Windows XP
Minimum: Das Flash-Drive von Samsungs hält seine hohe Transferrate über die komplette Kapazität aufrecht. Damit übertrumpft die Flash SSD die herkömmliche Festplatte deutlich. Bauartbedingt fällt die Transferrate zu den inneren Zonen der Magnetscheiben kontinuierlich ab. - tecBench, maximale sequenzielle Datentransferrate Schreiben, Windows XP
Maximum: Beim Schreiben ist der Flash-Speicher von Samsungs Flash SSD deutlich langsamer als beim Zonenlesen. Hier ist das Magnetscheibenmodell im Vorteil. - tecBench, minimale sequenzielle Datentransferrate Schreiben, Windows XP
Minimum: Auch beim Schreiben hält Samsungs Flash-Drive die Transferrate über die komplette Kapazität aufrecht. Die Seagate Momentus 5400.3 hat am Kapazitätsende wieder das Nachsehen. - tecBench, mittlere Zugriffszeit innerhalb der ersten 500 MByte, Windows XP
Verschwindend: Latenzzeiten und Magnetkopfpositionierungszeiten sind für Samsungs Flash SSD ein Fremdwörter. Entsprechend wird das Magnetscheibenmodell regelrecht deklassiert. - tecBench, Fullstroke-Zugriffszeit, Windows XP
Vorteil Flash: Der Flash-Technologie ist es egal, wo die Daten liegen. Die Zugriffsgeschwindigkeit bleibt unverändert minimal. Das Magnetscheibenmodell Seagate Momentus 5400.3 mit ihrer mechanischen Magnetarmpositionierung zieht wieder den Kürzeren. - tecMark, Praxiswerte Lesen, Windows XP
Leseratte: Die hohe sequenzielle Transferrate der Samsung Flash SSD spiegelt sich beim typischen Lesebetrieb von Dateien positiv wieder. Dass die Zugriffszeiten der Flash-Disk verschwindend gering sind, wirkt zusätzlich stark beschleunigend. - tecMark, Praxiswerte Schreiben, Windows XP
Ausgestochen: Die verschwindend geringen Zugriffszeiten können über die geringe Schreibgeschwindigkeit des Flash-Speichers nicht hinweg täuschen. Seagates Momentus schreibt Dateien gut doppelt so schnell. Immerhin stehen dem Magnetscheibenmodell auch 8 MByte Cache zur Seite. - tecMark, Praxiswerte Kopieren, Windows XP
Flinker Kopierer: Samsungs Flash SSD erledigt die Kopierarbeit etwas schneller als die Seagate Momentus. Beim Mix aus Lesen und Schreiben von Dateien überwiegen die Vorteile der Flash-Technologie. - Windows XP, Startzeit, alle Elemente geladen
Schneller Booter: Samsungs Flash SSD lässt Windows XP 54 Prozent flinker starten als mit der Seagate Momentus 5400.3. Die Kombination aus den hohen Leseraten sowie der verschwindend geringen Zugriffszeit ermöglichen den Quick-Start. - Windows Vista Ultimate, Startzeit, alle Elemente geladen
Ausgebootet: Windows Vista Ultimate startet mit der Samsung Flash SSD sogar 88 Prozent schneller als mit der Seagate-Festplatte. - Windows XP, Hibernate, Shutdown-Zeit
Schreiben ist angesagt: Windows XP geht mit der Seagate Momentus schneller in den Ruhezustand. Die Momentus 5400.3 profitiert von ihrer höheren sequenziellen Schreibrate. - Windows Vista Ultimate, Hibernate, Shutdown-Zeit
Mehr zu Schreiben: Bei Windows Vista Ultimate verstreicht mehr Zeit für das Schalten in den Ruhezustand. Seagates Momentus 5400.3 ermöglicht den Hibernate-Mode 55 Prozent schneller als Samsungs FlashSDD. - Windows XP, Hibernate, Startzeit
Knappes Rennen: Mit Samsungs Flash SDD startet Windows XP 14 Prozent schneller aus dem Ruhezustand. Bei diesem Vorgang wird überwiegend sequenziell vom Laufwerk gelesen. - Windows Vista Ultimate, Hibernate, Startzeit
Mehr zu Lesen: Bei Windows Vista Ultimate sind größere Datenmengen zu Lesen, wenn aus dem Ruhezustand gestartet wird. Mit der Samsung Flash SDD funktioniert der Startvorgang 28 Prozent schneller. - SYSmark2007 Preview, Overall, 1400x1050x32, Windows XP
Ausgeglichen: Die Systemleistung liegt mit beiden Laufwerken auf ähnlichem Niveau. Unterschiede gibt es in den Einzelkategorien: Bei „Video Creation“ ist die Seagate fünf Prozent schneller durch das Schreiben von großen Dateien. Zirka sechs Prozent flinker arbeitet dagegen die Samsung im Workload „Office Productivity“. Hier steht das Laden von Dokumenten im Vordergrund. - MobileMark2005, Performance-Index, Windows XP
Systemleistung: Das Dell Latitude D600 erreicht mit der Samsung Flash SDD 26 Prozent mehr Performance als mit Seagates Momentus 5400.3. Durch die flinkere Response Time des Flash-Drive von 1,15 Sekunden (Seagate: 1,45 Sekunden) schafft das Latitude mehr Arbeit in einer bestimmten Zeiteinheit. - MobileMark2005, Akkulaufzeit
Akkulaufzeit: Dells Latitude D600 arbeitet mit beiden Laufwerken ungefähr gleich lang. Mit der Samsung schafft das Notebook aber 26 Prozent mehr „Arbeit“ im gleichen Zeitraum (siehe Diagramm Systemleistung). Die von der Flash SDD „gesparte“ Energie fließt in die übrigen Komponenten. - MobileMark2005, Reader, Akkulaufzeit
Länger Lesen: Das Notebook ermöglicht durch den geringeren Energiebedarf der Samsung Flash SSD eine 10 Prozent längere Akkulaufzeit als mit der Seagate Momentus. Die Belastung des Prozessores ist beim Reader-Test sehr gering. Eine Performance-Messung wie beim Produktivity-Workload erfolgt hier nicht.