Cisco und Microsoft buhlen um Kunden

Gibt es die perfekte Collaboration-Lösung?

Bislang galt für viele Unternehmen bei der Einführung von Unified Communication und Collaboration (UCC) die Devise: Entweder Cisco oder Microsoft. Doch warum nicht die Vorteile beider Anbieter verbinden? Dies erörtern die UCC-Spezialisten Wolfgang Fehr und Rolf Bergfeld von Computacenter.

Mit Unified Communication & Collaboration (UCC) werden Audio-, Video-, Presence-, Web-Conferencing, Instant Messaging und weitere Echtzeit-Kommunikationssysteme bezeichnet, die seit einigen Jahren zusätzlich zu den klassischen Kanälen Telefon und E-Mail in Unternehmen Einzug halten. Wie eine Studie des ITK-Branchenverbands Bitkom zeigt, steckt die Einführung solcher Kommunikationsmittel allerdings vielerorts noch in den Kinderschuhen. Doch die Mehrheit der befragten Unternehmen sieht großes Potenzial in UCC, um Mitarbeiter standortübergreifend besser zu vernetzen und auch die Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern zu optimieren.

Die beiden Clients von Microsoft Lync und Cisco Jabber im Vergleich.
Die beiden Clients von Microsoft Lync und Cisco Jabber im Vergleich.
Foto: Computacenter

Die Anbieterauswahl: Zwei Welten mit umfassenden Lösungen

IT-Entscheider stehen zunächst vor der entscheidenden Frage: Gibt es die perfekte UCC-Lösung und - wenn ja - wie sieht sie aus? Seit Jahren liefern sich die beiden führenden Anbieter Cisco und Microsoft im Gartner "Magic Quadrant" ein Kopf-an-Kopf-Rennen; aktuell sieht Gartner einen kleinen Vorteil bei Cisco. Doch Experten sehen heute gar nicht mehr die Notwendigkeit, sich ausschließlich für Cisco oder exklusiv für Microsoft zu entscheiden. Viel wichtiger ist, dass das UCC-Konzept zu den Anforderungen und zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens passt. Dabei kann eine Mischung aus den zwei "Technologiewelten" sinnvoll sein. Denn die unterschiedlichen Herangehensweisen beider Anbieter haben Stärken und Schwächen.

Cisco: Nahezu konkurrenzloses Telefoniesystem

Der Jabber-Client zeigt dem Mitarbeiter an, wer im Unternehmen aktuell erreichbar ist.
Der Jabber-Client zeigt dem Mitarbeiter an, wer im Unternehmen aktuell erreichbar ist.
Foto: Computacenter

Grundsätzlich bieten sowohl Cisco als auch Microsoft ein vollumfängliches Spektrum an Telefonie-, Instant Messaging-, Presence-, Video- und Web-Conferencing-Lösungen an. Der langjährigen Erfahrung aus dem Telefoniebereich geschuldet, hat Cisco dort bis heute klare Vorteile. Vor allem, wenn es um komplexes Routing, Berechtigungskonzepte und klassische Leistungsmerkmale geht, sind Ciscos Lösungen nahezu unerreicht. Das System hat zudem den Vorteil, dass Unternehmen ein komplettes Hardware-Portfolio aus einer Hand erhalten, sowohl für Telefonie-Endpunkte, als auch für Videokonferenzsysteme. Damit verbunden sind Vorteile in der Supportstruktur. Eine weitere große Stärke der Cisco-UCC-Lösungen ist die Einhaltung zahlreicher Datenschutzvorschriften, wie etwa die Möglichkeit, die Sicht des einzelnen Mitarbeiters auf die Präsenzzustände einzugrenzen, die für seine Augen bestimmt sind, zum Beispiel nur jene aus seiner Abteilung.