Virenepidemien, Bot-Netze und Slammer-Angriffe

25 Jahre Computervirus – ein Rückblick

Der Computervirus wird 25 Jahre alt. Wir nehmen dieses zweifelhafte Jubiläum zum Anlass für einen Rückblick auf 25 Jahre Virus, Trojaner, Malware & Co. - von Michelangelo über MyDoom, Sasser bis hin zu Storm - und wagen einen Blick in die Zukunft.

Als Fred Cohen am 10. November 1983 ein neues Programm schrieb, war er sich nicht im Klaren, welche Welle er damit lostreten würde. Doch Cohen war neugierig: Kann ein Programm ein anderes infizieren? Und welche Auswirkungen hat das auf den „Organismus“ Computer? Vor 25 Jahren schrieb Doktorand Cohen daher an der Southern California University in Los Angeles den ersten Computervirus, der ein anderes System infizieren und sich selbst fortpflanzen konnte. Cohen war sich der Tragweite seiner Entdeckung wohl nicht bewusst. Noch viel weniger konnte er ahnen, dass daraus eine Industrie aus Malware-Schreibern und Malware-Bekämpfern entstehen würde.

Wie haben Sie 25 Jahre Virus erlebt? Welche Geschichten fallen Ihnen ein? Schreiben Sie uns in unserem Forum, wir freuen uns darauf. Unter allen Beiträgen, die bis zum 28. November 2008 eingehen, verlosen wir fünfmal Internet Security 2009 und fünfmal Anti-Virus 2009 von F-Secure .

Michelangelo – die Anfänge um 1990

Viren für DOS-Betriebssysteme verbreiteten sich anfangs vor allem über Datenträger, allen voran Disketten. Ein Meilenstein war dabei der Michelangelo-Virus. Dieser überschrieb den Boot-Sektor und löschte wichtigen Daten des Betriebssystems, sobald die Systemzeit den 6. März 1992 anzeigte, den Geburtstag des Universalgenies. Michelanglo schaffte es weltweit in die Zeitungen und löste eine wahre Medienhysterie aus.

Verseucht: Der Bootsektor einer von Michelanglo infizierten Diskette. (Quelle: BSI)
Verseucht: Der Bootsektor einer von Michelanglo infizierten Diskette. (Quelle: BSI)
Foto: BSI

Mitte der 1990er-Jahre begann die Ära der Script-Kiddies, die DOS- und Windows-Viren in Umlauf brachten und vor allem eines wollten: zerstören. Denn mit dem Erscheinen von Windows 95 setzte sich auch das neue Office-System von Microsoft durch. Nun schlug die Stunde der Makroviren, die gezielt Schwachstellen in Word, Excel, Powerpoint oder Access nutzen. Gleichzeitig tauchte ein passendes Virus Constructor Kit auf, mit dem auch Menschen ohne Programmierkenntnisse eigene Makroviren schreiben konnten. Gegen Ende der 90er-Jahre verbreiteten sich zudem Viren für VBS und JavaScript.

Im März 1999 schlug Melissa zu. Der Makrovirus ähnelte eigentlich schon einem Wurm und sorgte weltweit für Chaos. Verschickt als angebliche Passwortdatei für Pornoseiten, infizierte Melissa den Rechner und verschickte sich an die ersten 50 Kontakteinträge im Outlook-Adressbuch. Der Virus brachte das weltweite E-Mail-System an den Rand des Kollaps. 2002 wurde der Autor verurteilt und für 20 Monate hinter Gitter geschickt.