Streit mit Datenschutzaufsicht

Microsoft Bing Maps Streetside beugt sich Datenschutz-Forderungen

Microsoft wird mit seinem Karten-Dienst Bing Maps Streetside den Forderungen der Datenschützer nachkommen und das Blockieren von Fotos noch vor Veröffentlichung des Services erlauben.

Im Streit zwischen Microsoft und der bayerischen Datenschutzaufsicht um den Kartendienst Bing Maps Streetside ist es zu einer Einigung gekommen. Der Redmonder Konzern hat für den deutschen Ableger des Dienstes ein Vorabwiderspruchsrecht eingeräumt, in dessen Rahmen Immobilen-Eigentümer und Mieter Fotos ihrer Gebäude noch vor der Veröffentlichung im Internet unkenntlich machen können. Weiterhin soll der Geodatendienstekodex des Branchenverbandes BITKOM überarbeitet werden.

Nachdem Microsoft Anfang des Jahres mit Bing Maps Streetside einen Konkurrenten zu Googles Street View angekündigt hatte, stieß das Vorhaben bei den Landesdatenschutzbeauftragten von Sachsen, Bayern, Hamburg und Nordrhein-Westfalen auf Widerspruch. Die Länder drohten dem Redmonder Konzern mit einem generellen Verbot des Dienstes, sollte Microsoft kein Vorabwiderspruchsrecht einräumen.

Die Einigung sei ein "Erfolg für den Datenschutz", bestätigte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) heute im Zuge der Entscheidung. Nun komme es vor allem auf deren Detail-Umsetzung an. Microsoft ist laut eigenen Aussagen an einem "transparenten Prozess" interessiert, der im Zeitraum von August bis September 2011 angesetzt ist.

Von seiner Ansicht, ein Widerspruchsrecht erst nach Veröffentlichung der Bilder im Internet einzuräumen, rückt das Unternehmen jedoch auch nach der Einigung nicht ab. Ein solches Vorgehen sei schlicht und einfach sparsamer, da Geodatenanbieter sonst ein umfangreiches Melderegister anlegen müssten. In diesem würden die Namen, Adressen und E-Mail-Adressen all derer hinterlegt, die Einspruch gegen die Veröffentlichung ihrer Gebäude-Fotos eingereicht haben. (PC-Welt/cvi)